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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
@rog,
"Rauschsehnsucht" habe ich in der einschlägigen Literatur gegoogelt – und nichts gefunden. Vielleicht gefällt mir dieses Wort gerade deshalb ganz besonders.
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
@Federico
Der obige Beitrag verstehe ich nicht ganz: Von mir gepostet aber von Dir unterzeichnet?? Bitte um Abklärung, hier hatte ich doch einen anderen Beitrag geschrieben?
@bennter
Ja, ich mag mich erinnern, dass ich meinen PC so fast aus dem Fenster geworfen hatte!
Bei mir auch alles ok. Ich habe jetzt eine alte Gewohnheit wieder aufgenommen, nämlich div. Bücher zugleicherzeit lesen. Jetzt lese ich in The Willpower Instinct von Kelly McGonigal. Bin erst an Kapitel 2, aber ich weiss jetzt schon, dass es Dir gefallen wird!
Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
@rog
Ja, es lebt sich momentan recht angenehm am Fuße der Sinuskurve. Am Wochenende auf einem privaten Fest gewesen, wo überall verschiedene "Alkoholika-Stationen" aufgebaut waren.(Cocktails, Wein,Bier,Obstbrände etc.)
Ich wollte nicht trinken.Ich wollte nicht das Bedürfnis nach einem Rausch haben. Ich wollte mich nicht mit nicht Trinken befassen. Ich habe mich amüsiert!
Zeitgleich mehrere Bücher zu lesen-das ist fein. Werde mich mal direkt um Deine Buchempfehlung kümmern! Ich habe gerade von Siri Hustvedt:Was ich liebte beendet.Es gefiel mir!
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
Ich möchte eine durchaus POSITIVE Erfahrung mit Euch teilen
In zwei Wochen Zeit hatte ich langsam gemäss Dosierungstabelle auf 130mg aufgestockt. Da kamen wieder schlaflose Zustände, kribbeln in der Peripherie auf. Folglich habe ich auf 100mg abdosiert und der Schlaf ist wieder normal.
Vor einer Woche habe ich disulfiram abgesetzt. Die 5 Wochen mit Antabus haben mir sehr geholfen, überhaupt vom Alkohol wegzubleiben. Ohne das wäre's nicht gegangen. Während dieser 5 Wochen habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, Zeuge davon sind meine Turbo-Anzahl Beiträge in diesem Forum. Diese Arbeit hat Früchte getragen, und ich bin froh, dass ich jetzt endlich etwas Positives schreiben kann. Nach dem Absetzen von Antabus sind Alkoholgedanken nicht aufgekommen, wenigstens keine Emotionalen. Bei einem Freundesbesuch letztens wollte ich nicht trinken, aber bevor ich was sagen konnte, wurde eine 33cl Flasche Bier unangemeldet geöffnet und vor meine Nase gestellt. Abgesehen von drei Schlückchen habe ich nichts getrunken. Mein Gastgeber schaut mir währenddessen ein paar Mal verwundert und misstrauisch zu. Die Lust war nicht da, und ich wollte meine Absicht, 6Mt abstinent zu bleiben, nicht gefährden. Ausserdem weiss ich, dass der Absturz nach ein paar solcher Fläschchen nicht mehr weit ist.
Heute, Urlaub, fit, ausgeschlafen, allein im Haus (Frau und Kind im Vergnügungspark, endlich kann ich wieder laute Musik spielen:)!), Sonne scheint, Kühlschrank voll Bier, Keller voll Wein, Disulfiram abgesetzt. MaW, das musste wohl schief gehen. Und dieser Tag wäre zweifellos ins elende Ekzess versumpft. Dank der Fora und baclofen konnte ich den Tag anders gestalten. Unglaublich. Ich habe im Entferntesten nicht daran geglaubt, so früh schon so ein tolles Erfolgserlebnis zu haben. Denn ich nehme noch nicht mal ein halbes Jahr baclofen. Diejenigen, die diesen Thread gefolgt haben, wissen, dass ich anfänglich baclofen gegenüber eher skeptisch war, ich glaubte dass es bei mir nicht wirkte. Siehe mein Thread im anderen Forum vor 2 Monaten ("Ich zweifle stark an die Wirkung von Baclofen"). Auch jetzt weiss ich nicht eindeutig, ob baclofen mir (und anderen Rauschtrinkern) tatsächlich 'hilft', so wie es den herrkömmlichen Alkoholkranken tut. Der Forumsaustausch dagegen auf jeden Fall. Aber die Einsichten, die man mit baclofen bekommt, vor allem in Kombination mit Literatur, Forums-Austausch, sind schon gewaltig...
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
Hallo rog
Was soll man dazu noch beifügen...? Ich sage einfach mal: "Herzliche Gratulation!!!" Super Leistung mit viel eigenem Engagement.
Bleibe einfach auf diesem Wege, der Dir Bac ermöglicht, denn was sich in 6 Monaten so bewährt kann von Dauer sein!
Trage den heutigen Tage weiter mit Dir, damit Du immer wieder daran zurückdenken kannst.
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
rog hat geschrieben:
Ich möchte eine durchaus POSITIVE Erfahrung mit Euch teilen
@rog,
Positive – Erfahrung – teilen. Das ist das exakte Gegenteil meiner Erfahrung aus den 12-Schritte-Gruppen. 2 Stunden lang wurden negative Erfahrungen geteilt und am Ende sollte man sich an den verschwitzten Händen fassen und sich „gute 24 Stunden“ wünschen. Die gängigen therapeutischen Ansätze funktionieren immer noch nach diesem Gesetz. Analyse – Sühne – am Ende von sechs und mehr Wochen dann: Sie dürfen nie wieder einen Tropfen Alkohol trinken!
Noch nie hat NEGATIVES Denken etwas Positives bewirkt.
Den besten Beweis für die Kraft die aus positiven Gedanken entstehen kann, liefert Viktor Frankl mit „trotzdem leben ...“. Paul Watzlawick macht uns mit einfachen Bildern auf die Täuschungen aufmerksam, die wir uns selbst durch ein Zerrbild unserer Wahrnehmung konstruieren. Menschen sehen ein und das selbe Glas halb voll, wenn sie optimistisch denken – die Pessimisten sehen es halb leer. Das Muster, das den Fond dieser Seite bildet, ist aus diesem Grund so und nicht anders gewählt.
Obwohl Du anfangs sehr skeptisch warst, ist es Dir bestens gelungen die Dinge zu drehen. Wie genau Du das geschafft hast, wirst Du uns vielleicht irgendwann einmal erzählen. Vielleicht hat der Spruch, den Olivier Ameisens Mutter ihren Kindern mitgegeben hat, seinen Anteil daran: „Damit ein Wunder geschehen kann, musst Du daran glauben, dass es möglich ist.“
Mit Camus’ Antihelden Sisyphos gedacht: Der Alkoholiker kennt das ganze Ausmaß seiner unseligen Lage. So beginnt ein wirklich aussergewöhnliches Interview mit Olivier das ich aus den Tiefen des Forums ausgegraben habe. Warum ich das erwähne?
Olivier Ameisen war der erste, der seine durchaus POSITIVEN Erfahrungen mit uns teilen wollte.
Ich danke Dir für Dein Teilen mit uns und wünsche Dir für weitere 6 Monate POSITIVE Erfahrungen.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“Richard David Precht
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
@Federico
Es ist erst der Anfang, ich darf auf keinen Fall locker lassen, muss am Ball bleiben, die Angst, die Gleichgültigkeit ggü Alkohol morgen wieder zu verlieren, ist da. Positiv denken hilft. Wer hat hier mal
Federico hat geschrieben:
Weitaus sinnvoller ist die positive Aufladung, die mit der Zeit und mit jeder erfolgreich gemeisterten Situation zu neuem Selbst-Bewusst-Sein führt. Der Weg ist lang, er erfordert große Geduld und er wird Dir zumindest am Anfang paradox vorkommen. Gerade dann, wenn alles gut läuft und man sich stark fühlt, sind die positiven Prophezeihungen in Form geeigneter Mantras am wichtigsten.
geschrieben? Damit habe ich mich auseinandergesetzt. Baclofen hilft schon in dem Sinne, dass es den Diesellok Richtung Heilung angekurbelt hat. Aber ggü baclofen will ich eine gewisse Skepsis beibehalten, sich 'nur' auf das Medikament zu verlassen kann gefährlich sein: im Frühling hatte ich baclofen mal überschätzt, als eine 'Wunderpille' betrachtet, nachdem ich gelesen habe, dass viele nach ein paar Tagen wie durch Gottes Hand geheilt wurden. Zwei Abstürze waren die Folge. Bei mir sind es vielmehr die von baclofen geschenkten Einsichten, die mir erlaubt haben, tiefer in die Materie zu graben, und die Ratschläge hier im Forum, und nicht zuletzt der hilfreiche Austausch mit @bennter. Auch Leute vom anderen Forum, u.a. Papfl, ... und dank DonQ bin ich auf die französischen Fora gestossen.
Wie genau ich das geschafft habe? Der Erfolg ist zwar positiv, aber noch prämatur, verletzlich und dennoch gross. Noch ist es zu früh eine richtige Antwort zu formulieren. Vorweg mal dies: Vor der Entdeckung der Fora habe ich mich nie richtig mit meiner Problematik auseinandergesetzt, 'wollte ich mich überhaupt ändern'? Irgendwann bekam ich dann Folgendes von @jivaro um die Ohren gehauen,
jivaro hat geschrieben:
Wenn Du aber nicht selbst "Herr in Deinem Haus" werden willst, kann das noch lange so weiter gehen....ich höre das jeden Tag: "ich bin eben süchtig".[...] Es ist interessant, dass Du diesem "Gefühl" Dein ganzes Leben opfern willst,[...] Wenn Du es nicht schaffst Deine Lebensprioritäten anders zu "setzen" wird die Sache schief gehen. [...] DU darfst Dich auch ruinieren. Es bleibt Deine Verantwortung. Und Du bist da nicht alleine...
Genau das hat mir die Augen geöffnet, denn obwohl ich gern Mitleid bekomme, darf man mit mir absolut kein Mitleid haben, das wirkt sehr kontraproduktiv. Übrigens habe ich das Gefühl, dass baclofen das Bedürfnis nach Mitleid verringert.
Der Dialog mit dem Emotionalen Alkoholgedankengut macht einen wesentlichen Bestandteil der Heilung aus.
Okay, Willenskraft polarisiert, daher habe ich die Signatur rausgenommen. Nur, bei mir spielt's eine Rolle, bin eben ein 'anderer Alkoholtyp' und wollte es vor allem bennter mitteilen, ihm möge das Buch vielleicht etwas bringen.
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
rog hat geschrieben:
Es ist erst der Anfang, ich darf auf keinen Fall locker lassen, muss am Ball bleiben, die Angst, die Gleichgültigkeit ggü Alkohol morgen wieder zu verlieren, ist da.
und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden… Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!”
(Hermann Hesse)
@rog,
Baclofen ist nur der Anfang. Wenn es nicht zu ermüdend ist, hör Dir bitte den Vortrag von Gerald Hüther an.
LG Federico
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