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Vorstellung

Dienstag 26. Februar 2019, 16:32

Hallo, ich bin Calle 54 Jahre alt und selbstständig, seit Jahren leide ich unter Panikattacken und versuche diese ab und an auch mit Alkohol zu unterdrücken, gerade wenn Sie aufkeimen und mich das komische Gefühl beschleicht gleich geht es los.
Das hat natürlich zur Folge das alkohol auch mein ständiger begleiter ist.
Man nennt mich wohl einen Quartals Trinker, denn ich trinke nicht immer, mal ein Monat nicht mal zwei, dann aber wieder über Wochen Gin und Wein und wenn sich dann das Gewissen meldet dann auch mal ein Jahr garnicht.
So kann es aber nicht weiter gehen, Gefühlsschwankungen , falsches schlafverhalten, sprich mal 48 Stunden woch und dann wieder 3tage durchschlafen, das geht so nicht mehr.
Ich suche dringende Unterstützung und vielleicht kennt jemand von Euch Ärtzte aus dem Rhein Neckar Raum welche mit Baclofen arbeiten oder kann mir Ärzte empfehlen, über jede Hilfe in dieser Richtung wäre ich dankbar.

Re: Vorstellung

Dienstag 26. Februar 2019, 23:11

Hallo Calle,

herzlich willkommen im Forum. Da ich nicht in DE aufgewachsen bin, sagt mir der "Rhein Neckar Raum" relativ wenig. Eine örtliche Eingrenzung wäre sehr hilfreich bei der Arztfindung. Möglichst mit einem PLZ-Bereich.

LG

Re: Vorstellung

Mittwoch 27. Februar 2019, 08:26

Hallo Calle,

danke für deine Zeilen. Du hast einen guten Schritt in die richtige Richtung getan. Wir versuchen gern dir zu helfen, soweit es uns möglich ist. Mit Angst- und Panikattacken in Verbindung mit Alkohol und dem auf Dauer untauglichen Versuch, mit Alkohol Angst und Panik zu unterdrücken, haben viele Forumsmitglieder reichlich Erfahrung gemacht, mich eingeschlossen.

Dein Lebensrhythmus scheint komplett durcheinander geraten zu sein. Baclofen kann hier stabilisierend wirken, als ein Element von mehreren. Jedenfalls bist du in einem Alter, in dem eine Kurskorrektur dringend geboten scheint. Jenseits der 50 - mir geht's genauso - wird die Zeit knapper und die Lebensqualität wichtiger, einfach weil nicht mehr unendlich viel Leben übrig ist.

Du hast eine PN mit Arztempfehlung.

Es wäre schön, wieder von dir zu lesen.

Herzliche Grüße
Dieter

Re: Vorstellung

Mittwoch 27. Februar 2019, 20:01

Seid gegrüßt

@Calle hatte ihr Problem auch im Nachbarforum geschildert. Danke an @Familyman, ihr so rasch einen Arzt vermittelt zu haben :daumen:

Zu Baclofen und „Quartalstrinkern“ möchte ich noch ein paar Worte anfügen. Der Einfachheit halber kopiere ich mein Posting von „Drüben“ hier einfach mal rein:

DonQuixote hat geschrieben:Hallo Calle

Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust.

So, wie Du Deine Trinkgewohnheiten beschreibst, könnte man Dich (umgangssprachlich) tatsächlich als „Quartalstrinker“ bezeichnen. Die meisten unserer Forumsmitglieder haben indes mit täglichem Craving und Alkoholkonsum zu kämpfen. Das klassische Schema der Baclofen-Einnahme sieht dann so aus:

  • Baclofen langsam in kleinen Schritten und in Anlehnung an diese Tabellen aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Parallel dazu versuchen, den Alkohol nach und nach auszuschleichen.

    Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter.

    Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Die erforderliche Dosis ist je nach Patient extrem unterschiedlich und liegt in einer Bandbreite von 30 bis 300 mg / Tag, in Extremfällen sogar noch höher. Es ist also schwierig bis unmöglich, sich an einem Durchschnittswert zu orientieren. Man muss das einfach für sich selber ausprobieren.

Bei sogenannten (umgangssprachlichen) „Quartalstrinkern“ funktioniert Baclofen zwar auch, nur ist dort die individuelle Dosisfindung ungleich schwieriger, da man ja nicht täglich in sich hineinhorchen und sein Craving „fühlen“ und „messen“ kann. Generell gilt: Auch sogenannte „Quartalstrinker“ müssen Baclofen dauerhaft einnehmen, nicht etwa nur bei Bedarf, wenn sie gerade mal wieder „ihr Quartal“ haben. Man muss also einfach mal auf gut Glück und langsam einschleichend eine gewisse Baclofen-Dosis vorlegen (Vorschlag: 75 mg / Tag) und danach unter Umständen viele Wochen (?) abwarten, ob sich die Abstände zwischen solchen Trinkvorfällen verlängern, ob sich deren Intensität abmildert oder ob sie sogar ganz ausbleiben. Falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfällt, muss man die Dosis dann weiter erhöhen und wieder (viele Wochen?) abwarten u.s.w. Eine Prozedur, welche viel Disziplin und Geduld verlangt.
[…]
(von hier)

DonQ

Re: Vorstellung

Mittwoch 27. Februar 2019, 20:24

Hallo Calle,

ergänzend zu DonQ's Ausführungen noch diese wichtigen Links, die hätte ich dir eigentlich schon weiterleiten sollen:

All you need

Königsweg

Herzliche Grüße und toi, toi, toi!
Dieter :daumen:

Re: Vorstellung

Dienstag 5. März 2019, 11:50

Hallo Calle,

jetzt hab ich doch mal im Nachbarforum gespickelt und bin ein bisschen ratlos.

Ich hab dir am 27.2. eine PN mit Arztempfehlung geschrieben und du hast mir kaum eine halbe Stunde später ebenfalls via PN dankend geantwortet und angekündigt, dort anrufen zu wollen.

Gestern jedoch schreibst du im Nachbarforum, du hättest weder hier noch dort bisher eine Arztadresse erhalten.

Mir ist nicht ganz klar, wie das zusammenpasst.

LG
Dieter
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