Antwort erstellen

Ein Unglück kommt selten allein, gilt für 80% der Patienten

Samstag 23. Februar 2013, 02:39

2010 - Psychiatrie-Verlag
Psychose und Sucht Behandlung und Rehabilitation
Harald Sadowski, Frieder Niestrat

Tipp: bei Google leicht zu finden als PDF

Etwa 80 Prozent der Patienten mit Abhängigkeitsstörung leiden zusätzlich unter psychiatrischen Störungen. Das können Schizophrenie sein, Depressionen, Angst- und Persönlichkeitsstörungen, Zwänge, aber auch ADHS oder posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).

Umgekehrt haben 30 bis 50 Prozent aller psychiatrisch behandelten Patienten neben der psychischen Erkrankung auch eine Substanzstörung. Sie sind zusätzlich von Alkohol, Sedativa, Cannabis, Stimulanzien oder anderen Drogen abhängig.

Re: Ein Unglück kommt selten allein, gilt für 80% der Patien

Samstag 23. Februar 2013, 03:11

Bei mir ist es das Asperger-Syndrom. Allerdings habe ich auch einen liebgewonnenen Leidensgenossen, der weder Alk. trink, raucht, noch sonstlige Rauschmittel zu sich nimmt (und keinen Kaffee trinkt).

Der (leider zu seltene) Umgang mit Ihm ist immer wieder eine Bereicherung für mich. Er kennt meine Problematik und respektiert meine Bemühungen :-bd

Nur nebenbei: er hat sich darauf spezalisiert Fahrräder in Züge mitzunehemen in denen das eigentlicht nicht erlaubt ist. Meine Fotostrecke Hannover Hbf: http://www.flickr.com/photos/27831449@N ... 376654558/

Ist letztendlich Hangepäck/Tragegut :ymtongue:

Re: Ein Unglück kommt selten allein, gilt für 80% der Patien

Samstag 23. Februar 2013, 09:40

Bei mir PTBS (frühkindliche seelische und körperliche Gewalt). Vielleicht wirkt Baclofen deshalb bei mir von Anfang an ausserordentlich gut. Es geht weit über die cravingunterdrückende Wirkung hinaus – don't worry, „B“ Happy.

Im Zusammenhang mit Baclofen ergeben Erkenntnisse aus diesem Buch, neue Hinweise auf bisher unerklärbar unterschiedliche Erfolge in der Behandlung. Bestimmte Angststörungen scheinen von Baclofen mehr zu profitieren als z.B. narzisstische Persönlichkeitsstörungen.

Die Annahme, eine weitergehende Psychotherapie wäre wichtig und durch Unterdrückung von Craving erst möglich, scheint jedenfalls bestätigt. Es gibt vorsichtige Hoffnung für nachfolgende Generationen, dass der „Drehtürmechanismus“ frühzeitig erkannt und unterbrochen werden kann. Baclofen wird eine große Rolle bei neuen Therapien spielen aber nicht die einzige Option bleiben. Die Aufforderung von Olivier Ameisen, „Suchtforscher“ mögen bitte ihren Job machen, ist nicht ungehört geblieben.

Gefühlt hat sich in den vergangenen 10 Jahren deutlich mehr Fortschritt ereignet, als in den 60 Jahren zuvor. Recovery statt Rehab wird weiter an Akzeptanz gewinnen.

LG Federico
Antwort erstellen