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aspino71
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Dienstag 9. Juli 2013, 12:33 |
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Registriert: Sonntag 8. April 2012, 22:16 Beiträge: 390
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Liebe Saguda,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Zermartere Dir bitte nicht im Vorfeld das Hirn über alle möglichen Éventualitäten. die Eintreten könnten bzw. was alles nicht funktioniert. Du hast eine gute Startposition. Zugang zum Baclofen, einen begleitenden Arzt. Du bist dabei, in deinem persönlichen Umfeld reinen Tisch zu machen, das ist der nächste Bonuspunkt! Wenn das mit dem Nichttrinken vor der ersten Baclofeneinnahme für dich nicht praktikabel ist, versuche wenigstens des Vodka wegzulassen und deinen Konsum auf ein paar Flaschen Bier zu beschränken. Federico hat mir mal den Tipp gegeben aus kleinen Gläsern (0,3 l) in kleinen Schlucken zu trinken. Ich finde es empfehlenswert, das Bier auch nicht zu kühlen, sondern zimmerwarm zu trinken. Das senkt den Genussfaktor. Nimm dir doch einfach vor, am ersten abend nur 4 Flaschen Bier zu trinken und parallel das Baclofen nach dem Königsweg einzuschleichen. Danach versuchst du schrittweise den Bierkonsum zu reduzieren. Und dann schaust du mal, wo Du zu Eurem Urlaubsbeginn stehst! Gutes Gelingen!
LG Aspino
_________________ »Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen« (Brecht)
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ina
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Dienstag 9. Juli 2013, 13:29 |
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Registriert: Freitag 25. Februar 2011, 18:59 Beiträge: 55
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Liebe Saguda,
herzlich Willkommen auch von mir. In deiner Vorstellung habe ich viele Parallelen zu meinem Trinkverhalten vor 2,5 Jahren entdeckt, wenn auch nicht alles deckungsgleich ist. Deine Ängste kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich bin teilweise nachts aufgestanden und habe getrunken, wenn ich nicht schlafen konnte. Dann war es kein Wein mehr, den ich sonst täglich abends getrunken habe, sondern Weinbrand. Es musste ja schnell gehen.
Den Aussagen von Jivaro kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Der Entschluss es mit Baclofen zu versuchen ist absolut richtig. Du hast m.E. gute Voraussetzungen, um dein Alkoholproblem zu lösen. Es ist möglich und du wirst das schaffen. Glaube mir, ich hatte vor Beginn der Baclofeneinnahme alle Skepsis dieser Welt. Es hat sich definitiv in meinem Leben nicht alles zum Positiven gewendet. Trotzdem bereue ich es keinen Tag, dass ich Baclofen eine Chance gegeben habe.
Versuche, wenn möglich in deinem kommenden Urlaub, was Getränke angeht so viel Abwechslung einzubauen, wie du kannst. Nicht nur Wasser oder Tee. Es gibt jede Menge Alternativen bei alkoholfreien Getränken. Notfalls gönnst du dir ein oder auch zwei Getränke (ohne Alkohol), die du bezahlen musst. All inclusive ist nicht alles, auch wenn die meisten Menschen dazu neigen, bezahlt ist bezahlt und jetzt schlage ich zu. Kostet ja nichts. Dich würde es aber was kosten. Es bringt dich von deinem Plan ab und es kann deine Gesundheit kosten, die dir doch wichtig ist, wenn ich es deinen Zeilen richtig entnehme. Es ist meiner Meinung nach eine handelbare Situation, wenn auch keine gute Startbedingung. Ich hatte ebenfalls Angst vor Situationen, wo alle anderen trinken und ich auf einmal nicht mehr. Mehr Sicherheit kann dir die Notfallportion Baclofen geben, die du IMMER dabei haben solltest. Nimm im Reisegepäck (nicht im Bordgepäck) alkoholfreie Getränke mit, die du magst und die es in der Türkei u.U. nicht zu kaufen gibt. Viel Erfolg am Donnerstag und einen guten Start. Du packst es!
Liebe Grüße
ina
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saguda
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Dienstag 9. Juli 2013, 15:39 |
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Registriert: Sonntag 24. März 2013, 19:12 Beiträge: 15
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Wow so viele Rückmeldungen ! Bin gerade platt. Federico: Alkoholstörung ist ein "schönes" Wort für diese Krankheit. Und ich hoffe, das ich diese Störung beheben kann. Aspino: Ich werde am Donnerstag mit dem Arzt über meinen Einstieg mit Bac sprechen. Aber im Moment sehe ich es leider nicht, dass ich es ohne Hilfsmittel 3 Tage ohne Alkohol schaffe. Von daher ich Einschleichen und gleichzeitiges Reduzieren die einzige Möglichkeit. Werner: Auch Du hasst ein schönes Wort benutzt, was echt zutrifft: Seelenkessel. Ja, meiner ist so was von voll. Es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit bis der Kessel explodiert und das ist gestern Abend passiert. Und es tat verdammt gut. Ina: Ja das mit dem schnell gehen kenn ich nur zu gut. Deswegen ist es bei mir der Vodka. Geht schnell und riecht nicht. Was mir immer wichtige war, damit im Büro bloß keiner was merkt. Das die Getränke im Urlaub nichts kosten, ist mir (jetzt, heute mit Alk) egal. Ich würde auch 5 € für meinen Vodka zahlen. Angst vor dem All inkl. habe ich, weil alle um mich herum Alkohol trinken werden und ich dann Angst habe schwach zu werden. Ich habe All inkl. nie so ausgenutzt wie manch anderer. Zum Mittagessen ein Radler, dann erst wieder zum Abendessen ein Radler und danach 2-3 Raki. Das reichte mir für die nötige Bettschwere. Das Problem ist: Vodka schmeckt mir gar nicht. Trinke (nein, trinken kann man das nicht nennen. Stürze ihn runter, trifft es eher) ihn wegen dem Effekt = Schlaf. Raki aber schmeckt mir verdammt gut. Ich liebe diesen Anisgeschmack. Hinzu kommt, dass wir seit 20 Jahren an diesen Ort fahren und dort viele einheimische Freunde haben. Wir werden ständig eingeladen und alles wissen, dass wir (mein Mann mag auch Raki) gerne Raki trinken. Ich werde also den Urlaub damit verbringen, unseren Freunden zu erklären warum ich auf einmal keinen Raki mehr will. Aus diesen Gründen wollte ich ja nach dem Urlaub anfangen. Aber solange halte ich es nicht mehr aus. Mein Mann hat mir versprochen, mich im Urlaub zu unterstützen. Er will auch dort kpl. auf Alkohol verzichten. Zu Hause trinkt mein Mann nie Alkohol, immer nur im Urlaub und da auch gemäßigt. Schön das es dieses Forum und Euch alles gibt ! Sonst würde ich den Schritt ohne Alkohol leben zu wollen vermutlich nicht gehen ! LG, Saguda
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aspino71
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Dienstag 9. Juli 2013, 19:07 |
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Registriert: Sonntag 8. April 2012, 22:16 Beiträge: 390
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@ Saguda
Du Ausrede fürs Nichttrinken ist einfach:
Ich muss ein Medikament nehmen, welches den Genuss von Alkohol verbietet! Schluss und Ende der Diskussion!
LG Aspino
_________________ »Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen« (Brecht)
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saguda
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Mittwoch 10. Juli 2013, 10:22 |
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Registriert: Sonntag 24. März 2013, 19:12 Beiträge: 15
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@ Aspino
Was ja gar keine Ausrede wäre. In den Beipackzetteln meiner AD`s steht ja drin, dass man keinen Alkohol trinken soll.
Bin heute innerlich total unruhig. Hab gerade schon Baldrian genommen in der Hoffnung, dass ich ruhiger werde. Ist vermutlich eine Mischung aus Angst, Vorfreude vor dem Arzttermin morgen. Das ist wieder typisch für mich: neue, ungewohnte Situationen und neue Leute verunsichern mich total und lassen schnell Angst aufkommen.
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bennter
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Mittwoch 10. Juli 2013, 13:32 |
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Registriert: Sonntag 23. Juni 2013, 15:14 Beiträge: 31
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Auch mir macht Neues Angst, auch wenn das keiner merken soll. Kein Grund für Scham oder Abwertung. Das ist menschlich! Kopf hoch!
LG BE
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frieda
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Donnerstag 11. Juli 2013, 10:54 |
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Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 17:25 Beiträge: 111
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Liebe saguda,
willkommen im Forum, du wirst es lieben!
Lass mich kurz erzählen, wie es mir ging, bevor ich Baclofen entdeckte:
Nach schweren Schicksalsschlägen und Depressionen kam ich zum Alkohol, er hat halt immer sehr schnell "geholfen" bis zum bitteren Ende mit Kontrollverlust und Todesangst verbunden mit Selbstmordgedanken. Nach Psychotherapie, Suchtberatung, Langzeittherapie, Selbsthilfegruppe , also das ganze Programm, wurde ich nach 14! Jahren wieder rückfällig, ich trank phasenweise mehr als je zuvor, zudem nahm ich auch noch Antidepressiva, die NW waren so schrecklich, wie du sie beschrieben hast . Meine Familie und meine Ärztin drängten mich zu einer erneuten stationären Therapie, die ich jedoch nicht antrat, weil ich, dem Himmel sei Dank dafür, Baclofen entdeckte. Die Beschaffung war für mich sehr schwierig und teuer, bis ich einen Arzt gefunden hatte, der mir Bac verschreibt. In der ganzen Zeit hatte ich immer nur im Forum mitgelesen und mir meine Infos dort geholt. Vor der ersten Einnahme hatte ich fürchterliche Angst, ich war ja ohne ärztliche Begleitung. Mit dem "Königsweg" habe ich es dann geschafft. Für mich hat danach ein neues, selbstbestimmtes Leben begonnen. Nachdem ich einige Male ausprobiert hatte, kontrolliert zu trinken, merkte ich, dass mir der Alk nicht mehr die gewünschte Wirkung verschaffte, ich hatte danach nur Schuldgefühle, der ersehnte "Kick" ist ausgeblieben. Manchmal überfällt mich in unregelmäßigen Abständen eine gewisse Sehnsucht nach Alkohol, durch das Forum habe ich aber gelernt, damit zu leben. Mir wird jetzt bewusst, dass ich die ganzen Jahre der Trockenheit nur aus Angst um meine Familie und den Folgen des Alkohols durchgehalten hatte. Durch Baclofen empfinde ich nun endlich eine zufriedene Abstinenz. Mit meinen Zeilen will ich dir Mut machen, diesen Weg zu gehen, du hast die besten Voraussetzungen dafür, meine guten Wünsche sind bei dir!
Liebe Grüße Elfie
_________________ Die mich suchen, finden mich.
Die Bibel: Sprüche 8,17
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saguda
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Donnerstag 11. Juli 2013, 12:32 |
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Registriert: Sonntag 24. März 2013, 19:12 Beiträge: 15
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@Elfie: Danke für Deinen Bericht und Deine aufmunternden Worte. Ja ich werde den Weg gehen. Ich will mein restliches Leben nicht im Suff verbringen.
Bin gerade vom Arzt zurück. Vor mir liegt die Vereinbarung über den Heilversuch mit Baclofen. Es wurde Blut abgenommen und wenn die Wert o.k. sind bekomme ich morgen Vormittag meine erste Verordnung und werden dann hoffentlich in ein neue Leben starten. @Jivaro: Du hattest völlig recht, meine Angst war unbegründet. Der Dok ist super nett und hat sich richtig Zeit genommen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, der er mich irgendwie herablassend behandelt. Was ja leider bei Alkoholikern oft vorkommt.
Hab gerade meinen Mann angerufen und ihm von dem Termin berichtet. In dem Gespräch hat er das erste Mal von Trennung gesprochen, wenn ich weiter trinke. Das hat mir eine Schlag in den Magen verursacht. Um so mehr hoffe ich nun, dass ich morgen die Verordnung erhalte.
@jivaro: Welche Werte sprechen den gegen eine Einnahme von Baclofen ?
LG, Saguda
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Donnerstag 11. Juli 2013, 14:32 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Nur schlechte Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff); eine Niereninsuffizienz (unzureichende Nierenfunktion) stellt eine Kontraindikation zur Baclofengabe dar. Baclofen wird, fast unverändert, wieder durch die Niere ausgeschieden.
Hohe Leberwerte sind keine Kontraindikation; die ersten Studien wurden sogar an Patienten mit Leberzirrhose durchgeführt, weil Baclofen sehr gut verträglich ist. Eventuell erhöhte Werte bessern sich in den allermeisten Fällen unter Baclofen und dem Alkoholstop deutlich. Mir ist lediglich 1 Fall (und das hier aus dem Forum) bekannt, wo sich die Werte verschlechtert haben, das kann im Prinzip bei jedem Medikament passieren.
Also: freu Dich auf Morgen und vergiss nicht dem Doc einen herzlichen Gruss mitzunehmen! Du wirst sehen, im Vergleich zu ADs ist Baclofen ein "Spaziergang".
Alles Liebe jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und voller Angst Verfasst: Donnerstag 11. Juli 2013, 15:22 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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saguda hat geschrieben: Hab gerade meinen Mann angerufen und ihm von dem Termin berichtet. In dem Gespräch hat er das erste Mal von Trennung gesprochen, wenn ich weiter trinke. @Saguda, es kann sein, dass er es gut meint und denkt, er könne Dich damit zusätzlich motivieren. Das ist zwar dumm, aber in dieser Angelegenheit darfst Du von einem „Normopathen“ nicht allzuviel Hirn erwarten. Nimm's leicht, nimm Baclofen. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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