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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofentherapie: Kritik am Ist-Zustand
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2014, 15:26 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Im Zusammenhang mit der Suizidbeihilfe habe ich heute in der Ärztezeitung einen tollen Schlüsselbegriff entdeckt, ersonnen von Herrn Puppe, selbstberufener Sterbehelfer.

Es ist die "Sozialisation der Ärzte" in Deutschland, die im Suchtbereich zu der perversen Einstellung gegenüber Suchtkranken führt, die Max Nieber, ein kurz danach verstorbener Frankfurter Junkie, 1989 den Teilnehmern einer "Suchtkonferenz" vorhielt:
"Ist es denn ethisch, moralisch und mit dem hippokratischen Eid vereinbar, Suchtkranke in der Gosse verrecken zu lassen nach dem Motto: Nimm meine "saubere" Therapie oder krepier?"
Damals ging es um die Behandlung der Drogensucht mit Methadon - aber grundsätzlich hat sich an der Einstellung der Ärzteschaft und der Politik seither nichts verändert
Max Niebers Frage ließe sich heute unverändert für die Behandlung des Alkoholismus in Deutschland stellen!
Die deutsche Suchtmedizin repräsentiert die traditionelle Selbstüberschätzung, Ignoranz, Veränderungsresistenz und ideologische Selbsverbrämung der deutschen Ärzteschaft in ganz besonderer Weise - leider auf Kosten der Kranken

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofentherapie: Kritik am Ist-Zustand
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2014, 16:02 
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Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 17:25
Beiträge: 111
Frodo01 hat geschrieben:
Allein die Gefahr, davon etwas auf’s Spiel zu setzen, wenn ich mich zu meiner Abhängigkeit bekenne, hätte mich auch weiterhin davon abgehalten, irgendeine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß, dass das von den Profis im Allgemeinen nicht verstanden wird, daher nochmal in aller Deutlichkeit: ich wäre lieber am Alkohol verreckt, als mich in eine klassische Therapie zu begeben.

Die Behandlung mit Baclofen konnte völlig unspektakulär zu Hause stattfinden, es gab keine Entwürdigung, niemand hat mir Willensschwäche, nasses Denken oder sonstwas vorgeworfen. Ich musste mich nicht mit meiner Sozialphobie vor einen Kreis Leute stellen und sagen „Ich bin Willo. Ich bin Alkoholiker. Ich bin machtlos!“ Ich konnte völlig unauffällig an mir arbeiten, außer meiner Hausärztin und meiner Frau weiß bis heute niemand irgendetwas davon.
Und ich war nie „machtlos“.


@all

danke Willo für diese beiden Absätze in deinem Bericht:

Zwar habe ich schon eine LZT hinter mir und war 14 Jahre trocken bis ich wieder rückfällig wurde und mir meine Psychologin eine erneute "klassische" Therapie aufdrängen wollte. Ich weiß aber, dass es nicht an der LZT gelegen hat, dass ich solange abstinent war, und dass ich gerade aufgrund dieser Erfahrungen in der Therapie NIE mehr eine solche machen werde. Meine Erinnerungen an diese Zeit sind durchwegs negativ. Der Therapeut war mit unserer Gruppe total überfordert und ging jedes mal durchgeschwitzt aus der Therapiestunde, die "fitten" Patienten wurden zum Küchen- und Putzdienst herangezogen, der "Anstaltsleiter", - sein Name war Klos den habe ich bis heute nicht vergessen - hat sich nachts heimlich aus der Küche bedient usw. Unsere Gruppe hat sich sozusagen ein halbes Jahr selbst therapiert (eine Art Selbsthilfegruppe in der Langzeittherapie). Mich hat eigentlich nur die Angst vor einer erneuten Therapie abstinent erhalten, bis ich nach 14 Jahren wieder rückfällig wurde. Nun nehme ich seit 3 Jahren Baclofen, hatte in dieser Zeit niemals wieder einen Absturz, trotz gelegentlicher "Vorfälle" die meistens nur 1-2 Tage anhielten. Ich habe nie zuvor eine solche zufriedene Abstinenz erlebt, die ich ALLEIN der Einnahme von Baclofen zu verdanken habe.

Das sind meine Erfahrungen aus einem halben Jahr klassicher Langzeittherapie.

LG
Elfie

PS: Frodo hat nicht selbst geschrieben, sondern hat Willo zitiert!

_________________
Die mich suchen, finden mich.

Die Bibel: Sprüche 8,17


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofentherapie: Kritik am Ist-Zustand
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2014, 16:48 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@praxx,

nachdem ich zu Suizidalität neige, ist es mir immer
unverständlicher, warum Niemand sich darum kümmert

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofentherapie: Kritik am Ist-Zustand
BeitragVerfasst: Freitag 24. Januar 2014, 18:11 
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17
Beiträge: 417
Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
@ praxx , @ all ,

in dem Zusammenhang sei hier nochmal auf die großartige Frau - Mutter von Max Klieber hingewiesen :


http://alkohol-und-baclofen-forum.de/vi ... =28&t=2420


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofentherapie: Kritik am Ist-Zustand
BeitragVerfasst: Freitag 24. Januar 2014, 19:13 
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Moderator
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17
Beiträge: 417
Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
@ Federico

- und Dir ein " Dankeschön " noch gesagt, das Du dir die Mühe gemacht hast, und den Nachruf hier im August d.l. Jahres hier hereingestellt hast !

Gruß, Ralf .


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