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Smiley
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Betreff des Beitrags: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 13:59 |
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Registriert: Sonntag 12. Februar 2012, 13:32 Beiträge: 4
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Hallo, bin 32 Jahre alt und hatte auch schon eine Weile mit Alkohol zu tun. Bei mir ergab sich die Alkoholabhängigkeit aus immer wiederkehrenden Ängsten und Problemen. Zuerst behaupte ich mal, dass mein Konsum noch recht im Rahmen war, doch mit der Zeit wurde das Trinken immer häufiger und auch die Menge stieg. Ich machte dann eine Entgiftung und hielt auch eine Weile durch. Doch der Rückfall kam leider. Dann die nächste Entgiftung. Und wieder ein Rückfall. Habe dann angefangen mit Hilfe meines Arztes ambulant zu entziehen. Ging auch immer eine Weile gut. Kam dann aber im privaten Bereich zu Situationen, die mich wieder zum Alkohol führten. Nun bin ich seit einem halben Jahr trocken, es hat sich aber leider eine Distraneurinabhängigkeit ergeben (4-6 Kapseln am Tag). Und davon komme ich irgendwie nicht los. Nun brachte mich mein Arzt auf Baclofen, allerdings trinke ich ja glücklicherweise nicht mehr. Die Frage die sich mir nun stellt ist, ob es auch möglich ist, das Distra mit Hilfe von Baclofen zu entziehen. Ich weiß da im Moment nicht weiter. Mein Arzt ist auch schon auf der Suche nach einer Alternative.
Gruß Smiley
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 14:18 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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Hallo Smiley !
Zunächst ein herzliches " Hallo " !!! Sicher hast Du Dich schon ein wenig hier umgeschaut ... Ich bin mir sicher,das Du von dem ...Schei***-zeug auch wegkommst !
Woher um Himmelswillen bekommst Du das Zeugs denn ?- Doch nicht etwa von Deinem Doc ... Von Vorteil ist ja, das Du nicht trinkst ! Ich hab da nur die Idee : jeden Tag zwei Tab´s weniger....
zunächst lieben Gruß, und alles Gute ! Ralf.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 15:03 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Smiley, Herzlich Willkommen im Forum. Den Teufel mit dem Belzebub austreiben nennt man das und gleiche eine Frage: wie lange hast Du denn mit Hilfe Deines Arztes ambulant entzogen? Und war es dieser Arzt, der Dich auf Baclofen brachte? Und ist Deinem Arzt nicht bekannt: Zitat: Hierbei ist zu beachten, dass die Applikation nur kurzzeitig erfolgt, da Clomethiazol ein hohes Abhängigkeitspotenzial besitzt. Das Medikament darf nur stationär verabreicht werden, da es unter anderem zu einer starken Dämpfung von Atmung und Kreislauf kommen kann. Okay das waren jetzt 3 Fragen die aber wichtig sind. Ambulante Entzüge mit Distraneurin dürfen nur in besonderen Fällen von erfahrenen Ärzten in engmaschiger, täglicher Überwachung der Dosierung vorgenommen werden. Jetzt ist es aber mal so wie es ist. Ich nehme an, die Abhängigkeit von Distra beängstigt Dich und Du möchtest so schnell wie möglich diesen untauglichen Versuch beenden. Wenn Du deshalb nicht gleich in eine spezialisierte Klinik einchecken willst, benötigst Du einen sehr starken Willen und einen Arzt der Erfahrung in Distraentzügen hat. Mit anderen Worten, falls es sich um den selben Arzt handeln sollte der Dir das Distra verschrieben hat, wechsle ihn und such Dir einen anderen. Baclofen unter diesen Umständen einschleichend zu versuchen halte ich für keine gute Idee. Die Dosis Distra ist dazu viel zu hoch. Wir kennen hier den Königsweg der sich auf Alkohol bezieht und gute Aussichten bietet bei relativ geringem Alkoholkonsum. Die Erfahrungen sind auch bei größeren Alkohol-Mengen den Berichten nach gut, mit Distraneurin gibt es bisher keine Erfahrung. Es sollte aber Ärzte mit Erfahrung geben die Dich beraten können, die Problematik ist ja nicht gerade unbekannt. Noch eine positive Aussage ist: Baclofen besitzt keinerlei Abhängigkeitspotenzial. Sorry aber mehr kann ich dazu nicht sagen, vielleicht kann es Jivaro (sie ist Ärztin), einfach öfter hier nachschauen. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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irving
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 15:28 |
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23 Beiträge: 54 Wohnort: Leipzig
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Hallo Smiley Dein Arzt lebt gefährlich und auch Du, aber aus anderen Gründen. Die ambulante Verschreibung von Distraneurin ist nicht gestattet. Die 6 Kaps. pro Tag sind eine hohe Dosis. Das geht nur über eine Krankenhausentgiftung. Distra und Baclofen gleichzeitig im ambulanten Rahmen zu nehmen ist von einem unkalkulierbaren Risiko! Nach der Distraentgiftung mit Baclofen weiter zu behandeln ist wahrscheinlich möglich. iving
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 15:42 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Irving,
Danke für den schnellen ärztlichen Support. So drastisch hätte ich als Nichtmediziner mich das nicht getraut. Das Wort „Kunstfehler“ in diesem Zusammenhang ist mir geläufig. Vielleicht kennst Du eine empfehlenswerte Klinik für Smiley.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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irving
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 16:10 |
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23 Beiträge: 54 Wohnort: Leipzig
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Lieber Federico! Hohe Anerkennung für dieses Forum, das Sie so maßgeblich gestalten! Ist Smiley privatversichert? Wir wissen das nicht. Er kann im Prinzip in jede Entzugsklinik. Wahrscheinlich hilft ihm Seroquel. Das könnte er unter stationären Bedingungen nehmen und ambulant dann auch weiter nehmen. Die Kombination aus Seroquel und Baclofen ist gut verträglich. Das bekommen Pat. mit Polytox. und sind weg vom Heroin, Alkohol, Amphetaminen. Einer nimmt noch ein wenig THC. Es fühlt sich an wie ein Wunder. irving
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 17:19 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Lieber Irving,
Hohe Anerkennung für den Arzt und den freiwilligen, unbezahlten Sonntags-Dienst. siehe Interview: Achtsamkeit, Empathie und Bereitschaft zum Gespräch sind von ausschlaggebender Bedeutung.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 17:42 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Hi,
also ich bin immer wieder sehr verwundert. Mit Baclofen tun sich die Kolleg/Innen so schwer, aber Benzodiazepine, Antidepressiva und sogar Distraneurin sind gut erhältlich. Da fällt mir nichts mehr ein.
Sogar die Therapie mit Antabus (Disulfiram) erlebt, für mich beängstigend stark, neue Akzeptanz; dies sogar bei den Betroffenen; muss als sowas wie Busse oder "gerechte Strafe" zu sehen sein. Bei den Anwendungen in Frankfurt und Mannheim erfolgen neben der Gabe des Medikaments aber auch 2 Arztkontakte pro Woche, die vom Patienten allein schon sehr hilfreich erlebt werden. Ok.....
Ich würde mich Irvings Empfehlung einer stationären Entgiftung anschliessen. Einfach aus Sicherheit. Ralfs Vorschlag wär mir noch zu schnell...
Seroquel (Quetiapin) scheint in der letzten Zeit ein Medikament zu sein, das bei Suchterkrankungen vermehrt eingesetzt wird. Es gehört in die Gruppe der "atypischen" Neuroleptika (s. a. Wiki); zugelassen dafür ist es nicht.
Eine von Astra-Zeneca gesponserte Studie ergab bislang keinen signifikante Wirkung in der Alkoholrückfallprophylaxe. Es gab allerdings Hinweise darauf, dass die Dosis zu niedrig gewählt wurde (ISS D 1449L00022). Erste Ergebnisse wurden letztes Jahr in Frankfurt vorgestellt. Es wird bezahlte weitere Studien geben. Die Kombination mit Baclofen ist, wie Irving ja schon gepostet hat, gut denkbar. Einige Patienten, die von mir Baclofen erhalten nehmen - vom HA oder Psychiater verordnet-Seroquel ein, teils als "Schlafhilfe", teils als AD (ist streng genommen nur bei bestimmten Depressionsformen als Zusatz zum AD zugelassen). Es wird von den Meisten besser vertragen als die SSRIs und die Patientencompliance ist gut (Patient nimmt sein Medikament).
Rein "theoretisch" bestehen keine Interaktionen zwischen den Substanzen Baclofen, Distraneurin (Clomethiazol) und Seroquel (Quetiapin).
Das alles hilft aber Smiley nun nicht. Bleibt nur die o.g. Empfehlung vertretbar.
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 18:09 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zwei Ärzte im freiwilligen Sonntagsdienst. So geht gutes Forum.
@Smiley,
einerseits vielleicht enttäuschend für Dich aber so hoffe ich, hilfreich bei Deiner Entscheidung. Positiv ist die relativ kurze Einnahmedauer von 6 Monaten. Eine schnelle Entscheidung für die Klinik sollte dadurch leichter fallen.
Viel Erfolg Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Smiley
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, Smiley stellt sich vor Verfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 18:25 |
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Registriert: Sonntag 12. Februar 2012, 13:32 Beiträge: 4
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Hallo, erstmal ein herzliches Dankeschön für die herzliche Aufnahme und die schnellen Antworten. Des weiteren muss ich meinen Arzt in Schutz nehmen, war in Absprache mit mir, nachdem ich schon mit 3 Promille in der Notaufnahme stand.Mir waren also die Auswirkungen bekannt, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Leider schaffe ich nun den Absprung nicht. Nicht falsch verstehe, aber ich wünschte fast, ich könnte nochmal von Distra auf Alkohol tauschen und dann einen neuen Anlauf starten. Bin zur Zeit aus dem Büro raus, weil ich dort auch nicht glücklich war. Und warte nun auf unsere Zwillinge die bald kommen. Daher und ich weiß, dass das hier auf Missverständnis stößt, kommt für mich ein Klinikaufenthalt zur Zeit nicht in Frage. Habe mal gute Tage, das sind es sind es nur 4 Kapseln und schlechte Tage, da sind es 6. Wir wussten beide, dass diese Tabletten nicht die richtigen sind, aber ich zumindest meinen Alltag, sprich privates und auch Job erledigen konnte. Allerdings mache ich mir wegen dieser Tabletten natürlich auch Vorwürfe, weil ich weiß, dass es die falschen sind. Daher suchen wir nach einem Weg, das ganze ambulant auf die Reihe zu bekommen. Wie gesagt, wenn ich könnte würde ich zurück tauschen, auch, wenn es sich echt schräg anhört. Ich hoffe, ich trete damit niemandem auf die Füße. Ist wirklich nicht böse oder überheblich gemeint, aber zur Zeit bin ich sehr verzweifelt.
Gruß Smiley
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