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 Betreff des Beitrags: Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclofen
BeitragVerfasst: Freitag 1. Mai 2015, 17:07 
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In Frankreich ist man mal wieder ein paar Schritte weiter. 4 Ärzte schreiben an den Herausgeber
des Journal of Clinical Psychopharmacology. Zu lesen in Volume 35, Number 3, June 2015

Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclofen A Case Series
Renaud de Beaurepaire, Bernard Joussaume, Annie Rapp, Philippe Jaury

Eßstörungen sind derzeit in aller Munde – was für ein Wortspiel. Im Forum gab es immer wieder
diesbezügliche Anfragen. Jetzt erscheint eine brandneue Arbeit, die anhand von 5 Fällen die
Behandlung mit hochdosiertem Baclofen beschreibt. Nach allem was ich auf die Schnelle lesen
konnte, verliefen alle beschriebenen Verläufe positiv. Es handelt sich ausnahmslos um weibliche
Patienten, teils mit Kaufsucht, Alkoholmissbrauch und in einem Fall mit Anorexie verbunden.
Bis auf eine Ausnahme werden diverse komorbide Diagnosen berichtet, hauptsächlich Angststörungen,
Depressionen und Alkoholabhängigkeit. In allen fünf beschriebenen Fällen konnte teils erheblicher
Gewichtsverlust erreicht und gehalten werden. Für französische Verhältnisse war die individuell erreichte
höchste Baclofen-Dosis als auch die Erhaltungsdosis erstaunlich niedrig. Allerdings wurde bis auf
einen Fall, von teils erheblichen unerwünschten Wirkungen berichtet.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclof
BeitragVerfasst: Freitag 1. Mai 2015, 20:34 
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Die positive Wirkung von Baclofen auf Bulimie kann ich bei 3 meiner Patientinnen nur bestätigen (1 Patientin mit Bulimie und Fibromyalgie, 2 Patientinnen mit Alkoholstörung und Bulimie)!

LG jivaro

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Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclof
BeitragVerfasst: Dienstag 8. November 2016, 22:27 
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Registriert: Dienstag 8. November 2016, 21:51
Beiträge: 2
Guten Abend,
ich bin ebenfalls Bulimiepatientin. Darf ich fragen ab wann ihre Patientinnen in etwa eingestellt waren? Ich stehe noch am Anfang und bin erst bei 35mg Baclofen. Zu Beginn dachte ich wirklich alles super kann bei der niedrigen Dosis bleiben. Aber inzwischen muss ich kämpfen und muss höher dosieren. Mich würde es eben als Anhaltspunkt interessieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclof
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. November 2016, 12:20 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Anka80,

Du brauchst einfach Geduld (GGG!), es ist oft so, dass zu Beginn der Therapie eine kleinere Menge des Medikamentes ausreicht (Amanda Stafford aus Australien sagt dazu "Honey-Moon"-Phase).

Du kannst jetzt einfach ganz langsam, wie im Leitfaden angegeben, steigern. Es gibt keine feste Dosis, jeder Patient muss die Dosierung finden, die passt. Ganz individuell.... gerade bei der Bulimie ist die Dauer bis zur endgültigen Dosierung sehr unterschiedlich, kann bis zu mehreren Monaten dauern. Meist liegen die Dosierungen etwas höher als im "reinen Alkoholbereich", kann ich aber nicht generell sagen. Bei "meinen" Patientinnen liegt die Dosierung zwischen 100 und 175mg Baclofen/d - nur als Anhaltspunkt für Dich. In Frankreich werden wesentlich höhere Dosierungen angegeben.

Wichtig wäre eine psychotherapeutische Begleitung. So ganz alleine ist es bei einer so komplexen Erkrankung schwierig klarzukommen.

Herzlicher Gruss

jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclof
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. November 2016, 16:48 
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Registriert: Dienstag 8. November 2016, 21:51
Beiträge: 2
Hallo jivaro,
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. So habe ich nun für mich einen ungefähren Richtwert für mich.

jivaro hat geschrieben:
... es ist oft so, dass zu Beginn der Therapie eine kleinere Menge des Medikamentes ausreicht (Amanda Stafford aus Australien sagt dazu "Honey-Moon"-Phase).


Das leuchtet mir ein und erklärt, warum man zu Beginn auch mit nur einer Minidosis sehr gut auskommt.

jivaro hat geschrieben:
Wichtig wäre eine psychotherapeutische Begleitung. So ganz alleine ist es bei einer so komplexen Erkrankung schwierig klarzukommen.


Da ich neben der Bulimie (seit 19 Jahren) auf Grund einer komplexen PTBS noch andere Traumafolgestörungen (rezidivierende Depressionen, Dissoziationen, Ängste) habe, bin ich natürlich bereits seit 15 Jahren in Behandlung, allerdings nie bei Therapeuten spezialisiert für Essstörungen. Da das Trauma aber für mich eher im Vordergrund steht/stand und die Bulimie "nur" eine Folge dessen ist, war das für mich auch okay. Einen Aufenthalt in Bad Oeynhausen 2003 brachte damals leider nur kurzfristig Besserung. Die erste Wendung gab es für mich mit dem Buch (und ich hatte bereits etliche Bücher zu diesem Thema gelesen) von Imke Jochims "Zucker und Bulimie". Es half mir noch mehr zu verstehen. Aber auch hier schaffte ich es nicht alleine durchzuhalten, einen neuen Weg einzuschlagen. Nach 3 Wochen knickte ich ein. Ich gebe zu, hier wäre sicher die Unterstützung eines auf Essstörung spezialisierten Therapeuten/in sehr hilfreich gewesen. Aktuell muss ich, was die Psychotherapie anbelangt, pausieren habe allerdings alle 3 Wochen einen Gesprächstermin in einer Institutsambulanz bei meinem Psychiater, welcher auch sehr versiert im Umgang mit Traumapatienten ist. Er weiß nun auch, dass ich durch einen Suchtmediziner Baclofen verschrieben bekomme und unterstützt dies.

Ich bin sehr reflektiert, kenne viele Hintergründe wieso, weshalb, warum, aber ich habe es dennoch nie geschafft aufzuhören. Ich nehme seit nicht ganz 4 Wochen Baclofen ein und solch eine Wendung hätte ich nicht erwartet. Davon abgesehen das die Ess/Brechattacken, wenn sie denn dann noch auftreten nur 1x tgl. sind und nicht mehr wie früher 8-10x oder ich sogar schon 13 Tage am Stück durchgehalten habe gar nicht zu erbrechen, ist für mich nicht in Worte zu fassen. Zudem bin ich angstfreier, stressresistenter, dissoziiere nicht mehr. Ich habe das Gefühl meine Amygdala hat sich enorm beruhigt. Ich bin nicht mehr so schreckhaft, angespannt, ständig in Alarmbereitschaft, viel offener.

Auch wenn es weiterhin noch ein sehr langer Weg für mich sein wird. Ich bin bereit ihn zu gehen und alles wirklich alles ist besser, als die Zeit vor Baclofen.

Vielen lieben Dank und liebe Grüße Anka


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 Betreff des Beitrags: Re: Treatment of Binge Eating Disorder With High-Dose Baclof
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. November 2016, 19:09 
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Liebe Anka,

alles Gute auf deinem Weg. Die ersten Schritte hast du schon zurückgelegt, für die nächste Strecke wünsche ich dir viel Ausdauer ! Berichte bitte weiter.

GLG, Werner

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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