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kunor
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Samstag 10. September 2016, 07:34 |
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Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05 Beiträge: 510 Wohnort: Weserbergland
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_________________ Alkohol ist und bleibt ein hochgefährliches Nervengift, das dich als Freund empfängt und früher oder später wie einen Depp aussehen lässt.
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Samstag 10. September 2016, 07:51 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Hallo Micha Wie recht Du hast...! My2 hat geschrieben: Wir haben mit unserer Krankheit auch das Recht auf eine vernünftige Behandlung! Ohne Scham, ohne unnötiges Leiden... Mit Würde sein Problem lösen Wesentlich zur Stigmatisierung eines Alkoholkranken haben auch die "sektenartige" AA beigetragen. Gehirnwäsche in purer Form! Ich bekomme immer ein ganz seltsames Gefühl, wenn ich schon nur höre, wie sich ein Mitglied vorstellt... Dieses Gefühl umfasst eine Skala von schalem Geschmack bis hin zum Brechreiz... oder eine Form von Mitleid! Das "Medikament" Disulfiram, besser bekannt als Antabus, gehört auch in die Kategorie von "menschenverachtend". So unter dem Motto: "Friss oder stirb". Mit dieser Pille gibt man auf eine ganz verlogene Art einem Alkoholkranken die Waffe in die Hand, mit der er sich doch umbringen möge... nichts anderes als Erpressung und Folterinstrument einer Seele! Antabus wurde mir vor Jahren mal von einem Psychiater empfohlen. Es war, als fiele eine Maske von seinem Gesicht... ich wusste, was ich zu tun hatte: Diese Praxis fluchtartig zu verlassen und mich dort nie wieder zu zeigen! Zum Glück war mein damaliger Hausarzt so vernünftig und hakte das Thema mit den Worten ab: "Ich würde ihnen das niemals verschreiben..." Zum grossen Glück habe ich einen Arzt, welcher mir Lioresal (Bac in der CH) mit einem Jahresrezept verschreibt (posttraumatische Belastung, Spastiken, psychisches Leiden  ), was ja der Wahrheit sehr nahe kommt..., jedenfalls nicht gelogen ist. Schlussendlich waren die Auslöser meiner Abhängigkeit ja psychische Belastungen und Angstzustände mit auch psychosomatischen Auswirkungen. Ich war nie der Gesellschaftstrinker, welcher einfach "Sun and Fun" mit Alkohol erleben wollte... es war eine Flucht, mal ein paar Stunden Ruhe und Frieden in meiner Seele und dem Körper zu haben! Dass es eine grosse Täuschung mit negativen Folgen ist, wurde mir in den letzten Jahren klar... Stigmatisiert werden wir vielfach von Menschen, welche ihr Alkoholproblem gut zu verstecken wissen  und es sich nicht eingestehen wollen. Heute habe ich einen Freundes- und Bekanntenkreis, welche meine Krankheit ohne negative Wertung akzeptieren und in erster Linie die anderen Seiten meines Wesens wahrnehmen kann... Dass trotz 5 Jahren Bac-Therapie immer noch die Gefahr im Hintergrund lauert bin ich mir bewusst. Auch mit diesem Medikament heisst es jeden Tag von neuem an sich zu arbeiten. Es ist jedoch eine andere Form von "Craving", vielleicht der wiedererwachte Drang, auch im fortgeschrittenen Alter auf der Suche zu sein. Nach neuen Eindrücken, nach dem Sinn des Daseins... Psychotherapeutische Behandlungen habe ich nach einigen Versuchen jeweils abgebrochen. Bis jetzt fand ich keine Fachkraft, welche mir zu diesem Thema noch etwas bringen konnte. Ich hörte immer wieder die bekannten Phrasen... eigentlich habe ich nun die Suche aufgegeben. Nicht aus Resignation, eher aus Enttäuschung. Heute darf ich mich glücklich schätzen, dass sich in meiner Pillendose "nur" noch Bac und eine Minidosis Betablocker befinden. Damit habe ich die Kurve gekriegt und die Suchtspirale unter Kontrolle... LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Samstag 10. September 2016, 11:03 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Tom Bschor ist jemand der ausspricht, was viele KollegInnen noch denken! Aber: Mühe und Arbeit kostet "das Ende der Sucht" auch mit Baclofen - "Ersatzhandlungen durch Medikamenteneinnahme" klappt doch irgendwie nicht! Davon zeugen zumindest die meisten posts hier!
Es gibt allerdings Fälle in denen Patienten bereits nach wenigen Tagen ohne Suchtdruck "mühelos" -wie die Kollegin Annie Rapp sagt -unter Baclofen den Alkoholkonsum "vergessen" können. Auch diesem Prozeß geht aber in der Regel ein langer Weg voraus, der den Wunsch nach Konsumfreiheit festigen konnte. Reicht finde ich: ABSOLUT!
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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My2
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Samstag 10. September 2016, 22:32 |
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49 Beiträge: 9
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jivaro hat geschrieben: ...Aber: Mühe und Arbeit kostet "das Ende der Sucht" auch mit Baclofen - "Ersatzhandlungen durch Medikamenteneinnahme" klappt doch irgendwie nicht! Davon zeugen zumindest die meisten posts hier!... Hallo Jivaro: Ja, wenn ich so manche Leidensgeschichte hier lese, denke ich auch, daß man diesen Leidensweg nicht auch noch (fast mutwillig, bösartig) verlängern muß. Da nutzt man doch alles, was irgendwie sinnvoll helfen könnte?! Bei keiner anderen Krankheit würde ein verantwortungsvoller Arzt seine Patienten unnötig leiden lassen. Aber der Suchtkranke soll für seine "Schwäche" ewiglich büßen? Das ist doch völlig absurd Generell verstehe ich hier die Ignoranz der Krankenkassen nicht: Gerade diese sollten doch ein gesteigertes Interesse an einer umfangreichen Baclofen-Studie haben -> Jeder Centiliter Alkohol, den ich mit einem (relativ nebenwirkungsarmen und gut bekanntem) Wirkstoff einspare, verbessert doch die Patientengesundheit und verringert dadurch Behandlungskosten Ich persönlich könnte mir (für mich) auch vorstellen:Vor dem schlafen gehen - zur Vermeidung von Entzugserscheinungen - einfach täglich ein Glas Wodka trinken und ansonsten den Tag nüchtern, bei klarem Verstand und selbstbestimmt, erleben. Hauptsache man vergiftet seinen Körper nicht dauernd mit Unmengen an Suchtmittel und findet eine/seine vernünftige Grenze! Naja, aber scheinbar ist meine (rel. entspannte) Suchtsituation eh' etwas ungewöhnlich. Aber wohl auch mehr dem Zufall, als meinen bewussten Handlungen geschuldet! -> Mal wieder mehr Glück als Verstand gehabt  mit herzlichem Gruß Micha
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Micha aussem Pott
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 18:34 |
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Registriert: Mittwoch 20. Januar 2016, 17:06 Beiträge: 550
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Herzlich Willkommen, Micha. Ja, das mit dem lieben Herrn Bschor hast Du schon gut selber herausgefunden.  Ich äussere mich besser nicht zu ihm … Es ist sicherlich sehr hilfreich, dass Du einen befreundeten Arzt hast, der Dir hilft, und Baclofen verschreibt, den Luxus hat nicht jeder. Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg! mfg, Micha (der zwar krank ist, aber das Wort Säufer nicht gerne verwendet). P.S. Der Nick kommt mir bekannt vor, bist Du damit im Golem Forum unterwegs, oder ist das Zufall?
_________________ Alkohol kann ein steter Begleiter werden, aber niemals ein guter Freund.
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Lelaa
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 18:58 |
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Registriert: Montag 21. November 2016, 11:44 Beiträge: 26
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Hallo Micha, auch ein herzliches Willkommen von mir, bin wie Du durch Medienberichte aufmerksam geworden und ebenfalls noch ein frisches Küken hier. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft&Erfolg, wer solch einen Arzt hat und so entschlossen ist kann nur gewinnen !!! lg, Tanja (Zumindest mit einem Schwabe verheiratet  )
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My2
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 22:01 |
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49 Beiträge: 9
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Hallo Micha, Hallo Tanja, vielen Dank für die Begrüßung. Ich wünsche natürlich auch (allen hier) viel Erfolg und eine möglichst gute Zeit! Micha aussem Pott hat geschrieben: P.S. Der Nick kommt mir bekannt vor, bist Du damit im Golem Forum unterwegs, oder ist das Zufall? Das ist Zufall, ich kenne das Golem-Forum gar nicht. Zitat: ...der zwar krank ist, aber das Wort Säufer nicht gerne verwendet Naja, ich hatte schon immer eine recht "robuste" Art, die Dinge beim Namen zu nennen - Und den täglichen Konsum von acht, bisweilen noch mehr, Bier kann man ja kaum noch als gepflegtes Trinken bezeichnen Da ich gerade eh hier schreibe, eine kurze Zwischenbilanz:Nach kurzer, fünftägiger Aufdosierung mit 2 * 6,25 mg/d seit 8 Wochen stabil bei 2 * 12,5 mg/d. Nebenwirkungen: Die ersten 2 Wochen sporadisch nächtliche Atemnot, seither keine mehr. Mit Beginn der Bac-Einnahme den Alkoholkonsum von >= 8 Bier/Tag langsam, aber stetig reduziert. Seit 3 Wochen bin ich bei 1-2, selten mal 3 Bier am Tag. Wenn sich das dauerhaft auf diesem Level stabilisieren würde, wäre ich eigentlich schon zufrieden! Allerdings habe ich noch erhebliche Zweifel, ob das wirklich so einfach geht  Naja, schau'n wer mal... mit herzlichem Gruß Micha der Sä... hüstel Schwabe
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Micha aussem Pott
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Donnerstag 24. November 2016, 03:29 |
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Registriert: Mittwoch 20. Januar 2016, 17:06 Beiträge: 550
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My2 hat geschrieben: Ich wünsche natürlich auch (allen hier) viel Erfolg und eine möglichst gute Zeit!
Das wünschen wir uns alle  Dir nun auch, wo Du mit "dazu gehörst"  Zitat: Micha aussem Pott hat geschrieben: P.S. Der Nick kommt mir bekannt vor, bist Du damit im Golem Forum unterwegs, oder ist das Zufall? Das ist Zufall, ich kenne das Golem-Forum gar nicht. OK, ist nen IT-forum, ging mir halt nur durch den Kopf … Zitat: Zitat: ...der zwar krank ist, aber das Wort Säufer nicht gerne verwendet Naja, ich hatte schon immer eine recht "robuste" Art, die Dinge beim Namen zu nennen - Und den täglichen Konsum von acht, bisweilen noch mehr, Bier kann man ja kaum noch als gepflegtes Trinken bezeichnen  Ich bin auch eher direkt  Aber Säufer finde ich sehr, sehr negativ, wir sind krank, aber nicht asozial. Zitat: Da ich gerade eh hier schreibe, eine kurze Zwischenbilanz: Nach kurzer, fünftägiger Aufdosierung mit 2 * 6,25 mg/d seit 8 Wochen stabil bei 2 * 12,5 mg/d. Nebenwirkungen: Die ersten 2 Wochen sporadisch nächtliche Atemnot, seither keine mehr.
Mit Beginn der Bac-Einnahme den Alkoholkonsum von >= 8 Bier/Tag langsam, aber stetig reduziert. Seit 3 Wochen bin ich bei 1-2, selten mal 3 Bier am Tag.
Das hört sich doch schon sehr gut an. So ging es bei mir auch los. Zitat: Micha der Sä... hüstel Schwabe Hmm, verkneife mir mal den Kommentar, weiß nicht, ob mein Humor um 02:27 bei jedem so gut ankommt 
_________________ Alkohol kann ein steter Begleiter werden, aber niemals ein guter Freund.
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kunor
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Donnerstag 24. November 2016, 04:16 |
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Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05 Beiträge: 510 Wohnort: Weserbergland
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3:16h ist eine gute Zeit für Humor:
Wie nennt man ein Nagetier das ständig friert?
_________________ Alkohol ist und bleibt ein hochgefährliches Nervengift, das dich als Freund empfängt und früher oder später wie einen Depp aussehen lässt.
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Micha aussem Pott
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Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor Verfasst: Donnerstag 24. November 2016, 09:50 |
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Registriert: Mittwoch 20. Januar 2016, 17:06 Beiträge: 550
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kunor hat geschrieben: Wie nennt man ein Nagetier das ständig friert? Bibber?
_________________ Alkohol kann ein steter Begleiter werden, aber niemals ein guter Freund.
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