Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. April 2013, 08:22 
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Registriert: Sonntag 8. Mai 2011, 18:58
Beiträge: 136
Das kann ich nur vollends bestätigen. War seit Dezember 2 mal in der Entgiftung. Hatte da aber auch nicht mehr die Möglichkeit mich großartig nach einer richtigen Klinilk umzuschauen. Hatte zwar vorher extra noch angerufen und gefragt, aber dann wird einem doch gesagt, dass müssen sie dann mit dem Oberarzt klären oder Ähnliches. Außerdem. so habe ich es zumindest erfahren, wird einem erst vor Ort gesagt, ob ein Platz frei ist, sonst fahren sie dich in die nächste Klinik wo was frei ist. Da ist es ja fast unmöglich das vorher abzuklären. Ich würde es immer "heimlich" mitnehmen, wenn es dann doch klappen würde ist ja alles Ok. Bei mir haben sie Baclofen von 150 mg direkt auf 0 gesetzt, mit der Begründung, "da gibt es keine Absetzterscheinungen." mein Hausarzt konnte es auch kaum glauben. Da konnte ich noch so viel erklären, dass man es ausschleichen muss. Bei den Antidepressiva das gleiche Spiel. LG Baclofino

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. April 2013, 12:25 
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Beiträge: 1725
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baclofino hat geschrieben:
Bei mir haben sie Baclofen von 150 mg direkt auf 0 gesetzt, mit der Begründung, "da gibt es keine Absetzterscheinungen."
Eine ähnliche Aussage habe ich mir auch schon anhören müßen: "aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen" (damals von 200 auf 0).

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. April 2013, 20:23 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
In der Fachinformation zu Baclofen (Beispiel: Baclofen Dura, Ziff. 4.8) steht wörtlich:
"Nach mehrmonatiger, hochdosierter Baclofen-Behandlung kann es nach plötzlichem Absetzen der Therapie oder abrupter Dosisreduktion zu Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Agitiertheit bis hin zu manischen Zuständen, zu visuellen und akustischen Halluzinationen und zum Auftreten lokaler oder generalisierter Krampfanfälle bis hin zum Status epilepticus sowie zur Rebound-Spastizität und Hyperthermie kommen."
Wer trotz dieses Hinweises eine hochdosierte Baclofenbehandlung abrupt absetzt, begeht eine vorsätzliche, bei entsprechenden Folgen (Krampfanfall, Delir etc.) sogar schwere Körperverletzung und verstößt zudem gegen mehrere Bestimmungen der ärztlichen Berufsordnung.
Da hilft also im Zweifelsfall nur der Hinweis auf die Fachinformation und die unmissverständliche Androhung von Strafanzeige und Disziplinarverfahren!

Vielleicht könnte man den Textauszug aus der Fachinformation und die juristischen Konsequenzen eines Therapieabbruchs auf einer laminierten Karte in Scheckkartengröße mitführen, die man dem Arzt vorlegen kann, so eine Art "Baclofen-Behandlungsausweis"...

LG

Praxx

P.S. In meiner Stadt habe ich nach einem unerfreulichen Vorfall die Chefärzte der psychiatrischen Abteilungen angeschrieben und auf diese Probleme hingewiesen, beide haben zugesichert, das Thema in der Klinikkonferenz eindeutig zu regeln


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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. April 2013, 20:47 
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Lieber Praxx,

das ist mir hier leider in den Entgiftungen nicht gelungen. Lediglich auf der Intensivstation und internistischen Notaufnahme der Uni gelingt es...leider ist der Name Baclofen mit meinem dort eher negativ verknüpft! Ich kann es gut verstehen.

In einem kleineren Krankenhaus klappt es auf der "Inneren". Es gibt dort einen Super-Oberarzt, der auch unsere "Entwicklung" wohlwollend verfolgt und mich immer an die 3 Gs erinnert.

LG, jivaro

Die Idee mit dem Behandlungsausweis finde ich gut!

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Freitag 19. April 2013, 07:46 
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die als PDF downloadbare Entgiftungswarnung kann auf jedem Drucker (auch sw) in einwandfreier Qualität ausgedruckt werden. Die Farbdarstellung ist websicher und sollte auch im Falle eines reinen schwarz-weiß-Ausdrucks deutlich dargestellt werden. Vielleicht probiert es jemand aus, mein Drucker kann ohne komplizierte Einstellungsänderungen leider nur Farbe.

Scheckkartenformat = 8,5 x 5,4 cm

LG Federico


Dateianhänge:
Entgiftungswarnung.pdf [38.45 KiB]
439-mal heruntergeladen

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Samstag 20. April 2013, 18:32 
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@all,

Alkoholabhängige: Erkennen und individuelles Behandeln nach der Typologie nach Lesch Nur auf den ersten Blick off-topic

Zusammenfassend ist in der Therapie festzuhalten, dass heute starre Angebote für "alle" Alkoholabhängigen abzulehnen sind [1–5]. Dies gilt besonders, wenn die Regeln einer Institution (ambulant oder stationär) wichtiger genommen werden als die Bedürfnisse der Alkoholabhängigen. Stationäre Angebote, die weit weg vom Wohnort und ohne ambulante Nachbetreuung angeboten werden, verbessern nur sehr selten den natürlichen Verlauf. Eine individuelle Entzugsbehandlung und eine ambulante, spezifische, pharmakologische und psychosoziale Therapie nach Untergruppen von Alkoholabhängigen (z. B. Typologie nach Lesch) über mindestens 15 Monate haben die besten Therapieerfolge. Rückfälle sind kein "Versagen" des Patienten, sondern der Mechanismus der Rückfälle sollte zu einer Modifikation der therapeutischen Strategien führen. Die Lebenserwartung von Alkoholabhängigen ist deutlich verkürzt und Spitalsaufenthalte sind häufig. Wirksame spezifische Therapien verbessern die Verläufe, sparen Kosten und mildern das Leid von Patienten und deren Familien.

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Sonntag 21. April 2013, 22:09 
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Federico hat geschrieben:
mein Drucker kann ohne komplizierte Einstellungsänderungen leider nur Farbe.
LG Federico


Männer & Technik, nimm mal die Farbpatrone raus, 1o Sekunden Arbeit und Du hast sowas von Schwarz / Weiss, kaum auszuhalten, oder Fehlermeldung, ha.

Die Idee, im Notfall behandelnden Ärzten mitzuteilen, daß man medikamentös
eingestellt ist, ist sehr gut.

Das man Alkoholiker ist, abhängig, auch.

Bin aber zuversichtlich, daß ein Notarzt, Arzt auf einer Unfallstation, Psychatrie,
Entgiftung, wohl schon sieht, was anliegt, und auch jeglichen Ansatz von Delir
erkennt.

Das können die, werden aber natürlich keine Medikamente akzeptieren und verabreichen,
die nicht zugelassen sind.

Und das ist das leidige Thema, der Hund beißt sich in den Schwanz,
Veränderung kommt erst positiv, und dann schnell, wenn baclofen indiziert ist.
Alles andere ist ein unendlicher Kampf, wir müssen nicht siegen, aber tun.

lg @sabine

:-bd :-bd :-bd

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es ist genug Sabine!


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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Sonntag 21. April 2013, 22:51 
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Wohnort: München
@Sabine,

Frauen & Technik. Es gibt ausser Tintenspritzern noch andere Systeme, z.B. Festtintenphaser von Xerox. Wenn da auch nur ein einziger Wachsstift fehlt, sagt er: bitte legen sie einen neuen Magenta-Stick ein. Drucken mag er dann gar nicht mehr. Andere Frage, wieso hast Du es nicht mit Deinem Bubblejet einfach ausprobiert und mir das Ergebnis mitgeteilt – keine 10 Sekunden Zeit gehabt?

Delir erkennt der Arzt erst dann, wenn Du schon mittendrin steckst und dann ist es in der Regel zu spät. Haldol ist dann die Konsequenz. Abgesehen davon gibt es noch den Krampfanfall der meist sehr plötzlich und ohne Vorwarnung kommt. Meinst Du nicht, dass man das verhindern sollte, wenn es möglich ist.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Montag 22. April 2013, 19:15 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
@Federico
@all
Zitat:
die als PDF downloadbare Entgiftungswarnung kann auf jedem Drucker (auch sw) in einwandfreier Qualität ausgedruckt werden.
Der Druck aus dem PDF funktioniert mit einem 10-jährigen s/w Laserprinter (HP-Druckersprache) in allen Disziplinen (Checkkartenformat, Lesbarkeit) hervorragend. Laminieren et voilà, sieht professionell aus.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: PUBLIC WARNING
BeitragVerfasst: Mittwoch 1. Mai 2013, 19:15 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Leser -Innen,

gerade habe ich wieder mit der Intensivstation einer Klinik telefoniert. Ein junger Patient hat in suizidaler Absicht eine Überdosis Baclofen in Kombination mit seinem Psychopharmakon und einer nicht unerheblichen Menge Alkohol eingenommen. Seit gestern ist er nun auf der Intensivstation eines kleineren Krankenhauses in Behandlung und die KollegInnen besprechen mit mir die Baclofendosierung. Ich bin sehr dankbar dafür. Der Patient ist "nicht führbar" und musste gerade wieder "ins Künstliche Koma" gelegt werden. Der Patient hatte sich - meines Wissens nach - statt der zunächst angegebenen Menge Baclofen auf über 275mg/d in relativ kurzer Zeit hochdosiert.....zunächst kein Suchtdruck - realisieren des Wunders der Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol trotz erheblicher kognitiver Einschränkungen. Fast tägliche Telefonate........sehr schwierige Lebensumstände, eine Mutter, die vor Sorge vergeht....aber dann Rückfall mit Alkohol, schliesslich Abbrechen der Kommunikation per Telefon…..gestern Anruf der Intensivstation nach Vorlage des Papiers „Individueller Heilversuch“ durch die Mutter des Patienten. Die Warnung Baclofen nicht abrupt abzusetzen wurde ernst genommen, die Dosis von 50mg/d als Testdosis nach abgeschlossener Beatmung ist nun zu niedrig.

Ich kann alle Ärzte verstehen, die die off-label-Verschreibung von Baclofen ablehnen. Ein Rückfall mit Alkohol in grösserer Menge, zB. eine Flasche Wodka in Kombination mit Baclofen in hohen Dosen ist eine Katastrophe! Unehrlichkeit in der Kommunikation – aus Angst, vermeintlichem Recht auf Selbstbestimmung (ich mache was ich will) oder schlicht „situativ bedingter Überforderung oder Kurzschlussreaktion“ lassen zumindest mich in meiner Verschreibungspraxis sicher noch kritischer werden. So werden wir die Implementierung von Baclofen in die Therapie sicher nicht erreichen…..

Ich bedanke mich „inkognito“ bei der behandelnden Klinik sehr, sehr herzlich.

Dringende Bitte: Liebe "BAC-USER" -geht mit Verschreibungen verantwortungsvoll um!!!

LG jivaro

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