@milli
milli hat geschrieben:
i
habe hier mitgelesen und mich gefragt, ob die "Notfallration" nur für Craving-Notfälle oder auch für solche mit Angst nützlich ist?
Also so, wie man ein Benzo als Notfallmedi nimmt?
ich verwende Baclofen ausschliesslich für meine Depressionen und Angst-/Panikattacken.
Ich gehöre zu den (noch wenigen) glücklichen Menschen, die Baclofen früh genug gefunden haben (dank dieses Forums). Ich war vor meinen Angst-/Panikattacken mit schweren Depressionen glücklicher Nicht-Trinker. Alkohol hab ich als "Medizin" kennengelernt, als Alternative zum Suizid, wenn es zwingend erforderlich war. Für Craving war diese Zeit wohl nicht lang genug - ich hab es nie erleben müssen.
durch Baclofen habe ich mein Leben wieder zurück.
Zitat:
Weiter dies
Zitat:
Wenn ich das öfter habe, dann weiss ich, dass ich nicht optimal "eingestellt" bin, also meine "erhaltungsdosis" ändern muss. (bei mir schwankt die erhaltungsdosis zwischen 75 und 175mg/d, abhängig von meinem "Gesundheitszustand" - ich hab sehr lange gebraucht um das wann wieviel herauszufinden).
ich stelle mir das noch schwierig vor, wenn die Dosis so unterschiedlich sein muss und immer wieder eine anpassung benötigt.
Denkst du, dass du eines Tages mit einer stabilen Dosis auskommst oder gar ohne?
Die Wirkung von Baclofen (und damit die idividuelle (Erhaltung-)Dosis) ist von verschiedenen Faktoren abhängig, u.a.
- Aktivität des Immunsystems (je aktiver es ist, desto höher die erforderliche wirksame Dosis) Bsp. Erkältung.
- Histamin. Je mehr Histamin so im Körper "umherschwirrt" desto geringer die Wirkung von Baclofen. Histamin kann vom eigenen Körper freigestzt werden oder auch durch Nahrungs- und/oder Genussmittel zugeführt werden (z.B. Wein und Bier sind DIE histaminbomben - das dürfte mit ein Grund sein, warum Baclofen ab einer gewissen Menge Alk nicht merh wirkt).
Bei mir ist es halt so, dass ich, als der "Liebe-gott" den Schietkram verteilt hat, wohl nicht früh genug weggerannt bin. Ich hab hashimoto (Autoimmunerkrankung die die Schilddrüse zerstört) mit so ziemlich allen Begleiterscheinungen, bin hardcore-Allergiker, hab eine Histaminintolleranz u.v.a.
Das bedeutet:
bei hashi: wenn ich einen Schub hab und ich dadurch in eine Unterfunktion rutsche, dann bekomme ich wieder Depris, angst-/Panikattacken. Baclofen hat hier meiner erfahrung nach keine Wirkung.
bei allergien: hardcore-Allergiker heisst, ich bin eigentlich gegen alles allergisch, Lebensmittel, tinkwasser, Duftstoffe und alles was so an Pollen etc. rumfliegt. Bei Allergien wird vom Körper massiv Histamin freigesetzt (Zeigt sich auch z.B. als heuschnupfen, hautausschläge Asthma etc.).
Ich hab zudem noch eine histaminintolleranz (=HI), heisst mein Körper produziert zu wenig DAO (DAO baut Histamin im Körper ab).
Diese Faktoren wechseln bei mir ab. für die Schilddrüse hab ich Hormone, gegen die auswirkungen der allergien ein antihistamin (AH). Leider ist es so, dass ein Antihistmin nur eine gewisse Zeit wirkt oder auch zu schwach ist - dann muss gewechselt werden, ggf. zu einem weniger wirksamen Präparat. Und wenn es nicht anders geht kommen Corticoide zum Einsatz.
Für die mangelnde DAO gibt es kein Medikament.
Für
mich bedeutet das eben schwankende erhaltungsdosis:
Viel Allergie, wirkendes AH, Schilddrüse o.k.,ansonsten gesund, Dosis 75mg
Viel allergie, wirkendes AH, Schilddrüse o.k. Erkältung oder so, Dosis ca. 125mg
Viel allergie, schwächelndes AH, Schilddrüse o.k., gesund, Dosis 125-175mg
viel allergie, wirkungsloses AH,Schilddrüse o.k., gesund
Dosis 175mg reicht nimmer, da ist eine Injektion Volon A fällig (und wenn möglich Wechsel AH)
Schilddrüse nicht o.k. - da bringen auch 200mg Baclofen nix.
So "hangel" ich mich halt von einer Erhaltungsdosis zu nächsten. Mit dem Auf-und Abdosieren komm ich natürlich nicht immer so schnell hinterher. Aber nach 17 Monaten Erfahrung kann ich das ganze inzwischen sehr gut einschätzen und anpassen.
Wie Du siehst - ich bin da doch ein Ausnahmefall. Aber auch da funktioniert Baclofen, ich muss nur ein wenig flexibler sein.