Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2017, 21:26 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
rog hat geschrieben:
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Träume zur erfolgreichen Verarbeitung und Heilung beitragen.
Davon bin ich seit geraumer Zeit überzeugt...
Träume haben stets eine "korrigierende Tendenz" in unserem Dasein. Sie zeigen auf, versuchen zu kompensieren und können letztendlich zu einer Kehrtwendung in unserem bewussten Leben führen.
Träume sind alles andere als "Schäume". Manchmal ist einfach ihre Sprache nicht im ersten Anlauf verständlich.
Sie sind auch immer sehr persönlich gefärbt.
Hören wir auf ihre Stimme, lassen wir uns auf dieses Abenteuer ein und versuchen, diese Sprache zu entschlüsseln.
Manches kann sich dadurch verändern!

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 1. März 2017, 12:14 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hi Dieter lieber Musketier

Ganz herzliche Gratulation zu 6 Monaten Egghead-Sammeln.

Du hast die Kraft entdeckt, die dich in ungeahnte beispiellose Höhen katapultiert hat. Nicht nur hast du dich selbst zum grossen Erfolg gesteigert, du motivierst alle Leute im Forum, gibst Zuversicht und Willensstärke.

Nicht umsonst ist dein Faden hier der mit Abstand beliebteste, mehr als 100 Seiten dick, mehr als 1000 Beiträge erfolgreich, über 60000 Zugriffe.Und es hat sich gelohnt! Mit viel Arbeit, Durchhaltewillen und Einsicht ist es dir auf wunderbare Weise gelungen, den endgültigen Wandel zu vollziehen.

Daher: Mach bitte so weiter, lieber Dieter, für dich, für mich und für das Forum.
Einer für Alle, Alle für Einen.

LG :-h

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2017, 01:07 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo Patrick,

danke, kommt fast zu früh, denn am 1. September hab ich noch getrunken, auf einem Schiff im Rahmen einer Ostseekreuzfahrt, an einer Bar an Bord, erst diverse Weine und Biere, dann Longdrinks und dann noch ein Weizen. Dann ist meine Familie ausgeschwärmt, mich zu suchen und zu finden, und nach einem gemeinsamen Herumsitzen, ich nunmehr ohne Nachschub, weil mir mein Zustand eh schon peinlich war, mit nichtsdestoweniger angesäuertem Schweigen meinerseits, gingen wir alle gemeinsam zurück in unsere Kabine. Das Sitzen zu viert in der Lounge, irgendwie wagte keiner was zu sagen und ich war sauer, weil ich mich ertappt und eingefangen fühlte und nicht weitertrinken konnte, dieses Sitzen jedenfalls ist im Nachhinein ein letzter Tiefpunkt meiner Säuferkarriere. Unsere Tochter hatte Tränen in den Augen, aber sie schwieg ebenso wie meine Frau und unser Sohn, wobei lediglich klar war, dass mich alle drei hier und jetzt nicht mehr aus dem Auge verlieren würden. Schließlich zwang mich ein Restmaß an Einsicht, nachzugeben und mit in die Koje zu kommen, schwer verärgert allerdings. Wenn ich mich recht erinnere, hatte sich dort dann eine gewisse Reue meinerseits eingestellt und ich las meiner Tochter noch was vor, trotz Fahne (die sie natürlich auch schon gut kannte in all den Jahren).

Beschämend, beschämend. Das Buch "Endlich ohne Alkohol" von Allen Carr hatte ich vor Urlaubsantritt im letzten Moment noch aus unserem Bücherregal gezogen und in eine Reisetasche gesteckt, und nun, also am Morgen des 2. September, mit ins bordeigene Fitnessstudio genommen, um es auf dem Laufband anzulesen (ein zweites Mal, nach dem ersten Versuch etwa anderthalb Jahre zuvor). Verkatert, mit schlechtem Gewissen, joggend auf dem Laufband und dabei Carr lesend, ist zunächst schleichend und fast unbemerkt eine Bewusstseinsänderung eingetreten, deren Dynamik sich bis heute fortsetzt und immer noch an Schwung gewinnt.

Der Alkohol saß an jenem Vorabend mit am Tisch als fünfte Person, die alles zerstört. Auf dem Laufband beim Lesen begann mir das zu dämmern, und nach und nach verstand ich Carrs Botschaft, so wie ich sie für mich übersetzt habe: Es ist soweit, mein Lieber. Jetzt musst du dich entscheiden, jetzt und nicht irgendwann: Freiheit oder Ruin. Also so gesehen ist doch klar, dass man dann die Freiheit wählt?

Herzlich
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2017, 09:04 
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20
Beiträge: 343
Klasse lieber Dieter !!!!
Als ich vor über 33 Jahren eines Morgens aufwachte, nachdem ich den Abend vorher meiner verreisten Vermieterin Alkohol entwendet hatte (mit dem Vorsatz ihn nachzukaufen), weil ich nicht in der Lage war aus dem Haus zu gehen, war mir so klar, wie nie zuvor: entweder hörst du jetzt auf oder du landest in der Gosse. Ich habe mich auch für die Freiheit entschieden. Fast 20 Jahre ist es mir gelungen abstinent zu leben. Nach erneuten 14 Jahren mit Alkohol habe ich mich jetzt an Silvester erneut für die Freiheit entschieden !!!! Dieses Mal mit der großen Hilfe von Baclofen !

Alles Liebe
Trudi

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"Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"

Ute Lauterbach


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2017, 10:50 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
:YMAPPLAUSE:
Ich schließe mich Trudi an.

Der Alkohol schreibt traurige Drehbücher. Das geht unter die Haut, so eindrucksvoll geschildert. Mir war fast als säße ich am Nebentisch und könnte euch beobachten.
Ich glaube ja, dass es ganz wichtig ist, liebevoll mit sich umzugehen.
Aber sich ein solches Schlüsselerlebnis abrufbar zu halten ist, denke ich auch sehr hilfreich, wenn man in Bedrängnis kommt.
Die Frage lautet nämlich nicht "nur ein Glas" sondern willst du das alles noch mal erleben?
Damit sollten wir dem Nein immer näher sein. Hopefully.
Im übrigen meine Bewunderung, dass du nach so einem Abend Sport machst.

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2017, 11:43 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Lieber Dieter
Sehr beeindruckend zu lesen, dass dein Momentum noch immer an Schwung gewinnt.
Deine Schilderung von dem traurigen Vorfall auf dem Schiff erinnert mich sehr an was mir schon unzählige Male vorgefallen ist.
Je länger ich von der Abstinenz profitiere, um so mehr ist mir der Schmerz bewusst, den ich meiner Familie unbewusst zugefügt habe. Erst jetzt kann ich mich empathisch voll versetzen in das Leiden, die Verzweiflung, den Ärger, die sie haben durchmachen müssen.
Dieses Bewusstsein hält uns auf Schwung und stärkt uns in unserem Vorhaben, nie mehr in ähnlichen Situationen abzurutschen.
Lieber Musketier, jeder deiner Beiträge ist eine Motivation an sich, es genau so zu machen wie du.

Dein Erfolg wirkt ansteckend!

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Montag 6. März 2017, 02:27 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebes Forum,

Patrick hat es auf den Punkt gebracht: Das Alkoholmonster ist fiktiv. Es existiert nur in unseren Gedanken.

Warum sind wir hier? Weil wir uns von dem Monster befreien wollen. Wie können wir uns befreien? Indem wir es nicht mehr füttern. Es bekommt keinen Krümel mehr. Dadurch verliert es jegliche Bedeutung. Es wird irreal. Es wird fiktiv.

Stattdessen tun wir schöne Dinge. Füttern uns selbst mit Liebe. Mit Wertschätzung. Machen neue Erfahrungen. Entdecken uns und die Welt. Wir sind es wert, geliebt zu werden von uns selbst, anstatt uns selbst zu zerstören. Wir alle hier sind liebenswerte Menschen. Mit Sehnsucht nach Anerkennung und Teilhabe. Das Monster aber, solange wir ihm Zutritt zu unserer Wirklichkeit geben, verhöhnt und isoliert uns. Es hasst uns und will uns zerstören.

Wählen wir den Weg zu uns selbst, zu unserer inneren Wahrhaftigkeit. Wir wurden geboren, um diese innere Wahrhaftigkeit zu finden, und wir brauchen keine Angst zu haben auf dem Weg dorthin. Der Weg wird zum Ziel führen, zu unserer Mitte und unserem Reichtum mit all seinen Möglichkeiten. Das Monster ist fiktiv, es kann uns nichts tun, denn niemand zwingt uns, es zu füttern. Es befindet sich in seinem Käfig und kann nicht heraus. Gehen wir nicht mehr zurück zu ihm in den Käfig unserer vermeintlichen Abhängigkeit. Wir sind nicht abhängig. Wir sind frei. Frei, den Käfig zu verlassen für alle Zeiten. Frei, nicht das Monster zu füttern, sondern uns selbst mit Liebe.

Wie viel Zeit bleibt uns? Wir brauchen keine Angst zu haben vor der Zeit. Wir haben alle Fäden in der Hand, wenn wir uns für die Freiheit entscheiden.

Herzlich :-h
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 7. März 2017, 20:47 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Lieber Dieter
Familyman hat geschrieben:
Wie können wir uns befreien? Indem wir es nicht mehr füttern.
Freiheit im Sinne, dass wir nicht mehr diktiert werden vom Alkohol, die paar Stunden falsches Amusement stehen in keinem Verhältnis zum Ruin, Krankheit, Schmerz, und immer weiter in tiefe Abgründe hinunterrutschen... Bis man so tief im alkoholischen Treibsand steckt, dass es kein Rauskommen mehr gibt, sondern dass man sich unmerklich aber beständig zum Knochenmann vergiftet.

Ja Dieter, stattdessen tun wir schöne, nützliche Dinge. Dinge, die uns vorwärts bringen. Träume, die wir uns endlich realisieren können, statt uns von Kater zu Kater auszukurieren. Vorwärts statt Stagnation.
Wer trinkt, der rostet!

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 7. März 2017, 21:26 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Lieber Dieter

Du hast es auf den Punkt gebracht. Jedenfalls gerade auch für meine aktuelle Situation. Deine Worte passen wie abgemessen...
Familyman hat geschrieben:
Wir wurden geboren, um diese innere Wahrhaftigkeit zu finden, und wir brauchen keine Angst zu haben auf dem Weg dorthin. Der Weg wird zum Ziel führen, zu unserer Mitte und unserem Reichtum mit all seinen Möglichkeiten.
Da habe ich nichts beizufügen... Danke Dieter

LG
moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. März 2017, 09:29 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo zusammen,

die Abkehr vom Alkohol löst nicht automatisch alle Probleme, schafft aber die Voraussetzung, sie zu lösen. Selbst für schier Unlösbares entwickeln sich mit der Zeit der Nüchternheit Strategien des klugen, mutigen Ungangs, die wir nicht erkennen können, solange wir trinken.

Diese Aufgabe erfordert neben der Bereitschaft, sich ihr zu stellen, auch Geduld und Nachsicht mit uns selbst, wenn sich das Problem als hartnäckig erweist. Erst nüchtern haben wir überhaupt die Chance, Probleme zu lösen. Alkohol flößt uns nur scheinbar Mut, in Wahrheit aber Angst ein; er verhindert jede Lösung von Problemen, verstärkt die alten und schafft obendrein neue.

Der Mut, Probleme anzugehen und sie mit Selbstbewusstsein zu lösen, kann sich erst dann entwickeln, wenn wir uns vom Alkohol befreien, denn jedes neue Glas wirft uns zurück in den alten Kreislauf der Angst und der Mutlosigkeit. Wovor haben wir Angst? Wir haben es verdient, selbstbewusst zu sein.

Niemand hat das Recht, uns kleinzumachen, schon gar nicht eine hochgiftige Plörre namens Alkohol. Wir haben das Recht, mutig zu sein.

Herzlich
Dieter :daumen:

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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