Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Dienstag 17. März 2015, 11:02 
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Registriert: Montag 16. März 2015, 08:25
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moonriver hat geschrieben:
@Mathias
Mathias hat geschrieben:
vor einer Stresssituation 3-4 Gläser Wein getrunken und vor der Situation selbst mit niedrig dosierten Beta-Blockern gearbeitet

Diese Kombination war auch meine "Lösung"... oder Losung! :Dmoonriver


Hehe ;-) Ich glaube diese Kombi ist relativ verbreitet, grade bei Vortägen / Vorführungen etc.

@Werner: Ui, noch e Saarlänner :-h Danke für Deine Willkommensgrüße :-bd

So, gestern Abend war der erste Tag meines 3-4 wöchigen Abstinenzzeitraums. Craving war erstaunlich niedrig, bei 1-2/10. Ungewöhnlich, normalerweise liegt es an abstinenten Tagen bei mindestens 3-4/10.

Komme gerade vom Arzt. Er war der Baclofen-Idee nicht wirklich zugetan, hat dies aber immerhin höflich kommuniziert. Auf seine Frage wie hoch mein Craving an alkoholfreien Tagen ist hab ichs so geschildert wies ist...an guten Tagen 3-4/10, an weniger guten eher 5-6/10 und an schlechten 10, dann trinke ich meine 3 x 150ml Wein. Der Arzt meinte, dass er darin keinerlei Kontrollverlust erkennen kann und daher eine Behandlung mit Baclofen für übertrieben hält. Bezüglich meiner Angststörung gab er mir den Rat an der kognitiven Verhaltenstherapie dranzubleiben.
Ich bin sicher, dass er's gut mit mir gemeint hat, akzeptiere seine Einschätzung natürlich.

Das heisst für mich, dass ich nun wie geschrieben meine 3-4 wöchige Abstinenz weiter durchziehe. Sollte es zu Problemen kommen oder das Craving nach 4 Wochen länger auf einem unangenehmen Level bleiben, gehts zu einem aufgeschlosseneren Arzt B-)

LG
Mathias


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Dienstag 17. März 2015, 13:27 
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A propos Beta-Blocker. Folgendes könnte für Leute, die diese Medis regelmässig nehmen interessant sein:

Zitat:
Biochem Pharmacol. 1992 Aug 4;44(3):465-70.

Increased activity of the GABAergic system in selected brain areas after chronic propranolol treatment in spontaneously hypertensive rats.

Remiszewska M, Jastrzebski Z, Czyzewska-Szafran H, Wutkiewicz M, Czarnecki A.

Source
Department of Pharmacology, Institute of Drug Research and Control, Warsaw, Poland.

Abstract
The influence of chronically administered propranolol on the functional state of the gamma-aminobutyric acid-ergic (GABAergic) system in spontaneously hypertensive rats was studied and compared with the effect of dihydralazine. GABA content, synthesis and turnover rate in selected brain areas were assessed. Hypotensive activity of propranolol and dihydralazine after injection of GABA antagonist pictrotoxin was examined in acute experiment. Prolonged administration of propranolol increased GABA content, synthesis and turnover rate in the hypothalamus and the pons-medulla. After chronic injections of dihydralazine there was no change in GABA indices. Antihypertensive activity of dihydralazine in picrotoxin-treated animals remained unchanged. On the contrary, picrotoxin suppressed the propranolol-induced decrease in blood pressure. Our results indicate that propranolol increases GABAergic system activity. Therefore, we conclude that down-regulation of the GABAergic system in hypertension may be compensated by the regulatory action of propranolol.

PMID: 1510697


Meine bisherigen Erfahrungen basieren nur auf einer Bedarfseinnahme (10-20mg), werde aber in den nächsten Wochen mal mit 5-15mg / Tag prüfen, ob davon was spürbar ist.
Insbesondere interessant was das GABAerge System angeht, zumindest der A-Rezeptor dürfte durch den Alkohol runterreguliert sein. Schau mer mal.


Zuletzt geändert von Mathias am Dienstag 17. März 2015, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Dienstag 17. März 2015, 13:31 
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Hallo Mathias

Mathias hat geschrieben:
Das heisst für mich, dass ich nun wie geschrieben meine 3-4 wöchige Abstinenz weiter durchziehe. Sollte es zu Problemen kommen oder das Craving nach 4 Wochen länger auf einem unangenehmen Level bleiben, gehts zu einem aufgeschlosseneren Arzt
Ich empfinde Dich als Perfektionist im positiven Sinne und kann somit Deine Strategie sehr gut nachempfinden :daumen:

LG
moonriver

PS: Danke für den Hinweis auf Betablocker mit Wirkstoff Propranolol. Ich werde mir dies zu Gemüte führen ~O)

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 07:51 
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moonriver hat geschrieben:
Ich empfinde Dich als Perfektionist im positiven Sinne und kann somit Deine Strategie sehr gut nachempfinden :daumen:


Hehe, danke :D Ja, ich bin Halb-Perfektionist und Halb-Kontroll-Freak, daher auch nervig/unangenehm wenn man die Kontrolle verliert bzw. das vorgenommene nicht umsetzt.

So gings mir nämlich gestern Abend. Nach dem guten Tag vorgestern, hatte mich gestern am frühen Abend ne negative Nachricht erreicht, das Craving sprang auf solide 10/10 und ich hab wie üblich 3 x 150ml Wein reingetan.
Ist halt das typische Bild, solange alles smooth läuft hält sich das Craving Abends in Grenzen, kommt Stress oder Negatives springt es direkt massiv an.

Ich würde daher meinen Abstinenzversuch nicht als gescheitert sondern als lehrreich betrachten. Gehe auch einfach davon aus, dass mein GABAerges System im Arsch ist - eben weil Stress und Negatives relativ unkontrollierbare Auswirkungen haben. Werde also wie geschrieben nun in Kürze einen Arzt aufsuchen, der Erfahrungswerte mit Baclofen hat :daumen:

LG
Mathias


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 12:39 
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Hallo Mathias und von mir auch ein herzlich willkommen,

ich verfolge auch deinen thread, gefällt mir und deine Einstellung.
ich bin mittlerweile bei 100 mg Bac.
moonriver hat geschrieben:
So gings mir nämlich gestern Abend. Nach dem guten Tag vorgestern, hatte mich gestern am frühen Abend ne negative Nachricht erreicht, das Craving sprang auf solide 10/10 und ich hab wie üblich 3 x 150ml Wein reingetan.
Ist halt das typische Bild, solange alles smooth läuft hält sich das Craving Abends in Grenzen, kommt Stress oder Negatives springt es direkt massiv an.


Das Problem habe ich auch, wie ein Blitz schlägt es ein. Ich tränke es mit einer Notfallration von 12,5 mg, klappt bei mir super.

Ich sehe dich auch als einen Perfektionisten, als Halb-Kontroll-Freak ? Du willst absolute Kontrolle in meine Augen. Top Einstellung gefällt mit. Weiter so.

LG Allex


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 14:26 
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Hi Allex,

danke Dir! Werde später mal genauer in Deinen Thread reinlesen - weiter so :daumen:

So, komme gerade vom 2. Arztbesuch. Verschrieben wurde mir allerdings nicht Baclofen, sondern Selincro(Nalmefen).
Ich hatte vom Arzt einen sehr guten Eindruck und habe wirklich ne tolle Beratung erhalten. Der Arzt war der Meinung, dass Selincro seiner Meinung nach vom Anti-Craving Aspekt her stärker sei, er mir aber wenn ich drauf bestehe Baclofen verschreibt.

Er sagte mir, dass seine Erfahrung der letzten 6 Monate ein eindeutiges Bild zugunsten Nalmefen ergäbe. Seine Empfehlung war also dies zuerstmal zu testen.
Wie gesagt, ich hatte ein sehr gutes Gefühl bei dem Arzt und Baclofen läuft mir ja nicht weg. Werde mich also an seinen Rat halten und Euch darüber auf dem Laufenden halten wies weitergeht :daumen:

Natürlich interessiert mich auch Eure Meinung zur Sicht des Arztes - ist jederzeit Willkommen!

LG
Mathias


Zuletzt geändert von Mathias am Mittwoch 18. März 2015, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 14:55 
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Hallo Mathias,

das klingt ja interessant. Selincro wollte mir meine Ärztin kürzlich auch verschreiben. Ich wollte es aber lieber erst nochmal mit Bac probieren.

Viele Grüße, Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 15:20 
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Hallo Eleanor,

mir war Nalmefen a.k.a. Selincro auch neu. Dachte beim Arzt zuerst: "Was will er dir denn jetzt andrehen?". Aber dann dachte ich, dass man die tägliche Erfahrung eines Arztes, der sowohl viele Baclofen- also auch Selincro-Patienten hat, durchaus als wertvollen Kompass einsetzen sollte.

Hab mich nun mittlerweile in die aktuelle Studienlage und Erfahrungsberichte eingelesen und stehe dem Versuch komplett neutral gegenüber. Ich lass mich überraschen wie die Wirkung ist und wenn sie mich nicht bei meinem Vorhaben unterstützt kann ich ja jederzeit auf Baclofen umsteigen.

Eine coole Ausgangsbasis B-)

LG
Mathias


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 15:29 
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Mathias hat geschrieben:
Er sagte mir, dass seine Erfahrung der letzten 6 Monate ein eindeutiges Bild zugunsten Nalmefen ergäbe.

Man hört das in letzter Zeit öfter. Da stellt sich mir die Frage, wieviele
Patienten er mit Nalmefen bzw. Baclofen in den letzten 6 Monaten behandelt hat.
Wie in der Deutschen Apotheker Zeitung zu lesen ist, sehen das IQWiG
und der G-BA keinen Zusatznutzen zu Naltrexon: Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.

Aber nimm mal, was Dir angeboten wurde und berichte darüber.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Mathias stellt sich vor :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2015, 15:39 
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Registriert: Montag 16. März 2015, 08:25
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Federico hat geschrieben:
Da stellt sich mir die Frage, wieviele
Patienten er mit Nalmefen bzw. Baclofen in den letzten 6 Monaten behandelt hat.

Definitiv. Konnte allerdings keine konkreten Zahlen entlocken.

Federico hat geschrieben:
Wie in der Deutschen Apotheker Zeitung zu lesen ist, sehen das IQWiG und der G-BA keinen Zusatznutzen zu Naltrexon: Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.

Wundert mich auch nicht wirklich. Naltrexon wirkt als Antagonist an allen Opioidrezeptoren, Nalmefen selektiv am μ- und δ-Rezeptor. Alkohol bindet spezifisch an den μ-Rezeptor, somit geht der ganze Spass mit Nalmefen etwas spezifischer von statten (a.k.a nebenwirkungsärmer) als mit Naltrexon - soviel zur Theorie.

Problem ist natürlich, dass 2 Wirkungsweisen des Alks dabei vollkommen ignoriert werden: Bindung an GABA-Rezeptoren und Hemmung der NMDA-Rezeptoren - d.h. die angstlösenden/entspannenden Effekte des Alks.

Wir werden sehen. Nalmefen nimmt lt. seinem Wirkmechnismus den euphorisierenden Teil des Alks, nicht aber den angstlösenden/entspannenden - zumindest in der Theorie. Jetzt schauen wir uns mal die Praxis an.


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