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Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Freitag 12. Mai 2017, 14:04

Eurkalert! The Global Source for Science News und
Lancashire Post berichten heute darüber, dass Baclofen eine Hilfe sein könnte gegen Stottern.

Aber sie warnen: die Erkenntnisse, die nur auf einer Person basieren, müssten in viel größeren klinischen Studien bei Menschen, die nicht alkoholabhängig sind, bestätigt werden, bevor irgendwelche festen Schlussfolgerungen gezogen werden könnten.

LG

Patrick

Re: Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Freitag 12. Mai 2017, 18:18

Baclofen hat meines Erachtens ein sehr weites und zum Teil noch nicht erkanntes Wirkungsspektrum!
Was ich selber nach nunmehr 6 Jahren dazu sagen kann:
Nebst der Unterdrückung des Cravings, ich nenne es die körperliche Komponente, mental muss man dazu selber noch etwas beitragen, kann ich von einigen anderen Wirkungen berichten:

So habe ich z.B. jede Art von Migräne verloren! Kopfschmerzen gehören der Vergangenheit an.
Jeder Muskelkater verliert sich innert 12 Stunden.
Ich schlafe tief und erholsam.
Es mag seltsam erscheinen, aber seit ich Bac nehme habe ich keinen Schluckauf...
Dass es sogar eine Hilfe gegen Stottern sein kann, erstaunt mich überhaupt nicht. In dieser Formel schlummern ungeahnte Möglichkeiten.

LG
moon

Re: Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Samstag 13. Mai 2017, 01:07

moonriver hat geschrieben:Jeder Muskelkater verliert sich innert 12 Stunden.
Lieber moon, wegen meiner neulichen, peinlichen Squash-Erfahrung wäre ich interessiert zu wissen, bei welcher Dosis das der Fall war/ist, und ob eine 'Notfalldosis' vorab reicht?
Danke für deine Hilfe.
Und wie geht's dir im Moment? Ich hoffe, du hast dich bei den neuen privaten Herausforderungen einigermassen durchgeschlagen...?

@alle

Gut fundierte Artikel über Baclofen findet man auch in Base (Bielefeld Academic Search Engine), eine international beachtete wissenschaftliche Suchmaschine, Es lohnt sich, dort mal einen Blick zu werfen.

LG

Patrick

Re: Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Samstag 13. Mai 2017, 08:48

Die ersten Nachrichten diesbezüglich auf Deutsch kann man hier lesen.

LG

Patrick

Re: Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Samstag 13. Mai 2017, 13:55

Lieber Patrick
rog hat geschrieben:wegen meiner neulichen, peinlichen Squash-Erfahrung wäre ich interessiert zu wissen, bei welcher Dosis das der Fall war/ist, und ob eine 'Notfalldosis' vorab reicht?
Ich fahre aktuell auf 62.5-75mg/d. Eine zusätzliche Notfalldosis als "Schlafbeschleuniger" liegt aktuell auch drin, jedoch nur bis zu einem Tagesmaximum von 100mg. Da liegt dann meine Grenze auch noch nach Jahren. Die NW werden so krass, dass ich mit leichtem Brechreiz, einem schwindligen Kopf, kaltem Schwitzen ins Bett sinke und fast komaartig die ganze Welt auf eine ganz leichte Art zurücklassen kann...

Der Effekt in Sachen Muskelkater schreibe ich der entspannenden Wirkung auf die Muskeln zu. Offenbar werden sie dadurch besser durchblutet und damit mit mehr Sauerstoff versorgt, welcher die Stoffwechselprodukte wie Milchsäure (Laktat) schneller abbaut. Die heutige Theorie des Muskelkaters zeigt ja auch auf Mikroläsionen des Muskels. Aber auch da kann sich ein durch Bac entspannter Muskel durch die bessere Durchblutung schneller erholen.

Ich kann Dir nicht sagen, ob eine "Notfalldosis" vor körperlicher Anstrengung zu diesem Resultat führen kann... Bedenke aber bitte, dass Du nicht deswegen in eine Dopingkontrolle kommst... :D :-

LG
moon

Re: Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Sonntag 14. Mai 2017, 09:30

Liebe Forumsfreunde,

Auf der Suche und Recherche dahingehend, mir meine nicht unerheblichen Gedächtnisstörungen zu erklären, gegebenenfalls zu klären, ob ein Zusammenhang mit der Einnahme von Baclofen besteht, bin ich auf diesen Artikel gestoßen.
Schon wirklich interessant, was inzwischen für zusätzliche erwünschte Nebenwirkungen versch. Medikamente herausgefunden werden. Und offensichtlich kann man sich solche Erkenntnisse auch patentieren lassen…

LG Fallada

Re: Baclofen auch eine Hilfe gegen Stottern

Sonntag 14. Mai 2017, 11:28

Vielen Dank liebe Fallada,

Ich habe dazu noch den wisschenschaftlichen Originalartikel gefunden.

Die Arbeit ist für nicht-Spezialisten nicht sehr verständlich, aber die etwas verständlichere Kurzfassung habe ich hier nachfolgend übersetzt:

Alzheimer-Krankheit (AK) stellt ein grosses medizinisches Problem dar, bei dem mono-therapeutische Interventionen bisher nur eine begrenzte Wirksamkeit zeigten. Wir untersuchten die Möglichkeit, eine kombinatorische Therapie zu entwickeln, die den Abbau von neuronalen und endothelialen Strukturen bei dieser Erkrankung verhindern könnte. Wir argumentierten, dass das verzerrte Gleichgewicht zwischen exzitatorischen (Glutamat-) und inhibitorischen (GABA / Glycin) -Systemen ein therapeutisches Ziel für eine solche Intervention darstellt. Wir fanden, dass eine Kombination von zwei zugelassenen Medikamenten - Acamprosat und Baclofen - Neuronen und endothelialen Strukturen in vitro gegen Amyloid-beta (Aβ) Oligomere synergistisch schützten. Die neuroprotektiven Wirkungen dieser Medikamente wurden durch die Modulation von Targets in GABA / glycinergischen und glutamatergen Wegen vermittelt. In vivo verminderte die Kombination kognitive Defizite im akuten Aβ25-35-Peptid-Injektionsmodell und im Maus-mutanten APP-transgenen Modell. Mehrere Muster, die in AK verändert wurden, wurden ebenfalls synergistisch normalisiert. Unsere Ergebnisse eröffnen die Möglichkeit für einen vielversprechenden therapeutischen Ansatz für AK durch die Kombination von wiederverwendeten Medikamenten.

LG

Patrick
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