Malik - neu hier

Bonjour,

Zeit, daß ich mich mal hier vorstelle.

Vor dreieinhalb Jahren gab ich das Rauchen auf - außer der gelegentlichen Pfeife oder Zigarre fehlt mir nicht wirklich etwas; und letztlich kann ich auch auf diese verzichten, wie sich in diesem Zeitraum ja zeigte. Ich habe einfach zuviel Angst, wieder in alte Verhaltensmuster (vierzig Zigaretten am Tag) zurückzufallen.

Alkohol trinke ich seit nunmehr zwei Jahren, drei Wochen fehlen noch, nicht mehr, komme mit der Abstinenz auch sehr gut zurecht. Dennoch stelle ich mir die Frage, inwieweit es mit Hilfe von Baclofen nicht möglich wäre, zu auserwählten Anlässen mal ein Glas Wein zu trinken, öfter als drei bis vier Mal im Jahr käme das das eh nicht vor.

In Selbsthilfegruppnen (ich besuchte vor etlichen Jahren zwei Mal jeweils eine andere) aber auch in manchen Foren, stößt mich ab, daß wirklich nur über Alkohol, oder auch andere Drogen, gequasselt wird. Der Alkohol oder die Droge sind für diese Menschen, auch wenn sie schon seit Jahren trocken oder clean sind, immer noch oft genug einziger Lebensmittelpunkt. Selbst in meinen "feuchteren" Phasen war das bei mir aber niemals der Fall, wenngleich man mir dies sowohl bei den SH Gruppen als auch in den Foren unterstellen wollte. Allerdings hätten die auch meine Omi, die im Laufe ihres fast neunzigjährigen Lebens bestimmt keine zehn Flaschen Wein trank, von ihrem suchtgesteuerten Verhalten zu überzeugen versucht und da sie eine einfache Frau war, vermutlich sogar mit Erfolg. Ein Versuch, mit den Ursachen extremen Alkoholkonsums sich auseinanderzusetzen findet bestenfalls rudimentär statt. Ich fragte mich schon mehr als einmal, ob ich , wäre ich bei einer dieser Gruppen oder einem dieser Foren hängengeblieben, heute nicht saufen würde wie nie zuvor in meinem Leben. Wenn man ständig über Alkohol redet, denkt man auch ständig darüber nach - was bei mir nicht der Fall ist - und hat dann eines Tages doch wieder die Flasche in der Hand. Diese Befürchtung jedenfalls hege ich - und die Rückfallquoten in derlei Institutionen scheinen mir auch recht zu geben.

Ein weiterer Grund, weshalb ich mich hier melde, ist daß ich vermute, ADHS zu haben, in dieser Hinsicht aber noch von keinem Arzt (so viele konsultierte ich aber auch noch nicht) so richtig Ernst genommen wurde. "Treiben sie Sport!" - Ganz so als ob ich das nicht schon täte. Ich betreibe Langlauf und mache Extremwanderungen. "Was wollen Sie denn, Sie haben doch Schule und Studium geschafft!" Ja schon, bloß unter was für Qualen und entsetzlichen Willensanstrengungen. Es geht mir heute noch so, daß ich nur unter Bewegung neuen Stoff erlernen kann, Spanischvokabeln in der Straßenbahn, anders geht es nicht, so albern sich das anhören mag.



Vielleicht kann ich was solche Fragen angeht hier im Forum Hilfestellung bekommen. Beispielsweise bei der Hilfe, einen geeigneten Arzt zu finden. Wäre jedenfalls schön.

Soweit, so gut und viele Grüße!

Malik

Hallo malik,

musste erstmal herzlich lachen bei dem Gedanken wie Du mit dieser Vorstellung in einem nixforum begrüßt worden wärst. Glaubst Du an sich selbst erfüllende Prophezeihung? Vermutlich nicht, sonst wärst Du jetzt nicht hier. Aber ADHS was erwartest Du von einem Forum, eine Ferndiagnose wird nicht möglich sein. Der Gang zu einem spezialisierten Profi wird unumgänglich wenn Du sicher gehen willst. Wenn die Konsequenz medikamentöse Behandlung wäre und dagegen Spanisch in der Straßenbahn die Last, ich würde mich glatt für die Bewegungslehre entscheiden, was solls und sag mal wie alt bist Du eigentlich? Noch eines, wieso hast Du dich zur Abstinenz entschlossen und wie hast Du das gemacht?

ADHS ist häufig mit Substanzmissbrauch verbunden, ansteigend mit dem Lebensalter wird es zunehmend zum Problem. Du findest einiges speziell zu Erwachsenen ADHS im Forum.

LG Federico und Herzlich Willkommen!

Das "Nix" ist fuer mich auch eine Huerde ueber die ich zu springen (vieleicht noch) nicht bereit bin.
Aber gefuehlt, bin ich mit Baclofen auf dem Weg dahin, auch ohne "Nix" zu leben.
Derzeit ist mir noch ein bischen zu wenig "Nix", so alle 3 Tage ist mir eigentlich noch zu viel, aber ich bin optimistisch das zu schaffen.
Hier ist "ein bischen Nix" durchaus ein Thema.

Rico

Unter dem Titel Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnvoll? habe ich versucht ein paar Grundgedanken zur Abtrennung zusammen zu fassen. So wie sich die Beiträge von euch lesen, könnte das eine spannende Diskussion werden. Bashen gehört dazu, es ist manchmal richtig befreiend.

LG Federico

Hier gibts eine lange rezension dazu:
http://unglaublichkeiten.com/unglaublic ... rogen.html

Ist, glaub ich, nicht unbedingt etwas was ich lesen will. Sauer bin ich auch so schon.

Rico

Hier gibts eine lange rezension dazu:
http://unglaublichkeiten.com/unglaublic ... rogen.html

Ist, glaub ich, nicht unbedingt etwas was ich lesen will. Sauer bin ich auch so schon.

Rico

Hallo Rico,

habe das jetzt bloß mal überflogen. Schon harter Toback.

Malik

was das ursächlich mit Thomas Szasz zu tun haben soll, ist mir nicht zugänglich.
Sehr seltsame Seite.

LG Federico

Ja, ich werde ja morgen sehen. War jetzt ein bißchen länger auf der Seite: Schon recht wirr!

Malik

Unter dem Titel Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnvoll? habe ich versucht ein paar Grundgedanken zur Abtrennung zusammen zu fassen. So wie sich die Beiträge von euch lesen, könnte das eine spannende Diskussion werden. Bashen gehört dazu, es ist manchmal richtig befreiend.

LG Federico

Äh, wieso funktioniert der Link nicht mehr?

was das ursächlich mit Thomas Szasz zu tun haben soll, ist mir nicht zugänglich.
Sehr seltsame Seite.

LG Federico

Mir auch nicht, aber ich kenne auch das Buch nicht.

Rico