Dieser Thread hat mich nach 6 Monaten Baclofen-Therapie erstmals zu einem „heavy craving“ gebracht. Dies habe ich nur mit einigen Extraportionen des nunmehr um 51,55% verteuerten Baclofen in den Griff bekommen. Eine gute Erfahrung wie ich meine. Darüber hinaus konnte ich einige Erkenntnisse die für mich persönlich wichtig sind, gewinnen:
Erkenntnis 1 aus monetärer Sicht: Dieser Thread hat die Kosten der Baclofen-Therapie kurzfristig erhöht.
Erkenntnis 2 aus therapeutischer Sicht: Diese Thread hat mich wieder mit einem Thema konfrontiert, an dem ich noch verdammt hart arbeiten muss, Dank an Elgarlopin
Erkenntnis 3 aus Forenpsychologischer Sicht: don´t feed the trolls, Dank an meinen besten Freund, hallo Dirk.
Erkenntnis 4: aus Forentechnischer Sicht: wir brauchen dringend Moderatoren, deshalb:
[size=150]
Moderatoren gesucht![/size]
Vorab, denn das wird gerne überlesen:
Dies ist das erste Forum für Alkoholabhängige in dem offen über alle Behandlungs-Methoden der Erkrankung diskutiert werden kann. Wir haben uns entschlossen dieses Forum zu gründen, um abseits der sattsam bekannten 3-Säulen-Therapie frei und ohne Bevormundung über alternative Therapien einen Austausch zu ermöglichen. Der Auslöser war das Buch „das Ende meiner Sucht“ von Dr. Olivier Ameisen. Der französische Kardiologe bezeichnet sich darin selbst als Alkoholiker und schildert seine Heilung durch ein Medikament mit dem Namen Baclofen. In den etablierten Foren verursacht alleine die Nennung des Medikamentennamens helle Aufregung. Es ist definitiv nicht möglich, über die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie in den bisher existierenden Foren, frei und ohne Schere im Kopf seine Meinung zu äussern. Es war daher ein logischer Schritt, dieses Forum sozusagen in „barrierefreier“ Form, ins Leben zu rufen. Wie wir wissen, gibt es eine wachsende Zahl von Betroffenen, die im Selbstversuch mit Baclofen ihre Genesung in die eigenen Hände genommen haben. Wir erhoffen uns eine rege Beteiligung im Forum und Mitarbeit bei der Themengestaltung. Konstruktive Kritik ist willkommen. Im Focus sollte immer die Heilung von einer lebensbedrohenden Krankheit stehen.
Administration, Moderation, Neukonfigurationen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Umfrageerstellung- und Auswertung, Planung der zukünftigen Entwicklung (eigene Forensoftware) haben mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das von mir nicht mehr mit der gebotenen Coolness abgearbeitet werden kann. In der jüngsten Vergangenheit, konnte ich als Moderator nicht immer mit der gebotenen Zurückhaltung auf berechtigte oder unberechtigte Kritik reagieren. Meine Emotionalität möge man mir an dieser Stelle nachsehen.
Meine persönliche Konsequenzanalyse:
Auf Dauer ist die Arbeitsbelastung durch Administration, Moderation, Tagesgeschäft so nicht mehr in adäquater Form gewährleistet. Wir haben derzeit nur einen aktiven Moderator (Obelix), der sich nach Kräften bemüht und wirklich gute Arbeit leistet. Um das Forum nicht nur am Leben zu erhalten sondern lebendig zu gestalten und für die Zukuft zu stärken, brauchen wir mindestens noch zwei engagierte Moderatoren. Invorio und ich rechnen bis Jahresende immerhin mit einem Mitgliederbestand von 400 bis 500 Mitgliedern.
Wer sich von nachfolgend beschriebenen Text angesprochen fühlt, ist hiermit herzlich aufgefordert, sich um die Moderation in Teilbereichen oder auch über Alles zu melden. Der Text stammt übrigens nicht von mir sondern ist von Barbara Seiler (Quelle:
http://www.drweb.de/magazin/foren-die-g ... oderation/). Beim mehrfachen Durchlesen ist mir erst richtig klar geworden, dass ich diese Anforderungen nicht (mehr) erfüllen kann.
Es gibt Foren, die lebendig und freundlich sind und Sicherheit ausstrahlen und es gibt Foren, die mehr Ähnlichkeit haben mit einem blutigen Schlachtfeld.
Der wichtigste Faktor, der ein Forum zu einem freundlichen oder unfreundlichen Ort macht, ist das Verhalten der Moderatoren.
Moderatoren sind Vorbilder. Wie sich die Moderatoren verhalten, so werden sich auf lange Sicht auch die Gäste und BenutzerInnen des Forums verhalten. Freundliche, faire, konsequente Moderatoren sind die wichtigste Zutat, um ein Forum zu kreieren, in dem sich alle respektvoll und nett verhalten.
Eine ungefähre Übersetzung des Wortes “Moderator” lautet: Eine lenkende Person, die dafür sorgt, dass das rechte Maß eingehalten wird – in Bezug auf Inhalte, vor allem aber in Bezug auf das Verhalten. Wer als Moderator bewusst Vorbild ist und respektvolles Verhalten konsequent, aber freundlich einfordert, wird auf lange Sicht sehr wenig moderieren müssen, weil alles wie von selbst rund läuft – und dann macht Forenleben Spaß.
Menschen nehmen, wie sie sind. Wenn die Welt aus lauter perfekten Menschen bestünde, brauchte es keine Moderatoren. Sie braucht es, weil es immer wieder Menschen mit Fehlern gibt – respektlose, emotionale, wütende, grenzüberschreitende Menschen. Es gehört zur Arbeit eines Moderators, sich mit diesen Menschen auseinander zu setzen. Sei es, um zu vermitteln und sie in die Gemeinschaft zu integrieren, sei es, um dafür zu sorgen, dass sie woanders hingehen. Das ist oft anstrengend und langweilig, doch es gehört zum Job. Wer sich beklagt, macht sich unglaubwürdig.
Regeln.
Ein Minimum an Regeln ist nötig und sinnvoll, und es ist Aufgabe des Moderators, diese bei Bedarf auch durchzusetzen. Dies frustriert und ärgert die Betroffenen natürlich hin und wieder. Sie akzeptieren solche Maßnahmen allerdings bedeutend leichter, wenn der Moderator selbst mit gutem Beispiel voraus geht und sich selbst strikt an die Regeln hält.
Transparenz: Klare Begründungen für alle moderativen Handlungen wie Editieren, Schließen oder Löschen von Beiträgen schaffen Transparenz. So erfahren die Nutzer an konkreten Beispielen, wo die Grenzen sind und können sich auf den Stil des Forums einstellen. Dies schafft gegenseitiges Vertrauen, was bei undurchsichtigen, nicht nachvollziehbaren Entscheidungen unmöglich ist.
Privates und Amtliches: Es ist gut und gesund, wenn Moderatoren auch private Kontakte mit Menschen haben, die sie schätzen und mögen. Für moderative Entscheidungen dürfen allerdings die persönlichen Zuneigungen und Abneigungen keine Rolle spielen. Die benachteiligten User werden diese Parteilichkeit früher oder später bemerken und zu Recht bemängeln – und vergessen Sie nicht: eine aufgebrachte Community kann das Leben jedes Mods zur Hölle machen.
Das Beste an effektiver Moderation ist, dass sie sich auf lange Sicht so gut wie überflüssig macht – worauf man sich entspannt und sich friedlich den angenehmen Seiten des Forenlebens widmen kann.
Ich freue mich auf reges Interesse und hoffentlich zahlreiche Bewerbungen.
Liebe Grüße
Federico