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Millionär
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Betreff des Beitrags: Millionär hat genascht Verfasst: Donnerstag 25. November 2010, 18:12 |
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 13:12 Beiträge: 42 Wohnort: Frankfurt am Main
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Ich lebe nun 18 Tage abstinent, und es läuft auch wirklich sehr ermutigend.
Wer meinen sonstigen Postings (vor allem Vorstellung) kennt, weiß:
- Ich nehme bislang kein Baclofen weil ich so gut über die Runden komme
- ich habe spanisches Bac in meinem Schränkchen liegen
- ich beziehe einen Teil meiner positiven Haltung aus meiner erkennbaren Verbesserung der Beziehungsqualität durch die Abstinenz
Gestern war ich mit meiner Tochter (4) alleine zu Hause. Meine Frau war mit Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt. Nachdem ich meine Tochter in's Bett gebracht hatte, kamen dann doch die alten Muster hoch. Alleine zu Hause war früher immer ein 'Go!' für viel Alkohol, manchmal auch ein kleines Näschen ziehen, mal 'ne Ephedrin klinken. Kurz gesagt, bisschen Synapsen-Party veranstalten. Es war dann fast eine körperliche Erregung, die mich da ergriff, deutliche vegetative Symptome, die früher als Vorfreude fungierte. Ich dachte mir: "Nee Junge, Du wolltest doch mal endlich in Ruhe das eine Buch fertiglesen, bisschen schöne Musik dazu". Hätte ja auch nix im Haus gehabt außer bisschen Ephedrin, was ohne Alk aber total unschön ist.
Dann fiel mir ein, dass ich eine kleine Dosis Bac ja ohnehin mal antesten wollte (ich frage mich nämlich, ob mir im akuten Fall sozialer Angst eine einmalige Gabe Bac (niedrige Dosis) helfen kann - dazu wäre es gut zu wissen, ob und in welchem Umfang mir Bac NWs bereitet). Also habe ich eine 25mg geviertelt und ein Viertel eingenommen. Allerdings habe ich dann noch ein Bröckchen davon abgebissen und wieder aus dem Mund genommen (völlig panne  ), weil ich mich von 'ganz unten' ranpirschen will. Habe also so zwischen 3 - 4mg Bac intus gehabt.
Tja, also... Ich meine, ich hätte nach etwa 15 Minuten eine Wirkung gespürt. In der Glotze lief eine Dokumentation - und ich erwischte mich, wie ich mit einer eigenartig geistigen Entspannung diese Doku schaute, aber meine Gedanken ganz woanders schweiften. Das ging aber nicht lange (ca. gerade mal 20 Minuten). Als ich mir dessen bewusst wurde, war es auch schon wieder am abebben. Ich hätte den Zustand gerne noch weiter aufrecht erhalten, nahm aber von einem 'Nachlegen' Abstand. Es war der erste Versuch, der lief gut und ich konnte mich nun auch tatsächlich meinem Buch zuwenden.
Ich muss noch berichten, dass ich um Mitternacht zu Bett ging und gut einschlafen konnte, allerdings um 6 Uhr aufwachte (muss aber nichts heißen). Allerdings habe ich auch sowas wie einen ganz leichten Neben im Kopf gespürt, ganz leicht vermatscht, aber nach dem Kaffee war auch das wieder weg. Im Büro schließlich war ich ausgesprochen kommunikativ und positiv gestimmt.
Leute, ich glaube ich mag Bac. Ob das gut ist oder nicht, weiß ich gar nicht. Ganz "ohne" war irgendwie cool, aber jetzt weiß ich, dass es etwas gibt, an das ich meine "erhitzte Seele kühlen" kann. Wie ich mich kenne, werde ich nun doch ab und zu 5mg Bac naschen. Sobald ich allerdings merke, dass ich steigere, muss ich diese Entwicklung kritisch hinterfragen!
Ich hoffe, Ihr helft mir dabei! Ich werde hier also meinen weiteren Bac-Konsum dokumentieren.
Grüße
M.
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Millionär
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 25. November 2010, 18:15 |
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 13:12 Beiträge: 42 Wohnort: Frankfurt am Main
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NEBEL, nicht Neben 
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Millionär
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 25. November 2010, 19:00 |
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 13:12 Beiträge: 42 Wohnort: Frankfurt am Main
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Ahhha... ich "kann" also auch Craving
Jetzt mal 'ne Frage: Gibt's denn sowas, dass man nach 18 enthaltsamen Tagen das erste Mal Craving verspürt? Ich wage eine Antwort: Wohl schon, wenn nämlich erst dann die richtigen Schlüsselreize zusammenkommen, stimmts?
Auf Deine Frage: Das Craving war davon weg, weil es bei mir auch nicht auf Alkohol fixiert ist. Ich hatte ja "etwas" genommen, und dann war erst mal Ruhe. Wie ich schrieb, hätte ich mir durchaus nochmal 5mg vorstellen können, aber war nicht so dringlich. Als das Bac-Feeling, dass ich beschrieb, wieder verblasste, kam allerdings ein bisschen ängstliche Unruhe hoch, die aber auch wieder wegging. Mit bisschen mehr Bac hätte ich wahrscheinlich einen stabileren Flug durch den Abend gehabt.
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 25. November 2010, 20:03 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Millionär hat geschrieben: Jetzt mal 'ne Frage: Gibt's denn sowas, dass man nach 18 enthaltsamen Tagen das erste Mal Craving verspürt? Ich wage eine Antwort: Wohl schon, wenn nämlich erst dann die richtigen Schlüsselreize zusammenkommen, stimmts?
Ein (Alkohol)abhängiger kann auch nach 25 abstinenten Jahren noch Craving und einen darauf resultierenden Rückfall haben.
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 25. November 2010, 20:06 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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"daraus", nicht "darauf".
Wenn irgendein Admin das lesen sollte: Warum darf man in manchen Unterforen Beiträge editieren, aber in vielen nicht? Das ist wirklich ziemlich nervig.
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Millionär
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 26. November 2010, 10:37 |
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 13:12 Beiträge: 42 Wohnort: Frankfurt am Main
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Hi Willo, nee, das nervt mich nicht. Die Qualität dessen, was dann nach der Bac-Gabe und der Entspannungsphase kam, war anders als das Craving. Kann aber auch sein, dass ich die Unruhe nicht mit "Was-nehmen-wollen" verbunden habe und deshalb die psychische Einordnung des vegetativen Symptoms anders verlief und dardurch nicht die Vorfreudebedeutung, sondern eine bedrückendere Bedeutung bekam. Das kann ich nicht beurteilen. Gedanklich leitete ich jedenfalls nicht unmittelbar eine Konsumreaktion ab.
Aber jetzt was anderes: Ich bin nach der heutigen Nacht ziemlich frustriert, was Bac angeht. Ich war gestern abend bisschen trainieren (anaerobe Kraftübungen im Studio) und danach ein Eieweiß-Shake, also keinen Raum für so Mätzchen wie Craving und/oder Bac. Ich war nach dem Training aber ziemlich agil und habe noch rumgewerkelt am PC, meinen Stromlieferanten online gewechselt, Retour-Päckchen fertig gemacht und gelesen - bin erst um 0:30 Uhr in's Bett.
Aber dann kam das große Aha! Einschlafschwierigkeiten. Nicht sehr ausgeprägt, aber es erinnerte mich an die schlimmen Phasen im September, als ich Alk drosselte (Entzugserscheinungen). Dann ging's nachts weiter - dreimal aufgewacht und Unruhe verspürt (das erste Mal seit September, dass ich wieder meinen Herzschlag hörte im Ohr, das auf dem Kissen liegt. Und Puls geschätzt bei knapp unter 100. Da war es wieder, mein GABAergenes System in Ansätzen von Aufruhr!
Ich sag' ganz deutlich: Das hatte ich in meinen 18 abstinenten Tagen kein einziges Mal! Und ich sage auch: diese verdammte Unruhe (damals bis hin zu Panikattacken) sind der Hauptgrund, warum ich Alkohol meide. Und nun: der Zusammenhang liegt irgendwie auf der Hand. Erstmals (vorgestern) wieder am GABAergenen System rumgeschraubt - es waren ja NUR 3 - 4mg Bac (!!!) - und schon eiert mein ZNS nachts wieder, wenn es am Folgetag kein Bac bekommt. So wird das mit mir und Bac nichts!
OK, fairerweise erwähne ich noch: der Eiweiß-Shake hat eine enorm breite Aminosäure-Bilanz: insbesondere L-Tyrosin und L-Tryptophan. Das sind ja beides so Kandidaten, die im ZNS Wirkung entfalten können. Näher wil ich's hier nicht ausführen. Ich habe den Shake auch das erste mal seit meiner Abstinenz wieder genommen (weil ich fauler Hund auch das erste Mal wieder trainieren war  ).
Fazit: ich gehe nach dieser Erfahrung nicht so leichtfüßig in die nächste Einmalgabe Bac rein. UNd wenn es mich dann doch irgendwann wieder mal ereilt, dann sicher ohne Shake am gleichen Abend, um noch mehr Klarheit zu bekommen.
Oh Mann, meine extreme Empfindlichkeit auf GABA-Stimulation macht mich feritg 
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 26. November 2010, 11:06 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Tyrosin und Tryptophan konkurrieren mit anderen Aminosäuren, welche in einem Eiweiß-Shake vorhanden sind, um den Eintritt in ins Gehirn über die BBB. Nur auf leeren Magen einzeln eingenommen, können sie die Konzentration an 5-HT, NE und DA im Gehirn vergleichsweise effektiv steigern.
Dass "Anstoßen" des GABAergen Systems mit manchen Substanzen wie etwa Alkohol zu unangenehmen Effekten führen kann, denke ich auch. Man merkt das daran, dass Alkoholiker - nach oftigem Durchlaufen von Entzugserscheinungen - nicht selten übermäßig sensibel auf die erneute Zufuhr des Stoffes Reagieren. Sie können z.B. schon nach einem kurzen Rückfall wieder relativ heftige Entzugserscheinungen bekommen, die sie früher erst nach wochen- oder monatelangem exzessiven Trinken bekamen.
Für Baclofen habe ich das allerdings noch nie gehört.
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Millionär
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 26. November 2010, 12:59 |
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 13:12 Beiträge: 42 Wohnort: Frankfurt am Main
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Danke für Deine Stellungnahme, Martin!
Zitat: Man merkt das daran, dass Alkoholiker - nach oftigem Durchlaufen von Entzugserscheinungen - nicht selten übermäßig sensibel auf die erneute Zufuhr des Stoffes Reagieren
Das ist durchaus interessant, aber ich finde mich dort nicht. Vielleicht eine nähere Angabe, die möglichereise der Anstoß meiner ZNS-Probleme war: Im März habe ich von durchschnittliche 3 halbe Liter Bier und'n 0,4 Wodka dreimal die Woche knall auf Fall auf Null reduziert. Irrsinnigerweise war nur Eitelkeit der Motor. Für unseren Thailand-Beachurlaub wollte ich "in shape" sein. Viel trainiert, nix getrunken. Da habe ich KEINERLEI Entzug verzeichnet! In Thailand dann ordentlich Gas gegeben mit Bier und Thai-Wiskey. Dort dann nachts die ersten Unruhezustänge verzeichnet! Dann gib dieses Auf und Ab los: Bier getrunken, moderat, Schlaf OK, dann mehr Bier, schlechter Schlaf, Unruhe, kein Bier, weniger Bier, mehr Bier... aber alles innerhalb von drei Monaten. Meinst Du, da kann man so eine Delle in sein ZNS hauen?
Ich habe ja, weil ich diese extreme Empfindlichkeit außergewöhnlich finde, auch meine Schilddrüse schon checken lassen. Nun denke ich auch, dass mit meinen 40 Jahren evtl. hormonelle Veränderungen eine Mitursache sind? Ach, es ist schon eine komplexe Kiste
Klar, ohne Alk geht's gut. Aber diese Bac-Erfahrung bringt mich wieder zum Grübeln, woher diese enorme Empfindlichkeit kommt.
Ihh freue mich auf Meinungen, Ideen!
M.
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Millionär
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 26. November 2010, 13:00 |
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 13:12 Beiträge: 42 Wohnort: Frankfurt am Main
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Ach so, der oben genannte Bierkonsum ist allabendlich !
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danielausle
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 26. November 2010, 19:57 |
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Registriert: Donnerstag 29. Juli 2010, 22:17 Beiträge: 55 Wohnort: Leipzig
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@Millionär
Das klingt jetzt vielleicht eigenartig aber kein Witz.
Träume in Verbindung mit Alkohol können ein sehr starkes verlangen nach Alkohol aufrufen. Ich hatte so ein Traum in meiner Zeit bei der Therapie, und ich war kein Einzelfall. Mein Therapeut sagte mir damals dass sowas vorkommen kann. Die Alkohol träume können jahrerlanger Abzinens kommen und zu ein Rückfall führen.
Bei mir war es so dass ich genau wusste wie es schmeckt, als hätte ich wirklich was getrunken die Nacht (ich hoffe ich bin kein Schlafwandler) und ein starkes verlangen nach Alkohol gehabt.
Ich hoffe nur das es dir nicht so ergangen ist.
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