Liebe Lisa!
von mir auch einen ganz herzlichen Glückwunsch zum Einjährigen!! Über deinen Link oben lese ich gerade deine ersten Schritte in diesem Forum und bin einfach baff und beeindruckt über die Willenskraft (wirkte das Wort immer schon so gestelzt?) und auch der humorvollen Leichtigkeit deiner Beiträge. Ich denk gerade nur "das will ich auch!" und lese gespannt weiter!
Aber auch bei allen anderen, die diesen Weg gehen - ich bin einfach so inspiriert und ich weiß, dass es was gibt was ein bisschen das Hirn in die richtige Richtung mal schubst und mit der geeigneten Therapie oder Selbsttherapie auch mal andere gute Rezeptoren für das Wohlfühlen angesteuert werden können. Es ist gerade so, dass ich merke, wow, jetzt machste was und tauchst mal wirklich da ein, erst vorsichtig aber mit jedem mal ein bisschen mutiger und tiefer. Bei mir dauerts manchmal länger, muss da immer erstmal über meinen Vorsichts-Schatten springen
lisa64 hat geschrieben:
OK - so ist es. Was ändern wir nun? (Ist deiner so einer?)
(erstes mal zitieren, ever! zumindest in einem Forum)
Was für einer das ist, weiß ich leider nicht ganz so genau. Ich war zuvor bei einer richtig grausigen Psychiaterin, bei der ich zum ersten Mal die Bedeutung des Slangausdrucks "Shrink" verstanden habe, sprich ich war nach einer Sitzung noch kleiner und ohne Hut - der therapeutische Sinn für das Niedermachen eines Menschen für seine Unfähigkeit ein normales Leben zu führen erschließt sich mir immer noch nicht. Deshalb wollte ich eine Zweitmeinung von meinem jetzigen Psychiater, zumindest habe ich ihm das so kommuniziert... in meiner Verunsicherung, denn im Prinzip wollte ich ja wechseln.. So hat er sich dann auch in dieser Position gesehen - und hat auch gemeint, dass die medikation des Shrinks quatsch sei - und mir eine andere Dosierung meines ADs verschrieben und mir in aller Ruhe erklärt was alles bei mir abläuft. Wir sind jedoch gar nicht tiefer auf ein Patient-Arzt-Verhältnis eingegangen, weil eben dieses "Missverständnis" stattfand. Das wird am Dienstag aufgeklärt.
lisa64 hat geschrieben:
Mir half es ungemein, zu wissen, dass mein gebeuteltes Hirn in seiner Suche nach Erklärung nicht anders kann, als die Körpersymptome flugs in die Schublade Höllenangst zu packen. Ohne dass überhaupt ein angemessener Grund zur Angst bestanden hätte - aber bring das deinem Hirn mal bei, wenn es gerade Amok läuft. Mit der Zeit, als es mir mehr und mehr gelang, die Deutung 'Körperstress' zu verwenden, wurde ich etwas gelassener. Ich habe dabei nebenbei gelernt, meinem Hirn nicht mehr jede Sofort-Erklärung abzunehmen. Das bewährt sich sehr - auch im Bereich Entwöhnung: nicht alles ist so, wie es dem Bewusstsein scheint.
Danke fürs Teilen! Ich hab, obwohl ich schon wirklich seit 15 Jahren mit diesen Attacken zu kämpfen habe (5 Jahre davon dachte, ich ich sei körperlich Krank und niemand findet was), bisher leider immer noch nicht die richtige Schublade gefunden und obwohl ich meine es zu wissen (waren ja mittlerweile so um die tausend Attacken in meiner Laufbahn als Paniker), denke ich beim großen Hirnamok immer noch an den nächsten Herz-,Hirn-, Magen-Darm-, Leberinfarkt...
Noch skuriler ist es, dass ich weiß, dass monsieur alcohol und madame panique (monsieur und madame sind austauschbar) dicke Kumpels sind und dass in trockenen Zeiten, in denen es mir fantastisch geht auch nicht die kleinste Attacke (gut manchmal gibts welche und Angst ist trotzdem immer irgendwie ein Begleiter) sich blicken lässt - es ist schon verrückt, aber wir kennen das ja zu gut...
Aber diese Perioden der Abstinenz sind zarte Pflänzchen, die oft eine kurze aber intensive und schöne Verweildauer haben..
lisa64 hat geschrieben:
Die Ängste psychotherapeutisch zu behandeln, gelang bei mir nicht
Bei mir bisher auch nicht, daher muss ich diesen Schritt versuchen und bin gespannt auf das Gespräch mit dem Doc! Und wenn er's nicht, dann eben der/die nächste.
Dabei hab ich mich heute schon zu müde zum schreiben Gefühlt aber das tat gut noch was zu hinterlassen.
Jetzt schau ich noch eine Folge Boardwalk Empire an (Super-Serie, spielt zur Zeit der Prohibition in den USA mit Steve Buscemi in der Hauptrolle) und der Tag hat mich heute schon so gefordert, dass ich danach nur noch schlafen will und wahrscheinlich auch kann
ich wünsche euch allen eine feine Nacht und bis zum nächsten Lesen!!!
menière