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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 16. März 2017, 00:11 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Familyman hat geschrieben: Liebe Fallada, sich hier nicht zu schreiben zu trauen, klar, kenne ich auch, war ja manchmal monatelang so. Aus Scham und Verzweiflung. Aber genau das will der Alkohol ja: uns von allem isolieren, was uns helfen kann und uns guttut. Wir sollten alles daran setzen, genau das nicht zuzulassen. Aus Scham und Verweiflung sich nicht mitteilen zu können. Und genau das will der Alkohol ja. Uns isolieren. Ich bin sehr nachdenklich. Allen eine gute Nacht Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 16. März 2017, 00:21 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Liebe Fallada,
niemand zwingt uns, in der Isolation zu verharren. Niemand zwingt uns, den Alkohol siegen zu lassen. Niemand zwingt uns, uns selbst zu zerstören. Wir sind der Souverän unseres Handelns, wir entscheiden und niemand sonst.
Liebe Grüße Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 16. März 2017, 15:57 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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rog hat geschrieben: Familyman hat geschrieben: Erst nüchtern haben wir überhaupt die Chance, Probleme zu lösen. Hi Dieter Sehr richtig. Und es geht noch weiter, nach dem Exzess gibt's den Kater. Unmöglich in dieser Zeit Lösungen zu finden. Danach dauert es noch eine Zeitlang, den Verlockungen zu widerstehen. Und dann bekommen wir die Einsicht. Allmählich wächst das Selbstvertrauen, die Energie und Zuversicht wachsen, man kann wieder Pläne schmieden, die einen vorwärts treiben, die nicht immer wieder von Alkoholexzessen ins Wasser fallen oder auf die lange Bank geschoben werden. Unsere Abkehr gegen das Toxikum, unsere selbst erschaffene Allergie gegen Alkohol verursacht eine willkommene 'chronische' Abstinenz, die uns zurück ins richtige Leben führt, wir können uns endlich weiter entfalten. Der Körper und die Psyche erholen sich. Das Verhältnis zu Mensch und Natur wird besser, es ist eine umgekehrte Teufelsspirale, eine die uns vorwärts bringt, statt uns ins alte, verdorbene Dasein zurückzuführen. LG Patrick Hi Patrick, genau so ist es. Nicht nur der Alkoholeinfluss hemmt jegliche Entwicklung, sondern auch das Nach-Leiden. Solange man trinkt, steckt man in einem Hamsterlaufrad, ohne je vom Fleck zu kommen. Es beginnt alles immer wieder von vorn, leider auch das Selbstmitleid, bis es wieder ertränkt ist usw. Andererseits brauchen wir vor einem sauberen Schnitt und Neuanfang ohne Stoff keine Angst zu haben. Niemand kann uns daran hindern. Und Baclofen kann dabei eine große Stütze und Erleichterung sein. LG Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 16. März 2017, 20:47 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Lieber Dieter Familyman hat geschrieben: Solange man trinkt, steckt man in einem Hamsterlaufrad, ohne je vom Fleck zu kommen. Hamsterlaufrad, gute Analogie! Wie die 'fleischfressende Pflanze', oder 'Teufelsspirale'. Oder eben Sinuskurve, ha! Woher kennen wir das wieder? Genau. Die Amplitude und auch die Periodenlänge der mühsamen Sinus hat sich prägnant geändert, jawohl! Die Perioden sind sogar so lang geworden, dass es keine Kurve mehr gibt: Wir sind aus dem verflixten Teufels-Hamsterlaufrad geflohen und lassen uns dort nie wieder einsperren. Je länger die Trockenphase, um so bewusster steht man im Leben. Jeden Tag mehr. Endlich lautet die Richtung vorwärts, statt im Hamsterlaufrad 'surplace' zu bleiben und zu rosten. LG Patrick
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 01:44 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Hallo zusammen,
heute habe ich die unglaubliche Wirkung von Baclofen mal wieder am eigenen Leib erfahren. Ich nehme ja nur noch selten mal eine einzelne 25mg-Dosis; nur bei Unruhe, d.h. manchmal 1-2x in der Woche, manchmal aber auch wochenlang gar nichts. Heute um 17.30 Uhr war es mal wieder soweit. Mit dem Effekt, dass ich meinen um 8.15 Uhr begonnenen Homeoffice-Arbeitstag bis Mitternacht verlängern und dabei die ganze Zeit hellwach und konzentriert bleiben konnte.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Jedenfalls hat es mir einmal mehr in Erinnerung gerufen, was ich mit Bac schon häufig erlebt (aber auch immer wieder vergessen) habe: Das Mittel kann wie Doping sein. Doping für Einsatz und Durchhaltevermögen am Schreibtisch, für Fokussiertheit und Gedankenklarheit. Erst jetzt kommt so ganz langsam die Müdigkeit...
Schade, dass es dazu keine Studien gibt. Ob sich zwischen einer Baclofen- und einer Placebo-Gruppe signifikante Unterschiede beim konzentrierten Arbeiten über längere Zeit ergeben würden, wäre interessant zu erfahren. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, kann ja aber nur aus eigener, individueller Erfahrung sprechen...
Herzlich grüßt Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 08:16 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Lieber Dieter Familyman hat geschrieben: Das Mittel kann wie Doping sein. Doping für Einsatz und Durchhaltevermögen am Schreibtisch, für Fokussiertheit und Gedankenklarheit. Deine Worte kann ich unterschreiben! Fokussiertheit und Gedankenklarheit... = kognitives Denken! Dieser Aspekt hat mich bereits beim Beginn mit Bac fasziniert und eine "archäologische Grabung" im Forum führte mich zu diesem Beitrag (das Thema hatte ich bereits 2011 aufgeworfen, jedoch scheint die interne Suchmaschine nicht mehr soweit zurück zu sehen): http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de/viewtopic.php?p=32108#p32108siehe insbesondere ab der Mitte. Beim Beginn der Therapie ging ich soweit, dass ich die Wirkung mit der berühmten Geschichte im Film "Matrix", mit der roten und blauen Pille, verglich... "Baclofen ist wie ein Fensterplatz im Raumschiff auf der Reise zu sich selbst." war der Gedanke, der mir einst intuitiv durch den Kopf ging... Aber eben, auch diese Wirkung mag individuell sein und von einer gewissen inneren Einstellung oder Bereitschaft abhängen. Jedenfalls kann ich Deine Aussage bestätigen. LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 14:11 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Hallo Familyman und Moonriver, nehmt ihr diesselben Taletten???  Ich kann das ganz und gar nicht unterschreiben! Nehme Baclofen seit ca. 6 Monaten und bin immer noch total müde und ziemlich vergesslich, ... Wortfindungsstörungen inbegriffen... von Durchhaltevermögen und Klarheit kann keine Rede sein... bin eher antriebslos.... Das Positive ist, dass meine Ängste gedeckelt sind.... ! Zum Glück keine Reise zu mir selbst... und das Craving wird gedämpft.... deshalb nehme ich diese nicht erwünschten Nebenwirkungen hin... LG Kornblume 
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 15:44 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Kornblume hat geschrieben: nehmt ihr diesselben Taletten???  Da bin ich mir sicher! Die Wirkung ist wie schon oft gesagt sehr individuell. Ich stehe dazu! Lange habe ich Studien über dieses Molekül gesucht und glaube auch Verschiedenes gefunden zu haben, was sich mit meinen eigenen Erfahrungen erklären lässt! Es ist nicht aus der Luft gegriffen... LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 24. März 2017, 02:31 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Hallo Kornblume,
ich kann mich moonriver nur anschließen. Bei dir ist es vielleicht so, dass du deine individuelle Dosis noch nicht gefunden hast. Als Tipp - kommt öfter von mir und klingt vielleicht einfallslos oder allzu eindimensional - hätte ich sportliche Betätigung anzubieten. Verscheucht die Müdigkeit und verschafft anschließend richtige, zufriedene Müdigkeit.
Herzlich grüßt Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 24. März 2017, 08:25 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Lieber Dieter Familyman hat geschrieben: [...] sportliche Betätigung anzubieten. Verscheucht die Müdigkeit und verschafft anschließend richtige, zufriedene Müdigkeit. Totally agree. LG Patrick
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