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isidor
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Betreff des Beitrags: Kein Kampf um Baclofen-Verschreibung! Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 14:14 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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Liebe Forumsmitglieder,
nach vielen Stunden des Lesens hier im Forum und des Nachdenkens über meine eigene Situation, habe ich mich entschlossen dem Forum beizutreten und hier auch aktiv zu werden.
Ich komme aus dem Süden Deutschlands (Ortenaukreis), bin 43 Jahre alt und war seit 2,5 Jahren abstinent. Vormals trank ich seit ca. 2000 täglich Alkohol, Bier und Wein. Mein Konsum bewegte sich im vermuteten täglichen abendlichen 2-Promille-Bereich.
Im November 2007 entgiftete ich 3-tägig stationär und lebte von da an abstinent, ohne Probleme oder Craving. Ich bin sportlich, 180cm groß und 72 kg schwer.
Ich war die letzten 10 Jahre selbständig und musste meine Firma zu Beginn des Jahres aus wirtschaftlichen Gründen schließen.
Zusätzlich unterstützte ich 3 Monate lang meine schwer depressive Freundin.
Dann kam die Angst!
...und der Suff! Nach vier Tagen maßloser Trinkerei (ich verlor auch meinen Führerschein) habe ich mittlerweile wieder entgiftet (zuhause, unter heftigen Panik- und Angstattacken) und bin seit 2 Wochen wieder trocken.
Über Bac erfuhr ich über meine depressive Freundin und ich entschloss mich, nachdem ich mich im Internet und hauptsächlich hier im Forum informiert hatte, Bac gegen meine Ängste einzunehmen und so auch einem möglichen nächsten Alkoholexzess vorzubeugen.
Ich bin Privatpatient und bekam Bac ohne Probleme oder größere Diskussionen verordnet (Zweiklassenmedizin oder aufgeschlossene und informierte Ärzte?). Ich war ehrlich und habe mein Problem offen angesprochen. Die Informationslage bei den beiden Medizinern über Bac war schlecht, bzw. nicht vorhanden.
Momentane Dosierung: 5-5-10 ...und es hilft mir sehr!!! Die Ängste kommen nur ab und zu hoch und sind aushaltbar, eine gewisse Gelassenheit ist eingekehrt. Panikattacken hatte ich keine mehr.
Für mich ist dieses Forum Teil meiner persönlichen Therapie! Mein Erstberuf ist Sozialpädagoge und ich habe lange in der Suchtberatung und als Dozent für Suchterkrankungen gearbeitet. Auf SHG kann ich mich nicht einlassen, warum auch immer, sehrwohl aber auf einen Austausch in diesem Forum...
In diesem Sinne...
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eva
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 28. Juni 2010, 12:48 |
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 15:12 Beiträge: 96
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Herzlich Willkommen, Isidor!
Das bedeutet, Du bist ein Profi in Sachen Suchtberatung?
Das finde ich hochinteressant, denn dann kennst Du ja alle möglichen Ansätze zu diesem Thema.
Für mich ist dieses Forum hier meine einzige "therapeutische Anlaufstelle", ich kann Deinen Vorbehalt gegen SHG verstehen, auch wenn ich es selbst nicht begründen kann. Hier kann ich jedoch sehr frei reden und bekomme guten Rat.
Ich wünsche Dir, dass Du hier im Forum und mit Baclofen ebenso gute Erfahrungen machst!
Liebe Grüße, Eva
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isidor
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 23:13 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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Hallo Eva, hallo WilloTsele,
vielen Dank für Eure Begrüßung, habe mich sehr darüber gefreut!
Ich möchte zunächst einmal sagen, dass mir allein schon Trost und Kraft spendet, zu wissen, dass ich mit meinen Ängsten, Sorgen und Nöten nicht alleine auf dieser Welt bin und dass es dieses Forum gibt.
Und dass es Baclofen gibt! Es hilft...
Mein professionelles Wissen um die Gefahren des Alkohols und all der anderen Substanzen hat mich nicht geschützt! Auch der Ehetherapeut kann in seiner Beziehung scheitern...
Warum wird ein Mensch zum Trinker? ... Ich suche noch nach DER Antwort, und ich weiß, dass es sie nicht gibt. Und warum gerade ich? Ich suche auch hier noch nach der Antwort!
ICH BIN NICHT MEHR ALS DER HILFLOSE HELFER!
Ich bin sicher, das Wichtigste ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Ich glaube auch, dass dieses Forum auch bei Menschen, die nicht betroffen sind, viel auslösen und bewirken kann: anders mit Betroffenen und dem Thema selbst umzugehen.
Dieses Forum ist in großen Teilen ein Hilfeschrei, gerichtet an eine gnadenlose Leistungs- und Erfolgsgesellschaft!
Lasst uns allein durch unser Schreiben hier Öffentlichkeit herstellen und vielleicht auch den einen oder anderen "Entscheidungsträger" zum Nachdenken bringen, wie sehr uns ein Buch und ein preiswertes Medikament in unserem zum Teil verzweifelten Versuch, von unserer Abhängigkeit loszukommen, Hoffnung macht und uns wirklich hilft.
WAS HEILT, HAT RECHT! WAS HILFT ERST RECHT!
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isidor
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 23:18 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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Wirksamkeits-Erfahrungen:
Habe heute auf 5-10-10 hochdosiert.
- keinerlei Nebenwirkungen (wie gehabt)
- nüchterne, klare Realitätseinschätzung
- Angstfreiheit
- keinerlei innerere Unruhe
- kein Craving
Was will der Patient mehr?!?
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elgarlopin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 12:36 |
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Registriert: Samstag 26. Dezember 2009, 17:34 Beiträge: 275 Wohnort: Hamburg
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Hallo, isidor,
zuallererst mal ein
"Herzlich Willkommen hier".
Zitat:
"Warum wird ein Mensch zum Trinker? ... Ich suche noch nach DER Antwort, und ich weiß, dass es sie nicht gibt. Und warum gerade ich? Ich suche auch hier noch nach der Antwort! "
Ich glaube, es gibt doch die Antwort, nach der du suchst. Sie lautet ganz einfach:
Wir sind krank!
Für den Kopf:
Besorge dir - falls du es nicht schon hast - das Buch von Prof. Olivier Ameisen. Es gibt Antworten auf deine Frage.
Für den Bauch:
Besorge dir - falls du es nicht schon hast - das Medikament Baclofen. Es hilft dir, deine Krankheit in den Griff zu bekommen. Nach eigener Erfahrung: Nicht mehr immer wieder scheiternd zu kämpfen, sondern endlich Heilung und ein besseres Leben zu finden.
Die Tatsache, dass du dieses Forum gefunden hast, deutet darauf hin, dass du auf dem richtigen Weg bist.
LG
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Federico
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Betreff des Beitrags: Walter Mixa Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 12:59 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Isidor,
langsam nimmt alles Formen an. Ich wünsche Dir weiterhin einen guten Verlauf und freue mich auf einen regen Gedankenaustausch mit Dir.
Als ehemaliger Dozent für Sucht, hast Du dich über das reine Dozieren hinaus weiterentwickelt. Wir hoffen schon, mehr als einen Hilfeschrei losgetreten zu haben. Mit dem neu gegründeten Verein www.Paradigmenwechsel-ev.de hoffen wir in absehbarer Zukunft politische Forderungen formulieren zu können, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen und verstanden werden.
Erst wenn von Sucht, Angst und Depressionen betroffene Menschen aus ihren nicht selbst gewählten Anonymitäts-Ghettos ausbrechen, wird sich langfristig ein neues Bewusstsein für diese „Volkskrankheiten“ entwickeln können. Noch konnte kein weiterer Arzt dem Beispiel Olivier Ameisens folgen, obwohl es kein Geheimnis ist, dass gerade Ärzte überdurchschnittlich oft in der Suchtfalle hängen bleiben.
Das Bodenpersonal Gottes übrigens auch. Wie schön wäre es, wenn Noch-Bischof Walter Mixa dereinst von der Kanzel das Wunder „Baclofen“ verkünden würde. Keine Angst, solche Visionen sind keine Nebenwirkungen von Baclofen, lediglich Träume im Sinne von: i had a dream last night ...
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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isidor
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 21:04 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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@ Willo
Ich habe nach meinen letzten häuslichen Entzug direkt bei 0,0 ‰ mit der Bac-Medidikation begonnen, das hat gleich von Anfang an enorm geholfen, gerade auch, weil es die Stimmung stabilisiert und mir nahezu alle Ängste - vor allem die irrationalen - genommen bzw. erträglich gemacht hat.
Das halte ich, da bei mir das Craving nicht sehr ausgeprägt war und ist, in meinem Fall für den Bac-Faktor schlechtin... 
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isidor
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 21:12 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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@ elgarlopin
Danke für Dein "herzlich willkommen"  !
...ist alles schon geschehen, bin beim zweiten Lesedurchgang, das Buch ist es wohl auch wert  !
Ja, wir sind krank! Aber wir werden jetzt auch wieder gesund, gelle!?! 
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isidor
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 21:41 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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@ Federico
Danke für die guten Wünsche, gebe ich gerne zurück und wünsche hier allen selbiges
Für aktive politische Teilnahme fehlt mit z.Zt. zwar noch die Kraft, aber ich werde die Entwicklung aufmerksam beobachten.
ja, federico, die hilflosen Helfer... Was meinst Du, was ich in dieser Hinsicht schon alles erlebt habe: Kokainabhängige Substitutionsärzte, depressive Erzieherinnen... Aber die Zeiten sind für mich lange her, wird sich aber wohl, wie bei den "üblchen" Ratschlägen und Empfehlungen an die Klientel auch, wenig bis nichts geändert haben...
Baclofen ist jetzt mein Wegbegleiter... mal sehen, wie weit wir kommen wo der Weg hinführt... ich bin voll realistischer und begründeter Hoffnung!
Und diese stirbt bekanntlich zuletzt!
Und ich hoffe doch stark, dass Baclofen - naturwissenschaftlich belegbar - auch ohne apostolischen Segen eines demnächst Weihbischofs wirkt!!!
Ich grüße Dich und hoffe auch auf weiteren regen Austausch hier im Forum! Ich stehe gerne in meiner Eigenschaft als Softwareentwickler und Programmierer für alle Fragen des Internets zur Verfügung...
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isidor
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 2. Juli 2010, 15:52 |
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Registriert: Sonntag 27. Juni 2010, 02:56 Beiträge: 13 Wohnort: Ortenau
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Hallo zusammen,
ich habe jetzt auf 35mg (10-10-15) erhöht und ich denke, dass ich damit meine optimale Dosis erreicht habe: Ich bin die Ruhe selbst... kein Craving und vor allem keine Angst! Nebenwirkungen sind praktisch keine vorhanden, ich soviel Energie, ich komm´abends gar nich´mehr ins Bett... also müde werde ich nicht durch Baclofen bin aber nicht überdreht... ich fühle mich einfach gut!
Bac tut einfach nur gut!!!
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