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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Sonntag 16. Februar 2014, 19:32 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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ralf hat geschrieben: vielfach sind auf den Fluren der Suchtmedizin junge Assistenzärzte zu finden, die dort ihre zwei Jahre durchlaufen und dann weitergehen, ohne eigentlich wirkliches Interesse. @Ralf, danke für diesen Beitrag, in meiner Erinnerung ist das definitiv so gewesen. Ich habe nur eine Ärztin kennengelernt die anders dachte und Ü-50 war. Sie wurde vom gesamten Pflegepersonal hinterrücks verhöhnt und verlacht, weil sie von ihren Patienten als „meine Kinder“ sprach. Sie war Chefärztin einer offenen Abteilung für Heroin- und andere harte Drogen. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Dienstag 18. Februar 2014, 00:09 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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Hallo Federico ! genauso war, - ist, es hier im westfälischem Raum : Ich habe nur eine Ärztin kennengelernt die anders dachte und Ü-50 war. Sie war Chefärztin einer offenen Abteilung für Heroin- und andere harte Drogen.Unser ( hier) Chefarzt hat die gesamte Suchtstation ; alle anderen Ärzte assistieren nur, und das eben ganz rational ... : - körperl. Entzug ist durch ..., - raus ! , - Weiterleitung an Suchthilfen ( Caritas oder Diakonie ) , Empfehlung : besuchen sie eine Selbsthilfe - Gruppe ... Und da begegnet man all zu oft leider den " Ewig - Trockenen " Wies - Nöß altkluge Weißnase ... und da dann auszusteigen : wie @Lisa es schreibt : Zitat: weil mein Widerstand als Trotz oder Aufbegehren aufgefasst wurde, im Grunde aber immer gesunde Ablehnung gegen diese Begrenzung beinhaltete: Du hast deine Grenze erreicht - es geht nie mehr zurück. Neue Wege zu gehen, bereit zu sein : Unser Chefarzt verwendet oft das Beispiel einer Waage...- was Dich einerseits herunter zieht --- und was du in die andere Seite, in die Waagschale an eigenen Stärken und Ressourcen hineinlegen und dagegenhalten kannst ... - und glücklicherweise aktualisiert er auch... : Wie geht es Ihnen denn momentan ? "- parallel zu den regelmäßigen Besuchen in ambulanter Nachsorge und dem Austausch hier im Forum, - verändert sich mein Zustand eben zum Glück : immer ein Stück mehr in die "andere" , - ein bisschen mehr zufriedene Richtung ! lieben Gruß, Ralf.
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 00:17 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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Hallo, @ All ! gestern Abend bin ich zufällig über ein "OUTING" gestolpert ...: 7 Dinge, die ich in einem Jahr ohne Alkohol gelernt habevon einer Kelly Fitzgerald ... ( sagt mir so weiter erstmal nicht´s, aber ich fand es doch lesenswert !)http://www.huffingtonpost.de/kelly-fitz ... mg00000071dann ein weiteres Outing eines Marathon - Läufers aus dem Münsterland : Hermann Wenning : Lauf zurück ins Leben ;http://www.berlinerliteraturkritik.de/d ... iegen.html"Am Ende des schwierig-schmerzhaften Weges steht eine einzige Einsicht: Du musst Dein Leben ändern! Hermann Wenning ist ins Leben zurückgelaufen. Er hat seine Krise zu Papier gebracht und ist aufs Siegerpodest zurückgekehrt." ... mag ja "- Betroffenheits - Prosa - " sein ... - für mich sind sie,- ein Stück weit Sieger ! des weiteren spiele ich auch nicht mit dem Gedanken, mein Leben in Buchform zu präsentieren  ..., - aber vielleicht auch gegen Ende des Jahres : 7 Dinge, die ich in einem Jahr ohne Alkohol gelernt habe... - hier im Forum zu schreiben ... lieben Gruß, ( von einem grad´etwas übermütigem ) Ralf.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 00:26 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: In der Kindheit im Münsterland trieb er Sport bis zum Umfallen, für Freunde oder gar Freundin hatte er keine Zeit. Er wurde ein Workaholic, hatte zeitweise drei oder vier Jobs. Schließlich begann mit einer einzigen Ecstasy-Pille die Drogenkarriere. Nun scheint er nach langem Kampf mit dem Laufen wieder eine gesündere Sucht gefunden zu haben. „Man läuft sich in einen Rausch, der im Prinzip viel schöner ist als ein Drogenrausch“, schreibt er. Beim Laufen produziert der Körper Glückshormone, die chemisch denen der Opiate ähneln. @Ralf, jetzt frage ich mich, Dich: was bitte hat der Mann denn eigentlich an seinem Leben geändert? LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 11:03 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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hallo Federico ! http://www.youtube.com/watch?v=dqa1cjqpg3E ...in 3 Bundesländern saß Hermann Wenning in 4 verschiedenen Gefängnissen insgesamt 30 Monate seines Lebens ein. Seine Drogensucht mit der zugehörigen Beschaffungskriminalität brachte ihn dorthin. Ob Alkohol, Cannabis, Ecstasy, Speed, LSD, Kokain und auch Heroin konsumierte er in großen Mengen. Seine Sucht finanzierte er als obdachloser Junkie mit Diebstählen und Einbrüchen. Im Gefängnis begann er mit dem Laufen. Ein Justizbeamter nahm Wenning mit raus zu einem Volkslauf. Das war der Wendepunkt in seinem Leben. Heute ist er clean und trocken. Er hat einen festen Arbeitsplatz, ist begeisterter Marathonläufer und steht wieder fest im Leben. Über seine bewegende Geschichte hat Hermann Wenning ein Buch geschrieben. „Lauf zurück ins Leben“... in einem anderen Video bei YouTube , schildert er (ohne grosse rhetorische Gewandheit), seine Idee vom Ausstieg : bei Ihm war es das Laufen, bei jemand anderem könne es die Musik sein, - oder der Glaube könne auch helfen, einen Absprung zu schaffen ... Er hat den Ausstieg zweifelfrei geschafft ! - soviel erstmal zu dem Mann H. W. ; Was mir gefällt, sind Leute, die es geschafft haben ! wie auch immer ... --- ich gönne jedem, der es kann : moderates Trinken ; - für mich funktioniert das nicht. Ich gehöre zu dem großen Verein der ca. 1,8 Mio. Abhängigen ... - ist so. zu lange habe ich mir selbst etwas vorgemacht mit " mit mal wieder probieren "... ich gehe leider im Kreis herum... ich hasse auch jegliche Form von fanatischen " Abstinenz - Formeln " und Getue ; - ich will wissen, wie es ist, wenn die Sucht wieder in den Hintergrund rückt . lieben Gruß, Ralf. ps: Wir brauchen noch nicht einmal so weit nach draussen schauen ; --- Hier im Forum gibt es auch genügend Beispiele ; manche sind momentan aktiv hier , andere schauen noch gelegentlich hier vorbei ; - Die Sucht ist in den Hintergrund gerückt . In meinem zweiten Beitrag , hier im Forum, hab´ ich unsere @ emelie bewundert ; gelegentlich schreiben wir uns ... was hat sie seitdem alles auf die Beine gestellt ; - Eine grossartige Frau !!! Sie steht zu Ihrer Vergangenheit, aber sowas von Supermutig nach vorn´ marschiert ... !!! viewtopic.php?f=40&t=1033&p=9696#p9696
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Freitag 23. Mai 2014, 22:57 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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hallo , @ all ! heute war ja die große Lesung .... - viel neues konnte der gute Mann nicht verkaufen ... - irgendwann würde es bei jedem mal " Klick" machen ... ( - jeder müsse allein darauf kommen - ) und den "neuen Weg" müsse man mit Lesen, Schreiben, Musik, oder wie bei ihm das Laufen und seine mittlerweile ca. 300 Lesungen , ausfüllen . Respekt ; aber sicher eine Art von Verlagerung ... ? alles in allem war es nett, er zitierte auch das Buch von Jörg Böckem ...  warum nicht ... , lieben Gruß, Ralf.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Samstag 24. Mai 2014, 00:37 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Ralf,
Suchtbelletristik halt. Hast Du einen dieser „Du musst dein Leben ändern Romane“ gelesen, kennst Du alle.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Nordlicht
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Samstag 24. Mai 2014, 09:33 |
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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Hallo Ralf, interessanter Thread, mit einer interessanten Entwicklung... Zitat: Nun scheint er nach langem Kampf mit dem Laufen wieder eine gesündere Sucht gefunden zu haben. „Man läuft sich in einen Rausch, der im Prinzip viel schöner ist als ein Drogenrausch“, schreibt er. Beim Laufen produziert der Körper Glückshormone, die chemisch denen der Opiate ähneln. @federico Federico hat geschrieben: jetzt frage ich mich, Dich: was bitte hat der Mann denn eigentlich an seinem Leben geändert?
@Ralf ralf hat geschrieben: Respekt ; aber sicher eine Art von Verlagerung ... ? VerlagerungWas aber eben auch folgendes heißen kann: Ich habe etwas in mir (Sucht), dass sich meist destruktiv äussert - im Sinne von Selbstzerstörung - auf lange Sicht. Da steckt natürlich eine gewisse, durchaus sehr starke Energie drinnen. Ich mag nun nicht so übermütig sein und die Gleichung Sucht = Energie aufstellen , aber zumindest steht Sucht auch für : Behaarlichkeit, Ausdauer (Jahrelang, ich sag nur: jahrelang....)Innovation, Ideenreichtum, Kreativität (wie organisiere, verheimliche, rede ich mich raus)Leidensfähigkeit (Entzüge, depressive Verstimmungen und mehr...)Impulsivität (man kann sich auch spontan entscheiden, zu trinken)Flow-Erfahrungen (durchaus im Sinne von Csikszentmihalyi gedacht)Gefühlsbetontheit (es geht ja oft genug, um die Umwandlung von Gefühlen)
und ja, tatsächlich eben auch ein enormes Maß an Energie: Was habe ich spätabends noch oder sogar nachts für Wege in Kauf genommen - und unter welchen Bedingungen - Wahnsinn!! Wie lange habe ich das ganze gemacht, welche Widerstände überwunden. Ich stelle die Behauptung auf, dass jeder - wirklich jeder - langjährige Suchtkranke grundstäzlich über ein ungeheures Maß an ENERGIE und... lisa64 hat geschrieben: Weil ich stark bin und weil ich ein guter Mensch sein will. Der eine Seite hat, an der die Stärke und der Wille nicht greifen mögen. Aber darob geht alles andere unter. ....STÄRKE verfügt, das - richtig eingesetzt - zu einem Vorteil werden kann. Und da sind wir auch an einem der wesentlichen Punkte angelangt, warum AA für mich nicht funktioniert: Dort geht das Reduktionsdenken in ALLE Lebensbereiche. Ausnahme: AA-Sitzungen (90Tage 90 Meetings-Idee), Kaffee und Zigarettenkonsum ( wenn sie nicht zu strikten Nichtrauchern geworden sind - doppelt Hardcore-Abstinent sozusagen und immer schnell mit guten Tips bei der Hand: "Hör doch gleich auch mit dem Rauchen auf, dann hast Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen". "Danke für den Tip....mach ich, ganz bestimmt, warum bin ich da nicht von selbst drauf gekommen?!") Aber wieder zum Thema: Alle oben genannten Eigenschaften, sind - richtig umgesetzt - wahre Goldgruben an Ressourcen. Ich möchte förmlich eine Suchtverlagerung hin zu etwas mehr....Behaarlichkeit, Leidensfähigkeit, Impulsivität, Flow, Gefühlen .... das alles ist Energie. Und lässt sich auch umsetzen, ohne gleich zum Marathonläufer oder Ironman zu werden, sondern es lässt sich im kleinen auf vielfältigste Weisen einsetzen: beruflich, in Bezug auf Hobbies, in Hinblick auf eine Mission, die man seinem Leben gibt, der Möglichkeiten gibt es viele. Was ich damit sagen will: Es gibt Verlagerung im negativen Sinne (andere Drogen, andere Süchte, exzessiver Sport, Arbeitssucht bis zum Burnout, etc.) oder im positiven Sinne (wenn man sich der Gefahr aber eben auch der Chancen bewusst ist): Zeitweilig intensive berufliche Tätigkeiten auszuhalten, sich voller Begeisterung, langfristig einem Hobby, Sport oder einer Passion zu widmen, seine persönliche Mission (wenn man eine hat) durchgängig zu verfolgen, etc. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten - wenn man sich der Gefahr bewusst ist und gegensteuert, bevor es dann zuviel wird. Meinem Suchtcharakter wurden bisher immer nur die negativen Seiten zugesprochen, aber das andere, das positive wurde dieser Eigenschaft immer abgesprochen. Das sollte man vielleicht auch mal anders sehen (lernen). LG - Nordlicht
_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Samstag 24. Mai 2014, 10:52 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Nordlicht hat geschrieben: Das sollte man vielleicht auch mal anders sehen (lernen). @Nordlicht, Positiv – Negativ – ist immer von der gesellschaftlichen Akzeptanz abhängig. Marathon- Ironman-Läufer sind Helden. Basejumper auch. Wingsuite-Jumper sind Superhelden und werden entsprechend verehrt. Dabei sind sie alle miteinander nur abhängige Konsumenten von Adrenalin. Die Redbull gesponserte Junkiegemeinde mit ihren Todesraten nähert sich immer mehr an die Sterberaten der stofflichen Süchte an. Redbull verleiht tatsächlich Flügel ... LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Bin ich jetzt " - anders - " krank ??? Verfasst: Samstag 24. Mai 2014, 11:02 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: - irgendwann würde es bei jedem mal " Klick" machen ... ( - jeder müsse allein darauf kommen - ) und den "neuen Weg" müsse man mit Lesen, Schreiben, Musik, oder wie bei ihm das Laufen und seine mittlerweile ca. 300 Lesungen , ausfüllen .
Respekt ; aber sicher eine Art von Verlagerung ... ? In Bezug auf die körpereigenen Endorphine (Runner's High): auch deren Produktion lässt sich nicht grenzenlos steigern. Die Phasen "ohne" müssen sein zur Regeneration des Systems, sonst droht Ausbeutung der körpereigenen Ressourcen, aus denen der Stoff produziert wird. Wenn sie nicht mehr eingehalten werden können, gerät der Sportler in den heiklen Bereich und aus dem Gleichgewicht. Der Körper braucht ein down für das up für das down für das up... Dass neue Lebensinhalte her müssen, wenn das Trinken eine Leerstelle hinterlässt, da machen wir wohl alle die gleichen Erfahrungen. Die Suche nach Sinn ist die eine Seite. Was tun mit der freien Zeit, die unausgefüllt bleibt, die andere. Mein Bruder hat das Kettenrauchen unseres Vaters mal sarkastisch als Hobby bezeichnet, das ihm keine Zeit für anderes lässt... Der Effekt war tatsächlich vergleichbar. Bruderherz treibt allerdings viel Sport (Ausgleich) und lässt sich von seiner Arbeit weit über ein normales Arbeitspensum hinaus vereinnahmen. Nach Burn-Out und mit einer chronischen Magenentzündung lässt er sich jetzt umschulen. Sucht war für ihn nie ein Thema, seine übermässigen Engagements legitim (Sinngebung: Sport=Gesundheit / Arbeit=Pflichterfüllung). Suchtverlagerung ist auch so ein Begriff, auf den ich inzwischen leicht allergisch reagiere. Das Schublädchen wird reflexartig gezogen, wenn sich ein diagnostizierter Süchtiger intensiv einer neuen Tätigkeit oder anderen Zielen verschreibt. Grundlegende Interessenverlagerungen geben allerdings auch bei Nichtsüchtigen Anlass zu Skepsis, nur bleibt das Spektrum der möglichen Erklärungen breiter. Mir jedenfalls wurde recht schnell eine Suchtverlagerung auf dieses Forum unterschoben.* Was meint ihr "Co-Abhängigen" dazu? lg Lisa *Worauf ich tatsächlich kurz in Betracht zog, heimlich zu surfen: der Zuschreibung also zu folgen und mich süchtig zu verhalten... Unglaublich.
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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