Unbeantwortete Themen | Aktive Themen
Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.
Das Forumsteam
P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
Autor |
Nachricht |
Familyman
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 06:32 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
|
Danke euch allen!
Horrortraum heute Nacht, berichte später drüber. Musste mich vorhin nach dem Aufwachen erst mal sammeln und sortieren, ob das wirklich alles nur geträumt war...
LG Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
Familyman
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 08:44 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
|
... besagter Traum heute Morgen ist eigentlich schnell erzählt, ich habe aus irgendeinem Grund angefangen Bier zu trinken, was sich natürlich verselbstständigt und binnen einer Nacht dazu geführt hat, meinen Motorroller, mein Auto und meinen Job in den Sand zu setzen. Nach Trinkbeginn kam abends der Anruf eines Arbeitskollegen mit der Frage, wo ich denn bleibe, ich müsse mich doch um die noch völlig leere Titelseite kümmern (ich war früher viele Jahre Tageszeitungsredakteur), und es werde höchste Zeit. Ich war aber schon zu betrunken, um den Anruf ernstzunehmen, wiegelte irgendwie ab und kam der Aufforderung nicht nach. Stattdessen trank ich weiter, war dann irgendwie auf der Autobahn unterwegs, ließ den Wagen aber irgendwann auf der Standspur stehen und schlug mich splitternackt in die Büsche, um plötzlich an einem nahen Dorffest teilzunehmen und dort weiterzutrinken. Und doch lief alles geheim ab. Am nächsten Tag gegen Mittag klingelte mich derselbe Kollege aus dem Bett und berichtete (übrigens in einem sehr ruhigen, sachlichen, fast verständnisvollen Ton), er und der Chef hätten noch am Abend meinen Job übernommen und die Ausgabe gerettet. Er erklärte mir ganz genau, dass mir der Chef bereits ein Verlags-Hausverbot ausgesprochen und jeden einzelnen Kollegen schriftlich genau angewiesen habe, wie mit mir weiterhin zu verfahren sei (nämlich ignorieren). Ich stammelte total verkatert irgendwas zusammen und beschloss, mich erst mal krankzumelden. Vor der Tür fand ich jedoch weder Auto noch Roller vor, wunderte mich, was ein paar Bier ausrichten können, und machte mich zu Fuß auf den Weg zu meiner Hausärztin, schlug allerdings eine völlig falsche Richtung ein. Zuvor beschwichtigte ich meine Frau, die aber genau wusste, was los war. Auf dem Weg zur Ärztin wurde mir klar, dass ich mich nicht nur krankschreiben lassen, sondern allen auch die Wahrheit über meinen Zustand, meine Abhängigkeit und meinen schlimmen Rückfall erzählen müsse: der Ärztin, meiner Familie und meinem Arbeitgeber... und dass dann erst mal eine Therapie angesagt sei.
Nach dem Aufwachen musste ich mir eine Weile darüber klarwerden, dass alles nur geträumt war. Dann fand ich erstaunlich, dass ich in der letzten Traumsequenz diesen vernünftigen Gedanken entwickeln konnte, allen "reinen Wein" einzuschenken, um mich aus dem Dilemma und dem elenden Zustand zu befreien.
Wieder mal ein Traum, der mir zeigt, wie konkret und gegenwärtig der Alkohol als Bedrohung für mein Leben noch immer ist. Es gibt keinen Grund, irgendwas im Zusammenhang mit Alkohol auf die leichte Schulter zu nehmen.
Herzlich grüßt Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
Juli
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 08:54 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
|
Lieber Dieter, der Traum hat Unterhaltungswert! Im Ernst, vom Unterhaltungswert abgesehen: ich will jetzt nicht die Küchenpsychologie bemühen, aber auf mich wirkt er einsichtig in die Krankheit, bewusst der Gefahren und bei allem Schrecken auch konstruktiv, du beschließt dich der Krankheit zu stellen. Du lässt dich nicht unterkriegen  und Achtsamkeitspotential hat er auch. Trotzdem: ich kenne das, so schön es ist, dass alles nur ein Traum war, so groß die Erleichterung, sie wollen erst mal verdaut werden. Diese Träume sind so detailliert und treffen ins Mark. Aber: sie geben auch Halt um in der Spur zu bleiben. Wie gut, dass alles nur ein Traum war!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
|
|
Nach oben |
|
 |
Fallada
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 14:31 |
|
Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
|
Lieber Dieter,
Mich fröstelt es auch. Und ich stimme Dir zu: solche Träume lehren uns auch, achtsam zu sein und zu bleiben.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
|
|
Nach oben |
|
 |
rog
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 21:37 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
|
Hi Dieter
Mich fröstelt es nicht. Obwohl ich seit über 8 Monaten ein stabiles, rückfallfreies Verhältnis zum Alkohol pflege, flattern die Alkoholgedanken und -Träume, die es bei mir ca. 2x/Mt gibt, nach wie vor in meiner Hirnwelt herum.
Und auch wenn so ein Traum 1-2mal im Jahr dein Gemüt durcheinander bringt, ... na und? Siehe es doch positiv, wie du selber schreibst: die Achtsamkeit wird dadurch nur angekurbelt. Denn ohne Achtsamkeit... gestern hat Herr Kiefer, Prof. für Suchtforschung, in einer Fernsehsendung gesagt, dass das Suchtgedächtnis nach jahrelanger Abstinenz nur 3 Tage braucht um wieder aktiv zu werden. Ich selber glaube, dieser Zeitpunkt wird sogar viel früher erreicht, je nach dem wie schnell man wieviel trinkt.
Genauso wie die Selbst-Entwicklung eines Menschen nie aufhört, dürfen wir also niemals locker lassen und sollen wir die Achtsamkeit nach und nach, beständig stabilisieren, pflegen, weiterentwickeln, und perfektionieren.
Lassen wir uns mit unserer Innenwelt in der Spur bleiben, und unsere Innerlichkeit immer weiter und unbeeindruckt Richtung Vorwärts dirigieren!
LG
Patrick
|
|
Nach oben |
|
 |
Bine
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 22:33 |
|
Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
|
Hi Dieter, oh nein was für ein Traum, unglaublich und klingt so wahr....., war er wohl auch, im Traum. Gut, das es nur ein Traum war....... und schön das man dann aufwacht und denkt, oh.... es war nur ein Traum Es ist irre was das Gehirn NACHTS noch so durchzieht. Ich bin letzte Nacht 2 Mal hochgeschreckt, weil ich geträumt habe das mein Vater nach mir ruft, und wenn der ruft geht das durch und durch, also hochgeschreckt, Bademantel an und ab nach unten, aber wie im Schlaf. Unten angekommen war alles ruhig, wie blöd  aber wenigstens wollte mein Hund noch raus zum pinkeln, also war das aufstehen doch nicht ganz umsonst  . Das zweite mal bin ich wieder hochgeschreckt und habe dann gedacht, is egal, hast wohl wieder nur geträumt, bleib ruhig Mutti. Wenn wirklich was is, kann der lauter. Scheiẞ Nacht, scheiẞ geträumt ! Das Hirn macht einen echt irre manchmal. Muẞ man doch mal überlegen was das Hirn so alles zu verarbeiten hat, oder man, auch wenn man eigentlich ruht....... sich erholt.... Manche Sachen werden wohl nicht so einfach weg gesteckt. Gruẞ Bine
|
|
Nach oben |
|
 |
Familyman
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 25. Juni 2017, 20:03 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
|
Hallo zusammen,
danke für alle Beiträge, ich freue mich sehr darüber und sehe neben der Warnung jetzt auch die positive Botschaft des Traums deutlicher: Es gibt immer einen Ausweg. Und konsequent weitergedacht kann das ja auch heißen: Bereits vor einem möglichen Rückfall gibt es einen Ausweg.
Gestern hab ich an einer Laufveranstaltung teilgenommen und mir mit meinem verdammten Ehrgeiz einiges ausgerechnet, doch dann bin ich während des Laufs - was sonst im Wettkampf und auch im Training wirklich nie geschieht - gleich zweimal mit dem linken Fuß umgeknickt. Im Ziel mit zusammengebissenen Zähnen angekommen, packte mich, wahrscheinlich begünstigt von Schmerz und Frust, eine ungeahnte Trinklust, eine Welle aus dem Nichts, die sich sekundenschnell auftürmte. Die unmittelbare Einnahme von Baclofen sorgte wieder für Boden unter den Füßen, der wie weggezogen schien. (Binnen einer halben Stunde 25-12,5-12,5)
Einmal mehr eine Lehre, dass der Feind überall lauert und sich gegen jede Vernunft und Logik immer wieder in Stellung bringt.
Na ja, der Fuß ist jetzt erst mal rot und dick, und ich werde ein paar Tage (oder auch Wochen) nicht laufen können. Aber Hauptsache, die Versuchung wurde als solche erkannt: als ein Aufflackern in überschaubarer zeitlicher Länge. Man kann sie sich ansehen, möglichst ohne Emotionen betrachten, und man kann ihr (auch dank Bac) widerstehen.
Herzlich grüßt Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
Fallada
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 25. Juni 2017, 20:18 |
|
Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
|
Puh - wie gut, daß Du Dich so gut kennst, und gleich das Richtige getan hast.
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
|
|
Nach oben |
|
 |
rog
|
Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 07:16 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
|
Lieber Dieter Ende gut, alles gut! Zum Glück hattest du die Notfalldosis Baclofen dabei! LG Patrick
|
|
Nach oben |
|
 |
Wer ist online? |
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste |
|
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
|
|