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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Freitag 6. Mai 2011, 13:30 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Willo hat geschrieben: Hallo zusammen:
Ich kämpfe täglich gegen den Alkohol, nix ist mehr mit "Gleichgültigkeit" oder MT.
Willo Hallo Willo, Lieder muss ich in deine Kerbe schlagen. Ähnlich wie du mache ich ständig Eiertänze. Hatte mal wieder eine Trinkphase und es auch mit raufdosieren versucht. (auf 150 mg). Ich habe gemerkt, dass das bei mir nichts Wirkliches mehr bewirkt. Im Gegenteil: Je höher Ich dosiere, je gleichgültiger werde ich. (aber nicht dem Alkohol gegenüber). Zudem die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Gewichtszunahme, trockene Haut, Schluckbeschwerden…. Meine letzte euphorische Phase hatte ich im November, die dann im Januar vorbei war. Trotz PT finde ich keinen geeigneten Weg für mich. Ich hatte in den letzten 16 Monaten mit BAC immer mal wieder schlechte Phasen, die dann aber wieder schnell vorübergingen. Die jetzige dauert mit zu lang. Ich dosiere BAC jetzt wieder runter, da es mit Hochdosieren auch nicht funst. Ich weis Willo, ich bin jetzt nicht wirklich eine Hilfe. Aber ich finde es gut, dass du dieses Thema angeschnitten hast. Mich würden auch mehr Langzeitberichte interessieren. Ich habe hier viel gelesen und nach einiger Zeit verstummen die Berichte. (geht es den Leuten so gut, dass sie das Forum nicht mehr nötig haben?) Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft. LG Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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invorio
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Freitag 6. Mai 2011, 14:56 |
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@ willo Ich bin seit August 2009 bis heute abstinent mit Baclofen (75 mg pro Tag) mit einen echten Rückfall September 2010, den ich aber erstaunlich schnell abgefangen habe. Seit August 2009 fühle ich mich bis auf die Zeit vor dem Rückfall von Monat zu Monat besser, aktiver, erfolgreicher, selbstbewusster alles was Du Dir an posiven Eigenschaften vorstellen kannst. Was den Wunsch auf Alkoholkonsum angeht: der ist im Laufe der Monate immer mehr geschwunden. In den ersten Monaten hatte ich noch Craving in extremen Belastungssituationen, vor einem halben Jahr kamen ab und an kurze Gedankenblitze an Alkohol; heute sehe ich das Thema Alkohol völlig gelassen, irgendwie neutral, mich nicht wirklich betreffend. Genau so sollte es sich eigentlich generell entwickeln: es gibt sicher nicht den switch im Sinne des MWO, aber diesen bei mir beobachteten und auch von emilie und anderen bestätigten positiven Langzeiteffekt hatte ich eigentlich bei allen erwartet, die lange genug dabei bleiben. Umso erstaunlicher die doch sehr negativen Rückmeldungen von Dir, frodo, Obelix. Ich denke, wenn wir verstehen bzw. erklären könnten, warum die Langzeiterfahrungen so unterschiedlich ausfallen, wären wir ein ganzes Stück weiter im Verständnis der Baclofentherapie. LG invorio
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Mausi
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Freitag 6. Mai 2011, 17:31 |
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 15:03 Beiträge: 109
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Lieber Willo und alle Mitschreiber und -leser, heute ist es genau ein Jahr her (sogar die Uhrzeit stimmt ), dass ich das 1. Mal Bac nahm. Und eigentlich hatte ich geplant heute meinen Langzeitbericht einzustellen (erstmal verschoben, nachdem ich hier im forum von einem "Outing" lesen musste - ich muss meinen Bericht diesbezüglich erstmal gründlich überarbeiten). Dieses Jahr mit Bac war ein Jahr mit Phasen des Himmel-hoch-jauchzend als auch Phasen absoluten Elends, tiefster Verzweifelung und ganz viel dazwischen. Mit der ersten Einnahme von 6,25mg gab es schon eine deutliche Wirkung. Ich habe aber auch erlebt, dass 195,75mg/d völlig wirkungslos waren. Irgendwie immer ein auf und ab. Im Mom. gehts grade mal wieder ordentlich nach unten Daher bin ich mal wieder am überlegen die "Notbremse" zu ziehen. Meine Erhaltungsdosis schwankt nach wie vor zwischen 75 und 175mg/d, abhängig von Histamin und Hashi-Schüben. Wie Du weisst, bin ich ein Extremfall, was aber auch genau 1 Vorteil hat: ich erkenne Zusammenhänge etwas schneller ... Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich ohne Bac und dieses Forum mir mit Sicherheit anschauen könnte, wie die Radieschen von unten wachsen. Zitat: Eigentlich geht es mir gold. Neeeee, das nehme ich Dir nicht ab. Dein Verstand mag Dir vielleicht sagen, dass dem so sein sollte, aber wenn es Dir wirklich "gold" gehen würde, dann hättest Du doch wohl keine Lust Dich vollaufen zu lassen! Heisst: da läuft was nicht richtig. Du hast ja schon geschrieben, dass Bac nicht mehr so die Wirkung hat. Und das kennst Du doch schon. Gut, Du hast aufdosiert - aber ohne die gewünschte Wirkung. -> 1. die aufdosierung war nicht ausreichend und/oder 2. Bac verliert in Teilen seine Wirkung. Das Spielchen kennst Du doch schon! Jetzt ist m.E. Ursachenforschung angesagt - schliesslich hat es schon mal "perfekt" funktioniert. Was ist jetzt anders. Was ist bei Dir anders als bei jenen, bei denen es in Langzeit problemlos funktioniert? Du hast es in der Hand. Fang systematisch mit den beiden Punkten an, die Du schon kennst: Histamin und Immunsystem. Tipp wenn Dich der Frust packt und Du deprimiert bist: Setze Dich an einen ruhigen ungestörten Ort und ziehe Bilanz: Mach zwei (geistige) Listen. Liste1: wie wäre mein Leben weiter verlaufen, wenn es kein Baclofen geben würde und Liste2 was hat sich für Dich durch Baclofen POSITIV verändert. Bewusst keine Negativ-Punkte auf Liste2 - das könnte ggf., wenn man gerade ganz blöde drauf ist, in "jammern über das halbleere Wasserglas" umschlagen. Kopf hoch - es gibt einen logischen Grund, warum Baclofen nicht "ideal" funktioniert. Du musst ihn nur finden. O.K. es kann mit der Suche länger dauern - aber das ist kein Grund gar nicht erst damit zu beginnen!
_________________ Liebe Grüsse Mausi
"Arroganz ist die Kunst, auf die eigene Dummheit stolz zu sein"
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten
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Nordlicht
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Freitag 6. Mai 2011, 19:31 |
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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Hallo Willo, das könnte für mich persönlich einer der wichtigsten Threads überhaupt werden, in diesem Forum. Bin nun erst einen Monat dabei, habe in diesem aber wohl wie im Zeitraffer, die Phasen durchlebt, die Du in einem längeren Zeitraum durchlebst hast. Daher auch meine Ratlosigkeit, wie es denn mit Bac weiter gehen soll, zumal mich die Gewichtszunahme zur Zeit ziemlich annervt. Auch musste ich bei 75 aufgrund von "Desorientierung", wie auch immer man diesen Begriff auslegt, passen und runtergehen. Gehe noch stark davon aus, das Baclofen bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirkt, sowohl was die Nebenwirkungen betrifft, als auch die Art und Weise wie das Craving unterdrückt wird. Eine Frage hätte ich noch, da sie mich zur Zeit sehr bewegt und ratlos macht: Zitat: Was mir dabei im Wege steht, ist kein Craving. Nur die Lust, sich zu betrinken. Auch ich hatte bei meinen insgesamt drei Vorfällen kein Craving, nur den Wunsch meine alten Verhaltensweisen wieder aufzunehmen, die Emotionen zu durchleben, die mir ohne den Alk so einfach nicht möglich sind. Aber, und jetzt kommt die eigentliche Frage: Wo ist da im Endeffekt der große Unterschied, wenn es um das Resultat geht? LG, Nordlicht
_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
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Nordlicht
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Freitag 6. Mai 2011, 19:34 |
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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Und noch ganz persönlich @Willo:
Wie hoch auch immer Dein IQ ist, Dein EQ ist mit Sicherheit noch um einiges höher, wie ich Dich so in diesem einem Monat seit meinem Betritt so kennengelernt habe.
_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
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invorio
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Freitag 6. Mai 2011, 22:04 |
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@ Willo Zitat: Was mir dabei im Wege steht, ist kein Craving. Nur die Lust, sich zu betrinken. Du bist unterfordert, unzufrieden usw., das ist hochgradig emotionaler Stress, der den Wunsch zu trinken erzeugt, dem Du nicht widerstehen kannst. Wir nennen das Craving. Craving ist doch nicht nur 5:00 Uhr morgens an der Tanke mit zittrigen Fingern als Folge von chronischem Alkoholkonsum. Ganz im Ernst: Du bist wieder auf die Stufe des vorchronischen Trinkens zurückgefallen; in der Stufe nannte man Craving noch Lust, sich zu betrinken, da die körperlichen Symptome noch nicht so ausgeprägt waren. Ich sehe dafür bei Dir 2 Gründe: 1. MT; Alkoholkonsum ist der größte Reiz für einen Alkoholiker; das kannst Du mit Deiner niedrigen Dosierung nicht wegdämpfen, d.h. es stellt sich kein oder nur ein geringer positiver Effekt auf Deinen GABA-Haushalt ein. 2. Absetzen von Baclofen weil Du fälschlicherweis annimmst, Du brauchst das Baclofen nicht mehr; damit vernichtest Du den bereits erreichten Teilerfolg. Es passiert nicht von heute auf morgen, aber innerhalb von Wochen und Monaten kommt das Craving wieder (Lernerfolg der NMDA-Rezeptoren!). Ist eigentlich nicht weiter schlimm. Du musst nur Deinen aktuellen Status akzeptieren und noch einmal von vorne mit der Baclofen-Therapie anfangen. Lg invorio
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Samstag 7. Mai 2011, 10:14 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Hallo Willo,
habe durch die Beträge wieder viel über mich erfahren. invorio hat recht. Unterforderung und Unzufriedenheit ist absoluter emotionaler Stress. Das ist bei mir auch der Fall. Ich habe das Verlangen zu trinken, um nicht immer dieses Feuerwerk in meinem Kopf zu haben. Dabei level ich den Alk, ohne mich zu betrinken.
Den Zusammenhang von Bac und MT kenne ich mittlerweile sehr gut. Ab einer gewissen Regelmäßigkeit und Menge ist Bac wirkungslos. Ich habe dann immer wieder versucht, noch höher zu dosieren, aber wie schon erwähnt war der Effekt umgekehrt. Ich trank, weil ich mich so gleichgültig fühlte.
Es hilft wohl nichts. Der Alk muss weg!
Lg Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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invorio
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Montag 9. Mai 2011, 06:51 |
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@ Willo
Gut, dass Du Dich für einen Neuanfang entschieden hast, hätte es eigentlich eine andere Entscheidung geben können, nachdem Du erfahren hast, dass Baclofen wirklich "funktioniert"? Wohl nicht, das wäre dann unter Fahrlässigkeit einzuorden. Ich möchte auf Deine 4 Fragen antworten: 1. Für eine Toleranzentwicklung bzw. ein Nachlassen der Wirkung gibt es keinen Anhaltspunkt. 2. Dauerhafte Abstinenz ist sicher nicht der einzige Weg und MT führt nicht auf Dauer automatisch zum Rückfall. Aber MT erhöht Dein (Rest)-Cravinglevel trotz Baclofen, d.h. Du bist näher dran am Rückfall. Ist seit einigen Umfragen eigentlich bekannt 3. und 4. gehören zusammen und die Antwort hast Du mit Deiner Geschichte gegeben. LG invorio
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Montag 9. Mai 2011, 11:26 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Hallo Willo, habe in deiner Analyse zwei wesentliche Punkte gefunden, die ich noch mal unterstreichen möchte: Willo hat geschrieben: Man kann daraus auch etwas lernen: Bac allein schaltet die Möglichkeit nicht aus, den Alkoholkonsum wieder hochzufahren. Denn auf die glorreiche Idee, ein zweites, drittes, viertes Glas zu trinken, bin ich ja trotz Bac gekommen. War gar kein Problem.
Bac dämpft eindeutig das craving, kann aber eine einsetzende Spirale von „wieder weiter trinken“ nicht aufhalten. Das einzig positive ist, dass ich mit Hilfe von Bac leichter wieder runterkommen kann. (Mit sehr viel Willen und tritt in den eigenen Arsch). Das hätte ich ohne Bac vorher nie geschafft. Willo hat geschrieben: Denn eines ist mir auch aufgefallen: die toxische Scham, ein schlechtes Gewissen, ist ausgeblieben. Schön für die Psyche, aber natürlich auch eine Gefahr: man kann sich auch "glücklich" kaputt trinken. Also Obacht: das schlechte Gewissen als Instanz, als Torwächter, ist unter Bac offenbar nur eingeschränkt verfügbar.
Ich würde nur das Wort Glück durch das Wort Gleichgültigkeit ersetzen. Dies ist im Übrigen ein Argument für die Bac-Gegner, die das schlechte Gewissen für sehr wichtig halten, um trocken zu bleiben (die gehen natürlich von einem Leben ohne Alk aus). Ich bin nicht glücklich wenn ich getrunken habe, zerfleische mich aber auch nicht. MT und Bac bleibt ein Drahtseilakt: Nach einer längeren Bac-Therapie mal wieder ein Glas zu trinken scheint zu funktionieren. Regelmäßiges trinken führt in die Sackgasse (da die Wirkung von Bac aufgehoben wird). Unzufriedenheit und IASS kann nur durch Eigenverhalten geändert werden. Ich weis wo von ich spreche und weis wie schwer das ist. Wünsche Dir viel Kraft für den Neuanfang. Lg Volker P.S. Ich habe seit Donnerstag den Alk weggelassen und es geht mir von Tag zu Tag besser
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Probleme auf der Langzeit - Strecke? Verfasst: Montag 9. Mai 2011, 12:36 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Hier ist also Eigenhirn, ggf. zu ersetzen durch einen Arschtritt von außerhalb Lieber Willo, Du willst einen Arschtritt? – Du bekommst einen Arschtritt! Unterforderung eines armen „Hochbegabten“ soll es also jetzt sein. Sorry, aber da musste ich wirklich lachen. Mein Eindruck war immer das Gegenteil, Überforderung ist Dein Thema und das solltest Du schleunigst bearbeiten. Klar so ein IQ von 145 ist schon beeindruckend. Andere werden damit Schachweltmeister, Nobelpreisträger oder auch nur ganz einfache Ärzte wie z.B. O. Ameisen. Ahh, man hört fast nichts mehr von ihm – Kiefer behauptet dass er längst wieder säuft, ich weiß dass er sich seines Lebens freut und er freut sich über die Revolution, die von unten stattfindet. Das war nicht immer so und bei dieser Gelegenheit empfehle ich Dir, das Buch noch einmal von vorne zu lesen. Besonders die Passagen, in denen er das Desinteresse an seiner Entdeckung beklagt. Möglicherweise dachte er, dass er einen Nobelpreis verdient hätte, zumindest hätte die Welt der Wissenschaft ihn mit Beifall für seine Leistung feiern können. Hat sie nicht, ganz im Gegenteil. Skepsis, Häme, offene Feindschaft und Missgunst bis zur Denunziation war die Reaktion und ist es bis heute. Gut, ein paar kleine Erfolge hatte er schon. Ein Auftritt bei Günther Jauch, weltweit ungefähr 600.000 verkaufte Bücher die anscheinend keiner richtig liest und ein dankbarer Patient der 500.000 € für eine Studie in Amsterdam überwiesen hat. Bleiben noch ein paar Hundert Ärzte und Therapeuten in aller Welt – ohne große Namen – die in ständig steigender Zahl von Erfolgen mit Baclofen berichten, ein paar Tausend berichten nicht, sie verschreiben und staunen höchstens über die Erfolge wie z.B. mein Hausarzt. Das ist alles an Erfolg über einen Zeitraum von SIEBEN JAHREN. Und jetzt kommst Du und lamentierst hier rum, beklagst Dich dass nichts wirklich so rund läuft wie Du gedacht hättest. Wie rund soll es denn sein? Mich würde alleine schon der Gedanke an einen täglichen Kindergarten überfordern, Du machst das mal eben so. Das Geschäft läuft nebenbei auch ganz gut. Im Instrumentenbau könntest Du jederzeit wieder ein gutes Auskommen finden, die Angebote gibt es. Alles zusammen geht nicht – die Qual der Wahl ist unerträglich. Dazu kommt die Qual der Wahl der richtigen Strecke für die nächste Fahrradtour und und ... jammern auf hohem Niveau könnte man sagen. Perfektionismus ist für einige Menschen lohnenswerte Zielsetzung, für viele ist es der sichere Weg in den Untergang. Vielleicht denkst Du mal darüber nach: Leben ist das, was stattfindet während Du es noch planst ..., und ja, auch Hermann Hesse lesen kann hilfreich sein. Vielleicht hilft Dir auch ein Mail das mich gestern erreicht hat, ganz einfache Worte, ganz kurz gehalten: Zitat: Hallo Federico! Ich hoffe das es dir gut geht! Wir haben uns lange nicht gehört! Nein! Ich sollte wohl sagen, ich habe mich lange nicht mehr gemeldet ;o) Aber ich verschwinde immer mehr in meiner kleinen Welt und kann es mittlerweile richtig genießen.Bei dir hat sich sicher sehr viel getan. Und Du bist wahrscheinlich mit so vielen Leuten im Kontakt, das Du dich gar nicht mehr an unser Telefongespräch erinnerst ... Aber mir hat es seinerzeit viel gegeben und ich war sehr froh über unser Gespräch. Seit nun mehr einem Jahr nehme ich meine Tabletten und es geht mir so verdammt gut!Hast Du den Versuch gestartet ohne Bac auszukommen? Leider verfolge ich das Forum seit einer ganzen weile nicht mehr. Also, solltest du darüber geschrieben haben, weiß ich es leider nicht. Nicht weil es mich nicht interessiert, sondern ich kann halt Nachts wieder schlafen!! ;o) Vielleicht darf ich Dich ja mal wieder anrufen und persönlich hören was so aus dem ein oder anderen Plan geworden ist und wie es bei Dir/Euch läuft. Würde mich freuen von Dir zu hören XXXXX Dieses Mail ist übrigens von http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... 6693#p6693 und nein, 3EP1 wird nicht von mir gecoacht. @Willo, es gibt viele ähnlich verlaufene Langzeiterfahrungen von Mitgliedern des Forums die nicht mehr mitlesen wollen. Sei es weil sie sich von der geballten Intelligenz überfordert fühlen, sei es weil sie endlich zufrieden und ungeplagt vom süchtigen Trinken ein lebenswertes Leben führen können. Keiner hat das große Rad gedreht, keiner hat seinem Leben eine spektakuläre Wende gegeben und den meisten ist die genaue Wirkungsweise von Baclofen sehr egal. Einige sind komplett Abstinent, andere genießen mal einen Schluck Wein, alle sehen das Erreichte im richtigen Licht und ja auch mit Dankbarkeit. Tigerfee brachte es kurz vor meinem Urlaub in einem Telefonat in bestem Frankfurter Slang so auf den Punkt: „wenn ich des Baclofen und des Forum ned ghabt hädd, wär isch jetzd dood oder unde de Brügg, soviel is sischä“. Alles liebe wünscht Dir Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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