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2005 Recovery in Zahlen (USA)

Dienstag 25. März 2014, 17:59

Addiction, Volume 100, Issue 3, pages 281–292, March 2005

Recovery from DSM-IV alcohol dependence: United States, 2001–2002

Deborah A. Dawson, Bridget F. Grant, Frederick S. Stinson, Patricia S. Chou, Boji Huang and
W. June Ruan

Alkoholabhängige schaffen es häufiger, sich selbst von ihrer Sucht zu befreien, als man
vermuten könnte. Auch ein weiterer Mythos, dass nämlich „trockene“ Alkoholiker ihren „Stoff“
keinesfalls mehr anrühren dürfen, um nicht rückfällig zu werden, ist für viele Betroffene
widerlegt. Dies zeigen die aktuellen Zahlen einer US-amerikanischen Studie.

Deborah Dawson und ihre Kollegen vom National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism
verwendeten Daten einer Untersuchung mit über 40.000 Teilnehmern ab 18 Jahren. Davon
waren 4.422 Personen ein Jahr oder noch früher vor dem Erhebungszeitpunkt alkoholabhängig.
Die Forscher überprüften nun, ob diese Betroffenen sich inzwischen von ihrer Sucht befreit
hatten und welche Faktoren dies beeinflussten.

25 Prozent derjenigen, die vor einem Jahr oder früher abhängig waren, waren es immer noch,
aber 36 Prozent der Süchtigen hatten sich inzwischen vollständig erholt: 18 Prozent lebten
abstinent und ebenfalls 18 Prozent konsumierten auch weiterhin Alkohol, jedoch in einem
unbedenklichen Ausmaß. 27 Prozent der ehemals Süchtigen zeigten nur noch wenige
Symptome einer Abhängigkeit, und 12 Prozent erfüllten zwar nicht mehr die Kriterien einer
Abhängigkeit, tranken aber noch in riskantem Ausmaß Alkohol.

Lange Zeit glaubten Experten, wer „trocken“ werden wolle, müsse sich von jedem Tropfen
Alkohol fernhalten. Für viele Abhängige stimmt das immer noch, vor allem schwere
Alkoholiker scheinen eher durch Abstinenz von ihrer Sucht loszukommen. Aber unter
bestimmten Voraussetzungen können Alkoholkranke kontrolliert trinken, ohne dass weiterhin
eine Abhängigkeit besteht.

Laut der Studie ist das Risiko der Abhängigkeit bei Frauen niedriger und nimmt auch mit dem
Alter ab. Je heftiger eine Person trinkt, desto geringer ist ihre Chance, von der Sucht
loszukommen. Diese starken Alkoholiker schaffen es nur sehr selten, zu einem kontrollierten
Alkoholkonsum zu finden – häufiger hingegen gelingt es ihnen, vollständig auf Promille zu
verzichten. Schwierig ist das Gesundwerden auch für Menschen, die zusätzlich an einer
Persönlichkeitsstörung leiden. Süchtige, die mit dem Partner zusammen leben, werden
hingegen eher trocken.

Nur ein Viertel derjenigen, die vor einem Jahr oder früher abhängig waren, wurde jemals
wegen ihrer Sucht behandelt. Nur wenige Alkoholiker erhalten also überhaupt Hilfe gegen ihre
Sucht. Aber: „Etwa ein Viertel der ehemals Abhängigen konnte ohne jegliche Behandlung
abstinent werden oder zum risikoarmen Trinken übergehen“, schreiben die Forscher.
Sie schafften es aus eigener Kraft.

Falls es jemandem leicht fallen sollte, die Arbeit zu übersetzen, wäre ich dafür dankbar.
PDF im Anhang.

LG Federico
Dateianhänge
Recovery from DSM-IV Alcohol Dependence.pdf
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