Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Erfahrung 6 Monate Baclofen
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 11:55 
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17
Beiträge: 575
Hallo,

jetzt sind es fast 6 Monate, das ich Baclofen nehme.

Ich habe mit einer Dosis von 5 mg. / Tag angefangen, innerhalb von 6 Wochen auf 30 mg./tägl. erhöht und gleichzeitig meine Benzodosis von 5-6 mg. Lorazepam runtergefahren.
Ende des Jahres 09 war ich auf 35 mg Baclofen und knapp 2 mg. Lorazepam pro Tag.

Durch das Runterfahren der Benzos hatte ich Entzugssymtome, die durch das Baclofen gemildert wurden. Während dieser Zeit litt ich, vor allem morgens, unter verstärkter Depression und Schlafstörungen.

Ich kann daher auch nicht beurteilen, ob ich Nebenwirkungen durch die Einnahme von Baclofen hatte... oder Unpässlichkeiten durch das Ausschleichen der Benzos gekommen ist.

Vor gut 1 Monat habe ich wegen der Depressionen angefangen, Baclofen höher zu dosieren und bin jetzt auf 50 mg. pro Tag, die ich wie folgt einnehme: 10 mg. zwischen 5 und 6 Uhr, 10 mg. zwischen 9-10 Uhr, 10 mg. ca. 13-14 Uhr, 10 mg. ca. 19 Uhr und 10 mg. ca. 23 Uhr.
Meine Depression ist völlig weg, ebenso jegliches körperliches Verlangen nach Alkohol.


Seit Okt. bis heute habe ich ca. 1 x im Monat einen Tag gehabt, an dem ich moderat Alkohol getrunken habe. Es hat mir kein Problem bereitet, nach ein paar Gläsern Wein wieder aufzuhören, auch am nächsten Tag hatte ich kein Craving, sodass ich - im Gegensatz zu früher - nicht weitertrinken musste.

Trotzdem ist es mein vorrangiges Zeit, abstinent zu leben, aber seit ich Baclofen nehme, habe ich keine Angst mehr vor einem Absturz. Ich weiss, dass ich, selbst wenn ich mal etwas Alk trinke, wieder aufhören kann.

Trotzdem fühle ich mich wesentlich besser, wenn ich gar keinen Alkohol trinke. Nachdem ich Alkohol getrunken habe fühle ich mich total schlapp und merke, dass die Depression unterschwellig wieder hochkriecht.
Die Tage, an denen ich Alk getrunken habe, sind nicht auf ein Craving zurückzuführen, ich hatte ganz einfach mal wieder Lust Alk zu probieren, oder bin in mein altes Verhaltensmuster zurückgefallen, d.h. übermässigen Stress / Kopfkino mit Alk zudeckeln.

Mit meiner Dosis von 50 mg. fühle ich mich sehr wohl, bin unternehmenslustig, gut gelaunt. Das Leben fühlt sich wieder gut
an :smt003.

Im Moment denke ich darüber nach, mit den Benzos (Dosis immer noch knapp 2 mg. / tägl.) weiter runterzufahren. Weil es mir aber im Moment so gut wie lange nicht mehr geht, kostet es mich Ueberwindung, den ersten Schritt zu tun.

Habt alle einen schönen Dienstag
LG :smt006
Emelie


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 Betreff des Beitrags: Benzos
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 19:08 
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Hallo Emelie,
mein Psychiater hat sich geweigert mir Benzos zu verschreiben.
Er hat gesagt, dass der Entzug von Benzos wesentlich schlimmer sei, als der von Alkohol und er daher Süchtigen grundsätzlich so etwas nicht verordnet.
Genommen habe ich es gelegentlich in akuten Entzugs-Phasen.
Bin aber nie drauf hängen geblieben.
Von daher bist du sicherlich auf dem richtigen Weg, wenn du dich da nicht unter Druck setzt und die Benzos langsam abbaust.
Was mir aufgefallen ist:
"nach ein paar Gläsern Wein", hört sich nicht wirklich moderat an.
Ich wünsche dir auch weiterhin Viel Erfolg! :smt004
Liebe Grüße vom Handtuch


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BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 19:25 
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Beiträge: 575
Hallo Towly

ich hab 2003 nach einem stationären Entzug von meinem damaligen Hausarzt Benzos bekommen, immer weiter. Er meinte, ich soll besser die Tabletten nehmen, als trinken. So bin ich in die Abhängigkeit gerutscht, ein Teufelskreislauf und ich kann nur abraten, Benzos zu nehmen.
Der Entzug ist wirklich die Hölle und ich muss den Rest wirklich gaaanz langsam ausschleichen.

2-4 Gläser Wein sind für meine (früheren) Verhältnisse absolut moderat :smt012

:smt006 Emelie


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 01:29 
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@emelie:

Da kann man sehen was in manchem Mediziner vorgeht... Benzos zu verschreiben - auch noch auf Dauer ist keinesfalls besser als das Andere. Die Folgen badest du jetzt aus (LEIDER) - nicht er :(
Kein Vorwurf an dich btw... ich bin mehr wuetend auf diesen "Arzt".


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 10:10 
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@ Schrauber

Ja leider werden immer noch häufig Benzos verschrieben und nicht auf die Möglichkeit einer schweren Abhängigkeit hingewiesen.
Hätte ich damals gewusst, welches Teufelszeug ich da bekomme, hätte ich es wohl nicht genommen!!!
Mein Fehler war, dass ich mich zu sehr auf den Arzt verlassen und nicht mich selbst genug informiert hatte....
Mit den Folgen kämpfe ich ja heute noch...... bin ja aus dieser Sucht noch nicht ganz raus :smt011

Liebe Grüsse
Emelie


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 10:50 
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@emelie:

Ich wuerde das auch langsam angehen. Lieber mal ne Woche laenger auf einer Dosis "haengen geblieben" als dann spaeter Probleme...


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. März 2010, 11:59 
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Beiträge: 575
Hallo,

ich hab gestern wieder mit dem Ausschleichen der Benzos (Temesta/Wirkstoff Lorazepam) begonnen.

Bisherige Dosis:
Morgens und abends
1/4 Tabl. von 1 mg. Lorazepam 0.25 mg.
1/4 Tabl. von 2.5 mg. Lorazepam 0.625 mg.
Total 0.85 mg.
Gesamt Tagesdosis 1.75 mg.

seit gestern:
wie gehabt
nur abends reduziert wie folgt:
1/8 Tabl. von 1 mg. Lorazepam 0.12 mg.

Gesamt Tagesdosis 1.63 mg. Lorazepam

Mal schauen, wie mein Körper reagiert, wenn ich die Menge nur um diese kleine Dosis verringere. Will jetzt 1 Woche dieses Dosis beibehalten und dann wieder um 0.12 mg. reduzieren.
Ich hoffe, dass Baclofen auch hier gegen den Suchtdruck hilft.

LG
Emelie


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. März 2010, 14:33 
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@emelie,

freut mich sehr, dass Du so gute Fortschritte berichten kannst. Es ist beinahe analog zu meiner Erfahrung bis auf die Benzos. Das Problem mit dem Teufelszeug ist leider der Kopf, weniger der Körper und die letzten Krümel sind emelient wichtig und deshalb gaaaaanz langsam... :smt006

LG
Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Montag 26. April 2010, 16:51 
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Beiträge: 575
Hallo Ihr Lieben

ich bin in den letzten Tagen hier nicht mehr so aktiv... aber das hat seinen Grund.

Ich habe seit Mitte April (Okt.-Dez/Jan. erster "Schub" meiner Entgiftung) ) den zweiten Schub der Benzo-Entgiftung mit Bac vorgenommen, ich hoffe, dass ich, gemäss meines "Ausschleichplans" bis Sommer (mein erhofftes Ziel erreicht habe ) durch und clean bin.

Es geht mir im Moment nicht so super, bin natürlich mal wieder total übereifrig gewesen... und habe innerhalb von ca. 2 Wochen 0.5 mg. Lorazepam - hab in dieser Zeit auch auf Diazepam umgestellt, umgerechnet 5 mg.!/tägl. Diazepam abgebaut .

Ich weiss, im Grunde, ist das natürlich viel zu schnell ist und bitte.... macht es (für die, die Benzos nehmen) nicht nach!!!!!!!!
(Ich wollte mal wieder, wie ich so bin, am liebsten sofort von 100 auf 0 gehen...)

Wenn man zuhause ausschleicht und nicht, wie es eigentlich richtig wäre, sich 1/2 Jahr in eine Klinik begeben würde....sollte man, es viel langsamer angehen lassen... Eigentlich weiss ich ja es genau und würde Anderen von diesem schnellen Vorgehen total abraten...!!!!

Wie gesagt hab, jetzt vorhin nochmals Bac und auch Diaz., nachgelegt, weil ich mich heute Mittag nervlich total aufgeregt hatte. Ggfl. lege ich mich dann, sollte ich müde werden, sogar etwas hin...

Naja....ich dachte , ich schaff das schon... und dann ging es "voll in die Hose"...


Die Sachlage ist so, dass ich unter Entzugserscheinungen (vermutlich wären sie ohne Bac noch viel, viel extremer) gelitten hatte/habe und statt die Bac-Dosierung zu erhöhen, etwas Wein getrunken hatte... was mein Mann total sauer war (was ich auf Grund früherer Situationen verstehen kann) , mich heute darauf angesprochen hat und dadurch eine total unglückliche Diskussion am Mittagstisch ,gemeinsam mit den Kindern, "vom Zaun" gebrochen hat....

Da ich gestern Abend die Kombi Bac 25 mg. und Diazepam 10 mg, est um 22 Uhr, genommen hatte, dann heute zum Frühstück nochmals 12,5mg.Bac und 5,25 mg Diaz. , wurde mir mittags, obschon ich es geschafft habt, trotz ganz enormer Müdigkeit, das Essen pünktlich auf den Tisch zu bringen, statt mich hinzulegen)... seitens der Familie unterstellt, ich hätte Alk getrunken weil ich einfach total müde und geschafft war... Muss sich wohl früher ähnlich angesehen haben..., daher verstehe ich das auch ...


Zum Schluss hab ich, weil ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe, erstmal aggressiv reagiert, dann keine Kraft mehr für weitere Diskussionen gehabt und vor Wut geheult, weil kein Mensch versteht, was ich durchmache, wie ich ich fühle... (.... ja... das gibt bei mir auch ;-)

So und nun sitz sich da, habe eine Extraportion Bac und die üblich Dosis Diaz. eingeworfen, in der Hoffnung, dass ich mit den Nerven wieder runterkomme...., auch wenn ich gleich wieder hundemüde bin...

Manno.... wer einmal lügt dem glaubt man nicht.... bin ich durch die Verhaltensweise meiner Alk-Sucht wohl selbst schuld...


Seit dem 1.10.09, ... d.h. ich Bac nehme lief alles so super gut, meine Beziehung hatte sich verbessert, ich fühlte mich wie neugeboren und jetzt, seit ich seit ca. 2 Wochen die Benzos wieder reduziere, bin ich aggressiver, dementsprechend reagiert, in erster Linie mein Mann, entsprechend darauf.
Meine Tochter, zu der ich ein ganz tolles Verhältnis habe, auch Veränderungen bemerkt, aber wir konnten gut darüber sprechen...... Mein Mann hat geschäftliche Probleme und ich verstehe, dass alles, was Privat noch obendrauf kommt, viel zu viel ist...


Aber wie gesagt, ohne Baclofen würde ich einen Benzo-Entzug ohne Klinik nicht schaffen und ganz wenig Wein um die schlimsten Enztzugserscheinungen abzuwenden, ist auch nicht das allerschlimmste Uebel...

Ich hatte, seit ich Bac nehme, und das ist über 1/2 Jahr nicht einen einzigen Alk-Absturz mehr!

Vielleicht sollte ich doch mit dem Benzos noch viel langsamer runtergehen... ich hatte mich sooo gut gefühlt, wie seit Jahren nicht mehr.
Alles braucht seine Zeit und vielleicht muss ich meine Baustellen langsam, eine nach der anderen, aufräumen ?

GlG
Emelie

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BeitragVerfasst: Montag 26. April 2010, 19:11 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@emelie,

da passt natürlich alles wunderbar zusammen. Gefrusteter Partner, Stress im Alltag, gerade dem Alkohol entronnen und jetzt so ganz nebenbei der Benzoentzug. Klar wäre der Weg in die Klinik sicherer und leichter. Vielleicht gelingt es Dir, Deinen Mann für die Problematik besser zu sensibilisieren. Gut wäre es für einen Zeitrahmen von 3 Monaten, die Tagesabläufe mit Rückzugsecken zu gestalten, stressige Spitzen vermeiden, ich weiß es klingt so verdammt einfach. Einige wenige Rückzugsmöglichkeiten über den Tag verteilt sind weniger Beziehungsschädlich wie ein 6-monatiger Klinikaufenthalt, wenn der Partner mitspielt.

LG Federico

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Richard David Precht


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