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Re: Frankreichs Anti-Alkohol-Lobby nimmt Weinbranche ins Vis

Dienstag 3. Juni 2014, 16:37

@all
Ok..Suggestion, Konditionierung, gesellschaftliche Akzeptanz von Suchtmitteln sind wichtige Faktoren im Rahmen der Abhängigkeitsspirale. Bei Heranwachsenden sicherlich ein zu diskutierendes Thema..
Aber wo bleibt die Eigenverantwortung!! Die Steuern so hoch setzten, dass sich nur noch die Schickeria Tabak und Alkohol leisten können? Die Armen rauchen dann drittklassigen Verschnitt und trinken zwielichten Alkohol? Die Prohibition in Amerika, die Beispiele aus Skandinavien zeigen doch, Rausch ist nicht aus unserem System zu verbannen.

Ich habe als Süchtiger zwei Kinder (26/27) großgezogen. Beide sind Nichtraucher, beide trinken kaum bis gar nicht. (und nicht deshalb, weil ich ein schlechtes Beispiel war).. eher, weil beide ein natürliches Verhältnis zu sich selbst haben und ganz wichtig.. eine Perspektive im Leben.
Mich haben Warnhinweise nie abgehalten. Es war eher mein körperliches Empfinden. Irgendwann war halt die Grenze überschritten.

Ich gestehe jedem Menschen zu, seine Eigenverantwortung wahr- und ernst zu nehmen, sprich auch auszutesten, wo die Grenzen liegen.

Ganz liebe Grüße Volker

Re: Frankreichs Anti-Alkohol-Lobby nimmt Weinbranche ins Vis

Dienstag 3. Juni 2014, 17:31

@Volker,

zahlreiche Studien haben gezeigt, eine höhere Alkoholsteuer senkt den Konsum deutlich,
vor allem bei Jugendlichen und harten Trinkern. Das bedeutet nicht, dass es deshalb in Schweden
keine Binge Trinker oder jugendliche Komasäufer gäbe.
Volker hat geschrieben:Ich habe als Süchtiger zwei Kinder (26/27) großgezogen.
Beide sind Nichtraucher, beide trinken kaum bis gar nicht.
Einzelbeispiele erklären niemals ein umfassendes Problem.
Meine Kinder sind 32 und 34 Jahre alt, beide ohne Suchtprobleme. Woran es liegt, kann ich
Dir auch nicht schlüssig sagen. Vielleicht mit einem Beispiel, im Alter von so um die 30 kam ich
mit Kokain in Berührung. Nach den ersten Lines war mir sofort klar, das muss ich bleiben lassen.
Nicht aus Eigenverantwortung sondern rein aus pekuniären Überlegungen war mir schnell klar,
diese Sucht kann ich mir nicht leisten. Im Alter von 14 bis 18 hätte ich mit Sicherheit nicht so
weit gedacht. Von wegen Eigenverantwortung bei Heranwachsenden ... beim Alkohol war das anders,
es hat 20 Jahre gedauert, bis ich meine Grenzen erkannt habe.

LG Federico

Re: Frankreichs Anti-Alkohol-Lobby nimmt Weinbranche ins Vis

Dienstag 3. Juni 2014, 20:22

Aber wo bleibt die Eigenverantwortung!! Die Steuern so hoch setzten, dass sich nur noch die Schickeria Tabak und Alkohol leisten können? Die Armen rauchen dann drittklassigen Verschnitt und trinken zwielichten Alkohol? Die Prohibition in Amerika, die Beispiele aus Skandinavien zeigen doch, Rausch ist nicht aus unserem System zu verbannen.

Bleiben wir bei den Tatsachen: Beim Beispiel der genannten eigenössischen Steuer-"Harmonisierung" ist nicht davon auszugehen, dass sich zuvor niemand Alkohol hatte leisten können, Volker. Es ging weder um Bier noch Wein, sondern ausschliesslich um den Anstieg des Spirituosenkonsums, der bei den 15- bis 29-Jährigen +74,5% bei den Männern, 43,7% bei den Frauen ausmachte - innert kurzer Zeit. Die ohnehin anfällige Zeit von Pubertät und Adoleszenz also, in der es durchaus eine Rolle spielt, ob ich mir im Lauf eines Abends 10 Biere hinter die Binde kippe oder eine Pulle Wodka zum Anwärmen.

Komatrinken ist als solches relativ neu - und hat definitiv mit den viel zu billigen Hochprozentigen zu tun.

lg
Lisa
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