Ich hatte heute das Vergnügen meinen Dozenten (Ausbildung Suchtberater) nach 3 Jahren in München wieder zu sehen. Der eigentliche Grund für dieses Treffen war, ich hatte einem Mitglied des Forums diese Ausbildung bei genau diesem Dozenten empfohlen. Wir haben uns nach einem Jahr „Skype“ heute zum ersten mal face-to-face kennengelernt.
Mich hat es bewegt und deshalb schreibe ich mir das jetzt vom Herzen. Der besagte Dozent ist bekennender Alkoholiker und macht sehr zum Erstaunen der Seminar-Teilnehmer kein Geheimnis daraus. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist der Mann so erfolgreich, dass Seminaristen aus der gesamten Republik nach München pilgern – im Fall des erwähnten Forumsmitgliedes – aus Bremen.
Der Dozent ist seit mehr als 30 Jahren trocken und Anhänger der AA. Trotzdem verstehen wir uns prächtig, er kennt meine Einstellung zu dieser SHG und er kennt mein Engagement für die medikamentengestützte Behandlung mit Baclofen. Die SHG an seinem Wohnort hätte kein Problem mit Mitgliedern die Baclofen nehmen. Alles was hilft, die Krankheit zu überwinden, ist seiner Meinung nach gut und darf deshalb nicht ausgegrenzt werden.
Von einem AA-Mann mit derart undogmatischen Ansichten könnten andere AA-Gruppen lernen, die Mitglieder würden profitieren. Wer weiß – vielleicht wächst in 20 Jahren zusammen, was zusammen gehört.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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