Freitag 19. Juli 2013, 07:09
Bei Alkoholabhängigkeit möglichst frühzeitig intervenieren,
Vielversprechende neue Therapieansätze"Anti-Craving
Diese Herangehensweise wird möglich
zum einen dank neuer medikamentöser
Therapien, zum anderen dank des ursprünglich zur Bekämpfung von Muskelschmerz dienenden
Baclofens, welches
auch in der Therapie alkoholabhängiger
Patienten hinsichtlich Impulsivität und
Craving Verwendung findet, wenn auch
nicht systematisch;
sein Einsatz sollte
daher monitorisiert und weiter untersucht werden."
Wie wahr...
Baclofen ist eine sehr gute Therapieoption zur Unterdrückung des Craving.
LG, Werner
Freitag 19. Juli 2013, 07:56
Hallo Werner
Vielen Dank!
Werner1503 hat geschrieben:zum einen dank neuer medikamentöser Therapien
Wir kennen schon einige, aber trotzdem wäre ich neugierig zu wissen: von welchen ist hier genau die Rede...?
Im Bezug auf
Andersherum können «positive Umfeldbedingungen wie Environmental Enrichment die Belohnungseffekte von Drogen reduzieren und so einen Schutz im Hinblick auf die Entwicklung einer Drogensucht entfalten.
(was durchaus zutreffen könnte), kann ich schon mal aus eigener Erfahrung folgenden Auszug widerlegen(*):
[...] werden in einem Forschungsprojekt Patienten im Rahmen eines stationären Alkolholentzugs als Radfahrer unter Überwachung ihrer körperlichen Parameter
zu mehreren auf virtuelle Strecken geschickt, um die soziale Interaktion zu stimulieren, die motorische Aktivität zu erhöhen und stärkere kognitive Anreize zu
setzen.
Obwohl Endorphine ausgeschüttet werden, und ein Runner's high mir nicht unbekannt ist (siehe meine Beiträge hier und im anderen Forum), und Sport
an sich den seelischen und körperlichen Ausgleich fördert, hat jahrzentelange "Therapie" im Radfahren und Joggen nicht zur Heilung beigetragen.
(*)Meine 'Widerlegung' gilt für mich alleine und höchstens für die "Rauschtrinkergruppe". Aus mehreren Berichten hier im Forum oder anderswo siehe ich meine Meinung diesbez. gestärkt. Ich hoffe, dass herrkömmliche Alkoholkranke mehr Nutzen daraus ziehen.
LG
rog
Sonntag 21. Juli 2013, 11:28
@rog
Gerade erst gelesen!
Ja, da bin auch ich noch immer auf der Spur.
Sind nun Endorphine in ihrer Zusammensetzung nicht gleich Endorphinen?(Chemisch, je nach Ursache ihrer Ausschüttung?)
Auch mir wird immer geraten:Aktivität/Sex/anderweitige Aktivierung des Belohnungssystems...doch so viel Sport kann ich gar nicht machen, so viel (oder guten) Sex gar nicht haben, daß es das gleiche Gefühl wie beim Trinken ist.
Da kommt dann das Prinzip der "Lusterhöhung" ins Spiel, das schon oft genannte " noch einen drauf setzen" Prinzip.
Um es als Bereicherung zu empfinden (ohne Suchtmittel), muß irgendwie die Erinnerung an : es kann noch besser sein! gelöscht werden.
Anders: das Schöne,Normale , das muß auch als angenehm und lohnenswert erkannt und gefühlt werden.
Momentan geht es mir gut, kein Anstieg der Sinuskurve.Bin aber auch auf Vorsicht gebürstet. Meinen Gedanken gegenüber. Der Tod von Herrn Dr.Ameisen hat mich mehr berührt, als ich gedacht hätte. Ich habe den Verstorbenen nie persönlich kennenlernen dürfen, jedoch habe ich das Gefühl, Ihn gut zu kennen. Das ist natürlich unrealistisch, aber ein schönes Gefühl.
Da ich als Betroffener selbst weiß, wie verzweifelt Alkoholsucht einen Menschen machen kann, habe ich das Ringen, das Bemühen, was Dr.Ameisen in seinem Buch beschreibt, nur zu gut nachempfinden können. Die verschiedensten Therapien, Selbsthilfegruppen, PT etc. versus den Trinkwunsch. Das es eben nicht dabei belassen, halbherzig aufgeben, sich fügen in Trunksucht oder unzufriedene Abstinenz, sondern weiter suchen nach dem Bindeglied, daß all sein Bemühen zu einem Kreis macht, nicht nur zu einer Spirale.
Ich hoffe, die Bergwanderung war schön!
LG
BE
Sonntag 21. Juli 2013, 22:26
@bennter
Und trotzdem müsste es irgendwie möglich sein, wie der Artikel suggeriert, mit Environmental Enrichment allmählich den Akzent zu verschieben, nämlich weniger Alkohol und dafür andere Reize.
Mit Übung, Mantra, baclofen und gaanz viel GGGGGG... halten wir die Hoffnung aufrecht
LG
rog