Ich weiß nicht, wieso diese
Cochrane-Analyse (2011) in der neueren Literatur bisher unerwähnt geblieben ist.
Simplifizierend (bin kein Mediziner) würde ich daraus schließen, wenn Baclofen für schwere Alkohol-Entzüge geeignet ist sollte man annehmen können, dass es direkt im Anschluss an den Entzug in die therapeutische Weiterbehandlung integriert werden kann.
Dies ist insofern von Bedeutung, da Baclofen das bisher einzige cravingunterdrückende Medikament ist, das kein eigenes Suchtpotenzial aufweist. Die überwiegend gute Compliance ist auf die relativ geringen UAW zurückzuführen. Die Sicherheit von Baclofen (orale Gabe) ist in 40 Jahren der Anwendung bei spastischen Lähmungen (z. B. bei Multipler Sklerose und Rückenmarksverletzungen) gut dokumentiert. Es gibt keinen Hinweis auf irreversible Folgen bei langjähriger Therapie.
Zitat:
Liu J, Wang L: Der Entzug war in allen untersuchten Fällen ausnahmslos erfolgreich ohne jegliches Craving und ohne die üblichen Entzugssymptome. Der Autor weist explizit auf die signifikante Kostensenkung hin.
LG Federico