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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 5. April 2010, 16:39 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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so, nun habe ich - nachdem ich wirklich so gut wie jeden beitrag hier gelesen habe- eine frage:
ich will nicht päpstlicher als der papst sein, jedoch beschleicht mich beim lesen des einen oder anderen beitrags der verdacht, die menschen hoffen auf ein medizinisches wunder durch das arme baclofen...
..korrigiert mich, wenn`s falsch ist:
ich verstehe baclofen als medikament gegen Craving. ein wirksames medikament für menschen, die sich auch innerlich zum trocken werden entschieden haben, es jedoch aus bstimmten gründen mit der "zufriedenen abstinenz" nicht hinkriegen. ( wenn abstinent, dann nur mit bedauern oder entbehren).
baclofen soll unterstützen, dass die gedankenspirale, die transmittersubstanzen diesen immensen druck zum saufen aufbauen.
nebenher muß man aber- als eigenverantwortlicher mensch- schauen, dass man auch sein haus so bestellt, dass man nicht in die blödesten fallen des suchtgedächnisses tappt.
aber wie kann ich erwarten, dass ich angesoffen abhänge, und mir ein medikament meine eigenverantwortung/ meinen freien willen zurückgibt?
ist es nicht vielmehr so, dass baclofen eine hand ist, die mir gereicht wird, um nicht abzusaufen...an land krabbeln muß ich aber schon selbst. es soll mir persönlich wieder die freiheit geben, alkohol zu einem genußmittel von vielen ( nicht mehr meins ) zu machen, seinen fatalen reiz auf mich auf ein minimum zu reduzieren, damit ich energie für mein leben habe, sich die gedanken nicht immer alkohol in direkter oder indirekter weise beschäftigen.
sicher , fallen ist keine schande, nur liegenbleiben...aber ich kann nicht immer fallen u dann meinen, das medikament sei der stein der weisen.
es hilft, keine frage. es hilft, dass ich mir selber aufhelfe.
etwas ratlos
isbeau
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Isabell
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 5. April 2010, 21:26 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43 Beiträge: 52 Wohnort: Bayern
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Ich sehe Baclofen für mich nicht als Wundermittel, sondern als Chance meinem "rumgeeiere" ein Ende zu bereiten.
Ich glaube auch nicht, dass Baclofen jemanden trocken legen kann.
Ohne den inständigen Wunsch zu haben,mit dem Trinken aufhören zu können, wird es meiner Meinung nach nicht funktionieren.
Mein Wunsch ist es auch nicht, wieder moderat trinken zu können, sondern den Teufel Alkohol endgültig aus mir zu vertreiben.............
Ich verlasse mich nicht auf das Baclofen, sondern werde weiter an mir arbeiten.
Ich sehe Baclofen als Unterstützung, meine Energie nun nicht mehr an den Kampf gegen den Alkohol verschwenden zu müssen......................den ich letztendlich früher oder später immer verloren habe..................
LG
Isabell 
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Puck
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Betreff des Beitrags: Ebenso Verfasst: Montag 5. April 2010, 22:05 |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 15:18 Beiträge: 33
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Isabell,
sehe ich ganz genauso wie Du. Baclofen ist für mich ein Hilfsmittel mit dem Craving umzugehen bzw. dieses zu unterdrücken. Nebenbei wirkt es wohl noch etwas antidepressiv (zumindest bei mir nach drei Wochen).
Aber ich spreche hier nur für mich, ich respektiere jede andere Anwendung...
LG
der Puck
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 5. April 2010, 23:57 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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schön, dass ihr es genauso seht und handhabt wie ich. als unterstützung mit viel eigenleistung...
...respktieren tue auch ich jeden anderen weg, nur bei mir haben diese wege ohne mühe nie wirklich in realiter funktioniert!
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Mizie55
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 6. April 2010, 00:17 |
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29 Beiträge: 195
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Meine „Alk Karriere“ hatte im vorigen Jahr 30 Jähriges „Bühnen Jubiläum“
Zum 20 Jährige hat mich damals meine Ärztin das erste mal zu einer Entzug geschickt in die Legendäre Nussbaumstraße in München,
Dort habe ich den ersten Kramfanfall gesehen und die zusammenhänge eines Rückfalles erfahren danach war ich 6 Wochen Trocken. Seid dem war ich zu 3 Therapien und ca30 Entgiftungen in den Zwischenzeitlichen kurzen Trockenphasen (einmal sogar nach der ersten Therapie 14 Monate) hatte ich ständig dieses „Kopfkino“ was am Morgen begann und am Abend im Bett aufhörte, ständig dieses im Suff hättest du das nicht geschafft, ich müsste mal wieder einen saufen dann würde ich das hier nicht ertragen müssen, nein du trinkst nichts ich weis ja wo es endet. Und meist hat es wieder auf Entgiftung geendet Früher oder später! Dieses Kopfkino ist bei mir Total verschwunden seid Baclofen. Diese Energie kann ich jetzt für andere Dinge Frei setzten. Ich bin Froh das es mir so Gut mit Bac. Geht und ich werde auch diese Erfahrung nicht mit einen Versuch ob ich jetzt Trinken kann ohne auf Entgiftung zu landen aufs Spiel setzen.
Zu mir hat jemand gesagt, vielleicht ist es doch nur Einbildung und du schaffst es jetzt. Wenn das stimmt, ist es die Das Beste was ich mir in meinen Leben Eingebildet habe.

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trappersak
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 6. April 2010, 08:46 |
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Registriert: Samstag 20. März 2010, 13:50 Beiträge: 86 Wohnort: Mittelfranken
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Ich kann dazu nur sagen: Nach drei Tagen waren meine Depressionen und Ängste verschwunden (nach 20 Jahren), Alkohol interessiert mich nicht mehr, und wenn ich aus Gewohnheit ein Bier trinke, bleibt meist was übrig.
Ich hätte sowas nicht für möglich gehalten.
LG
trapper
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emelie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 6. April 2010, 11:08 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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trappersak hat geschrieben: Ich kann dazu nur sagen: Nach drei Tagen waren meine Depressionen und Ängste verschwunden (nach 20 Jahren), Alkohol interessiert mich nicht mehr, und wenn ich aus Gewohnheit ein Bier trinke, bleibt meist was übrig. Ich hätte sowas nicht für möglich gehalten.
LG trapper
 ich freu mich mit Dir, trappersak, es funktioniert
LG Emelie
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 6. April 2010, 13:14 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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ich nehme baclofen zwar erst seit donnerstag ( am anfang ja auch noch falsch dosiert.....), aber auch mir geht es ausgezeichnet.
dieses kopfkino, dass ich auch in den jahren ohne alkohol durchlebt habe, das ist verschwunden, dieser elende verzichtsgedanke oder die innere freigabe die ich mir vor dem saufen gegeben habe ( meine säuferabsolution) "...iss doch nicht so schlimm, das kühle glas chablis/sekt etc.....)
wir alle hier wissen, wo solche freigaben enden, wenn der "point of no return" in einem trinkerleben ein mal eingekehrt ist...nur der besinnungslose vollrausch stoppt das treiben!
wie hier so schön beschrieben wurde: "vielleicht ist es einbildung, wenn ja jedoch die beste, die ich je hatte..."
ich habe wieder soetwas wie einen willen in diesen paar tage bekommen.
der verzicht raubt nicht mehr meine energie, gedanken und meine zeit.
ich halte mich an das, was die psychologie momentan für alkoholkranke menschen bietet, nehme mir aber zusätzlich die freiheit, mich auch auf einen neuen weg einzulassen. nicht mit heilserwartung, denn an wunder glaube ich eher nicht- doch ich lasse mir medikamente nicht grundsätzlich als "unechte krücke" schlechtreden u mich als mentale versagerin hinstellen.
ich ernähre mich gesund.
ich treibe sport u führe die hunde aus.
ich habe menschen, die mich lieben.
ich habe freunde, die mich mögen u schätzen.
ich nehme hilfe in form von suchttherapie in anspruch.
ich lasse blutwerte etc. regelmäßig kontrollieren.
doch ich nehme auch zoloft u baclofen, weil es mir damit besser geht, denn die verteilung von belohnenden transmittersubstanzen ist von mensch zu mensch unterschiedlich. und da nehme ich gerne den stand der forschung von 2010 für mich in anspruch, ohne weinerlich oder überheblich auf meinen "eigenen" weg zu pochen !
die tatsächlichen heilungsquoten bei alkoholismus sind nämlich ungleich niedriger, als uns die statistiken glauben machen wollen. tatsächlich liegen die rückfallquoten ( in internen berichten) bei über 90%.....( quelle: der chefarzt einer suchtklinik, der zu meinem freundeskreis gehört ).
ich bin sicher nicht der meinung, dass ich ein medikament befürworten würde, bei dem ich alkohol nach lust u laune reinschütten könnte...und zack wäre ich bis zum nächsten absturz clean...
alkohol ist ein zellgift mit auswirkungen auf psyche und körper, mithin auf mein gesamtes leben, das meiner kinder u familie. bislang nur mit negativen auswirkungen, selbst in der noch so wohlwollenden rückschau gabs da beim saufen nix lustiges mehr.
deswegen habe ich auch eine gewisse...skepsis, wenn mir eingetrichtert werden soll, das medikamente mit versagen gleichzusetzen sind....
...eine frau, die ein kind ohne schmerzlindernde medikamente zur welt bringt ist für mich auch nicht automatisch die bessere mutter...!
uff, wieder viel geschrieben...
salut
isbeau
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Isabell
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 6. April 2010, 14:09 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43 Beiträge: 52 Wohnort: Bayern
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Hallo,
es tut so gut, die mails zu lesen und sich wieder zu erkennen.................
Dieses Kopfkino, das durch den Alkohol verstärkt wurde, ist auch bei mir verschwunden.
Ich war noch nie in einer Entgiftung und auch in keiner Langzeittherapie, sondern "nur" in einer psychosomatischen Klinik.
Der Nachteil war, dass ich natürlich leichtsinnig war.............so schlimm unten war ich ja noch nicht.................
Es hat ja zeitweise recht gut funktioniert, nur abends eine gewisse Menge zum "abhängen" in mich rein zu kippen.
Nur, irgendwann hat das nicht mehr funktioniert und ich habe in der Früh schon Craving bekommen. Das hat dann bedeutet, dass ich noch vor der Arbeit in den Supermarkt bin, um mir meine kleine Ration zu holen.
Bei dieser kleinen Ration blieb es natürlich nicht und es ging mir immer schlechter..............
Ich bin immer wieder selber aus der Misere raus gekommen, aber wie schlecht es mir ging, war schnell vergessen.................................nur ein "bißchen"..................und das gleiche "Spiel" begann von vorn....................
Ich bin auch kein Befürworter von Medikamenten, hab auch noch nie irgendwas genommen.
Versuche auch "gesund" zu leben.
Da bin ich schon fest überzeugt, dass Baclofen auf jeden Fall die bessere Alternative zum Alkohol ist.
Außerdem ist es ein Medikament, das schon lange auf dem Markt ist, also auch entsprechend Langzeiterfahrungen bekannt sind.
Eine liebe Freundin hat mir schon vor einem halben Jahr von Baclofen erzählt...............hätte ich gewusst, wie gut es mir damit geht, dann hätte ich es damals schon genommen und mir wäre einiges erspart geblieben.
Mein Hausarzt verschreibt es mir nicht, weil er es nicht verantworten kann.
Ich überlege, ob ich ihm nicht trotzdem irgendwann sage, dass ich es nehme und wie gut es mir damit geht, damit er seine Meinung ändert.
Momentan habe ich Urlaub.....................ein Urlaub ohne mal mich zu "betäuben"....................vor kurzem war das unvorstellbar!
LG
Isabell 
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 6. April 2010, 14:54 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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hallo Isabell,
danke für deine antwort!
auch ich habe noch keine entgiftungen, stationären therapien hinter mir.
machts aber leider nicht besser, denn ich weiß, dass ich alkoholikerin bin, auch wenn man es nicht sieht. ( bis ich mir dieses wort eingestehen konnte, das hat jahre gedauert, da ich doch so toll bin, alles im griff habe, u die anderen eine ansammlung von langeweilern...fataler irrtum!)
vielleicht solltest du deinem arzt - so ersich zeit nimmt - ausführlich deine beweggründe schildern, warum du baclofen als kostenpflichtiges rezept möchtest.
ich denke, wenn du ehrlich darlegst, dass du es nicht als "wunder-allheil-ich -brauch-mich-sonst-nicht-kümmern-Mittel " einnimmst, dann wird er verständnis haben.
( ein verschreiben ohne medizinische indikation beinhaltet ja immer ein haftungsrisiko für die ärzte! das sie vorsichtig sind, wenn sie sogar hier lesen, dass noch trinkende menschen dieses medikament wie smarties einwerfen u aufein wunder warten...., dann verstehe ich die ärzte. )
solch ein verhalten ist der sache sicher nicht dienlich, baclofen zu einem gesetzlich genehmigten u von den kassen als abrechenbares medikament bei alkoholismus zu machen.
es ist sicher auch nicht im sinne von dr.ameisen, der ja als arzt selbst das risiko einschätzen konnte, u unstimmigkeiten bei der medikation früh erkennen.
vielleicht druckst du einfach information über baclofen aus u nimmst sie ihm mit, ohne belehrenden zeigefinger?
( vor einigen monaten war auch etwas in der ärztezeitschrift)
ein schönes gefühl, ohne Craving zu sein!
servus
isbeau
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