Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 09:05 
@Praxx
Zitat:
Ein zusätzliches Problem ist die übermächtige Stellung der Verhaltenstherapie in der Behandlung von Suchterkrankungen. Da wimmelt es von mechanistischen, "manualisierten" Therapieverfahren mit wenig Raum für individuelle Entwicklungen.

Die manualisierten Therapieverfahren in der Verhaltenstherapie sind sicher ein Problem. Dass ist das Elend der Entwöhnungsindustrie, die vorzugsweise mit unerfahrenen Studienabgängern zum Zweck der eigenen Profitmaximierung arbeitet.

Aber es ist doch wohl zweifelsfrei, dass Sucht zu den "gelernten" psychischen Störungen gehört und da ist das Konzept der VT des "Verlernens" wohl richtig. Und "Verlernen" funktioniert mit Baclofen, ohne natürlich nicht.

Und solange sich die Psychodynamik nicht um eine wissenschaftliche Bewertungsmöglichkeit ihrer Therapierichtung bemüht, braucht man sich nicht über die Übermacht der VT beklagen.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 09:12 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
@ Elisa

Ein Therapeut der peinlich davon berührt war, wenn Du das Thema Alkohol angesprochen hast??

Der hat seinen Beruf wohl ein bisschen verfehlt, was?

*Kopfschüttel....

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 09:20 
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Beiträge: 236
Zitat:
"wie kann der Idiot von Therapeut bloß glauben, ich könnte mein Leben ohne Alkohol meistern, wo ich es doch mit Alkohol schon nicht schaffe!"


Mal ganz im Ernst und damit Frage an alle Mitlesenden: Gibt es wirklich jemanden, der für sich diese Meinung vertritt?

Wenn ich mein Leben nicht meistere, dann wegen dem Alk. Bzw. ich habe es ja doch schon irgendwie gemeistert und dann in den letzten ca. drei Jahren ziemlich gründlich versemmelt. Wegen dem Alk.

Ohne Alk mache ich mir überhaupt keine Gedanken, mein Leben nicht zu meistern! Auch wenn jetzt erstmal eine harte Zeit auf mich zukommt. Die letzten drei Jahre haben mich ganz schön zurückgeworfen, bin praktisch wieder bei Null, aber zweifel daran - mit 40 - meine neue Chance wahrzunehmen, habe ich nicht.

Mit dem oben zitierten Satz vollziehst du eine Verkehrung der Ursachen, wie ich meine. Darum meine Frage, sieht das hier jemand so?

LG,
Nordlicht

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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 09:30 
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@Invorio,

Zitat:
Aber es ist doch wohl zweifelsfrei, dass Sucht zu den "gelernten" psychischen Störungen gehört und da ist das Konzept der VT des "Verlernens" wohl richtig.

Wenn ich lese „es ist doch wohl zweifelsfrei“ stellen sich mir regelmäßig die Nackenhaare auf. Zweifelsfrei ist nur, dass nichts zweifelsfrei ist. VT kann in Teilbereichen sinnvoll sein, wenn sie aus eigener Einsicht angestrebt wird. In der Praxis wird dem Delinquenten ein Konzept übergestülpt mit der Maßgabe: friss Vogel oder stirb!

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 10:03 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Verhaltentherapie ist aber so schön nachvollziehbar, logisch aufgebaut und so leicht erlern- und messbar.

Schlichtweg: Wissenschaftlich.

By the way.....Ich habe heute Nacht von Fischen geträumt, kann mir jemand sagen, was das bedeuet? ;)

In Bezug auf Therapie gefällt mir diese strikte Trennung zwischen den einzelnen Richtungen eingentlich gar nicht so gut. Ich denke, das Verhaltenstherapeutische Ansätze ebenso ihre Berechtigung haben wie Tiefenpsychologische. Aber nur Probleme zu wälzen macht ebenso wenig Sinn, wie ohne die tatsächlichen Ursachen zu erkennen, Verhaltensänderungen herbeizuführen.

Beides sollte Hand in Hand gehen und dem Patienten angepasst sein.

Wünsche allen einen schönen Tag,
Nordlicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 10:20 
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Registriert: Dienstag 29. September 2015, 16:13
Beiträge: 125
Ich kenne klassische Psychoanalyse, Gesprächs- und Verhaltenstherapie.

Persönliche Eindrücke: Die PA ist super, bringt aber nix bei Alk; ist auch nicht der Anspruch. GT ist ok, bringt aber auch nichts entscheidendes bei Alk.

Richtig schlimm in jeder Hinsicht finde ich ganz persönlich die VT: Auch sie hat mir allen Erwartungen zum Trotz nichts gegen Alk gebracht. Die (erfahrene Sucht-) Therapeutin arbeitete und dachte total mechanistisch. Auf mich wirkte sie misstrauisch und voll demotivierend, was mit ein - schuldhafter - Faktor für den letzten Rückfall war.

Mit Baclofen ist alles anders, aber die Verhaltenstherapeutin würde mich vor die Tür setzen, wenn ich "unter" BAC nochmal zu ihr ginge, was sicher nicht passieren wird.

LG warzo


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 10:22 
Zitat:
Und "Verlernen" funktioniert mit Baclofen, ohne natürlich nicht.


naja....ich würde sagen, es erleichtert ungemein, das ist ja das schöne.
wobei natürlich der beweis, ob es wirklich verlernt wird, noch aussteht - bisher wird doch nur der schalter umgelegt, oder?

die "friß, oder stirb" - methode (in der entwöhnungsindustrie), ist doch auch der tatsache geschuldet, daß die therapeuten in absoluter abhängigkeit von ihren "brötchengebern" stehen. mir kam schon der gedanke, daß einige lediglich "praxisjahre" scheffeln, um dann ´ne eigene praxis aufmachen zu können.

und
Zitat:
wenig Raum für individuelle Entwicklungen
erklärt sich von selbst, wenn man mal schaut, wer die behandlungen bezahlt...wer also daran interessiert ist, daß die beiträge so schnell wie möglich wieder fließen.

Zitat:
Wenn Dein Theraput @Elisa das Thema Alkohol ausklammern wollte, kann das durchaus auch daran liegen, dass er an die Ursachen wollte und nicht an den Symptomen 'rumdoktern. Das kann also auch für ihn sprechen.


das könnte einer der gründe sein, warum bisher seltenst eine tiefenpsychologische behandlung bei praktizierter abhängkeit begonnen wird.

und da hat baclofen und alle zukünftigen patente ein riesenpotential.

grußp.


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 10:46 
@warzo
Zitat:
Mit Baclofen ist alles anders, aber die Verhaltenstherapeutin würde mich vor die Tür setzen, wenn ich "unter" BAC nochmal zu ihr ginge.


Das spricht gegen Deine Therapeutin, nicht gegen VT. Wenn Sie es verstünde, würde Sie Dich mit rotem Teppich empfangen: endlich mal jemand bei dem VT hilft, denn ohne Baclofen ist VT genau so untauglich wie jedes andere Verfahren außer Wunderheilung oder Spontanremission.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. April 2011, 11:34 
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Registriert: Dienstag 29. September 2015, 16:13
Beiträge: 125
Hallo Invorio,

ich hatte mir viel davon versprochen, schade!

Diese Dame genießt in der Zunft ein hohes Ansehen. Gelernt hat sie VT in der DDR, wo VT bekanntlich besonders gepflegt wurde. Gerade deswegen war ich sehr interessiert.

Allerdings kam dann das Mechanistische auch in Reinkultur.

Am schlimmsten - da stimme ich Dir voll zu - die absolute Ablehnung jedweder Psychopharmaka. Bei BAC würde sie sicherlich Krämpfe kriegen. Da liegt die Gute voll im Trend des psychotherapeutischen Establishments.

Nur am Rande: Ich hatte immer den Eindruck, dass jeder Bogen ihrer mechanistischen Trennblöcke einen Durchschlag für die Normannenstraße enthalten würde, wenn es noch ginge. aber das zeigt, wie ängstlich ich bin.

LG
warzo


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüße vom Nordlicht
BeitragVerfasst: Montag 18. April 2011, 13:41 
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Beiträge: 186
praxx hat geschrieben:

Das ist falsch - nicht der Therapeut "macht" die Psychotherapie, der Patient macht sie, der Therapeut ist nur der Katalysator, der an den richtigen Stellen die richtigen Prozesse im Patienten anstösst.

Was ihr da oben beschrieben habt, nennt sich seit Freud's Tagen "Widerstand", Praxx


Hallo Praxx,

in meiner Psychotherapeutenausbildung (sytemisch) kam "Widerstand" nach Freuds Beschreibung nur noch als Historischer Begriff vor.
Es kann, so habe ich es gelernt, verschiedene Ursachen haben, wenn eine Therapie keine Erfolg bringt bzw. sogar ganz fehlschlägt, aber das muss nicht der oder die zu Therapierende sein. Wichtig auch: der oder die zu Therapierende ist Experte seines/ihres Lebens. Nicht der Therapeut. Denn- woher sollte der Therapuet wissen, welches "die richtigen" Prozesse sind?

Hier gehe ich mit Nordlicht und Elisa konform.

Degen (Lexikon der Psychoirrtümer), selbst Psychologe und Wissenschaftsjournalist, trifft die Aussage, dass, würden die gängigen Psychotherapieverfahren ähnlichen Qualitätsstandards unterzogen werden wie es in der Medizin üblich ist, keines der Verfahren eine Kassenzulassung bekäme.
Die Zunft der Psychologen wehrt sich seit jeher mit ethischen Begründungen gegen eine solche Qualitätsüberprüfung/Evaluation. Begründet wird es mit der ethischen Frage...

Dass Du deinen Patienten auch über Risiken und Nebenwirkungen, aufklärst ist doch die löbliche Ausnahme ?

LG Diana

_________________
Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras


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