Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 14:43 
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Beiträge: 236
Tag 93 ( Mi) - Dosis: 25 – 25 - 25 - 25 - im Abstand von 4 Stunden - Gesamt: 100 mg

Allgemeine Stimmungslage: etwas unausgeglichen, etwas unmotiviert, leichter reizbar, etwas unkoordiniert, massiv erhöhte Grundruhe, Fokussierung auf gegenwärtige Beschäftigung

Zielvorgabe 1: Fitness & Abnehmen (Minus 6 Kg in 6 Wochen; Bis: 08.06.2014)

Nebenwirkungen: Zur Zeit recht deutlich wahrnehmbar (GGG): zeitweilig stärkere Unkonzentriertheit, unflexibles, eingeschränktes Denken, leichte Wortfindungsstörungen, unruhiger Schlaf, Muskelverspannungen im Kieferbereich

Craving: 0
Konsum: 0

Weitere Therapiemaßnahmen gestern:

-Teilnahme am Forum (Lesen, Austausch, Tagebuch)
-Ausdauersport
-Lesen (themenbezogen o. motivierend)
- Ecstasy- auf der Suche nach dem verlorenen Glück, Helmut Kuntz
- Jeden Tag weniger ärgern, Birkenbihl (R.I.P)
-Tagebuch privat
--------------------------------------------------------------------
"Konsumvermeidende Maßnahmen":

-“Jetzt nicht"-Technik*
-Achtsamkeit (Desensibilisierung)
-länger andauernde Entspannungsübung
-Extraportion Baclofen (immer dabei!)
-u.U. verlassen bestimmter Situationen/Örtlichkeiten

...um weitere Vorschläge wird gebeten (auch per PN)

--------------------------------------------------------------------
Notfallmaßnahmen

Notfallszenario 1 (spontaner Trinkwunsch in emotional unausgeglichener Verfassung):
---------------------------->siehe „konsumvermeidende Maßnahmen“

Notfallszenario 2 (kein Abbruch nach einem Tag, Fortführung droht): ? - Under Construction -

Notfallszenario 3 (abgleiten in mehrtägigen Exzess): ? - Under Construction -

Notfallszenario 4 (mehrtägiger Exzess hat stattgefunden, Entzug steht bevor): Runtertrinken

Notfallszenario 5 (mehrtägiger Exzess hat stattgefunden, Entzug steht bevor, kein runtertrinken möglich): Entzugsklinik

---------------------------------------------------------------
Mantras & Glaubenssätze bezgl. Sucht

"Ich muss nicht mehr trinken, denn es gibt keinen Grund mehr dafür." – InspiredByWerner1503

"Nicht ich darf nicht, nicht ich will nicht: Ich brauche nicht mehr trinken."

Ich sammel erstmal...um weitere Vorschläge wird gebeten.

Motivierendes Bild:
Dateianhang:
Melissani Cave - Greece.jpg
Melissani Cave - Greece.jpg [ 76.27 KiB | 5399-mal betrachtet ]

Craving-Typologie (1. Entwurf)

1. flüchtige Gedanken an Rausch
2. längerandauernde Gedanken an Rausch
3. das "richtige" Craving, die Welle, der Tsunami...

.....ich bin mir diesbezüglich noch nicht ganz sicher...Ideen?

Übergeordnetes Sucht-Ziel:

1. "Ich will, dass es mir gut geht" - InspiredByLisa
2. "zwanglose Abstinenz" - InspiredByFederico

....auch hier bin ich noch am sammeln.

LG Nordlicht

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


Zuletzt geändert von Nordlicht am Donnerstag 15. Mai 2014, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 14:55 
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Gedankensplitter

Zunächst mal, meine Stimmung ist eigentlich auszgezeichnet. Was ich oben unter allgemeine Stimmungslage geschrieben habe, stimmt allerdings auch. Tut aber der Motivation diesen Weg beizubehalten keinen Abbruch. Diesbezüglich alles Bestens! :-h

Craving-Level ist deutlich unter Null. Absolut kein Verlangen. Nach nichts. Desweiteren:

1. Baclofen und Muskelentspannung .....zuviel des guten. Die progressive Muskelentspannung ist zu r Zeit nicht das richtige für mich. Alleine mit der PM schaffe ich es schon in tiefe Entspannung zu kommen, Baclofen in dieser Dosis noch dazu, ist mir zuviel. Ich döse weg, erschrecke mich aus irgendeinem Grund fürchterlich und schrecke auf. Bringt gerade nichts. Vorübergehend beschränke ich mich auf Wortklangmediation, die ich ausführe, wenn ich möglichst wach bin.

2. 100mg Baclofen ist schon was anderes, als 50 oder 75mg. Beide Dosen hatte ich mal für mich als Idealdosis bezeichnet, aber ich bemerke einen qualitativen Unterschied in Bezug auf UAWs. Übe mich allerdings auch hier in Geduld.
Ich denke, ich sollte auch mehr auf die Einnahmezeiten achten.

3. Wie geht´s weiter? Die Frage stelle ich mir gerade. Ursprünglich war mein Ziel, vorsichtig aber konstant bis ca. 150mg aufzudosieren, um nach erreichen dieser möglichen Schwellendosis dann wieder abzudosieren. Das würde den Fokus eindeutig auf das Medikament legen, meine weiteren Therapiemaßnahmen würden sich dem dann unterordnen.

Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, die positiven Ergebnisse, die ich eindeutig schon bei 50-75 empfunden habe (kein Craving, „Vorfall“ ließ sich problemlos stoppen), in die Überlegung mit einzubeziehen. Das würde bedeuten, ich betrachte die 100mg als Schwellendosis, dosiere ab bis auf 50mg und konzentriere mich verstärkt auf meine „weiteren Therapiemaßnahmen“, die mir gut tun und Sicherheit geben.

Wie hoch war denn Eure Schwellendosis?

Alternativ bleibe ich erst mal bei 100mg und warte ab, bis sich die Nebenwirkungen gelegt haben, darauf wird´s wahrscheinlich auch hinauslaufen, und treffe dann meine Entscheidung.

Etwas stört mich, dass meine weiteren Therapiemaßnahmen zur Zeit nicht mit der gleichen Lust angegangen werden, wie am Anfang. D.h. ich werde da jetzt erst mal wieder verstärkt meine Aufmerksamkeit darauf richten. Die Ernsthaftigkeit mit der ich diese angehe, ist für mich immer noch auch ein Gradmesser für meine Ausrichtung. Die da lautet:

Ja, wie lautet sie?
?
Ich will, dass es mir gut geht.
zwanglose Abstinenz.

?
Wären beides Möglichkeiten, die mir auch sehr gut gefallen. Aber mir fehlt bei beiden noch etwas. Ich weiß nur noch nicht genau was.

@Federico: Von Dir hatte ich vor kurzem den Begriff zwanglose Abstinenz gelesen. Könntest Du mir beizeiten mal den Begriff zwanglose Abstinenz definieren? Oder meinst Du, den muss jeder für sich selbst definieren?

*"Jetzt Nicht"-Technik
Ursprünglich hatte ich ja versucht, die Gedankenstopp-Technik (bekannt aus der Verhaltenstherapie vor allem bei negativen Gedanken, Sorgen, Zwangsgedanken) auf kurzzeitig und überraschend auftretende Gedanken an Rausch anzuwenden. Wie der Gedankenstopp geht, ist hier http://www.selbsthilfe-beratung.de/gedanken-stopp.html nach zu lesen. Federico hatte mir den Tip gegeben, es statt STOP mal mit „Jetzt-nicht“ nicht auszuprobieren. Aus dem „sich kneifen“ der Gedankenstopp-Technik oder dem Gummiband, das man sich gegen das Handgelenk schnalzen lässt , wird im Gehen ein abrupter Richtungswechsel (abrupt ist wichtig) oder wenn man sitzt, wird aufgestanden. Prinzip ist halt, dass man sich etwas sagt und etwas tut, beides zum Zweck der Ablenkung.

Jetzt-Nicht klappt bei mir deutlich besser als Stop! Vielleicht weil es sich hierbei nicht um ein Verbot, eine Verdrängung (Stop), sondern um ein Verschieben (Jetzt nicht) handelt. Ich kann mit einer Verschiebung wohl besser umgehen als mit einem Verbot.


LG Nordlicht

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 17:50 
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Nordlicht hat geschrieben:
@Federico: Von Dir hatte ich vor kurzem den Begriff zwanglose Abstinenz gelesen. Könntest Du mir beizeiten mal den Begriff zwanglose Abstinenz definieren? Oder meinst Du, den muss jeder für sich selbst definieren?


@Nordlicht,

unter zwangloser Abstinenz verstehe ich die freigewählte, kognitive Entscheidung für eine
bestimmte Lebensweise auf Zeit, die ich mir selbst verordne. Ausserhalb dieser Zeit, schenke
ich mir gerne ein Glas Rotwein ein und freue mich über die Zwanglosigkeit des Genießens.

Selbstverständlich muss jeder für sich selbst, seine Regeln der Zwanglosigkeit definieren.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 18:14 
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Jetzt-nicht-Technik: spannend! Mir war immer seltsam zumute, wenn ich angeleitet wurde, statt DESSEN Ersatzhandlungen auszuführen (ein Glas Wasser trinken etc.). Vielleicht, weil ich Kinder erzogen habe und es da schon immer "daneben" fand, eine Ablenkung einzuführen, um zu erreichen, was ICH will. Innerlich schüttelte ich immer den Kopf dabei: Möchtest du dann zuhause ein Bonbon? wenn das Kind im Supermarkt seinen Trotzphasen-Tanz aufführte.

Jetzt nicht! hingegen ist ehrlich und klar und mit der körperlichen Unterstreichung, einer Kehrtwende, auch ein starkes Signal. Mir schwirrt da zusätzlich noch ein "Ssso!" im Kopf herum - starkes S und kurzes O. Und Ausrufezeichen. Ich fand es immer unglaublich, wie unser Hund in Sekundenschnelle aus tiefstem Schlaf in schwanzwedelnde Aktivität verfiel und zur Leine lief, wenn das jemand von sich gab.

Womit ich zum Wortklang käme: magst du das erläutern? Ich bin als Sprachmensch hochinteressiert.

Ich habe bei 100 mg beschlossen, dass meine Schwellendosis erreicht ist. Es hatte sich ab 75 mg nichts Neues mehr ergeben, nicht zum Besseren, soweit ich das zu beurteilen wagte, und ich ging auf 75 mg zurück. Ich empfand ein sicheres Gefühl, stärker kann die Cravingfreiheit gar nicht mehr werden. (Unter Null, geht das, Gedankenspielerei? Das wäre denn Widerwille und Ekel - wer will das schon.)

Die von dir genannten Nebenwirkungen allerdings könnten in der 100mg-Dosierung von mir stammen (ausser dem Schlaf). Kiefermuskulatur: Da gehe ich ganz mit - ist aber nicht neu, ich trage seit Jahren Anti-Knirsch-Schienen. Doch mir schien auch, es würde sich ab 75 mg verstärken. Geistige Arbeit verstärkt das bei mir ganz eindeutig. Und davon gab und gibts jede Menge, seit ich den Kopf aus dem Alkholdunst genommen habe.

Zum Abdosieren nach Erreichen der Schwellendosis würde ich auch gern mehr Erfahrungen lesen. Mir ist im Moment zwar nicht danach, aber so binnen zwei, drei Jahren...

Zitat:
Etwas stört mich, dass meine weiteren Therapiemaßnahmen zur Zeit nicht mit der gleichen Lust angegangen werden, wie am Anfang.
Kann es sein, dass sie zwischenzeitlich obsolet sind? Oder wäre das für BD's zu riskant, zu pausieren? Und bei Gefahr in Verzug die Arbeit wieder aufzunehmen?

Die innere Ausrichtung, die Vision: ich glaube, die fällt einem zu - nicht als Zufall, eher als Einfall. Und dann fühlt der ganze Organismus: Das stimmt. An dem Grashahn lässt sich schwer ziehen, aber schwanger gehen damit, das können Frau und Mann ;). Ich kenne Menschen, die geben ihrem Unbewussten abends den Auftrag, mal eine Antwort locker zu machen auf solche Fragen... Spannend finde ich ja, dass du gerade auch Birkenbihl auf der Leseliste hast: Die ziellosen "Spielereien" mit Worten und Buchstaben können ja Zugänge schaffen - und machten mir grossen Spass. Wenn du noch mehr Lesekapazität hast, ein Tipp aus der Schweiz: Maja Storch, Schweizer Psychologin mit dem Stichwort Somatische Marker / Mottoziele / Zürcher Ressourcen Modell. (Buch ZRM wäre mit Manual ausleihbar bei Interesse.)

lg
Lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 21:04 
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Vera F. Birkenbihl, Gott hab' sie selig, war eine der nervenaufreibendsten Menschen
die ich je kennen gelernt habe. Mir bricht heute noch der Schweiß aus, wenn ich nur
daran denke. In den achtziger Jahren war ich öfters in ihrem Institut für Gehirngerechtes
Denken zu Gast. Ich kenne niemand, dessen eigenes Verhalten so stark abweichend von
ihren Lehrbüchern war. Von wegen Kommunikationswissenschaft, durch sie wurde jeder
der mit ihr zu tun hatte, nach 5 Minuten zum Befehlsempfänger.

Was ich damals nicht wusste, wahrscheinlich wusste es niemand, sie hatte das
Asperger Syndrom.

Zitat:
Auszug aus einem Interview: Also war Asperger für Sie eher von Vorteil als von Nachteil?

Birkenbihl: Es hat mir das Leben natürlich auch schwer gemacht – vor allem bevor ich
wusste, was mit mir los ist. Ich kann mit Menschen z.B. so lange gut kommunizieren, so lange
sie mit mir über Dinge reden wollen, über die ich auch reden will. Doch gnade ihnen Gott,
wenn sie das nicht tun wollen.


Warum die gute Vera grade so passend in diesem Thread ist? Hätten wir nur einen Bruchteil
dieses völlig übersteigerten Egos zu unserer Verfügung, würden wir über Stigma und Etikettierung
allenfalls herzhaft lachen.

Das ganze Interview

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 22:06 
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Hallo Nordlicht
Nordlicht hat geschrieben:
Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, die positiven Ergebnisse, die ich eindeutig schon bei 50-75 empfunden habe (kein Craving, „Vorfall“ ließ sich problemlos stoppen), in die Überlegung mit einzubeziehen. Das würde bedeuten, ich betrachte die 100mg als Schwellendosis, dosiere ab bis auf 50mg und konzentriere mich verstärkt auf meine „weiteren Therapiemaßnahmen“, die mir gut tun und Sicherheit geben.
Mein Weg entwickelte sich in die gleiche Richtung. Ein kurzer "Ausflug" auf 120mg zeigte mir eindeutig, dass ausser den annähernd unerträglichen NW keine weitere Veränderung spürbar wurde. Also -> Schwellendosis ausgelotet und erreicht.

Aus eigener Erfahrung möchte ich auf ein gaaanz langsames Abdosieren hinweisen. Und mache dazwischen einen Stop mit gleichbleibender Dosierung über einige Tage. Die schlussendliche Wirkung zeigt sich bei Bac immer mit Verzögerung... sonst läufst Du Gefahr in eine Achterbahn zu kommen!
Nordlicht hat geschrieben:
Etwas stört mich, dass meine weiteren Therapiemaßnahmen zur Zeit nicht mit der gleichen Lust angegangen werden, wie am Anfang.
Dies kann damit zusammenhängen, dass Bac in den ersten Monaten eine Form von Euphorie erzeugen kann. Mit dieser muss sachte umgegangen werden. Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass die eigentliche Arbeit erst nach dieser Phase beginnt. Sie hat mir jedoch ein paar Monate den nötigen Energieschub, gewissermassen die Initalzündung gebracht.

Zu beachten ist auch (ebenfalls persönliche Erfahrung, muss nicht zwingend bei anderen auftreten!), dass diese Phase einmalig blieb und mit einer nochmaligen Höherdosierung nicht wieder auftrat! (Leider...?, oder vielleicht besser nicht!)

Die schlussendliche Erhaltungsdosis zu finden ist ein längerer Prozess und auch hier gilt: GGG

Nordlicht hat geschrieben:
"Nicht ich darf nicht, nicht ich will nicht: Ich brauche nicht mehr trinken."
"weil mir etwas besseres einfällt!"
Nordlicht hat geschrieben:
3. das "richtige" Craving, die Welle, der Tsunami...
und die Schmetterlinge im Bauch (unbändige Vorfreude)

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 23:02 
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@Lisa,Federico,moonriver

Heute nur noch ganz kurz...
moonriver hat geschrieben:
und die Schmetterlinge im Bauch (unbändige Vorfreude)
Ich wusste ich hab was vergessen! Ich nenne es das rauschhafte Verlangen nach Rausch. Das ist meiner Meinung nach noch was anderes als Craving. Muss jetzt mal überlegen, wo das hingehört. Unter Notfallszenario oder Craving-Typologie. Oder zu beidem. Auf jeden Fall Danke, gaaaanz wesentlicher Punkt, gut dass Du das nochmals erwähnst.
lisa64 hat geschrieben:
Womit ich zum Wortklang käme: magst du das erläutern? Ich bin als Sprachmensch hochinteressiert.
Mach ich, versprochen!
Federico hat geschrieben:
unter zwangloser Abstinenz verstehe ich die freigewählte, kognitive Entscheidung für eine
bestimmte Lebensweise auf Zeit, die ich mir selbst verordne.
Die ich mir selbst verordne. Ich setze den Fokus mal hierauf. Danke für Deine offene Aussage!

Lieben Gruß - Nordlicht

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Freitag 16. Mai 2014, 00:37 
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hallo Nordlicht ,
auch ganz kurz eben : - ich nenne meine "Schwellendosis" mal 100 mg.
50 - 75 mg , damit bin ich immer am besten gefahren !

bezgl. individueller Wege aus dem Dilemma hast Du kürzlich so treffend geschrieben :

Zitat:
Mein Weg raus ist mit Sicherheit ein anderer, als der von Oma Else, ist nun mal so.


und was mir vor ein paar Wochen wichtig erschien, ist heute in ein ganz anderes Licht gerückt..., - heute : neues Empfinden, neue Ziele, die es anzupeilen gilt ...

mach´s Beste daraus ! , lieben Gruß, Ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Freitag 16. Mai 2014, 09:01 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Hallo Ralf,
ralf hat geschrieben:
und was mir vor ein paar Wochen wichtig erschien, ist heute in ein ganz anderes Licht gerückt..., - heute : neues Empfinden, neue Ziele, die es anzupeilen gilt ...

Interessanter Gedankengang, den ich rundweg sympathisch finde!

Durch Baclofen und die dadurch neu gewonnen Erfahrungen muss ich mich nicht zwangsläufig an ein vor Monaten anvisiertes Ziel oder einen Plan halten, sondern darf sozusagen nachjustieren oder mich neu ausrichten, meinen Therapieplan also abändern, bevor ich mir unnötig Stress mache, was mit Sicherheit kontraproduktiv wäre.

Das passt zu Lisas:
Zitat:
Kann es sein, dass sie zwischenzeitlich obsolet sind?
Also Mitunter, das sage ich jetzt mal ganz frei heraus, glaube ich, dass es in den meisten Fällen wohl reichen würde, die Dinger einfach zu schlucken und gut ist. Oder zumindest besser ist´s. Den allergrößten Teil des Projekts Suchtfreies Leben übernimmt Baclofen. Und es macht seine Sache verdammt gut.

Allerdings ist es, wie auch rog schon angedeutet hat, u.U. bei Quartals/Binge-Trinkern etwas komplizierter. Die Erfahrung, ohne Craving zu Leben ist Bestandteil meiner Art unserer Erkrankung. Ich lebe also wirklich in zwei Welten. Ich hatte schon so oft die Überzeugung, dass ich es diesmal gepackt habe, dass die Ausrichtung stimmt, dass da gar nichts mehr passieren kann, dass ich diesbezüglich - aus selbstschutz - unheimlich vorsichtig geworden bin. Und die Tatsache, dass ich meine Selbsttherapie unter nicht idealen Bedingungen durchführe, lässt mich einen verstärkten Blick auf das Drumherum für wichtig erachten.

Aber ich gebe Dir insofern recht, als das ein nachjustieren jederzeit möglich ist und ich mich nicht sklavisch an einmal formulierte Maßnahmen halten muss. Ich bin ja niemanden Rechenschaft schuldig, ausser mir selbst - was die Sache in dieser HInsicht deutlich vereinfacht. Ich werde noch etwas abwarten und schauen, wie es sich weiterentwickelt.

Ralf, Dir möchte ich noch einen anderen Blick von der Brücke ermöglichen. Das, was ich da sehe, sieht jetzt nicht so sehr vielversprechend aus. Das sieht mir irgendwie zu sehr nach Stilstand aus. Durchaus idyllisch, aber Stilstand eben...

LG Nordlicht


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Tagebuch v.2.0 (2014)
BeitragVerfasst: Freitag 16. Mai 2014, 10:31 
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Nordlicht hat geschrieben:
Das, was ich da sehe, sieht jetzt nicht so sehr vielversprechend aus. Das sieht mir irgendwie zu sehr nach Stilstand aus.

@Nordlicht,

ich bin zwar nicht angesprochen, verzeih' wenn ich trotzdem etwas Senf dazu geben muss.

Was um des Himmels Willen hast Du gegen Stillstand?

Damit die Seele der Entwicklung hinterher kommt, benötigt sie Pausen, Ruhezeiten,
auch mal Auszeiten, Abstand.

Stillstand = Rückschritt gilt nur in der Wachstumsirrlehre der Wirtschaftswissenschaften.
Für Deine Genesungsstrategie findet die Bibel, (Prediger Salomo/Kohelet 3, 1– 9) vielleicht
die richtigeren Worte – alles im Leben hat seine Zeit ...

LG Federico

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Richard David Precht


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