Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 24. Januar 2015, 11:46 
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Registriert: Samstag 24. Januar 2015, 10:57
Beiträge: 1
"die Tage werden auch am Tag nicht wach...." hallo erstmal an die mutigen Menschen in diesem Forum. Mal sehen, ob ich auch den Mut aufbringe diese Vorstellung abzuschicken.

Ich lese seit gestern mit und mir ist die große Warmherzigkeit und das respektvolle Miteinander in diesem Forum aufgefallen. Ob ich hier richtig bin weiß ich nicht, ich bin mir nicht sicher, ob ich eine medikamentöse Therapie beginnen werde.

Zu mir - ich bin weiblich, 48 Jahre alt, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, beide im Studium. Es geht mir gut!? Ich bin erfolgreich im Job, habe gute soziale Kontakte, treibe Sport und gehe meinen Hobbies und Interessen nach. Mein Mann ist liebenswert, wir haben keine finanziellen Sorgen...

Seit Jahren trinke ich am Abend gerne Rotwein. Ein Glas zum Kochen.... ein Glas zum Lesen im Bett... ein Glas.....
Ich trinke in der Woche abends ca. 3-4 Gläser, am Wochenende wird es aber auch mehr und ich muss am nächsten Tag feststellen, dass ich zwei Flaschen Wein getrunken habe. Ich bin verkatert, lustlos, ärgere mich über mich selbst und der Tag ist im Eimer.... manchmal habe ich auch Erinnerungslücken.

Ich bin ein Genussmensch, ich würde gerne abends weiterhin Wein trinken, aber ich habe das Gefühl es oft nicht kontrollieren zu können. Mein Mann trinkt abends auch, auch keineswegs weniger als ich, er macht gelegentlich "Trinkpausen", wir problematisieren das Thema nicht, wir haben ohnehin ausgesprochen gute "Vermeidungsstrategien" in unserer Ehe.

Seit einiger Zeit besuche ich eine Therapiegruppe mit anderen Frauen. Es geht dort nicht um Alkohol sondern um aktuelle Lebensthemen.

Ich habe immer häufiger das Gefühl nicht gut mit mir im Kontakt zu sein, nicht für mich zu sorgen. Ich weiß oft nicht wer ich bin und was ich wirklich will und brauche. Da ist oft eine große Leere, der ich mich nur ganz ungern stelle, weil es sehr schmerzhaft ist. Ich bin das, was ich glaube für diese Gesellschaft sein zu MÜSSEN. Ich bin das, was ich meine was andere von mir sehen wollen. So bin ich erzogen worden - ich funktioniere. Ich messe mich an Leistung und an Materiellem. Der Bezug zu meinem Inneren fehlt mir.... das ist schade, denn das Prinzip der "Außenwirkung" macht mich ja nicht glücklich.

Ich bin sehr davon abhängig, wie mein Umfeld auf mich reagiert, wie andere sich mir gegenüber verhalten. Auf Ablehnung von außen reagiere ich mit innerer Ablehnung mir selbst gegenüber. Ich kann mich selbst nicht "annehmen", weil mir die absolute Wertschätzung für mich selbst fehlt.

Das nicht-stimmige Gefühl nicht zulassen wollen.... in die Kompensationshandlung gehen, ablenken, ob in den Kauf"rausch" oder den Wein"rausch".....
Keine Ahnung ob ich hier richtig bin........


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 24. Januar 2015, 13:26 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
smile hat geschrieben:
Mal sehen, ob ich auch den Mut aufbringe diese Vorstellung abzuschicken
Geschafft :daumen:
smile hat geschrieben:
Keine Ahnung ob ich hier richtig bin........
Das wird sich schnell erweisen.


Liebe Smile, (mit Absicht groß geschrieben)

Wenn ich das richtig interpretiere, bist Du in deiner Selbstbeobachtung und Einschätzung
schon ganz schön weit fortgeschritten. Vor allem diesen Satz können einige Mitglieder des
Forums abnicken – ich eingeschlossen.
smile hat geschrieben:
Ich kann mich selbst nicht „annehmen“,
weil mir die absolute Wertschätzung für mich selbst fehlt.

Das nächste Ziel für Dich könnte eine Trinkpause mit Hilfe von Baclofen sein. Im Idealfall
beseitigt es nicht nur die Lust auf Wein sondern verhilft zu neuen Erkenntnissen und Lösungs-
ansätzen für ein besseres Leben. Wenn Du eine Arztadresse benötigst, lass’ es mich einfach
per PN wissen (PLZ nicht vergessen).

Herzlich Willkommen im Forum !

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 24. Januar 2015, 14:42 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Liebe Smile

Wer hier wusste schon zuvor, ob er/sie richtig ist? Der Versuch erst wird zeigen, ob wir denn richtig für dich sind. Deine Vorstellung liest sich jedenfalls alles andere als zögerlich, sondern zeigt eindrücklich auf, wie bewusst dir im Grunde ist, woran du leidest. Alkohol scheint dabei wie so oft zum einzigen Mittel geworden zu sein, innere Spannung abzubauen. Die gesellschaftliche Tabuisierung von hohem Konsum und die stets drohende Stigmatisierung halten viel zu viele gefährdete Menschen davon ab, sich frühzeitig damit auseinander zu setzen. Dabei kann genau dieses Hinschauen eine ungute Entwicklung zur Abhängigkeit noch verhindern - und womöglich auch dem Genussmenschen die Wahlmöglichkeit erhalten.

Ich lese sehr viel Vertrautes in deinen Worten. Spontan, als Denkanstoss:
Zitat:
"Individuation nach Jung" heißt, zu dem zu werden, der man wirklich ist … Während dieses Vorgangs wird die bisherige Entwicklung der Psyche weitergeführt, wenn auch mit einem umgekehrten Vorzeichen: Es geht nicht mehr darum, mehr und mehr eigene Wesensarten auszuschließen, damit man der Umwelt angenehm ist, es geht vielmehr darum, diesen Vorgang wieder rückgängig zu machen. Das ICH setzt sich nun mit all den ehemals unterdrückten Persönlichkeitsmerkmalen auseinander und versucht sie wieder in einer Person zu integrieren.

Typischerweise in der Lebensmitte; passenderweise, wenn die Familienpflichten wieder persönlichen Freiraum geben; und - verflixt! - obwohl doch äusserlich alles wie in Ordnung aussieht. Zeit für etwas Unordnung? Den eigenen Rahmen sprengen?

Damit will ich übrigens nicht sagen, dass zwei Flaschen am Wochende eine Kleinigkeit sind, auch täglich 3-4 Glas nicht; in unserem Alter und gegen die Bedürfnisse des nicht mehr so regenerationsfreudigen Körpers :-s . Ein Therapeut liess mal trocken und nebenbei fallen: "Mmmh... Die meisten Menschen haben, wenn ich mich umschaue, den jugendlich hohen Alkoholkonsum irgendwann zwischen 25 und 40 Jahren auf risikolose Mengen reduziert." Daran hatte ich eine Weile zu beissen. Weil es stimmt.

Sei willkommen!

lg
Lisa

_________________
Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 18:53 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Smile

Sei uns herzlich willkommen!

Deine Vorstellung zeigt ein tiefes und reflektierendes Denken!
smile hat geschrieben:
Ich bin das, was ich glaube für diese Gesellschaft sein zu MÜSSEN. Ich bin das, was ich meine was andere von mir sehen wollen. So bin ich erzogen worden - ich funktioniere.
Dass Du diese Aussage so machen kannst, bedingt das Erlangen einer grossen, inneren Reife!
Damit ist ein erster Schritt zur inneren Freiheit getan. Baclofen kann Dich auf diesem Wege gut unterstützen!

LG
moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 22:26 
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Liebe Smile,

herzlich willkommen in "unserem" Forum.
Du hast ja beim Rumschmökern schon festgestellt, dass hier ein angenehmer Umgangston herrscht. Man gibt sich gegenseitig Tipps, berichtet von eigenen Erfahrungen, Sorgen und Ängsten. Und man fühlt sich, nein : man ist angenommen.
Nach meiner -nicht maßgeblichen Meinung- bist du "kein schwerer Fall", will heißen :
du hast einen Job, eine Familie etc. ...
Und doch scheint etwas zu fehlen, nach dem du suchst und das führte dich auf den Weg in die Sucht.
Wie weit du darauf schon fortgeschritten bist vermag ich nicht zu beurteilen.
Ist es noch Missbrauch / übermässiger Genuss oder tatsächlich schon Abhängigkeit ?
Auf jeden Fall kann dir Baclofen helfen, das Verlangen nach Alkohol (Craving) zu dämpfen.
Die fehlende Selbstliebe bzw. das Gefühl nicht anerkannt zu sein ist/war bei vielen Forumsmitgliedern (ein) Grund, zur Flasche zu greifen.
Hast du schon daran gedacht, die Gründe hierfür in einer Psychotherapie zu suchen ?

Alles Gute auf deinem Weg mit Baclofen. Du bist glücklicherweise in einem recht frühen Stadium darauf gestoßen !

GLG, Werner

_________________
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 3. April 2015, 17:07 
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Registriert: Sonntag 1. März 2015, 14:25
Beiträge: 61
Hallo liebe smile,.... :-c

ich lese jetzt gerade erst dein posting. Habe selbst erst wieder neu in diesem Forum angesetzt. Selbst reichlich Steine abgerüttelt und Hinkelsteine beseitigt.
Der Grad der Wanderung ist schmal, aber der Blick durch den Tunnel, lässt am Ende bereits ein Licht erleuchten.
Ich habe deinen Start im thread versucht auch zwischen den Zeilen zu lesen....ich lese..ich höre..ich fühle..tiefe..innere..laut schreiende Gefühle, der Hilflosigkeit..der Bitte erhört zu werden......die Arme weit ausgestreckt.
Solltest du , ja du.. diese Nachricht an dich und deine dich liebende Familie erreichen......
hier ist sie , deine Hilfe. Ich schenke dir mein Vertrauen an Dich....@>-->--......
Gebe mir Antwort und ich helfe. Nach dem Motto von Ex Bohlen Verona ----> "Hier wird ihnen geholfen"..... :daumen:

Du hast zuletzt im Januar gepostet. Ich hoffe dir geht es Gut. Ich sehe verdammt viel Parallelen zwischen uns, den Beziehungen und unser erreichtes Lebensziel...."Prima/Primus inter Pares"...... ~O)
Solltest Du diese Zeilen lesen, melden ist Pflicht......und Gas geben erst Recht.
Wer so einen starken Rückhalt hat, mit so einem Feedback, der muß im Leben stärker sein als mein Ex Kumpel Alk. Er ist in Wirklichkeit ein Schwe.....d und linker Vogel. ich werde dir dann mehr erzählen.

Alles liebe dir und deiner Familie.

- :-h :-h Allex :-h :-h -


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