Freitag 20. Juli 2012, 10:40
In verantwortungsbewusst geführten Foren sollte es für derartige Fälle einen Notfallplan geben. Jeder Administrator kann in solchen Notfällen die IP des suizidgefährdeten Users auslesen und der Polizei melden. Per E-Mail oder Telefon. Wer von einer Ankündigung dieser Art Kenntnis erlangt, hat eine humanitäre Verpflichtung. Abgesehen davon, droht einem Forenbetreiber der dies unterlässt, eine Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung nach § 323c StGB.
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, sollten Admins nicht erreichbar sein. Unter dieser
Adresse erreicht man eine 24-Stunden-Hotline, die technisch und administrativ in der Lage ist, schnelle Hilfe zu organisieren. Das funktioniert auch dann, wenn ihr Ankündigungen in anderen Foren entdecken solltet. Kopiert einfach die URL des Beitrags in das Feld „Adresse des Angebots“, als Grund der Beschwerde genügt „Suizidankündigung“. Bitte notiert Euch diese Adresse oder speichert sie als Bookmark in eurem Browser. Hier nochmal die die Adresse:
www.jugendschutz.net/hotline/index.htmlKurze Zeit später erfolgt die Rückmeldung z. B. diese vom 18.07.2012:
Sehr geehrter Hinweisgeber,
vielen Dank für Ihren Hinweis.
Ich habe die Website überprüft. Da die Polizei für Suizid-Ankündigungen
zuständig ist, habe ich die erfassten Daten sofort an die Polizei
weitergeleitet.
Nachdem von Seiten des Betreibers in einer Art Aufarbeitung nachfolgender Satz gepostet wurde, sehe ich mich zu einem offenen Brief veranlasst.
Admin: however, ich denke es ist gut das wir darueber sprechen. nur falls der tag x eintreten sollte, weiss man halt, das man eigendlich hier wenig tun kann, um dieser person zu helfen. und daher im grunde sich selbst keine vorwuerfe machen sollte.
die leute die tiefe selbstmord gedanken haben, muessen sich an fachliche hilfe wenden.
Der Tag „X“ wäre schlicht der Supergau für Baclofen !!!Ein einziger vollendeter Suizid unter Einfluss von Baclofen würde
das Aus für Baclofen bedeuten. Ganz egal ob Baclofen ursächlich für den Suizid war oder nicht. Die Beweislast liegt in jedem Fall beim behandelnden Arzt. Seine Existenz wäre vernichtet, denn beweisen kann er seine Unschuld in der Regel nicht.
Lundbeck-Pharma würde die Champagnerkorken knallen lassen. Der von dieser Firma mit allen Mitteln bekämpfte Haupt-Konkurrent ist wie wir alle wissen Baclofen. Selincro hätte freie Bahn, denn
kein Arzt würde Baclofen weiter „off-label“ verschreiben. Wir müssten dann alle in Internetapos bestellen, ich müsste mich sehr irren wenn sich die Preise nicht sehr schnell verdoppeln würden, sind sie nicht jetzt schon hoch genug? Das betrifft nicht nur Deutschland, es betrifft ganz Europa und sehr wahrscheinlich sogar die ganze Welt. Das bisher nur in Frankreich wahrgenommene Interesse der Medien würde schlagartig in allen Ländern erwachen, die Schlagzeilen kann sich jeder selbst ausmalen.
Ich bitte deshalb den Betreiber des angesprochenen Forums sich diese weiter reichende Verantwortung bewusst zu machen und dementsprechend zu handeln. Hör auf dubiose Internetapos anzupreisen, fordere stattdessen die Mitglieder auf, sich ihren Ärzten anzuvertrauen. Hinter der Alkoholkrankeit verbergen sich in vielen Fällen ältere, behandlungsbedürftige Erkrankungen, die nur ein Arzt behandeln kann. Wenn Dir die Verantwortung für Dein Forum zu groß erscheint, verteil sie auf mehrere Schultern, es gibt genug verantwortungsvolle Mitglieder.
Die Forenarbeit unter dem Label „Baclofen“ ist kein Hobby, sondern ernst zu nehmende Verpflichtung gegenüber derzeit
geschätzten 100.000 Patienten, die in ganz Europa zusammen mit tausenden Ärzten auf bestem Wege sind, Alkoholismus erstmals wirkungsvoll mit Baclofen behandeln zu können. Die seit Mai angelaufene Studie in Frankreich würde schlagartig gestoppt werden. Die Afssaps lässt nicht locker, sie sammeln nach wie vor weltweit ungünstig verlaufene Fälle – auch wenn sie noch so weit hergeholt sind. Auf einen vollendeten Suizid unter Baclofeneinfluss warten sie schon lange.
Hier und
hier kannst Du nachlesen wie eifrig die von Lundbeck bezuschussten „Suchtspezialisten“ Baclofen in Misskredit bringen möchten.
Gefährde bitte nicht die Arbeit so vieler Menschen – dazu ist das Medikament zu wertvoll – zumindest für diejenigen, denen es hilft !!!LG Federico