Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Montag 3. September 2018, 10:52 
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Registriert: Freitag 17. August 2018, 00:04
Beiträge: 16
Hallo an alle Forenmitglieder und Gäste,

ich wage mich mal aus der Deckung des Vorstellungsthreads und versuche mich hier tagebuchmässig niederzulassen.

Nach meinem kurzen Naltrexonausflug bin ich am Freitag auf Baclofen umgestellt worden. Der Arzt oder vielmehr die Ärzte haben meine Befindlichkeiten vorallem auch mit dem Naltrexon sehr ernst genommen. Am Freitag hab ich noch am Abend mit einer Dosis 5 mg Baclofen begonnen. Dosierungsanleitung 3 Tage 3x5 mg, heute Abend erstmalig 1x10 mg und ab morgen dann 3x10 mg. Ich weiss, dass diese Dosierung eigentlich von der vorgeschlagen Anleitung abweicht aber ich vertraue da mal den Ärzten, die ja nun reichlich Erfahrung damit haben.
Morgen hab ich auch wieder einen Kontrolltermin bei meiner Ärztin der Suchtambulanz. Was ich auch sehr gut finde, ist, dass auf Grund meiner doch recht häufigen Rückfälle die "Kontrolle" engmaschiger stattfindet.

Das Positive seit Freitag ist, dass die Übelkeit und die Magenschmerzen weg sind. Das Herzstolpern hat sich normalisiert...allein der übermässige Harndrang ist geblieben.
Das bestätigt mir auch, dass ich nicht pseudosensibel auf Naltrexon reagiert habe, sondern, dass das echte Nebenwirkungen waren.

Und irgendetwas hat sich "gelöst"...vielleicht, weil ich nicht mehr nur allein auf mich gestellt bin, so von wegen es ist alles nur eine Sache des Willens. Diese extreme Anstrengung...ICH MUSS ES SCHAFFEN, ICH DARF MIR KEINEN FEHLER ERLAUBEN, löst sich auf. Mein Mann und ich waren gestern auf einer Musikveranstaltung, es hat soviel Spass gemacht, ich war mal nicht angestrengt. Ich hab die Musik genossen, hab mit gewippt und auch ein wenig getanzt und es war mir seit ganz langer Zeit egal, was andere über mich denken.
Klingt vielleicht komisch.
Aber wo ich jetzt drüber nachdenke...irgendwie war mein "äusseres" Leben von extremer Beherrschung geprägt. Bloss nicht auffallen oder anecken. Und das Paradoxum ist ja, dass ich das mit dem Alkohol total ausgehebelt habe. Das grenzt schon irgendwie an Schizophrenie!?!

Falls das alles zu merkwürdig klingt, sagt es mir. Ich bin für jeden Anstupser dankbar, der das Kopfchaos aufdröselt und in erträgliche Bahnen lenkt. Weil ich mich bei verschiedenen Gedanken auch oft postwendend selbst widerlegen kann.

In diesem Sinne, lass ich das jetzt mal so stehen, weils ansonsten zu chaotisch werden würde....Ordnung gibt der Kopf noch nicht wirklich her. Einen schönen Montag an alle.

Liege Grüsse November :-h

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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Montag 3. September 2018, 11:18 
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Beiträge: 1457
Liebe Norwegen,

Klingt gar nicht merkwürdig und kommt mir seltsam bekannt vor… :daumen: schön, dass du mit Baclofen so einen guten Start hinlegen kannst.

LG Fallada

PS:
Norwegen hat geschrieben:
Liege Grüsse November :-h
Da war wohl die Autokerrektur zugange? :) ;)

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Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Mittwoch 5. September 2018, 09:56 
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Registriert: Freitag 17. August 2018, 00:04
Beiträge: 16
@Fallada.... :- ja da hat wohl das Augen-Autokorrekturprogramm versagt :)

Liebe Grüsse November :-h

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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Sonntag 9. September 2018, 00:55 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Norwegen,

das klingt doch nach einem sehr guten Auftakt!

Mittlerweile hat du die erste Woche mit Baclofen hinter dir. Erzähl doch mal, wie alles weiterging und -geht...

Liebe Grüße
Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Dienstag 18. September 2018, 18:24 
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Registriert: Freitag 17. August 2018, 00:04
Beiträge: 16
Hallo an alle Forenmitglieder, ich hab mich jetzt länger nicht gemeldet. Mir geht es im Moment auch garnicht gut. Ich hatte einen heftigen Rückfall der eine Woche angedauert hat. Ich bin in der Klinik. Ich hab auch während des Rückfalls Baclofen genommen. Jetzt hat es der Arzt hier nach Rücksprache mit der Suchtambulanz das Mittel abgesetzt. Ich hab es insgesamt 4 Wochen genommem zuletzt nach Dosierung 3x20 mg. Der Arzt hat mit gesagt Baclofen und Alkohol dürften überhaubt nicht zusammen genommen werden.Und ich weiss auch nicht ob ich es jetzt noch verschrieben bekomme. Mir geht es gerade auch psychisch total schlecht. Hat jemand einen Rat für mich? Ob es wirklich keinen Sinn mehr hat es zu nehmen? Oder könnte ich nach einem Neustart fragen. Ich bin gerade ziemlich durch den Wind. Danke

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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Dienstag 18. September 2018, 22:39 
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49
Beiträge: 1725
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Kliniken die sich mit Baclofen auskennen oder demgegenüber offen sind, sind rar. Einfach den Entzug durchhalten und danach mit Bac neu anfangen. Baclofen und Alk schließen sich gegenseitig nicht aus, wobei es auf das Verhältnis ankommt. Eine Flasche Wein kann die Wirkung von Bac aufheben.

Ein Rückfall ist m.E. kein Grund Bac abzusetzen, da man danach "normal" weiter machen kann.
Da Baclofen direkt auf das Gehirn wirkt, ist es wichtig, es nicht abrupt abzusetzen und plötzlich bei voller Dosis wieder einzusetzen. Hier gilt: langsam ein- und wenn nötig, sogar noch langsamer aus zu schleichen. Die wenigsten Kliniken kennen sich mit dieser Tatsache leider nicht aus.

Deswegen bin ich froh, seit 2009 nichts mehr mit Kliniken zu tun zu haben. Vorher war mindestens einmal pro Jahr eine Entgiftung angesagt.

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Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag,
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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Mittwoch 19. September 2018, 05:22 
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Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05
Beiträge: 510
Wohnort: Weserbergland
Norwegen hat geschrieben:
Ich hatte einen heftigen Rückfall der eine Woche angedauert hat.


Ist mir und vielen Anderen auch passiert, sogar öfter, so was kommt vor.
Ist allerdings kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen, am besten ist es mit Baclofen weitezurmachen bis es richtig "greift".

delle54 hat geschrieben:
Einfach den Entzug durchhalten und danach mit Bac neu anfangen.
Ein Rückfall ist m.E. kein Grund Bac abzusetzen, da man danach "normal" weiter machen kann.


*Daumendrück*

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Alkohol ist und bleibt ein hochgefährliches Nervengift, das dich als Freund empfängt und früher oder später wie einen Depp aussehen lässt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Mittwoch 19. September 2018, 10:28 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Liebe Norwegen,

natürlich kannst du mit Baclofen weitermachen nach einem Rückfall!

Ich hatte 'zig Rückfälle in Verbindung mit Baclofen... Geht ja irgendwie gar nicht anders... Man muss ja erstmal seine Dosis finden, die einen hilft länger trocken zu bleiben. Ich glaube, dass niemand sofort und ohne jeden Rückfall trocken geworden ist in Verbindung mit Baclofen. Ist ganz normal, denn Bac. hilft ja nicht sofort auf Anhieb.

Ich habe immer am nächsten Tag ganz normal mit meiner Tablettendosis weitergemacht.
Jetzt bin ich mal 4 Wochen, mal 3 Wochen trocken und wenn ich einen Rückfall habe, dann sind es nur ein paar Gläser. Ein gewaltiger Fortschritt im Gegensatz zu früher!

Nicht verzweifeln!!! Einfach weitermachen!!!

Liebe Grüße
manuela

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Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern


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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Donnerstag 20. September 2018, 11:54 
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Registriert: Freitag 17. August 2018, 00:04
Beiträge: 16
Hallo @ all, Danke erst einmal für die Rückmeldungen von Euch. Ich hatte gerade ein für mich sehr emotionales Gespräch mit dem Oberarzt der Station hier. Ich gelte per se als Therapieversager....o-ton O- arzt. Das hat mich gerade extrem getroffen. Die Ärzte denken ich sehe Baclofen als einziges Mittel zum Trockenbleiben !??? Ich gehe 1x in der Woche zur Suchtambulanz, zur Ergo- und Musiktherapie. Ich hatte gerade gestern einen Anruf getätig bei einer Suchtberatung, hab da aber noch keinen Rückruf bekommen. Da könnte ich auch an eine SHG angebunden werden. Ich habe schon soviel versucht und auch immer gleich, war in zig SHGs und oft war mir das einfach zuviel, ich war damit oft extrem überfordert. Und dann kommt da ein Arzt der mich nicht kennt und stuft mich als Therapieversager ein. Ich war nach meiner 1. Langzeit 2 Jahre trocken. Ich hab eine mittelgradig rezidivierende Depression sowie eine generalisierte Angststörung. Was ich bräuchte, wäre eine Psychotherapie. JA ABER...wann bekommt man die? Wenn man mindestes 1/2 Jahr trocken war. Ich weiss nicht, ob das jetzt ein Test war um rauszubekommen wie hoch meine Motivation ist, da ich Dienstag wieder ein Gespräch in der Ambulanz habe und die dann dort in Konsil entscheiden, ob ich mit Bac.nochmal starten kann. Das ganze hat mich jetzt ziemlich geflasht und ich bin verletzt und wütend. Sorry...ich musste mich gerade mal erleichtern....Norwegen

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 Betreff des Beitrags: Re: Norwegen`s lifeline
BeitragVerfasst: Donnerstag 20. September 2018, 17:34 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Norwegen,

nimm das mal ganz gelassen ...

Nicht der Patient ist Therapieversager – wer versagt, ist der Therapeut mit seiner Standardtherapie.
Das Thema ist schon alt: Nimm meine saubere Therapie oder krepier ...
Die damals noch nicht zugelassene Substitution mit Methadon bei Heroinabhängigkeit
zeigt eindrücklich die Borniertheit der Schubladenärzte.

Apropo, auch Prof. Olivier Ameisen durfte ähnliche Erfahrungen machen.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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