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Mirtazapin

Montag 15. Dezember 2014, 17:02

Habe Mirtazapin bei meiner Entgiftung verordnet bekommen. Ich hatte dort in der Klinik massive Schlafstörungen und dagegen half es wirklich gut. Als ich dann später in meinem Klinikbericht etwas von Depression in mittlerer Stärke las, habe ich mich entschlossen es weiter zu nehmen.

Allerdings war mein Hausarzt auf dem Spartrip und verschrieb mir nicht die originalen Schmelztabletten unter dem Namen Remergil, sondern ein Generikum von Ratiofarm (glaube ich), mit dem Hinweis die 30mg Tabletten hätten einen Spalt und man könne sie prima teilen, um auf die 15mg zu kommen, die die Psychiater der Entgiftungsklinik verordnet hatten.

Als ich ich dann viele Wochen später in Entwöhnungsklinik ankam, riefen die dort wegen dieser Medikamentierung sofort einen Psychiater zur Hilfe. Der setzte die Dosis dann auf 30mg hoch (bei dem billigen Zeug von Ratiofarm).

Das Mirtazapin hat mir eigentlich ganz gut getan. In der psychiatrischen Klinik, wo ich zur Entgiftung war, war es eigentlich das erste Mittel zur Bekämpfung von Depressionen. Nebenwirkungen hatte ich keine und aufgehört damit habe ich nur, weil es zu einem Zerwürfnis mit diesem Hausarzt kam. Auch das abrupte Absetzen des Medikaments blieb folgenlos.

Fazit: Ich kann dieses Medikament empfehlen. Aber ich bin mir durchaus bewußt, dass psychoaktive Substanzen bei verschiedenen Menschen sehr verschieden wirken können. Nebenwirkungen gab es bei mir nicht, bis auf einen leichten Schleier zwischen mir und der Welt, aber das haben wohl all diese Substanzen gemeinsam.

Gelernt habe ich davon, dass Originalprodukte und Generika nicht immer die selbe Wirkung haben. Das Originalprodukt Remergil wirkte viel besser als das Generikum, obwohl ich davon ausgehe, dass da die selbe Substanz drin ist. Das hat vielleicht auch mit der Art der Applikation zu tun. Das Original war eine Schmelztablette, die man sich unter der Zunge zergehen ließ, das Generikum eine Filmtablette, die man herunterschluckte.

Nachträglich betrachtet glaube ich schon, dass das Mirtazapin mich einige Zeit davor bewahrt hat, den Alkoholkonsum ausufern zu lassen. Es hat die Ursache dafür, die Depressionen gedämpft. Ich bin mal sehr gespannt, was Baclofen bingt im Hinblick auf Craving. Werde mir aber wohl das Mirtazapin gleich wieder mit verschreiben lassen, um mehr Sicherheit zu haben, dass es funktionieren wird mit überwiegender Abstinenz, so wie ich mir das wünsche.

Re: Mirtazapin

Montag 15. Dezember 2014, 18:38

Kirk_L hat geschrieben:Das Mirtazapin hat mir eigentlich ganz gut getan.

Mir auch.

LG Federico

Re: Mirtazapin

Dienstag 16. Dezember 2014, 01:36

Die Kombi Baclofen und Mirtazapin (in meinem Fall von der Fa. Aurobindo) wirkt Wunder.
Übrigens danke für den Hinweis auf die Filmtabletten!

Nach einem Unfall war ich vor kurzem für eine Nacht im Krankenhaus und musste meine Medikation angeben. Das was ich zur Nacht bekommen hatte war keine Schmelztablette. Ich habe das bei der Nachtschwester reklamiert, sie hat mir jedoch die Packung gezeigt und meinte, dass die Ausführung der Tabletten von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist.

Das habe ich ihr damals nicht geglaubt, konnte irgendwann aber trotzdem gut einschlafen :D
Die Schmelztabletten gefallen mir besser, da die Wirkung m.E. schneller eintritt. Einfach ins Bett und die Tablette auf die Zunge legen...
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