Antwort erstellen

2013 Hohe Dosen Baclofen + Benzodiazepine

Montag 30. Dezember 2013, 20:24

Vorsicht : Hohe Dosen von Baclofen gleichzeitig mit Benzodiazepinen eingenommen sind gefährlich ! (das wussten wir ja eigentlich schon...)

Self-Intoxication with Baclofen in Alcohol-Dependent Patients with Co-existing Psychiatric Illness: An Emergency Department Case Series

Oxford JournalsMedicine Alcohol and Alcoholism Volume 49, Issue 1Pp. 79-83
Received June 28, 2013.
Revision requested August 12, 2013.
Revision received October 18, 2013.
Accepted October 19, 2013.

Nicolas Franchitto1,2,*, Fanny Pelissier1, Dominique Lauque2, Nicolas Simon3 and Christophe Lançon3
1Poisons and Substance Abuse Treatment Centre, Toulouse-Purpan University Hospital, 31059 Toulouse, France
2Emergency Department, Toulouse-Purpan University Hospital, 31059 Toulouse, France
3Department of Addictology University Hospital Sainte Marguerite, 13009 Marseille, France

"The median supposed ingested dose of baclofen was 340 mg (range 140–800 mg)"

LG, Werner

Re: 2013 Hohe Dosen Baclofen + Benzodiazepine

Montag 30. Dezember 2013, 20:33

Jetzt warte ich nur noch auf die Warnung:

Hohe Dosen Baclofen, gleichzeitig mit Curare eingenommen kann tödlich wirken!

Re: 2013 Hohe Dosen Baclofen + Benzodiazepine

Montag 30. Dezember 2013, 20:38

Nach den Fallbeispielen zu urteilen wurden zusätzlich Alkoholpegel im Blut gemessen, welche alleine schon für einen definitiven Filmriss sorgen können.

Ich komme vom Verdacht nicht los, dass mit allen Mitteln versucht wird, Baclofen in ein schlechtes Licht zu rücken...

LG moonriver

Re: 2013 Hohe Dosen Baclofen + Benzodiazepine

Montag 30. Dezember 2013, 20:46

@Moonriver,

definitiv ist das so. Demnächst mehr dazu in diesem Forum.

LG Federico

Re: 2013 Hohe Dosen Baclofen + Benzodiazepine

Freitag 3. Januar 2014, 23:45

Als Mediziner sehe ich die Geschichte ein bisschen anders:
In Toulouse suchten innerhalb eines Jahres 12 Patienten wegen einer versehentlichen oder absichtlichen Überdosierung von Baclofen die Notfallambulanz auf. 3 davon hatten, möglicherweise in suizidaler Absicht, auch hohe Dosen von Benzodiazepinen und Alkohol zu sich genommen und mussten mit einem Benzodiazepinantagonisten behandelt werden. Alle Patienten erholten sich vollständig, intensivmedizinische Maßnahmen (Intubation, assistierte Beatmung) waren in keinem Fall erforderlich.

Fazit: Bei einer Mischintoxikation durch Alkohol, Benzodiazepine und Baclofen behebt die Antagonisierung des Benzodiazepins die Bewusstlosigkeit, im übrigen genügt die Überwachung der Patienten.

Mich enttäuschen die fehlenden Angaben zur eingenommenen Bezodiazepinmenge bzw. zu den Blutspiegeln.

Insgesamt sehe ich in dem kurzen Aufsatz keine Diskreditierung von Baclofen, wohl aber eine Mahnung an die Ärzte, bei potenziell suizidalen Patienten zentral sedierende Arzneimittel zurückhaltend zu verschreiben und bei den Baclofenverordnungen auf eine ordentliche Aufklärung hinsichtlich Dosissteigerung und -reduktion zu achten. Zudem gehe ich davon aus, dass die eingenommenen Benzodiazepine von sonstigen Ärzten eher leichtfertig verschrieben wurden.

Gruß

Praxx
Antwort erstellen