Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 14:49 
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Registriert: Freitag 6. Juli 2012, 21:22
Beiträge: 12
Wohnort: Wien
Allgemeines Hallo an die Forumsmitglieder!

Bin nach längerer Zeit wieder einmal hier, um mich zu informieren und selbst etwas über meinen Weg im Jahr 2013 zu berichten.
Kurz: 2013 war ein sehr schweres Jahr für mich und hat im November zu Entgiftung und stabilisierendem Entzug am Wiener AKH geführt.

Wie kams dazu?

Im Sommer 2012 war ich mit einem Freund in Italien nachdem ich fast zwei Jahre clean war. Baclofen kannte ich damals noch nicht. Die Urlaubsstimmung hat mich dann schwach gemacht und ich habe mit alkoholfreiem Bier begonnen und dann den Uraub über recht moderat getrunken. Zurück in Wien hat sich die Sache wieder zu einem festen Problem ausgewachsen was Einlieferung in das grauenhafte Otto Wagner Spital zur Folge hatte. Wurde dort mit Benzos vollgestopft (12 Praxiten/Tag) und hatte dann auch noch dieses Problem am Hals. In der Zwischenzeit hörte ich von Baclofen und ein befreundeter Arzt verschreibt es mir auch.

Ich war dan einige Monate komplett abstinent, bis die Weihnachts und Feiertagszeit kam.
In dieser Zeit habe ich moderat mitgefeiert und dank Baclofen ist alles gut gegangen.
Die Krux an der Sache: Ich begann mich sicher zu fühlen und ging mit dem Alkohol immer leichtsinniger um. Es war ein stetes auf und ab über das Jahr, bis ich idiotischerweise selbst therapieren wollte und mir Xanor zur Erleichterung des Entzugs besorgte.
Ok, ich war dann auf beides drauf und wurde am 19. Okt. mehr tot als lebendig wieder ins Otto Wagner Spital gebracht, das ich aufgrund einer Intervention eines Bekannten nach 10 Tagen verlassen konnte und einen Platz im AKH bekam.

Bin heute entlassen worden und nehme noch je ein halbes Rivotril in der Früh und in der Nacht.

Augenblicklich fühle ich mich gut und stabil, möchte aber gleich wieder mit der Baclofenbehandlung anfangen, da es mir ja geholfen hat. Mittlerweile habe ich einiges über Nalmefen gelesen und das klingt alles recht positiv.

Meine Fragen: Hat jemand hier Erfahrungen mit Nalmefen gemacht?
Empfiehlt sich eine Kombination von Baclofen und Nalmefen?
Wie soll ich den Wiedereinstieg in die Baclofenbehandlung vornehemen? (habe in den 2 Monaten Spitalsaufenthalt keine nehmen können)

Mein Ziel ist jetzt größtmögliche Abstinenz (ich genieße diese Freiheit einfach wieder und will sie keinesfalls wieder verlieren) mit der Möglichkeit, bei echten Anlässen einmal 5 grad sein zu lassen.

Dank im Voraus für allfällige Antworten und beste Wünsche allen von diesem Sch... Betroffenen.

Liebe Grüße Fred


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 16:18 
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Gründer †
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Fred,

erstmal schön, dass Du wieder mal hier vorbeischaust, solltest Du vielleicht öfter
machen. Baclofen kannst Du relativ zügig wieder einschleichend nehmen, immer auf
die unerwünschten Wirkungen achten und – pausieren wenn nötig. Wenn das Ziel
Abstinenz ist, wirst Du wohl oder übel bis zu Deiner Höchstgrenze gehen und einige
Tage darauf verweilen müssen.

Selincro® (Nalmefene) hat ein anderes Ziel, ist aber gut mit Baclofen zu kombinieren.
Du könntest im AKH um einen Termin bei Prof. Henriette Walter nachsuchen und Ihre
Meinung dazu einholen, sie ist als sehr kompetent bekannt. Aus meinem persönlichen
Umfeld ist mir ein erster Versuch bekannt, der geradezu euphorisch über Selincro berichtet.
Es handelt sich dabei um einen Langzeituser HDB um die 200mg/d, der überwiegend
aber nie vollkommen abstinent leben wollte. Extreme Besäufnisse aus Anlass gesteigerter
Freude und um einem Erfolgserlebnis noch einen draufzusetzen, dazu kam es im Abstand
von 4 bis 6 Wochen immer wieder. Er wusste immer im Vorfeld solcher Ereignisse, dass es
dazu kommen würde. Übrigens ein Landsmann von Dir. Seinen ersten Versuch mit Selincro
beschreibt er zusammengefasst so:

Es ist 14h, ich nehme ein selincro, koennte sein dass ich etwas trinke. Ich will das feuer entfachen, meine gute laune nutzen, ich will mich auslassen ich will lachen, ich will die leichtigkeit, ich will menschen in meinen bann ziehen, sie zum lachen bringen. Ich fuehle das sich im kopf ein schalter umgelegt hat. Ich fuehle es wie ich es beschreibe, ein schalter der die lichtorgel abdreht und das licht einschaltet..ich esse, witzle mit meinen freunden….die ersten verlassen die party, ich sitze noch 15 minuten herum verabschiede mich und fahre nach hause….!!! Ich fahre an der kava bar vorbei, und an vielen bierwerbungen, ich gehe nirgens rein und kaufe mir 10 bier oder 3 liter kava um zH weiterzumachen…..Es war eine tolle erfahrung. Ich bin begeistert!! Es ist mir gelungen nach geringen mengen (Kava) und einem super ”emotional high“ zu stoppen… Ich bin unbeschreiblich gluecklich, unbeschreiblich!!!

Sollten weitere Versuche ähnlich positiv verlaufen, wäre Selincro für einen bestimten
Trinkertyp (binge drinker) tatsächlich eine denkbare Lösung. Über die weitere Entwicklung
wird berichtet.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 17:31 
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Registriert: Freitag 6. Juli 2012, 21:22
Beiträge: 12
Wohnort: Wien
Hallo Federico,

vielen Dank für die rasche und ermutigende Antwort. Ich hatte noch nie Schwierigkeiten bei der Hochdosierung von Baclofen und könnte gar nicht sagen, ob ich jemals Nebenwirkungen gespürt habe. Müde bin ich auch so bisweilen. Bis heute kann ich nicht sagen, was meine Höchstdosis ist. Habe die meiste Zeit so an die 150mg/d genommen, aber vielleicht sollte ich einmal drüber gehen. Hättest du da eine Empfehlung wie hoch und wie lange ich die Dosis steigern soll? Arzt kann ich hier keinen fragen, da ich das Lioresal zwar aus Freundschaft verschrieben bekomme. Mein Bekannter hält das ganze aber für ein reines Placebo und hat offenbar auch kein Interesse sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Erfahrungen meines Landsmannes klingen vielversprechend, da ich unter der Woche keinesfalls trinken will, dafür schätze ich den Klaren Kopf in der Früh zu sehr, und auch sonst nur anlassbezogen. Dann aber ohne Reue. Meine Ärztin im AKH ist Fr. Prof. Haiden. Da ich am Montag meine Entlassungspapiere bekomme, habe ich noch eine gute Gelegenheit mit ihr über Selincro zu reden. Ich hoffe sie kennt sich da aus, da sie mir Naltrexon empfohlen hat. Ich halte euch hier jedenfalls auf dem Laufenden.

Liebe Grüße Fred


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Montag 3. Februar 2014, 13:53 
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Fortsetzung des Selbstversuchs; 2 neue Test, diesmal mit Alkohol

2. Versuch: Alkoholkonsum 5 Bier und 2 bis 3 Gläser Wein.
Aussage: danach ging nichts mehr, kein weiterer Bedarf. Hangover keiner.
(Für einen Binge Drinker erstaunlich da ohne Filmriss)

3. Versuch: Alkoholkonsum 2 Bier, danach Ende. Allerdings am nächsten Tag Hangover.
Aussage: Das Medikament laesst den Vollrausch nicht zu, es laesst den Kick nicht zu.
Es nimmt dir die Freude am Rausch.
(Erklärung zum Hangover, evtl. 3 Stunden vorher Zahnarztbesuch mit lokaler Betäubung?)

Alles noch nicht sehr erhellend, bis auf die Aussage, Selincro würde den Spass am Rausch
verderben. Am Donnerstag werde ich mehr darüber erfahren.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Montag 3. Februar 2014, 23:49 
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@Federerico: es ist manchmal schwer nachzuvollziehen ob Du jemand zitierst oder über eigene Erfahrung berichtest.

Da wir täglich telefonieren und Du diesen Selbstversuch bisher nicht erwähnt hast, stehe ich vor der Frage ob das ein echter Selbstversuch ist :-? :-??

GLG

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Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag,
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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Februar 2014, 00:09 
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kann mir einer von Euch erklären, was ein binge Trinker ist?

LG betina


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Februar 2014, 00:17 
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@delle,

es handelt sich um einen lieben Menschen, mit dem ich seit über 3 Jahren wöchentlich
per Skype in Verbindung stehe. Ich kenne ihn auch persönlich. Zur Zeit arbeitet er auf
einer Insel vor Neuseeland. Alles weitere morgen.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Februar 2014, 00:23 
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Ok, aber Zitate bitte als solche kenntlich machen :D
Das verwirrt sonst nur, da die Texte den Eindruck erwecken als ob Du über eigene Erfahrungen berichtest ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Februar 2014, 00:24 
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betina014 hat geschrieben:
kann mir einer von Euch erklären, was ein binge Trinker ist?
http://de.wikipedia.org/wiki/Rauschtrinken

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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen/Nalmefen
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Februar 2014, 00:38 
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@betina,

„binge drinking“ meint, in kurzer Zeit sehr viel Alkohol zu trinken zu müssen.
Man nennt es auch Rauschtrinken. Viele trinken wochenlang nichts oder mäßig.
Dann versinken sie an einem Wochenende im Chaos. Die meisten leben in geordneten
sozialen Verhältnissen und sind beruflich überdurchschnittlich erfolgreich.

LG Federico

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