Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo zusammen...

Prof. Ameisen dosiert bis zu 300 mg am Tag und ich verstehe nicht, wie eure sucht mit 10 mg am tag bekämft werden soll. Ich selbst dosiere mich mit 300-400mg am Tag und fahre gut damit. Allerdings ist meine Droge nicht Alkohol, sondern Kokain. Natürlich ist es ratsam, die Dosis langsam zu steigern, aber auch habe mit 150mg am Tag angefangen. War etwas ungewohnt am Anfang, aber ich habe alle 3 Stunden 25mg genommen, wem das zu viel erschein, kann alle sechs Stunden mit 25mg anfangen und die Zeitabstände dann verringern. Mittlerweile fange ich morgens um 08:00 Uhr mit 75mg an, dann 50mg um 12:00Uhr, um 16:00 wieder 75mg. Am Abend nehme ich je nach "craving" nochmal bis zu 125mg. So gegen 22:00 Uhr nehme ich nichts mehr, weil ich sonst nicht schlafen kann. So gegen 02:00 mache ich dann das Licht aus, kann auch später werden. Wenn ich den Druck auch sehr spät noch verspüre, lege ich auch um 00:00 Uhr nochmal 50 mg nach. Also beträgt die Tagesdosis bei ca. 300 - 350mg. Das ist bei langsamer steigerung auch machbar und in meinem Fall auch zwingend erforderlich.

Also wiviel mg Baclofen ist nötig, um die Sucht zu bekämpfen?

@alexberlin,

sniffer hatten wir bisher noch keinen, deshalb wirst Du kaum Erfahrungen mit Koks hier finden. Kann ich mir aber gut vorstellen, dass die Dosen hier grundsätzlich höher liegen als bei Alk. Substituierst Du noch und spielt Alk zusätzlich eine Rolle?

LG Federico

Hallo Admin

schau mal hier, bin schon einen Schritt weiter und stehe in Kontakt mit Prof. Heinz von der Charitè.

http://alkohol-und-baclofen-forum.foren ... hilft.html

lieben Gruß
Alex

Hallo alexberlin,
ich hab selber noch nicht gekokst, aber nach den Ausführungen eines Freundes von mir muss der Drang nach mehr gigantisch sein. Ich vermute, daß deshalb auch höhere Bac-Dosen nötig sind.
Ausschlaggebend wird aber sein, daß die Alkis hier, die mit 30-60 mg auskommen, meist entgiftet angefangen haben und langsam aufdosiert haben.

LG
Obelix
.....seit einiger Zeit bei 50 mg..

Ich wurde auf 100 mg eingestellt, halte aber bei Bedarf zusätzliches bereit.

Ich würde bei mir wahrscheinlich 125 mg für die erst Zeit für angemessen erachten. Nach einer längeren stabilen Phase könnte man ja evtl. versuchen die Dosis zu reduzieren, aber soweit keine großen Nebenwirkungen auftreten, halte ich eine hohe Dosierung immer noch für das kleinere Übel (hierbei ist das Wort "Übel" den Spruch geschuldet, in wie weit ein Übel auftritt muss sich erst zeigen. Ein Verdacht kann natürlich ausgesprochen werden, aber er muss erst Beweisen werden. Es scheint ja keine Anhaltspunkt für den Durchschnitt zu geben.)

Es muss eine deutliche Abwägung vorgenommen werden, und die fällt ja in meinen Fall eindeutig gegen das Suchtmittel aus. Aber was ist in meinen Fall zerstörerischer: Alkohol in rauen Mengen ohne Kontrolle oder Baclofen? Ich kann jedenfalls nicht über Nebenwirkungen klagen.

Problematischer sind diejenigen die von deutlichen Nebenwirkungen betroffen sind, hier muss die Abwägung natürlich entsprechend anders vorgenommen werden.

Ich bin der Meinung: Keine pauschalen Meinungen, jeder Fall sollte für sich betrachtet werden. Es spricht aber doch einiges für eine höhere Dosierung in den geeigneten Fällen. Vielleicht sollte sich aber als Standard die Einstellung unter ärztlicher Kontrolle in einem Krankenhaus etablieren, wäre aber wahrscheinlich zu teuer.



Thomas

Hallo Obelix

ich habe anfangs (nicht entgift) Baclofen als "Ausweichdroge" verwendet. Darum habe ich mit dieser hohen Dosis begonnen (150mg/Tag). Ich kann mir das gut vorstellen, das sich der Drang beim Alkohol mit einer so geringen Dosis wegdrücken lässt und trinke ja mit baclofen auch deutlich weniger. Ist schon bemerkenswert, was Prof. (!!) Dr. Ameisen ausgelöst hat und ich werde alles daran setzen, dort mitzuwirken.

Er ist übrigens am 28.04 2010 um 20:00 in Ravensburg am Marienplatz und gibt eine Signierstunde. Eine Tolle Gelegenheit, ein Treffen mit den Forenmitgliedern zu veranstalten...

@alex,

mach doch gleich mal bei unserer Umfrage mit. Das bringt den bisherigen Mittelwert bestimmt zum Steigen. Lade Dir einfach die 4. Umfrage runter und füll den Fragebogen aus.

LG Federico

Hallo Feuerthal

da bin ich absolut Deiner Meinung. Warscheinlich verträgt das nicht jeder in dieser hohen Dosierung. Ich gestehe, dass meine toxische Tolleranzgrenze sehr hoch liegt. Wenn ich gekokst habe, habe ich gut drei Flaschen Wein draufkippen können oder 2 Flaschen Rum oder Ouzo.

Natürlich ist das kleinere "Übel" auch für mich das Baclofen, und ich höre auch bei Dir raus, das Du dich damit deutlich besser fühlst...

Was würde es denn für eine Alternative geben? Unzählige Entgiftungskuren ohne Garantie auf Genesung. die haben wir zwar auch nicht, ich nehme Baclofen gerne mein Leben lang, wenn ich nur nicht mehr Drogen nehmen muß.

Auch werde die Dosis jetzt langsam auf ein normales Maß senken. Ich schätze, ich komme mit 200mg am Tag aus. Wenn Du meinen Bericht liest, dann sind die Nebenwirkungen nicht ohne. Nicht mal körperlich, denn die Werte sind alle normal, aber dieses Innenohrkrampfen und die Muskelkrämpfe nerven, also das sind deutliche Anzeichen einer Überdosierung. Letztlich kommt es nicht auf die Tagesdosis an, sondern auf die Menge, die ich auf `einmal` nehme. Bei 100mg auf einmal habe ich keine Problem, aber eine Stunde später noch mal 50mg, da wird es eng.

Wie gesagt, auch werde meine Dosis reduzieren.

Hallo alexberlin,

gut, das Du das Date mit Dr. Ameisen erwähnst, bevor das hier vergessen wird.
Die Formulierung "Ausweichdroge" würde ich nochmals überdenken!
Bac. substituiert nicht, wie z.B. Valium sondern, davon bin ich jedenfalls überzeugt, es verhindert SUCHT.
Nimm mich als Schweinefressender Obelix als Beispiel. Seit Bac habe ich auf meine Ersatzdroge Nackenbraten (mindestens 750 gr, ohne Knochen gewürzt mit Knobi, Provencekräutern und schwarzem Pfeffer... auf Ex, bestenfalls mit einem Alibisalat garniert) verzichtet. Und 8 kg abgenommen.

LG
Obelix

mit Ersatzdroge meine ich, dass es mir über den Berg geholfen hat, als Ausgleich sozusagen. Ich habe aber auch festgestellt, das Baclofen nicht abhängig macht. Egal wieviel ich nehme, ich vergesse es ständig zu nehmen. Wie gesagt, ich fahre den Tag zu Arbeit und vergesse es... mehrfach. Auch abends oder Tagsüber vergesse ich es ständig. Ich merke es aber dann, wenn das Craving auftritt, dann muss es aber auch schnell gehen. Dann brauche ich auch etwas mehr, muß den Pegel wieder Auffüllen.

Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn ich kein Bac mehr da habe werde ich nervös, weil ich Angst habe, dass ich meinen Dealer anrufe. Heute habe z.B. nur noch 75mg da, die ich mir morgen den tag über einteilen darf, da wir eng. Im notfall habe ich noch Doxipin da (Antidepressiva).