Baclofen Forum vs Alkoholismus

In meinem Leben gab es immer wieder lange Phasen, in denen ich keinen Alkohol trank.
Letzter Rückfall war 2009. Meine Befürchtung ist, dass ich wieder einen Rückfall erleben könnte.
Deshalb meine Frage, kann ich Baclofen auch vorbeugend einnehmen?

Lieben Gruß
Cherube

Hallo Cherube

Herzlich willkommen im Forum.
Eine interessante Frage, welche Du uns hier stellst.

Ich möchte sie mal aus dem Erfahrungsschatz sowie mit meinen persönlichen Ansichten beantworten. Vielleicht werden sich noch andere Mitglieder oder Fachpersonen dazu äussern.

Bac ist bei richtiger Anwendung im Vergleich mit anderen Medikamenten eher moderat. Was nicht heissen will, dass die Wirkung ebenso ist! Es hat sich gezeigt, dass es z.B. auch bei Panikattacken und Angstzuständen eine Wirkung zeigt und damit vielleicht sogar in die Grundprobleme der Alkoholabhängigkeit eingreifen kann. Indem es die Wurzeln behandelt, die einem schlussendlich zum Alkohol als "Medikament" geführt haben. Somit würde ich an Deiner Stelle einen Versuch wagen. Im folgenden Link findest Du unsere Grundlagendokumente, darunter auch eine Dosierungstabelle.

All you need

Im Forum hat es in der obersten Zeile eine interne Suchfunktion mit Stichworten. Nutze sie, denn dieses Forum ist in den letzten Jahren zu einer Quelle grossen Erfahrungsschatz gewachsen.

Gehe in Deinem Falle mit Bac das Problem moderat an.
Du hast im abstinentem Zustand die beste Startposition dazu!

Melde Dich im Forum, sollten noch offene Fragen auftauchen.

LG
moonriver

Hallo Cherube,

wie moonriver schon schrieb, bringst Du als Abstinensler die besten Vorraussetzungen mit.
M.E. wäre in Deinem Fall eine niedrige vorbeugende Dosierung angebracht. Sollte es dennoch zu einem Verlangen/Craving kommen, bleibt immer noch die Notfalldosis und die Überlegung die Dosis laaangsam weiter zu steigern.

LG

Hallo moonriver, hallo delle54,

vielen Dank für Eure schnelle Antwort. Ich werde danach handeln und Euch berichten.
Noch eine Frage, habt Ihr Erfahrungen mit diesem Hersteller:

Hersteller: Generic
Verkauft unter Markennamen: Lioresal

Lieben Gruß
Cherube










Baclofen 25 Mg

Hallo Cherube

Was ich dazu sagen kann: Hier in der CH gibt es den Wirkstoff Baclofen nur als "Lioresal", das Original von Novartis. Ich fahre gut damit.

LG
moonriver

Hallo Cherube,
wie da schon steht, es ist ein Generikum, so wie bei ASS (vulgo Aspirin) jeder Hersteller darf es nun herstellen, weil das Patent abgelaufen ist.

Ich habe auch mal die Marke "duro" genutzt, bin nun wieder bei Lioresal.

Ich habe keine Probleme damit,

Solltest Du das ganze online und rezeptfrei bestellen, musst Du bedenken, wenn Du eimnal aufdosiert hast, solltest Du es nicht sofort absetzen.

Und: Mit Rezept in DE kosten 100x25mg ca. 25 €.

Achte also bitte bei den Preisen, wo Du bestellst.

Verstehe das bitte nicht als übermäßig "belehrend", ich bestelle selber in Spanien.

mfg,
Micha

Hallo Micha aussem Pott,
vielen Dank für Deine Antwort.
Wäre es möglich, dass Du mir die Verbindung nach Spanien mitteilen könntest?

Lieben Gruß

Cherube

@micha
diese verbindung würde mich auch interessieren!
lg andrea

Also ich finde es besser Baclofen mit ärztlicher Begleitung einzunehmen und ein reguläres Privatrezept einzulösen.

Die Internetverbindungen erweisen sich sehr oft als überteuert und teils auch wenig zuverlässig. Und es gab auch mal hier aus diesen Gründen den Hinweis von Federico, die Internetbestellungen nicht mehr zu "bewerben" und keine Adressen diesbezüglich hier zu nennen.

Zu den Generika: klar steckt in jeder Tablette Baclofen 10mg diese Menge an Wirkstoff drin, die "Zusatzstoffe" sind aber oft sehr unterschiedlich und so kommt es, dass verschiedene Personen Unterschiede in der Wirksamkeit bemerken oder im Auftreten von UAWs. Andere bemerken beim Präparatewechsel rein gar nichts, ist auch hier individuell.

Menschen mit Lactoseunverträglichkeit bleibt zB. nur das Originalpräparat Lioresal übrig (hier kann ich die ca. 1/3 günstigeren Re-Importe empfehlen).

LG jivaro

Hallo,

nachdem ich das Buch von O. Ameisen gelesen hatte, wurde mir so manches klar. Auch mir wurde gesagt, dass die Angst vom Alkohol käme. Ich wusste aber, dass die Angst vor dem Alkohol da war und ich den Alkohol als Medizin gegen die Angst benutzt habe.
Verlustangst ist mein Thema. Höchst emotional. Sobald ich spürte, dass sich eine Person die mir wichtig war, von mir abwandte aus welchen Gründen auch immer, kam die Angst. Deshalb lagen auch zwischen den Trinkphasen immer lange Phasen des Nichttrinkens. Wenn ich dann aber getrunken habe, habe ich jede Kontrolle verloren. Der letzte Kontrollverlust war 2009. Verlust des Ehepartners. Ich war ihm zu alt geworden. Meine Freundin fand mich und rief den Notarzt. Danach wurde ich in Krankenhaus gebracht. Am nächsten Tag in eine Psychiatrische Klinik. Nach 12 Tagen Entzug wieder nach Hause.
Nach diesem Entzug nahm ich mir vor, nie wieder zu trinken. Habe es auch ge-schafft, das war alles andere als leicht vor allem wenn diese Ängste wieder auf-traten, jetzt Existenzängste. Die Scheidung überstand ich mithilfe von Antide-pressiva (Trevilor) und Tavor gegen Panik-Attacken.

Ich habe dann alle Brücken hinter mir abgebrochen und bin in den Norden, in die Nähe meines Sohnes, gezogen. Ich wollte schon immer am Meer wohnen. Jetzt wohne ich an der Ostsee und bin auch in der Nähe der Nordsee.

Im Hinterkopf aber habe immer die Angst, das ich wieder rückfällig werden könnte. Denn da ist doch mein Sohn und ich würde alles tun, dass er sich nicht eines Tages von mir zurückzieht. Das könnte ich nicht ertragen. Denn es gibt da ein Problem und zwar unser gemeinsamer Glaube, den ich seit einiger Zeit infrage stelle. Er soll davon nichts merken. Das war meine ergänzende Vorstel-lung.

Nun zu meiner Erfahrung mit Baclofen bzw. Lioresal 25 mg:

Mit 12,5 mg einmal am Tag (abends 19:00 Uhr) fing ich an. Nebenwirkungen: Schwindel, Müdigkeit am nächsten Morgen. Diese Dosis behielt ich über 3 Ta-ge bei. Danach ging ich auf 25 mg über. Die gleichen Nebenwirkungen. 3 Tage später 37,5 wieder für 3 Tage. Die gleichen Nebenwirkungen. Nach 3 Tagen dann auf 50 mg. Das war zuviel!! Ohrsausen, starker Schwindel, ich ging wie auf Wolken, waren die Nebenwirkungen. Wieder zurück auf 37,5 mg. Immer noch starke Nebenwirkungen. Noch einmal zurück auf 25 mg. Nebenwirkun-gen: Müdigkeit aber dazu eine sehr positive Nebenwirkung: Ich verspürte eine gewisse Distanz bei allen mich sonst aufregenden Dingen und keine Angst mehr vor Menschen (diese Angst hatte ich auch). Z.B. meine neue Freundin (hier im Norden) ist eine liebenswerte Person, aber auch sehr autoritär, ich wi-derspreche ihr nur höchst ungern, denn es würde sofort Streit entstehen (ich mag keinen Streit). Plötzlich konnte ich ziemlich gelassen meine Meinung ver-treten. Sie war äußerst überrascht. Auch habe ich eine gewisse Gelassenheit (innere Ruhe) gefunden.
Was für mich noch besonders gravierend ist, ich kann wieder schlafen. Viele Nächte habe ich schlaflos verbracht, was nervlich nicht gerade förderlich war.
Allerdings habe ich Träume die erschreckend real sind. Manchmal unange-nehme, manchmal aber auch sehr schöne.
Jetzt bin ich wieder bei 37,5 mg und es geht mir gut.
Vielleicht ist das die richtige Erhaltungsdosis. Mal sehen.
Der Grund, dass ich Baclofen (Lioresal) nur einmal am Tag nehme und das nur abends, ist, ich möchte tagsüber Auto fahren können.

Lieben Gruß
Cherube