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Re: Schauen wr mal....

Freitag 17. Januar 2014, 08:22

Hallo Kelvin

Ein Willkommensgruss auch von mir.

Ich habe bisher Deine Beiträge gelesen und nichts dazu gesagt oder sagen wollen.

Für mich befindest Du Dich auf einem sich immer schneller drehenden Karussell, Action hier, Experimente dort, Erfolg und Kreativität überall...
Irgendwann wird Dich die Zentrifugalkraft aus der Bahn werfen....
Ich möchte jedenfalls nicht so leben. Da wird einem schon beim Lesen Deiner Worte schwindlig.

Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, dass Du eine Seele hast, die mal etwas Ruhe benötigt? Du rennst ihr ja förmlich davon. Gib ihr mal Zeit, damit sie Dich wieder einholen kann! Und Deine Drogenexperimente mögen ja eindrücklich klingen, entfernen Dich jedoch höchstens von Dir selber. Deine Mitte jedenfalls wirst Du so nicht finden können. Ob in diesen ganzen Mix hinein Baclofen noch etwas ändern kann wage ich zu bezweifeln. Da müsstest Du dann "clean" einsteigen können.

Vielleicht kommen die Ängste ja daher. Etwas in Dir möchte zu Wort kommen, aber Du gibst gar keine Gelegenheit dazu. Viel zu laut ist es drumherum. Dein Inneres "Sein" wird dadurch immer mehr zu einem Vakuum, ohne Chance, mal richtig tief durchatmen zu können. Fahre die Scheinwerfer auf Deiner Bühne des Lebens mal herunter. Im Rampenlicht zu stehen mag angenehm sein, aber auf die Dauer kann die Persönlichkeit darunter zu leiden beginnen.

Nun, meine Sicht der Dinge ist für Dich vielleicht einfach eine Ansicht unter vielen anderen. Ich wollte Dir damit einen Anstoss geben, es mal aus dieser Perspektive anzuschauen.

Ich wünsche Dir eine sternenklare Nacht. Schau dann mal nach oben. Es kann Massstäbe setzen und eine gewisse Bescheidenheit des Menschseins induzieren.

LG
moonriver

Re: Schauen wr mal....

Freitag 17. Januar 2014, 13:12

@kelvin,

für Multitoxies wird es schwierig.
Baclofen erfordert zwingende 3G.
*GGG* ist vermutlich etwas, was Dir wesensfremd vorkommt.

LG Federico

Re: Schauen wr mal....

Freitag 17. Januar 2014, 20:29

Nun, Geduld ist in der Tat etwas leicht fremdartiges für mich, doch bin ich auch nicht so naiv und glaube, dass sich durch BACs alle Probleme innerhalb kürzester in Luft auflösen werden. Aber es ist ein erster Schritt mit Aussicht auf Erfolg den ich gerne gehen werde.
Bezüglich meinen anderen "Rauschmitteln": Die sind im Konsum (zum Glück) allesamt sehr unregelmäßig bis äußerst selten, davon kann ich noch recht einfach für eine Weile die Finger lassen. Das "clean einsteigen" nehme ich daher dankend zur Kenntnis. :daumen:

Gruß
Kelvin

Re: Schauen wr mal....

Samstag 18. Januar 2014, 15:45

K3Lv!n hat geschrieben:Das "clean einsteigen" nehme ich daher dankend zur Kenntnis.


das ist, nach allem was wir bisher über die Wirkung von Baclofen wissen,
die halbe Miete. Das ist nicht viel, aber die Wissenschafft hat es vorgezogen,
die Erforschung des Wirkstoffs links liegen zu lassen.

Die erste bekannte Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 1976.
Schwedische Wissenschaftler hatten es bereits hier beschrieben.

In der Hoffnung, dass es Dir hilft

LG Federico

Re: Schauen wr mal....

Samstag 18. Januar 2014, 19:16

Lieber Kelvin,

habe Dir jetzt schon mehrere Angebote (u.A. per PM gemacht). Jetzt bist Du gefordert, auch zu antworten. Überlege es Dir..

Liebe Grüße Volker

Re: Schauen wr mal....

Sonntag 19. Januar 2014, 00:31

das ist, nach allem was wir bisher über die Wirkung von Baclofen wissen,
die halbe Miete.

Eurer Erfahrung nach hat die Wirkungsweise also auch wesentlich damit zu tun, ob der Körper noch mit dem Alkoholabbau beschäftigt ist? Ist damit der komplette über ca. 5 Tage gehende Entgiftungsprozess gemeint?

habe Dir jetzt schon mehrere Angebote (u.A. per PM gemacht). Jetzt bist Du gefordert, auch zu antworten. Überlege es Dir..

Ja danke, wir haben uns ja schon etwas über Email ausgetauscht. Ich habe seit heute das Buch was ich sehr interessiert lese. Da werden bestimmt im Laufe der Zeit noch einige Fragen auftauchen.
Danke für die Unterstützung.

Gruß
Kelvin

Re: Schauen wr mal....

Sonntag 23. Februar 2014, 07:07

Liebe Forenmitglieder,

ich bin Psychotherapeut und habe nach einen Tip vonFrederico, die Forenbeiträge zu Kelvin gelesen. Anschließend habe ich mehrere PM und ein längeres Telefonat mit Kelvin geführt. Ich würde gerne ein paar grundsätzliche Dinge sagen:
Meiner Meinung nach ist die Stärke in diesem Forum die persönliche Geschichte aus dem Alkohol heraus. Gleichzeitig ist dies, meiner Meinung nach, auch das Problem.
Die eigene Geschichte und was geholfen hat, ist leider nicht immer übertragbar. Speziell im Bereich der Persönlichkeitsstörungen, und hierunter fällt auch eine Borderline Störung, ist die Symptomatik hoch komplex.
Drogenmissbrauch und Alkohol, sind hier nur ein kleiner Teil der Problematik und nur Ausdruck einer großen inneren Spannung und Zerissenheit. Häufig wird hier Alkohol und Drogen im Sinne von selbstverletzendem Verhalten eingesetzt. Dies kann Baclofen nicht lösen. Es kann jedoch eine Abstinenz ermöglichen, mit der man erst entsprechende Therapieprogramme für Borderline Störungen in Anspruch nehmen kann, da dies zur Teilnahme vorausgesetzt wird. Hier ist es in den meisten Fällen unumgänglich eine stationären Klinikaufenthalt, speziell für Borderline Störungen zunächst zu machen, um anschließend in einer ambulanten Therapie, ebenfalls bei einem Therapeuten, der sich hierin auskennt, fortzuführen. Ansonsten ist durch den Wegfall des sedierenden Alkohols, die innere Zerrissenheit, die dadurch noch viel spürbarer wird, nicht auszuhalten. Alle Tipps, die von einem „normalen“ Alkoholiker geholfen haben, greifen hier zu kurz. Ja, sie hinterlassen sogar beim Betroffenen, ein Gefühl der Hilflosigkeit und Unfähigkeit, wenn dies doch bei vielen anderen, so gut gut gewirkt hat. Dies kann zu einem Rückfall führen, aus Minderwertigkeitsgefühl und Verzweiflung. Häufig wird deshalb in diesem Forum die Wichtigkeit spezifischer Psychotherapie und bei Persönlichkeitsstörungen insbesondere, verkannt. Eben weil man es selber häufig ohne geschafft hat, oder weil die Alkoholproblematik im Vordergrund stand. Bei einer Persönlichkeitsstörung, würde auch eine Entwöhnungstherapie in einer Klinik zu kurz greifen. Häufig liegen schwere Traumata vor, als eigentliche Sache des Drogenmissbrauchs und nicht nur Angst, oder Depression. Wird dies nicht behandelt, ist der Baclofen chancenlos. In diesem Sinne habe ich Kelvin entsprechende Empfehlungen gegeben, wo und wie er seine eigene Problematik behandeln lassen zu können. Als erstes ist hier erst mal eine entsprechende Diagnostik zu machen.

Zu Fragen hierzu im Großraum München oder auch Bayern, könnt ihr mir gerne eine PM schreiben. Ich versuche sie im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten zu beantworten. Ich hoffe, dass sich in Zukunft mehrere Psychotherapeuten aus anderen Regionen ähnlich beteiligen.

Liebe Grüße an alle und einen langen Atem.
Psych
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