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Vorstellung - aspino71

Sonntag 20. Mai 2012, 13:36

Hallo,

ich möchte mich hier nun doch mal etwas näher vorstellen.

Ich bin 40 Jahre alt. Mit dem Trinken habe ich seit 17 Jahren Probleme. Es fing beim Studium an. Ich hatte eine Menge Bekannte und war dementsprechend viel unterwegs. Wie das halt so ist, lustiges Studentenleben in den Kneipen und WG’s – der ALK floss immer in Strömen. Nach dem Studium löste sich das alles auf. Alle Mitstudenten und –studentinnen zogen fort. Ich blieb in der Stadt, in der wir studiert hatten. Dadurch stand ich plötzlich ohne Freundes- und Bekanntenkreis da. Nur ein Dauerstudent war verblieben und so berauschten wir uns in schöner Regelmäßigkeit, d.h. mehrmals in der Woche. Nachdem dieser Mitstudent auch sein Studium beendet hatte, war ich völlig allein. Also hinaus ins Nachtleben. Manchmal musste ich morgens bereits was trinken, insbesondere nach den Streifzügen am Wochenende. Dann waren die Schleusen offen für weitere Drinks. Selbst der Versuch, das Heim alkfrei zu halten, scheiterte – Danke, Tante ESSO! So ging das dann fort. Dazu kam, dass ich in der Zeit von 1998 bis 2011 zwei Jobs hatte und für den einen Job immer Pendeln musste. Durch die Fahrtbelastung kam ich in der Regel auf einen 14 Stunden Arbeitstag – Überstunden standen täglich auf dem Programm.
Meine Beziehung scheiterte, der ALK hatte daran auch einen gewissen Anteil, obwohl ich in dieser Zeit verhältnismäßig wenig getrunken habe.
Nun lebe ich wieder allein – das führte dazu, das meine tägliche Dosis abends wieder bei bis zu 8 Flachen Bier oder 1 Liter Wein lag – alte Gewohnheiten halt! Bin dann auf Baclofen gestoßen – seitdem geht es mir besser.

Re: Vorstellung - aspino71

Sonntag 20. Mai 2012, 14:11

Hallo aspino und herzlich Willkommen,

das klingt jetzt nach: „ich bin allmählich irgendwie so reingerutscht“.
Nicht wirklich oder?

Andererseits, das gibt es natürlich auch und ist deshalb sicher nicht einfacher. Wenn Du wie du schreibst, auch schon mal morgens trinken musstest, weißt Du wie sich Craving anfühlt und was das heißt. Umso wichtiger die diversen Hinweise aus der Mahnabteilung, auch wenn Du glaubst es im Griff zu haben. Besser und zielführender ist es wenn man 6 Monate oder länger gar nicht erst testet – man ist im Umgang mit sich selbst und Baclofen genug beschäftigt.

Vorausgesetzt man weiß was man will.

LG Federico

Re: Vorstellung - aspino71

Donnerstag 24. Mai 2012, 22:42

Hallo Guten Abend an alle Mitstreiter,

Eine Frage:
Ich bin Privatpatient, wie kommt man in DE auf diesem Weg zu LIORESAL.

Grüße an Alle!

aspino

Re: Vorstellung - aspino71

Freitag 25. Mai 2012, 02:45

Mit Privatrezept. Fallada

Re: Vorstellung - aspino71

Samstag 26. Mai 2012, 01:42

Hi Aspino,
Sollte eigentlich kein Problem sein!
Alle können Lioresal auf Privatrezept bekommen, es ist eben nur wesentlich teurer (ca. 45%) als ein Generikum. Wenn die Einstellung auf ein Generikum erfolgt, ist i.d.R der Erfolg nicht davon abhängig (Ausnahme : z.B. Mausi).

Ob die Kasse die Kosten übernimmt, liegt an der Argumentation/Kodierung des verschreibenden Arztes.

Weiterhin viel Erfolg,
LG jivaro

Re: Vorstellung - aspino71

Sonntag 3. Juni 2012, 19:26

Hallo,

danke Fallada, danke Jivaro.
Ich denke ich werde mich auf Lioresan einschiessen. Habe bei Baclofen immer Probleme mit dem Hals und der Nase. Bei Lioresan treten diese Beschwerden nicht auf.

Sonst ist alles prima. Habe jede Menge Energie, die ich mit Sport abbaue.

LG

Aspino

Re: Vorstellung - aspino71

Sonntag 3. Juni 2012, 20:47

Hallo Aspino,

uuups, da werde ich hellhörig....

Habe jede Menge Energie
.

Kann eine Folge des Alkoholentzugs, aber auch eine Folge von Bac sein?
Schön vorsichtig bleiben....

Ich sprech aus leidvoller Erfahrung.

LG
Lamo

Re: Vorstellung - aspino71

Sonntag 3. Juni 2012, 20:57

Hallo Lamo,

was willst du mir damit sagen.
Mir ist das selbst manchmal unheimlich. Dem hohen Bewegungsdrang steht oft eine Erschöpfung gegenüber. Zurzeit quäle ich zu Hause mein Ergometer, jeden Tage zwische 30 und 50 km. Mache auch ausgedehnte Radtouren mit hohem Tempo ca. 6o km/2h ohne wesentlich zu ermüden - fahre wie eine Nähmaschine. Dann am nächsten Tag ein körperliches Tief, was nachvollziehbar ist - jedoch nervöse Beine und Bewegungsdrang. Überlege ob ich mich im Fitnessstudio anmelde, um andere Trainingsarten zu nutzen.
Was sind deine leidvollen Erfahrungen?

Grüße Aspino

Re: Vorstellung - aspino71

Sonntag 3. Juni 2012, 21:10

Hallo Aspino,

meine leidvollen Erfahrungen kannst du hier im Forum nachlesen.
Wir sollten nicht vergessen was in der Überschrift steht:

Forum vs Alkoholismus, Angststörung und Depressionen

Zuviel ist manchmal auch nicht gut. Und gut gemeint ist nicht auch gleich gut gemacht.
Hast du zum Alk auch noch andere Erkrankungen?

Bei mir besteht, zum Bleistift, auch noch eine andere, psychische, und zudem noch organische "Zipperlein".... die mich zwingen weitere Medis zu nehmen. (Was nicht gerade einfach zu handhaben war/ist).

Ich will dich nicht entmutigen, aber vielleicht zu mehr Selbstkritik und Selbstschutz ermuntern, zugleich aber nicht verunsichern....

LG
Lamo

Re: Vorstellung - aspino71

Sonntag 3. Juni 2012, 21:26

Hallo Lamo,

danke für die Antwort.
Habe eben deine Artikel gelesen.
Bei mir ist die Sache weniger kompliziert - hoffe ich wenigstens.
Neben dem Alkproblem habe ich nur mit zu hohem Blutdruck und etwas Übergewicht (bei Start mit Bac 126 kg/192 cm, nun 117 kg/192 cm nach 3 Monaten Bac und 2 Monaten Ergometer) zu tun. Beide Probleme sind auf den Alk zurück zu führen. Mein Bludruck hat sich deutlich verbessert in den letzten Wochen, dank des "fehlenden" Alk, der Gewichtsabnahme und der vielen Bewegung.
Ich hoffe keine weiteren unerkannten Probleme mit mir rumzuschleppen. :-?

Grüße Aspino
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