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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Sonntag 10. August 2014, 17:17 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber cx13,
viel hast Du heute schon an "Input" bekommen. Also nur ganz kurz: herzlich Willkommen im Forum!
Es gibt einige Menschen hier mit der Diagnose "Borderline", die von Bac profitiert haben. Den Versuch ist es sicher wert. Ja, es stimmt: mit dieser Diagnose hast Du es schwerer, falls sie stimmt bist Du mit erheblichem "Schwarz/weiss-sehen" behaftet. Du brauchst jede Menge GGG (Geduld!!!), auch mit Dir selbst. Schau: Deine "Suchtkarriere" beschreibst Du mit 33 Jahren! Es gibt eine Menge anderer Probleme...Das ist nicht mit ein paar wenigen Wochen Baclofen wegzuwischen. Aber auch die grösste Reise beginnt mit dem ersten Schritt: den hast du getan!
Solange Du so müde bist, und "Schwierigkeiten beim Scharfstellen" der Augen hast, solltest Du die Baclofendosis nicht steigern! Wenn Du im "Baclofenleitfaden" genau schaust, wird auch dort ein recht lansames Aufdosieren empfohlen. Eine "Notfalldosis" mit 5 oder 10mg darfst Du aber sicher versuchen; bitte nicht mehrfach am Tag..aber berichte mal, ob Du davon profitierst (Tablette zerkauen, der Wirkstoff wird schneller aufgenommen) -in 20-30 Minuten sollte sich das Craving bessern, unerwünschte Wirkungen treten dabei i.d.R. nicht auf.
Alle Guten Wünsche, herzlichst jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Werner1503
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Sonntag 10. August 2014, 17:39 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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Lieber cx13,
auch ich sage dir ein herzliches Willkommen. Raus aus der Isolation, sich mitteilen, Anregungen empfangen : das ist schon ein ganz wichtiger Schritt.
Mir hat es anfangs sehr geholfen, einfach im Forum herumzustöbern; manchmal entdeckt man ganz interessante Parallelen zum eigenen Schicksal.
Alles Gute auf deinem Weg (der nicht immer einfach sein wird, aber immer einfacher werden kann...) !
LG, Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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cx13
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Sonntag 10. August 2014, 21:24 |
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Registriert: Samstag 9. August 2014, 12:50 Beiträge: 4
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Hallo zusammen, toll, was hier alles so an Input kommt! Die Dosis von 4x10mg/Tag scheint sich positiv auf den Entzug (oder was auch immer das ist mit den Anspannungs- und Angstzuständen nach jedem höheren Konsum ist) auszuwirken: Gestern war es zwar schon schwierig, aber auszuhalten, heute fühle ich mich zumindest emotional so, wie sonst erst nach dem 4. oder 5. Tag. Die Müdigkeit ist immer noch da, aber zwischenruch kommen auch mal ein paar Stunden, wo ich wenigsten was im Haushalt erledigen kann, auch mit einem SHG-Mitglied habe ich heute länger telefoniert. Sogar die Sache mit der Körperpflege hat heute geklappt! Eine teilweise Krankschreibung kenne ich nicht, ich glaube, das geht nur ganz oder gar nicht. Seit der ersten Entgiftung arbeite ich auch schon nur noch 30h/Woche und bin mittlerweile als Schwerbehinderter anerkannt. Was lebenswert ist, kann ich tatsächlich kaum sagen. Ich stelle nur fest, dass das, was in den 13 Jahren Abstinenz für mich funktioniert hat, sich jetzt ziemlich schal und langweilig anfühlt. Bisher war ich auch immer so kaputt von den ganzen Rückfällen, dass zwischendurch nur ein paar atge blieben, um mal was Neues auszuprobieren. Heute morgen hat das mit dem Umdeuten der Abgeschlagenheit in Grundruhe ganz gut funktioniert, ich habe einen kleinen Spaziergang durch unseren grünen Vorort gemacht, und war recht gut gelaunt, fast schon beschwingt und guter Dinge. Dann habe ich allerding gleich wieder Schiss bekommen, ob ich jetzt vielleicht manisch werde ;-) Ich bin es echt nicht mehr gewöhnt, unbeschwert zu sein. Carl wäre auch okay für mich, Patrick ;-) Tatsächlich hast Du recht mit Deinem Eindruck, ich empfinde mich selbst irgendwie eher als funktionierender Roboter, wenn ich die Gefühle abschalten kann, läufts subjektiv empfunden besser. Ich habe mal ein wenig über Deine Sinuskurve nachgelesen, und muss sagen, dass ich mich total wiedergefunden habe in Deinen Erfahrungen, wir scheinen da ein sehr ähnliches Konsummuster zu haben. Nach jedem Absturz (Rauschtrinken bis nichts mehr reingeht) habe bzw. hatte ich einige Wochen Ruhe, in denen dann die Geilheit auf den nächsten Rausch immer größer geworden ist. Ich habe das mal so beschrieben: "Es fühlt sich an wie 10 Sekunden vorm Orgasmus, da kann man einfach nicht mehr zurückhalten!" Kontinuität scheint mir auch wichtig. Ich habe irgenwoher so einen Baclofen-Rechner, da trage ich genau die Zeiten und Mengen ein und versuche es so zu drehen, dass gegen 16 Uhr (16 bis 21 Uhr ist meine gefährlichste Zeit) bei der gegebenen Tagesdosis kein Minimum ist. Ich befürchte eigentlich auch keine körperliche Abhängigkeit von Baclofen, aber Medikamenteneinnahme nach eigenem Ermessen hat mich echt in große, große Schwierigkeiten gebracht. Auch weil ich so ängstlich bin bei allen möglichen psychischen Erscheinungen, beruhigt es mich einfach zu wissen, dass ich auf dem Dosierungsplan bin. Bei mir ist es eher "Schwarz/weiß-Fühlen". Ich mache ja schon seit zwei Jahrzehnten Therapien und weiß, dass ich spalte, kann das sogar mamchmal erkennen, aber in meiner Gefühlswelt kommt das einfach nicht an. Das ist auch ein Hauptproblem in den letzten Jahren, es ist ein ewiges Hin- und Her zwischen mich von Therapieeinrichtungen retten lassen und meine Autonomie nicht aufgeben wollen. Unmittebar nach Rückfällen bin ich zu allem bereit, wenn es mir emotional besser geht, kann ich mich nicht überwinden, mich hospitalisieren zu lassen. Die letzte LZT war kaum auszuhalten, ich habe mich wie im Käfig eingesperrt gefühlt und schließlich in eine Art "Durchhaltemodus" geschaltet, bei dem ich meine Gefühle so weit wie möglich ausgeschaltet und einfach nur noch funktioniert habe, um die Therapie zu überstehen. Ich habe mich schonmal vorbereitet, morgen einfach wieder zur Arbeit zu gehen, ich habe wirklcih Angst vor dem Versumpfen zu Hause. Es fällt mir super schwer, mir selbst eine Struktur zu geben, mal schauen, ob das mit der Arbeit besser funktioniert. Allerdings ist das auch nur wieder eine Variante von "Hü und Hott", habe ich schon mehrfach hinter mir, überzeugt sein davon, dass wenn ich nicht arbeite, ich besser trocken bleiben kann, um dann festzustellen, dass es eher schlechter wird. Dann überzeugt sein davon, dass Arbeit hilft, länger Abstinent zu bleiben, nur um dass festzustellen, dass das auch nicht wirklich hilft. Seufz  ( Euch allen eine gute Nacht, ich bleibe am Ball und versuche, hier regelmäßig einzuchecken und Euch upzudaten. Liebe Grüße, cx13 / Carl ;-)
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Sonntag 10. August 2014, 23:31 |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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hallo cx13/ Carl ! da haben wir eine Linie ---> weiterarbeiten und dann mal schauen... für uns der beste Weg... - nur noch Zeit ( Krank / etc.) bringt uns noch weiter runter... - Entlastung und eine Struktur - gilt es herauszufinden...- täglich neu .... alles Gute für die neue Woche ! , Ralf.
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Montag 11. August 2014, 08:13 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Hi Carl cx13 hat geschrieben: ich habe mich wie im Käfig eingesperrt gefühlt und schließlich in eine Art "Durchhaltemodus" geschaltet, Das Gefühl habe ich auch immer gehabt, mein Spielzeug wurde mir verweigert, ich fühlte mich gereizt, nervös. Bis ich darauf kam, dass ich selber von mir aus für mich und meine psychische und physische Gesundheit eine Änderung brauche, eine radikale Änderung von innen aus. Wenn man sich selber nicht länger belastet mit Scham, Schuldgefühl, Ärger über die eigenen im alkoholisierten Zustand begangenen 'Dummheiten', öffnet sich ein Tor in eine andere Dimension. Ich schaute im Spiegel und fragt mich, was für Sinn macht es eigentlich als bald 50-jähriger (bin jetzt 46) in Bars den Clown zu machen; vor meiner eigenen 10-jährigen Tochter alkoholisierten Unsinn zu brabbeln, immer wieder Blackouts zu haben. Nun, es brauchte bei mir ein paar Monate Baclofen und Therapie um das einzusehen. Zuerst: Nach ein paar Wochen merkte ich, dass Baclofen dafür sorgte, dass man sich selber, die Seele, die Psyche, die tiefen Abgründe der Seele besser versteht und analysieren kann. Man kann besser mit dem süchtigen Ich umgehen. Zweitens, durch die Kombination von Baclofen und Therapie, hier im Forum, Autogenes Training, Geduld, Geduld und nochmals Geduld, wird man irgendwann langsam aber sicher belohnt. Mich hat diese Kombination, eine Art Konditionierung sehr geholfen. Z.B. Alertheit, oder Wachsamkeit. Als ich früher eine Tankstelle vorbeifuhr nachdem ich einen Super Arbeitstag absolviert hatte, Lob bekam und das Wetter herrlich war, wirkte die Tankstelle wie ein rotes Tuch für den Stier. Ich musste anhalten und Alkohol kaufen. Seitdem ich aber im Sommer und Herbst 2013 j-e-d-e-n Tag meine Therapie, Wachsamkeit usw. übte, 6 Monate Abstinenz einhielt, habe ich nicht mehr das geringste Bedürfnis an einer Tankstelle anzuhalten. Denn sobald der Alkoholgedanke aufkam, habe ich sofort blockiert. Nein, nein und nochmals nein. Sogar laut vor mir im Auto, wenn es musste. Jetzt kommt dieser Teufelsalkoholgedanken nicht mehr auf. Noch ist alles nicht ok bei mir, meinen Urlaub habe ich unterschätzt und es gab einen Rückfall. Aber ich lerne daraus und versuche wieder 6Mt oder länger abstinent zu bleiben. Bleib jeden Tag am Ball, Carl. Lass Baclofen dich mitnehmen in eine andere Welt, die Welt der Heilung. Hab Geduld und du schaffst es! LG Patrick
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Nordlicht
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Montag 11. August 2014, 09:13 |
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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Hallo Carl, cx13 hat geschrieben: Heute morgen hat das mit dem Umdeuten der Abgeschlagenheit in Grundruhe ganz gut funktioniert, ich habe einen kleinen Spaziergang durch unseren grünen Vorort gemacht, und war recht gut gelaunt, fast schon beschwingt und guter Dinge. Dann habe ich allerding gleich wieder Schiss bekommen, ob ich jetzt vielleicht manisch werde ;-) Ich bin es echt nicht mehr gewöhnt, unbeschwert zu sein. "ob ich jetzt vielleicht manisch werde...."Ja, die Sorge hatte ich zeitweilig auch. Hinzukommt, dass in der ersten Zeit mit Baclofen, oftmals eine leichte Euphorie dazukommt. Was man zwar als angenehm empfindet, aber auch etwas verunsichert. Ich habe das mal den "Rausch der Entrauschung" genannt. Vielleicht ist es die Tatsache, dass man unbewusst recht schnell mitbekommt, dass da was am Wirken ist, was gut - sehr gut - für einen ist. Wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass man vielleicht auch mal sehr euphorisch, hypomanisch reagieren kann, ist das aber schon die halbe Miete, denn dann kann man sich meist auch wieder etwas zurücknehmen. Selbstbeobachtung ist uns ja nicht so ganz fremd... Ich finde es toll, wie offen und klar Du über Dich und Deine Sucht und Deinen bisherigen Verlauf der Sucht schreibst. Und ich meine, da auch schon eine leichte Verbesserung Deiner Grundstimmung mitbekommen zu haben... DAS Freut! Der Sinuskurven-Thread von Rog ist für uns Binge- (alle Paar Wochen bis zum Exzess-)Trinker eine wahre Goldgrube an Einsichten. Bei mir ist mir auch aufgefallen, dass sich über die Jahre bzw. Jahrzehnte ein fester Kreislauf etabliert hat, den ich immer noch am analysieren bin. Da kommt einiges zusammen, was nicht nur den Alkohol an sich betrifft, sondern eine gewisse Unruhe, die bei mir z.B. vor meinen Trinkgelagen mit einer Phase gesteigerter Aktivität zu tun hatte. Ich war fast immer direkt vor meinen Abstürzen recht aktiv, mutig, bzw. mutiger als sonst, voller Ideen und Plänen für die nähere und weitere Zukunft, sehr selbstbewusst und in Bezug auf das dann nahende Gelage fast schon etwas - größenwahnsinnig, denn ich meinte tatsächlich, ich könnte nur einen Tag trinken. Das konnte ich nur in den seltensten Ausnahmefällen. Sonst wäre ich wohl schlussendlich auch nicht (wieder) hier gelandet... Was aber das Beste war, was mir in den letzten Jahren passiert ist. Alle anderen Therapien, SHGs haben mir nicht nachhaltig was gebracht. Ich bin sehr gespannt auf Deine weiteren "Updates".... LG Nordlicht ...und denk dran: Deine 13 Jahre Abstinenz sind ein wahrer Goldbarren! Du weißt, dass es geht! Das sogar das geht...
_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Montag 11. August 2014, 09:52 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Hi Nordlicht Nordlicht hat geschrieben: Ich war fast immer direkt vor meinen Abstürzen recht aktiv, mutig, bzw. mutiger als sonst, voller Ideen und Plänen für die nähere und weitere Zukunft, sehr selbstbewusst Ganz genau. Ich bin froh, dass du das hier erwähnst, denn auch dieses wohlbekannte kitzelnde Gefühl der Übermut gerade vor dem Sturm lässt mit der Zeit auch nach. Das Gefühl flaut ab, wenn man während dieser Periode wachsam ist, dem Rauschteufel nicht nachgibt und konsequent abstinent bleibt. Das kostet Energie und Mühe, aber die Intervalle zwischen den Abstürzen werden somit immer länger. LG Patrick
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Montag 11. August 2014, 11:03 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Lieber Carl,
wir 46-Jährigen (Du, Patrick, ich) sind wohl so etwas wie in der Mitte des Lebens angekommen, ewig lang Zeit haben wir also nicht mehr, aber Zeit genug, unser Leben zu ändern. Mir scheint, Du bist wie auch ich auf der Suche nach Deiner inneren Mitte, nach dem, was das Leben eigentlich sein soll und was Du damit überhaupt zu tun haben könntest. Da ich auch ein Suchender bin, habe auch ich keine patentierten Tipps.
Aber das Thema Sport möchte ich Dir sehr ans Herz legen, Patrick hat es schon erwähnt. Bei mir ist es das Laufen, das mir einen ähnlich großen Halt gegen das Trinken gibt wie Baclofen. Den Körper wahrnehmen, eine Art angenehmer Anstrengung spüren, das kann Dich ganz neu und anders mit Dir selbst konfrontieren. Grundruhe finden, zu einer größeren Klarheit finden, all dies führt bei mir auch über den Sport. Klar, ich bin da vielleicht schon wieder zu extrem, weil ich meine körperlichen Grenzen austesten will, mir bestimmte Ziele setze. Aber das muss ja nicht sein. Sport an sich aber, auch oder gerade ohne große Kampfziele, kann hilfreich sein, für Dich allein schon dadurch, dass Du Trott und Langeweile ein bisschen durchbrechen kannst und einen Mechanismus entdeckst, Dich im guten Sinne anzupowern und Dir neue Perspektiven zu eröffnen, weil der Kopf frei wird.
Vielleicht wäre ja auch eine Laufgruppe das Richtige für Dich. In direkter Konfrontation bin ich auch eher der Menschenscheue, aber beim Laufen hast Du allein durch die Bewegung schon so viel Ablenkung und körperliche Beschäftigung, dass die Konversation mit Deinen Mitläufern leicht und selbstverständlich wird.
Bitte berichte weiter, Du kannst uns helfen, so wie wir Dir helfen können, und gemeinsam werden wir das schaffen.
Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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cx13
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Samstag 16. August 2014, 08:51 |
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Registriert: Samstag 9. August 2014, 12:50 Beiträge: 4
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Hallo zusammen, es ist Zeit für ein Update! Leider kann ich noch keine durchschlagenden Erfolge berichten. Seit Mitte der Woche bin ich auf 5x10mg/Tag alle 3,5h, aber ich habe Dienstag 3 Halbe und gestern 6 Halbe getrunken  Seit Montag arbeite ich wieder, das hat mir ziemlich gut getan, Tagesstruktur, Menschen um mich rum und Erfolgserlebnisse. Meine Stimmung war insgesamt viel besser, nicht so lethargisch und depressiv. Ich konnte sogar Dinge im Haushalt erledigen, die wochenlang liegengeblieben waren. Nach den 3 Halben am Dienstag (so wenig zu trinken ist schon lange nicht mehr vorgekommen, ich hatte auch keinen Drang nach mehr) hatte ich ziemlich Hoffnung, dass es vielleicht klappen könnte mit dem Baclofen. Ich strebe zwar immer noch Abstinenz an, aber es war schon erleichternd, mir vorzustellen, dass ich vielleicht nicht mehr so viel trinken muss. Ich war schon ein wenig euphorisch, leider hat sich das als Illusion herausgestellt. Dass Baclofen den Rausch nicht verstärkt, kann ich nicht bestätigen. Nach 1-2 Halben fühlte ich mich so betrunken wie sonst nach der doppelten Menge, das hat auch gestern dazu geführt, dass ich weitergetrunken habe. Allerdings hat das Weitertrinken den Rausch dann nicht mehr gesteigert, es hat sich einfach nichts mehr getan. Bei mir ist es auch so, dass ich vor dem Trinken schon mittags zeimlich aufgekratzt und guter Laune bin, besonders humorvoll und leutselig im Umgang mit den Kollegen, da habe ich schon öfter gedacht, dass mir Schlimmes bevorsteht. Ich habe es aber nicht geschafft, diese Wahrnehmung irgendwie zu meinem Vorteil zu nutzen, etwas zu tun, was mich vorm Trinken schützt, jemanden anrufen oder mich Verabreden oder einfach nur in die SHG gehen. Was auf jeden Fall besser ist, dass ich mich am Tag nach dem Trinken nicht mehr mit so extremen Spannungs- und Unruhezuständen rumschlagen muss, allerdings ist in mir auch eine Stimme, die mir sagt, dass ich dann ja auch ruhig trinken kann, wenn es hinterher nicht wehtut... Leider ist das so, ich wünschte, ich könnte anderes berichten. Dabei wäre meine Fettleber allein schon ein triftiger Grund, aufzuhören, ich muss schon immer total aufrecht sitzen, sonst spannt es total im rechten Oberbauch. Die Nebenwirkungen sind auch deutlich besser geworden, kaum noch Müdigkeit, nur eine ziemlich trockene Haut, ein metallischer Geschmack im Mund und schlechtes Sehen im Nahbereich. Es sieht so aus, als reicht es nicht, einfach nur Tabletten zu nehmen, ich muss auch mein Leben ändern. Das berichten hier ja viele. Mein Alkoholkonsum ist auch ziemlich an eine stoffungebundene Sucht gekoppelt, da habe ich in den letzten Wochen täglich mit zugebracht. Jetzt habe ich mich entschlossen, damit aufzuhören, ich hoffe, das klappt. Mit dem Sport ist auch ne gute Idee, ich war schon mehrfach drauf und dran, wieder ins Fitnessstudio zu gehen (der Vertrag läuft noch), habe es dann aber immer wieder vorgezogen, der Verhaltensabhängigkeit nachzugehen. Rauchen ist auch so ein Thema, eine Schachtel am Tag machen mich ganz schön kurzatmig, Sport ist damit auch nicht gerade leichter. Gute Vorsätze pflastern die letzten Jahre, leider habe ich keinen davon länger beibehalten können, vor allem, weil ich die Tage nach jedem Trinken so fertig war. Wenn ich dann einige Tage mit Sport ausgesetzt hatte, war es total schwierig, wieder anzufangen, und irgendwann habe ich es dann nicht mehr versucht. Jetzt gerade bin ich einfach ziemlich traurig, dass ich nicht aus dem Teufelskreis rauszukommen scheine, ich bin doch recht deprimiert und habe wenig Hoffnung. Schon im Vorfeld bin ich gestern nicht ans Telefon gegangen, als mich jemand von der SHG angerufen hat, weil ich trinken wollte, dabei hatte ich 2h vorher meine Baclofendosis genommen. Ich hatte nichtmal richtiges Craving, es war eher eine Gewohnheit: Freitag nach der Arbeit schnell von der S-Bahn noch einen Abstecher in den Supermarkt machen. Dann die Illusion, ich könnte nur 2 Bier trinken (hab auch tatsächlich zunächst nur 2 Bier gekauft, das hat sich toll angefühlt, nicht mehr das Gefühl zu haben, alle gucken mich an, weil ich soviel Bier kaufe), und schließlich der für 2 Bier ziemlich starke Rausch mit dem Wunsch nach *MEHR*. Die Zeiten, in denen ich nur alle 1-2 Wochen trinken musste scheinen seit 6 Wochen vorbei zu sein, seitdem ist es nämlich 2x/Woche Soweit erstmal von mir, liebe Grüße, cx13
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Verfasst: Samstag 16. August 2014, 09:08 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Lieber cx13,
"Aufstehen, Krone richten und Weitergehen". Bei mir macht es einen Unterschied, wenn ich nicht mehr als 2 h zwischen den Einnahmen vergehen lasse. Dann sinkt der Spiegel nicht so, das hat was mit der Halbwertszeit von Baclofen zu tun (ca. 2h). Ist im Baclofenrechner gut darzustellen.
@Federico: weiß nicht wie ich den Link zum Baclofenrechner hier einstellen kann, vielleicht kannst Du ihn hier nochmal posten?
Ansonsten wünsche ich Dir, lieber cx13, "GGG" und Achtsamkeit. Zur Achtsamkeit hast Du den ersten Schritt schon getan: Dir ist bewußt geworden, was frühe Anzeichen Deines "TrinkenWollens" sind. Das ist doch gut.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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