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Re: Mitten in der Nacht

Donnerstag 20. Juli 2017, 22:11

Fallada hat geschrieben:Lieber Patrick,

es ist so wunderbar, daß Du Deine Erfahrung mit uns teilst. Schau mal Juli an, sie ist sicher viel besser vorbereitet in ihren "Test" gestern gegangen.


Meine Befürchtungen und Bedenken waren umsonst. Aber besser vielleicht einmal zuviel in Alarmbereitschaft.

Ich war auf einem Konzert in einem Festzelt und das hat mir höllisch Angst gemacht. Habe noch den ganzen Nachmittag in der Ausreden-Kiste gekramt, aber nichts gefunden, was glaubhaft und "sozialverträglich" gewesen wäre.

Und dann war alles easy. Die Leute waren nicht da um sich zu betrinken, sondern um die Band zu hören und abzutanzen. Es wurde zwar getrunken, Bier und andere Alkoholika aber es wurde mindestens genausoviel Wasser getrunken, eher mehr. Mit trinken war überhaupt kein Thema, Alkohol war kein Thema. Die ganzen 2000 Menschen hatte ich natürlich nicht im Blick aber ich habe niemanden gesehen, der betrunken war. Die Stimmung war gigantisch und ich bin heute noch happy.

Re: Mitten in der Nacht

Donnerstag 20. Juli 2017, 22:26

Juli hat geschrieben:Meine Befürchtungen und Bedenken waren umsonst. Aber besser vielleicht einmal zuviel in Alarmbereitschaft.

Ich war auf einem Konzert in einem Festzelt und das hat mir höllisch Angst gemacht. Habe noch den ganzen Nachmittag in der Ausreden-Kiste gekramt, aber nichts gefunden, was glaubhaft und "sozialverträglich" gewesen wäre.

Und dann war alles easy. Die Leute waren nicht da um sich zu betrinken, sondern um die Band zu hören und abzutanzen. Es wurde zwar getrunken, Bier und andere Alkoholika aber es wurde mindestens genausoviel Wasser getrunken, eher mehr. Mit trinken war überhaupt kein Thema, Alkohol war kein Thema. Die ganzen 2000 Menschen hatte ich natürlich nicht im Blick aber ich habe niemanden gesehen, der betrunken war. Die Stimmung war gigantisch und ich bin heute noch happy.
Liebe Juli

Super hast du das gemeistert, bravo! :daumen:
Laut Signatur von Dieter brauchst du keine Angst zu haben. Deine höllische Angst fand ich eher unberechtigt, aber desto besser, dass du sagst "Aber besser vielleicht einmal zuviel in Alarmbereitschaft." Achtsamkeit ist IMMER gut.
Ich glaube, dass die Massen sensibilisiert sind, früher war es eher Routine, dass gesoffen wurde.
Und zum Glück waren keine italienischen Fischer beim Konzert. :D

LG :-h

Patrick

Re: Mitten in der Nacht

Donnerstag 20. Juli 2017, 22:38

rog hat geschrieben:Und zum Glück waren keine italienischen Fischer beim Konzert. :D


you made my evening ablach :)),
aber wer weiß, vielleicht haben sie mir nur keine Beachtung geschenkt, bin ja kein Backfisch mehr!

Re: Mitten in der Nacht

Donnerstag 20. Juli 2017, 22:42

Juli hat geschrieben:bin ja kein Backfisch mehr!
Die ist gut :D

LG

Patrick

Re: Mitten in der Nacht

Donnerstag 20. Juli 2017, 23:06

:-h :) ;) :daumen: :-bd :)) ablach :YMAPPLAUSE: :ymhug:

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 22. November 2017, 10:52

Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben, aus 2 Gründen:

zum einen

weil ich immer meine, es gibt nichts zu berichten. Das stimmt aber so auch wieder nicht. Bislang war es ein schwereres Jahr. Selber viel krank und viele Einschläge im nahen, auch geliebten Umfeld. Trotzdem ist der Alkohol draußen geblieben und das jetzt seit Ostern 2015.
Bislang noch keine Anzeichen von Depression, um diese Jahreszeit bin ich besonders anfällig: mit depressivem Anlauf in die Adventszeit oder so. Aber bis jetzt trotze ich der Bedrohung. Tageslichtlampe und Vitamin D mögen ihren Anteil haben. Ok, der Winter ist lang, schaun mer mal.

zum anderen

Mitten in der Nacht passt nicht mehr. Das gehört zu mir, meinem Leben, meinen Weg, aber ich lebe wieder. Auch, wenn es mir bescheiden geht, wie seit Wochen geht es mir gut im Vergleich. Fazit: Alkohol weg und alles ist nur halb so schlimm.

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 22. November 2017, 11:25

Liebe Juli

Einerseits möchte ich dir gratulieren, dass du so gut in der Lage bist, den gewieften Teufel von deiner Seite zu halten; andererseits ist's schade, dass du gerade in dieser finsteren Jahreszeit mit trüben Gedanken zu kämpfen hast...
Ach, gönn dir doch mal ein Wellness-Wochenende, buch ein paar Tage Kanaren-Urlaub, oder eben... eine Tageslichtlampe. Sowas habe ich mir vor ein paar Jahren gekauft, das Gerät hat einen hohen Smiley-Gehalt.

LG, halt dich gut!

Patrick

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 22. November 2017, 16:42

rog hat geschrieben:Ach, gönn dir doch mal ein Wellness-Wochenende, buch ein paar Tage Kanaren-Urlaub, oder eben... eine Tageslichtlampe. Sowas habe ich mir vor ein paar Jahren gekauft, das Gerät hat einen hohen Smiley-Gehalt.


Lieber Patrick :-h ,

Alles gut, ich schrieb doch, dass ich diesen Herbst bislang nicht mit Depressionen kämpfe und auch, dass ich sowohl Vitamin D nehme, als auch meine tägliche Dosis Tageslichtlampe, die daran ihren Anteil haben mögen. dass es bislang gut läuft.

Bescheiden bezog sich auf eine andere Baustelle.

Wellness ist ein gutes Stichwort: ich gönne mir seit diesem Frühjahr regelmäßig "Austage", habe eine alte Liebe wieder entdeckt. Fahre regelmäßig dorthin und komme immer happy und high, aber mit 0 Promille zurück. Nirgends kann ich meine Batterien so gut aufladen, wie dort. Das alles war verschütt und ist wieder da.

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 22. November 2017, 21:36

Juli hat geschrieben:tägliche Dosis Tageslichtlampe
Nehme ich auch und kann es nur weiter empfehlen! Schön, daß es dir doch deutlich besser geht als sonst im November, liebe Juli, auch wenn es manchmal bescheiden ist... :ymhug:

Re: Mitten in der Nacht

Sonntag 18. Februar 2018, 13:27

Es geht mir furchtbar schlecht.

Die letzten Wochen hatte ich soviel in Ordnung gebracht, was schon viel zu lange anstand, mir auf der Seele lag. Ich hatte aber die Kurve nie gekriegt, war zuviel, zu stressig, ich zu wuschig und plötzlich war die Kraft da, ebenso wie die notwendige Strukturierheit und Konzentration. Je mehr ich voran kam, desto besser ging mir alles von der Hand. Ich habe mich von Ballast getrennt, Dinge geregelt. Es war eine Befreiung. Ich war stolz, zuversichtlich, glücklich und dankbar, dass sich alte Stärken wieder zeigen.

Gestern Abend aber starb der Schwager meines Mannes. Völlig unerwartet. Er lebte immer gesund, war sportlich, durch trainiert, athletisch. Ich kann nicht annähernd in Worte fassen wie unendlich ich mit meiner Schwägerin fühle. Einfach so, der geliebte Partner weg, ohne Vorwarnung, ohne Möglichkeit sich zu verabschieden. Sie hatten noch soviele Pläne.

Als wir es erfuhren flackerte das Verlangen zu trinken auf. „Ich will das nicht aushalten, das wird mir alles zuviel und es ist ja erst der Anfang., der Schmerz kommt noch,“. Das war aber kein Kampf, sondern nur ein kurzer Impuls, dann gewann die Einsicht Oberhand, dass ich es damit mir und besonders auch meinem Mann noch viel unerträglicher mache.

Gestern Abend waren wir noch wie betäubt und ferngesteuert, die Nacht war fürchterlich, ich hatte seit Ewigkeiten wieder Panikattacken, zwar nur kurze Episoden. Und jetzt ist alles noch viel schlimmer. Diese grenzenlose Traurigkeit gepaart mit Fassungslosigkeit und Leere. Und auch Angst, dass der Akohol sich doch noch Eintritt verschafft, wenn ich alleine bin, zum Beispiel. Sieht ja keiner, dann kann ich mir auch mal schnell "unbemerkt" die Dröhnung geben.
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