Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Freitag 22. November 2013, 00:21 
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ps. schade, dass man keine Beiträge mit like-/ oder misslike kommentieren kann.... ;-))))))

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Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Mittwoch 27. November 2013, 22:03 
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Also doch kein Wundermittel für alle....

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Carum est quod rarum est et veri amici rari sunt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Mittwoch 27. November 2013, 22:12 
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Teuer ist, was selten ist und gute Freunde sind selten,

rhenus est fluvius

mein erster Satz Latein, 40 Jahre her,

in diesem Sinne, Freunde, Ideen, Schaffenskraft für dieses Forum,

#Baclofen ist kein #Allheilmittel, es wirkt gezielt, keine Smarties (Zitat @Federico)

@sabine, aha

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es ist genug Sabine!


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Mittwoch 27. November 2013, 22:50 
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Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 17:09
Beiträge: 12
Hallo,

die Sache ist im Prinzip ganz einfach. Wer keinen Alkohol mehr trinken will muss
(am besten) entgiften oder ein paar Tage trocken sein und Baclofen nehmen,
und zwar mindestens 150mg oder ggf. etwas mehr. Das war`s.

Ich habe seit 26 Jahren schwerste Drogen- und Alkoholprobleme. Etliche Entgiftungen,
3 Drogenlangzeittherapien, Kurzzeittherapien, Substitution, Gefängnis mehrer Jahre,
eine gescheiterte Beamtenlaufbahn in der Finanzverwaltung die ich auf eigenen Antrag aufgegeben habe ohne Ansprüche usw. usw. das volle Programm.

Nichts hat dauerhaft geholfen, ich musst mich immer quälen um clean zu bleiben.
Aber als ich Baclofen genommen habe hatte ich das Gefühl, meine Sucht ist vollkommen verschwunden. Ein Wunder.

Deshalb habe ich das oben ein wenig flapsig geschrieben, denn wenn mir es so sehr
geholfen hat, dann wirkt das auch bei anderen. Ich bin überzeugt, viele gehen das falsch an. Ich sage aber klar - wer wirklich aufhören will, der soll nach ein paar Tagen
ohne Alkohol Baclofen nehmen bis mindestens 150mg oder eben ein wenig mehr, aber dann kann nichts mehr da sein von der Sucht, davon bin ich überzeugt.

Ich nehme Baclofen seit über 3 Jahren. Am Anfang habe ich auch irgendwann willentlich mal wieder getrunken, hatte aber schnell wieder die Schnauze voll.
Also - ein paar Tage raus, die Familie besucht, da gibt es keinen Alkohol, Baclofen
genommen bis 150 - 175 mg und dann wieder nach Hause.
Sucht vollkommen verschwunden. Ein Wunder.
Baclofen hat mir mein Leben gerettet.

Heute studiere ich mit 44 Jahren Betriebswirt, 1 Jahr lang in Vollzeit. Total schwer und übelst stressig, alle viel jünger aber kein Problem. Baclofen ist ein Wunder, man muss
es nur wollen und machen, konsequent.

Steffen


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Mittwoch 27. November 2013, 22:57 
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Registriert: Samstag 12. Januar 2013, 21:31
Beiträge: 415
wow, gratuliere, Steffen, alles erdenklich Gute weiterhin,

DU hast begriffen, das Alkohol Dich kaputt macht, nein danke und vorbei,

perfekt, Du willst leben, etwas tun, danke für Deine Antwort

und hast Deinen Weg gefunden, super

@ sabine, oftmals am Kämpfen, aber besser, viel besser

_________________
es ist genug Sabine!


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Mittwoch 27. November 2013, 23:12 
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Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2013, 15:56
Beiträge: 70
Hallo zusammen

Ich nehme baclofen seit ca. 4 monaten und bin aber immer noch am kämpfen. Ich dosiere so max. 80mg pro tag. Ich habe aber immer noch abends das verlangen zu trinken. Ich versuche es einfach hinauszuschieben oder ganz zu lassen. Unter der woche gelingt das nicht schlecht, aber am wochenende ist es sehr schwierig. Allerdings bleibt es meistens bei einer flasche weisswein und allenfalls einem joint. Trotzdem wünschte ich mir, ich könnte es endlich ganz sein lassen. Aber ich merke schon eine verbesserung. Ich arbeite an mir, lasse mich coachen, gehe viel laufen und mache mehr sport. Ich schreibe meine gedanken auf, lese bücher, diskutiere mit menschen und geniesse die natur viel intensiver. Also irgendwie tut sich schon etwas. Einfach noch nicht so, wie ich das gerne hätte. Vielleicht sollte ich es mal noch mit höher dosieren probieren??? Mal schauen.

Liebe grüsse
Alina


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Mittwoch 27. November 2013, 23:22 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Rubicon hat geschrieben:
Ich habe seit 26 Jahren schwerste Drogen- und Alkoholprobleme. Etliche Entgiftungen,
3 Drogenlangzeittherapien, Kurzzeittherapien, Substitution, Gefängnis mehrer Jahre,
eine gescheiterte Beamtenlaufbahn in der Finanzverwaltung die ich auf eigenen Antrag aufgegeben habe ohne Ansprüche usw. usw. das volle Programm.

Nichts hat dauerhaft geholfen, ich musst mich immer quälen um clean zu bleiben.
Aber als ich Baclofen genommen habe hatte ich das Gefühl, meine Sucht ist vollkommen verschwunden. Ein Wunder.

Ich nehme Baclofen seit über 3 Jahren. Am Anfang habe ich auch irgendwann willentlich mal wieder getrunken, hatte aber schnell wieder die Schnauze voll.
Also - ein paar Tage raus, die Familie besucht, da gibt es keinen Alkohol, Baclofen
genommen bis 150 - 175 mg und dann wieder nach Hause.
Sucht vollkommen verschwunden. Ein Wunder.
Baclofen hat mir mein Leben gerettet.

Heute studiere ich mit 44 Jahren Betriebswirt, 1 Jahr lang in Vollzeit. Total schwer und übelst stressig, alle viel jünger aber kein Problem. Baclofen ist ein Wunder, man muss
es nur wollen und machen, konsequent.

Steffen


Lieber Steffen, ich bin ganz neu hier - aber dieses Statement verschlägt mir den Atem. Hut ab! Alles Gute für dich. Wir andern werden's auch schaffen.

Danke und lg
lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. November 2013, 00:58 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@Steffen,

danke für diesen Beitrag. Einen überzeugenderen Erfahrungsbericht zur Wirksamkeit von Baclofen kann ich mir nicht vorstellen. Insofern bist Du mir ein leuchtendes Vorbild.

Weiterhin alles Gute wünscht

Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. November 2013, 01:13 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo Ihr alle,

nun will ich doch noch mein Stimmungsbild hier abgeben. Zur Zeit fehlt mir die Zeit, um ausführlich zu schreiben, ich habe in der Vergangenheit meine Entwicklung ausführlich in meinen threads dokumentiert, wer also Zeit oder Lust hat nachzulesen, kann es dort tun.
Wo stehe ich heute?
Ich stehe dank Baclofen an einem Neuanfang meines Lebens.
Vor 1 1/2 Jahren war ich nach 20 Jahren Abhängigkeit in einem äußerst desolaten Zustand, körperlich, geistig, emotional sowie sozial und finanziell am Ende, ich ging in allen Lebensbereichen auf dem rohen Fleisch sozusagen und war suizidal.
Ich habe verzweifelt im Netz nach Lösungen gesucht - es war mein letzter Überlebenswille, der mir gesagt hat irgendwo in der Tiefes des Internets gibt es eine Lösung - und Baclofen, das Buch von Dr. Ameisen und das Forum gefunden. Das war meine Lebensrettung. Den klassischen Weg, Klinik, Entgiftung, Suchttherapeuten, AA etc. wäre ich nicht gegangen, denn ich kann Abwertung und Häme nicht ertragen. Ich hätte mich eher umgebracht.

Ich habe alle meine Hoffnung auf Baclofen gesetzt, habe mit letzter Kraft zuhause entgiftet (zu der Zeit trank ich 1 1/2 - 2l Wein täglich) und nach 5 Tagen Abstinenz nach dem Königsweg angefangen. Diese 5 Tage waren enorm schwierig, ich habe das Haus kaum verlassen können, aber ich kann nur jedem empfehlen, die Baclofentherapie aus der Abstinenz heraus zu beginnen. Ich habe in diesen Tagen noch einmal alle Tiefen durchlebt, habe intensiv Tagebuch geschrieben, es war so hart, dass klar war, diesen Vorgang wiederhole ich nicht alle paar Wochen, es war total klar, jetzt oder nie, jetzt gilt es. Ich wusste tief drin, falls diese Baclofengeschichte funktioniert, dann wird sie bei mir auch funktionieren, ich habe täglich im Buch von Dr. Ameisen gelesen, habe mir täglich hier im Forum Unterstützung geholt, ich habe mich regelrecht konditioniert, dass diese Sache klappen wird.

Ich habe mir das bildlich immer so vorgestelllt, ich stehe an einem Abgrund, über den ein Seil gespannt ist. Es ist die letzte Chance von dort wegzukommen. Die von der anderen Seite können einen Sessellift, bzw. so eine Stange zum zwischen die Beine klemmen rüber schicken, aber nur ein Mal, das heisst, ich habe genau einen Versuch, und der muss klappen. Inzwischen kann ich das zum Glück lockerer sehen, weil ich so viel Vertrauen in Baclofen habe, dass ich weiss, nach einem Rückfall fange ich einfach wieder mit Baclofen an.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur jedem Mut machen, aus der 3-5 tägigen Abstinenz heraus zu beginnen. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Baclofen dann anders an der Rezeptoren im Gehirn andocken kann. (Ich weiss, es ist nicht einfach, ich war davor jahrelang keinen einzigen Tag abstinent!!). Ich habe vorsichtig und doch zügig hochdosiert bis 75 mg/Tag, dann war bei mir Schluss (Müdigkeit und Benommenheit), bin einige Tage dort geblieben, war allerdings zu dieser Zeit nicht arbeitsfähig, habe dann wieder runterdosiert. Meine Erhaltungsdosis seit mehr als einem Jahr ist 25mg/Tag, die nehme ich um ca. um 19.00 Uhr. In stressigen Zeiten erhöhe ich um 12,5 oder 2x 12,5mg, dann ca. 10.00, 14.00 und 19.00 Uhr.

Ich trinke gar keinen Alkohol mehr und kann wirklich sagen, ich habe Alkohol vergessen oder der Alkohol hat mich vergessen. Ich trauere dem Alkohol nicht nach, und bin jeden Tag glücklich, dass ich nicht trinken muss. Es gibt ganz selten mal Lust auf ein Glas Wein, an einem schönen Sommerabend auf der Terrasse, ein Teller mit Antipasti und ein Glas kühler Rosé, das wäre schön, ist aber ganz schnell vorbei.

Es fällt mir leicht, nichts zu trinken. Ich habe mein Leben in vielen Bereichen umgestellt, ich esse jetzt vegetarisch, da fallen auch schon viele Trigger weg, ich mache viel Yoga, ich habe wieder angefangen als Yogalehrerin zu arbeiten und gebe jetzt mehrmals die Woche abends Kurse. Die Abende mit der Flasche Wein allein zu Hause versunken in Selbstmitleid sind Vergangenheit. Ich bin hauptsächlich mit Leuten zusammen, die nicht trinken, ich muss mich nirgends erklären oder rechtfertigen. Im Gegenteil, die Leute fragen, warum ich so gesund und gut aussehe und wollen wissen, warum. Leuten, die mir nicht guttun, gehe ich aus dem Weg, so gut ich kann, so habe ich auch den Kontakt zu meiner Familie weitgehend abgebrochen. Sie waren mir in den Jahren meine Abhängigkeit keine Stütze, hatten nur Häme und Abwertung für mich, ich war die arbeitslose Versagerin, der letzte Dreck "und saufen tuts aa" hieß es da nur. Solche Leute können auch gar nicht ermessen, was für eine Leistung es ist, aus diesem 'Dreck' aufzustehen und neu anzufangen.

Ha, jetzt habe ich doch ganz viel geschrieben ;) Was ich eigentlich sagen wollte, ist, es geht mir gut. Ich gehe zur Zeit nach und nach die noch offenen Baustellen in meinem Leben an, gesundheitliche, finanzielle, berufliche, ich mache Therapie und komme wichtige Schritte vorwärts. Das wichtigste ist, ich habe meine Würde wieder gefunden, meine Hoffnung für die Zukunft, meine Freude am Leben.

Alles Liebe und alles Gute für euch
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Stimmungsbild: Wo stehe ich heute – Beiträge
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. November 2013, 13:22 
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Registriert: Mittwoch 25. September 2013, 17:36
Beiträge: 1
habe eben mein stimmungsbild abgegeben.nach 3 monaten 50 mg/d geht es mir die vergangenen 3 wochen "ohne" ganz gut.erwarte hoffnungsvoll die ergebnisse der studie von kollegen müller aus der charite,die im sommer kommenden jahres veröffentlicht werden sollen.
allen mitgliedern dieses forums weiterhin viel glück und erfolg!
herzliche und abstinente grüße,amy13


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