Freitag 27. Juni 2014, 00:14
Hallo liebes Forum,
ich bin durch Internetrecherche auf diese Seite gestoßen und ich muss sagen: Ich bin interessiert!
Ich bin 33 Jahre alt, männlich, habe ein regelmäßiges Jobverhältnis und treibe gerne Sport und versuche mich gesund zu ernähren. Soweit zu den Formalien ;-)
Ich habe mich schon lange nicht mehr in einem Forum angemeldet, doch hier habe ich den Versuch nochmal gewagt
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Nun zu meiner Geschichte:
Ich habe ca. 2003 angefangen meine sozialen Ängste mit Alkohol zu betäuben. War damals noch Student und trank halt nach der Uni was. Das ging auch eine Zeit gut, so wie es bei vielen von Euch höchstwahrscheinlich auch der Fall war...
Ich war durch den Alkohol euphoriert auch wieder auf Partys usw. und dort wurde halt auch getrunken. Man fand alles normal. Antidepressiva habe ich dann ca. 2005 auch verschrieben bekommen, da ging Alkohol und Ads also Hand in Hand. Ca. 2008 merkte ich auch das die Ängste größer wurden und ich fühlte mich unsicherer in meiner Haut. Ich sah keine Auswege mehr und war sehr unter Druck, was in einem Selbstmordversuch endete, der glücklicherweise scheiterte.
Ungefähr 2009/2010 entschloss ich mich den Alkohol nicht mehr zu wollen; ich war mir einfach zu Schade und fand auch mein Leben zu lebenswert um mich weiter zu betäuben. Also lies ich es abends was zu trinken. Das hat auch geklappt, allerdings blieb diese Unsicherheit und die Anspannungefühle, diese Benommenheit und dieses Durcheinandersein ab Nachmittag und am Abend. Aber eben seit 4 Jahren auf dem Weg weg von dem Zeug!
Meine derzeitige Situation:
Ich schaffe es weiterhin auf den Alkohol zu verzichten, bis auf ein paar Ausnahmen, die alle 2 Monate mal vorkommen (oder auch mal längere Pausen), wenn eine Feier ist und ich aufgrund meiner sozialen Ängste so aufgregt bin und innerlich bebe, dass ich schiss habe überhaupt kein Wort rauszubekommen, wenn ich da bin. Den nächsten Tag gehts mir einigermaßen schlecht (Ängste um Zukunft usw. werden schlimmer). Den Tag darauf gehts mir dann wieder einigermaßen besser. Diese Unruhe nachmittags/abends blieb auch wenn ich wochen und monatelang nichts getrunken hatte.
Ich bin in einer Psychotherapie um über meine sozialen Ängste zu sprechen.
Und gerade da ist auch der Punkt, wo ich nicht richtig weiterkomme: Durch diese Unruhe/Schwachheit am Nachmittag/Abend fühle ich mich unfähig mal mit neuen Leuten was zu machen. Weil ich gar nicht richtig "dabei" bin, sondern in meiner "inneren Anspannungswelt". Unabhängig davon, ob diese Unruhe durch Alkohol ausgelöst wurde, der mir jetzt nachmittags/abends immer noch anscheinend fehlt oder auch nicht, oder ob es an meinen sozialen Ängsten liegt (die ich ja auch schon über längere Zeit therapiere), bin ich interessiert daran baclofen mal zu versuchen.
Ich bin ja eigentlich schon bis hier mit Therapie, Sport, Tees, zwischendurch ANtidepressiva (erst chemisch und jetzt Johanniskraut) und Optimismus gekommen, aber diese diffuse ANgespanntheit in der zweiten Tageshälfte bleibt und das nervt mich. Ich denke, die Angespanntheit hindert mich an meiner weiteren Genesung.
Wie gesagt, ich würde Baclofen gerne mal eine Chance geben, doch da öffnen sich natürlich fragen:
- wird mein HAusarzt komisch reagieren, wenn ich ihn danach frage?
- wird da dann irgendwas in meiner Krankenakte stehen, was sich nicht mehr löschen lässt und was sich negativ auswirken könnte, oder hat der Hausarzt überall Schweigepflicht?
- Kennt Ihr meine Situation, bzw. kennt Ihr diese Unruhe nachmittags/abends nach dem Motto: Ich müsste irgendwas tun, aber ich weiß nicht richtig was? Alkohol ist auf jeden Fall die zu leichte und die unsinnigste Lösung!
Wie gesagt, einige Jahre lebe ich ja nun schon so. Ich sehe mich als ziemlich gefestigt an. Psychisch und physisch. Aber diese letzte Unruhe, die nervt!
Ich freue mich auf jeden Fall total darauf hier noch ein bisschen zu stöbern!
VG und eine gute Nacht wünsche ich Euch!