Bild
Antwort erstellen

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 04:50

Hallo und guten Morgen,

gestriges Tagebuch: Lioresal 20-20-20-20-20 mg. Keine UNW. Leider keine Abwesnheit des Verlangens, aber konnte widerstehen. Ansonsten nichts Neues. Tag 56 geschafft.

Einen schönen Tag und LG
Fallada

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 21:46

Hallo und guten Abend,

heutiges Tagebuch: Lioresal 20-20-20-20-20 mg. Trockener Mund (aber deutlich weniger als am Anfang). Sonst keine UNW.
Sehr langen, sehr sehr schönen Spaziergang gemacht.
Kein Verlangen, kein Alkohol, Tag 57 gut gewesen.

Eine gute und erholsame Nacht
LG Fallada

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:05

Hallo Fallada

Ich kann nur sagen:
Respekt und herzliche Gratulation...

LG moonriver

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:10

Hallo Fallada,

schön zu lesen, dass es dir so gut geht.

Keine UNW - heißt das auch die Müdigkeit, mit der du eine Zeit lang zu kämpfen hattest, ist weg? Wurde es mit der Abdosierung wieder besser?
Bist du trotz niedrigerer Dosis mit dem Effekt auf craving/bzw. Trinkwunsch zufrieden?

Sorry ,wenn ich vielleicht zu viel frage. Ich bin immer noch in der Aufdosierungsphase, inzwischen immerhin bei 75mg/Tag. Muss allerdings sagen, dass der Effekt gleich ist wie er bei 50mg/Tag war, ich spüre da kein Unterschied. Das heisst bei mir, ab und zu sehr gemäßigtes craving, handelbar, doch täglich auch ein oder zwei mal ein Trinkwunsch, aber zum Glück auch handelbar. Und leider immer noch Müdigkeit/Schläfrigkeit, auch gleichbleibend.

Liebe Grüße und eine gute Nacht
Betty

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:27

Liebe Betty,

ja, die Müdigkeit ist weg. Was noch da ist, ist ein gewisses Phlegma. Dies kann aber auch Antriebsarmut bei leicht depressiver Stimmungslage sein, wird auch besser.
Was leider auch nicht mehr da ist, ist die völlige Gleichgültigkeit gegenüber Wein. Ich kann mich noch daran erinnern, es tat so gut. Ich habe auch jetzt kein Craving, aber leider hin und wieder Lust auf Wein, gleichgültig ist er mir nicht.
Wie auch immer, ich hatte unter 125 mg Lioresal paranoide Ideen. Das waren vor allem Beziehungsideen, also daß manche Dinge und das Handeln von anderen Menschen eine besondere, sehr auffällige Bedeutung für mich bekamen. Da ich sonst bei mir noch nie im Leben so etwas bemerkt habe (und auch jetzt mein Umfeld darauf aufmerksam wurde, was auch typisch ist, ich habs nicht selbst bemerkt), führe ich das schon auf das Baclofen zurück (ist auch als mögliche Nebenwirkung beschrieben). Vielleicht habe ich einfach zu schnell aufdosiert. Sonst wären die 125 mg momentan wahrscheinlich schon die richtige Dosis.
Paranoia ist aber schlimmer als Craving und Vor/Rückfälle, drum mußte ich hier Prioritäten setzen.

Liebe Grüße Fallada

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:33

Paranoia ist aber schlimmer als Craving
nichts ist schlimmer als Beipackzettel Alkohol vorsorglich eingestellt. Mächtiger Badabumm

GLG Federico

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:40

@ Federico

Doch. Im Nachhinein muß ich sagen: diese paranoiden Ideen, die ich hatte, sind schlimmer als Craving, jedenfalls für mich. Und da nehme ich iieber ein Verlangen, daß ich noch im Griff habe, in Kauf. Auch wenn die völlige Abwesenheit des Verlangens echt toll war...

sehr liebe Grüße
Fallada

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:49

es ist Deine Entscheidung.

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Freitag 1. Juni 2012, 22:52

Vielleicht kannst du ja gaaanz langsam wieder hoch auf 125mg.
Ich dosier ja nur um 5mg /Woche höher.
Dadurch wird der ganze Prozess langsamer, aber es scheint dass die NW für mich dadurch handelbar sind.
Denn
die völlige Gleichgültigkeit gegenüber Wein

Klingt ja schon gut. Und das ist auch der Punkt zu dem ich gerne hin will.
Was ich bis jetzt erreicht habe - nämlich, dass das craving aushaltbar ist - das reicht mir noch nicht. Ich würde gerne mehr erreichen, nämlich dass der Alkohol mich ganz loslässt. Oder ich ihn.

Bei dir kommt glaube ich mehreres zusammen. Zu schnelles Aufdosieren - vielleicht. Aber insgesamt auch eine emotional sehr stressige Situation. Vielleicht machst du einfach langsamer. Auch der Herstellerwechsel spielt glaube ich eine Rolle.
Zum Thema Paranoia kann ich nicht viel sagen. Kenne mich mit so Psycho-Fachbegriffen nicht so aus. Ich kann nur sagen, dass mich andere Menschen oft sehr anstrengen und ich ziehe mich seit ich den Prozess mit Baclofen angefangen habe oft zurück. Ich bin gerne allein, schreibe Tagebuch, lese oder höre Musik. Ich bin sehr stark mit diesem inneren Prozess beschäftigt. Ich halte ihn für einen der wichtigsten in meinem ganzen Leben. Mein Gehirn lernt gerade, ohne Alkohol zu funktionieren. Das ist für mich ein solch gewaltiger Prozess, ich kann da nicht viel drüber reden, ich bin lieber allein.

Allerdings kann ich auch sagen, seit ich Baclofen nehme, wenn ich mit anderen zusammen bin, ist es viel entspannter.

Liebe Grüße
Betty

Re: Hallo, auch ich bin neu hier

Samstag 2. Juni 2012, 09:31

Liebe Fallada,

diese von Dir beschriebene unerwünschte Wirkung "Richtung Paranoia" ist sehr ernst zu nehmen. Viel empfinden meine, immer eher sehr vorsichtigen Empfehlungen, als zu ängstlich. Sie kommen aber genau aus diesen gemachten Erfahrungen. Ich habe einige Patienten, die mit sich sehr rücksichtslos umgehen (auch wegen ihrer zugrunde liegenden "Primärstörung") und in meinem "Patientengut" gibt es einige, die auch schon der Psychiatrie mit Baclofen einen Besuch abgestattet haben, wodurch das wunderbare Baclofen bei den "Kollegen" erneut in Misskredit kommt.

Ich schreibe es doch so oft: bitte langsam hochdosieren, in Frankreich: evtl. nur 10 mg pro Woche steigern!!! Das Alkoholproblem ist ja auch nicht so rasch gekommen, wir dürfen auch hier GGG (Geduld) fordern. Wenn Du beim Baclofen das Generikum wechselst bedenke: Wirkungsunterschiede von bis zu 50%!!! Lioresal ist in der Tat deutlich "potenter", das wusstest Du schon.

Also: ganz langsam an DEINE optimale Dosis herantasten, und sich entscheiden welches Präparat Du bevorzugst.

Zur Entlastung: es gibt bislang keinen Fall, in dem Baclofen einen bleibenden psychischen Schaden im Sinne einer "bleibenden" psychotischen Erkrankung verursacht hätte.

Weiterhin alles Liebe und gute Besserung.
jivaro
Antwort erstellen