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Sabine stellt sich vor

Samstag 20. Januar 2018, 18:29

Hallo Zusammen,

mein Name ist Sabine, ich bin 57 Jahre alt und trinke seit ca. 30 Jahren tagtäglich Alkohol. Mein Konsum reicht von ca. 1 Liter bis 2 Liter Wein täglich. Zuletzt kamen noch Gin und Wodka hinzu. Mein Trinkverhalten habe ich seit langem als bedenklich empfunden, wollte aber nicht wirklich was ändern, weil ich Angst vor einem Leben ohne Alkohol habe aber noch mehr vor einem Leben, dass vom Alkohol bestimmt wird.
Ich will und kann so nicht mehr weitermachen und bin am Montag zu meiner Hausärztin gegangen und habe meine Alkoholabhängigkeit mit ihr besprochen und dass sie mir eine Einweisung zur Entgiftung ausstellt.
Die Entgiftung beginne ich jetzt am 26.01. stationär. Es ist keine qualifizierte Entgiftung, da ich erst seit letzten Oktober einen neuen Job habe, den ich auf keinen Fall verlieren möchte, was sicherlich der Fall wäre, wenn ich drei Wochen krankgeschrieben wäre.
Ich habe mich auch noch am selben Tag an eine Suchtberatungsstelle (Caritas) gewandt, um eine ambulante Entziehung zu besprechen.
Ich versuche gerade meine Alkoholmenge zu reduzieren und wenigstens tagsüber nichts zu trinken, was mir echt schwer fällt, ich bin Spiegeltrinker. Aber ich muss durchhalten bis zur Entgiftung. Meine Ärztin hat mir Opipram verschrieben, was ich abends einnehmen soll. Hat jemand Erfahrung mit diesem Medikament?
Das Thema Baclofen habe ich noch nicht angesprochen. Aber ich denke, sie würde es mir nicht verschreiben.
Mein Ziel ist die langfristige Abstinenz. Ich würde jedoch alle Hilfsmittel beanspruchen, die möglich sind.
Ich hoffe sehr, dass ich es schaffe.
Das Buch von Ameisen habe ich mir gestern bestellt.
Gibt es im Baden-Württemberg PZ 7... Ärzte, die Baclofen verschreiben?
Ich hab ganz schön Angst, vor dem was auf mich zukommt. Bin aber auch sehr froh, dass ich diesen Schritt für mich endlich gemacht habe. Mein Mann weiß auch seit Montag Bescheid. Er unterstützt mich, ist aber noch der Meinung, dass es eine reine Willenssache ist nichts oder weniger zu trinken.
Viele Grüße

Re: Sabine stellt sich vor

Samstag 20. Januar 2018, 20:04

Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrungen aus Regensburg, bzw. kann mir den Ablauf dort schildern?
Liebe Grüße

Re: Sabine stellt sich vor

Samstag 20. Januar 2018, 23:08

Liebe Sabine,

ganz herzlich willkommen hier im Forum. Ganz sicher wird sich bald einer der Mods melden, um dir mehr Infos zu geben. Ich selbst kann dir, glaube ich, nicht viel mitteilen, da ich weder Spiegeltrinker bin noch jemals Opipram genommen habe.

LG Fallada

Re: Sabine stellt sich vor

Sonntag 21. Januar 2018, 08:27

Liebe Sabine,

gratuliere zu Deinem mutigen Schritt die Abstinenz anzugehen.
Ich bin/war selbst Spiegeltrinkerin, mir hat Baclofen ganz wunderbar geholfen. Ich kann seit 11 Monaten frei und ohne Alkohol leben.
Die stationäre Entgiftung ist auf alle Fälle schon mal richtig und wichtig. Dass Du Deinen Job nicht verlieren willst, ist verständlich. Eine Arbeit, die man gerne macht und bei der man sich wohlfühlt, kann wesentlich dazu beitragen daß man sich stabilisiert. Baclofen ist dabei eine sehr gute Stütze.
Und noch viel besser ist, daß Dich Dein Mann unterstützt. Vielleicht mag es ja auch das Buch von Ameisen lesen, damit Ihm klar wird, daß eine Alkoholkrankheit nicht alleine mit Willenskraft zu bekämpfen ist.

Beim Thema Opiram kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen, ich habe von Anfang an Baclofen genommen und bin damit bis heute absolut glücklich und zufrieden.... und trocken.

Viele liebe Grüße

Nadine

Re: Sabine stellt sich vor

Sonntag 21. Januar 2018, 10:43

Einen schönen guten Morgen,
lieben Dank für eure Antworten. Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Viele Grüße Sabine

Re: Sabine stellt sich vor

Sonntag 21. Januar 2018, 11:15

Liebe Sabine,

herzlichen Glückwunsch zu dem riesen Schritt, den du getan hast! Da gehört soviel Entschlossenheit dazu, aber v.a. auch Mut. Du hast die Weichen richtig gestellt und Nägel mit Köpfen gemacht.

Zu Opipram kann ich leider nichts beitragen.

Wilhelmine hat geschrieben:Mein Mann weiß auch seit Montag Bescheid. Er unterstützt mich, ist aber noch der Meinung, dass es eine reine Willenssache ist nichts oder weniger zu trinken.


Alles eine reine Frage des Willens. Schön wäre es, wenn es so einfach wäre. Leider weit verbreitet diese Ansicht, nichts, das es uns leichter macht zu unserer Krankheit zu stehen, aber dein Mann ist ganz am Anfang. Es gibt auch für Angehörige viel zu lernen. Wichtig und schön ist, dass er dich unterstützt.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg, der sicher erfolgreich sein wird, so wie du das anpackst, auf diesem Fundament lässt sich bauen.

Ich schreibe dir noch eine PN.

Re: Sabine stellt sich vor

Sonntag 21. Januar 2018, 11:39

Liebe Juli,
danke für deine Antwort. Das Forum macht mir viel Mut.
Herzliche Grüße sabine

Re: Sabine stellt sich vor

Samstag 27. Januar 2018, 18:01

Gute Zeit in der Entgiftung. :ympeace:
Von jetzt ab geht es bergauf ...

LG Federico

Re: Sabine stellt sich vor

Samstag 27. Januar 2018, 21:19

Liebe Sabine

Herzlich willkommen im Forum.
Mit Opipram (Antidepressivum) bist du nur teilweise gut aufgehoben. Versuch trotzdem, deine Ärztin zu überzeugen, Baclofen zu verschreiben. Im PN (private Nachricht) von @Juli bekommst du dazu mehr Informationen, und bestimmt auch eine Arztadresse, falls es bei deiner Ärztin nicht klappt.

LG und viel Erfolg gewünscht

Patrick

Re: Sabine stellt sich vor

Sonntag 4. Februar 2018, 14:49

Liebe Sabine,
den Ablauf in Regensburg findest Du in der Homepage von Dr. Vera Schnell, alternative Suchtbehandlung, Vorlesung "Der kleine Prinz"
https://www.alternative-suchtbehandlung ... rinker.pdf
im Kapitel "Was machen wir jetzt mit unserem Wissen"
Bei Frau Schnell bist Du gut aufgehoben, sie ist auch meine Ärztin. Meine Beurteilung siehe in Jameda unter "Frau Dr. Schnell hat mir das Leben gerettet..". Ich bin seit dem 9.11.2016 alkoholfrei und werde nie mehr etwas trinken. Manche Forenmitglieder trinken leider trotzdem weiter. Es ist m.E. wichtig, sich darüber im klaren zu sein: Wer eine Sucht loswerden will, muß das Suchtmittel meiden. Mal so und mal so ist der falsche Weg...

Zum Thema Opipram kann ich leider nichts sagen.
Grüße Mcervantes
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