Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Dienstag 10. April 2012, 19:21 
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Registriert: Dienstag 10. April 2012, 18:50
Beiträge: 7
Hallo an alle,

ich habe mich gerade eben angemeldet und möchte mich gerne vorstellen.

Ich bin 31 Jahre alt und habe ein schweres Alkoholproblem. Zwei stationäre
Entzüge habe ich bereits hinter mir. Der erste war sehr schrecklich, da ich ein
Medikament namens Dystra (oder so ähnlich) bekam, welches aus irgendeinem Grund
zu schnell abgesetzt wurde. Ich erlitt einen Krampfanfall.

Nach längerer Abstinenz begann ich wieder mit dem Alkoholkonsum. Nach
besonders schweren Rückfällen hatte ich panische Angst, kalt zu entziehen, so dass ich dreimal Notärzte rief, welche mir Benzodiazepine gaben.

Ich entwickelte extreme Angstszustände die dazu führten, dass ich mich ohne Diazepam oder Alkoholkonsum nicht mehr aus dem Haus getraut habe. Im Februar 2012 ging ich in die Psychiatrie. Die Ärzte diagnostizierten keine Diazepamabhängigkeit und auch meine Blutwerte waren in Ordnung. Ich bekam zur Sicherheit noch ein Antiepileptikum obwohl die Ärzte mir versichterten, dass das Risiko eines erneuten Krampfanfalls gegen Null ist. Nun fühle ich mich viel besser.

Nichtsdestotrotz bin ich Alkoholiker und muss eine Möglichkeit finden, mit diesem
Problem umzugehen. Über eine Empfehlung bekam ich das Buch von Olivier Ameisen und über eine befreundete Apothekerin Baclofen. Das Medikament nehme ich erst seit
etwa einem Monat und kann daher noch nicht viel sagen. Ich fühle mich bisher sehr gut, ich habe keine Angst mehr und fühle mich entspannter als sonst. Wahrscheinlich wird der Suchtdruck irgendwann wieder kommen und vielleicht habe ich noch nicht die richtige Dosierung...

Daher suche ich nun einen Arzt, welche mir Baclofen verschreibt und mich auch medizinisch betreut.

Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt. Die Beiträge sind wirklich sehr interessant. Ich
hoffe, mit Baclofen eine Lösung für mein Problem zu finden.

viele Grüße,

Cobo


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Dienstag 10. April 2012, 21:46 
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Registriert: Freitag 17. Februar 2012, 14:15
Beiträge: 209
Willkommen,

bist schon richtig hier.... hier werden sie geholfen.
Mein Shrink verschreibt mir bac auf Normalrezept. Funzt beides gut.

Vielleicht bekommst du ja hier auch einen Arzt der es verschreibt...?

LG
Lamo

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Carum est quod rarum est et veri amici rari sunt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. April 2012, 00:34 
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Gründer †
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Zitat:
Ich fühle mich bisher sehr gut, ich habe keine Angst mehr und fühle mich entspannter als sonst.

@Cobo,

ist das denn nicht für sich genommen ein großer Fortschritt?
Ich schalte Dich gleich mal für PESA frei und schreib mal über die derzeitige Dosierung.
Ich denke nicht, dass der Suchtdruck wieder zwangsläufig kommen wird, höchstens die Idee es vorschnell mal wieder zu probieren. Davon solltest Du die nächsten 6 Monate besser nichtmal träumen.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. April 2012, 02:14 
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Registriert: Dienstag 10. April 2012, 18:50
Beiträge: 7
@ Lamo:

vielen Dank für dein Willkommen. Dank diesem Forum werde ich einen Arzt finden und bin sehr gespannt auf die Ergebnisse. Was ist denn ein Shrink?

@Federico:

ja, das ist ein großer Fortschritt. Ich habe früher morgens Benzos nehmen müssen, um mich rauszutrauen. Ein halbes Jahr lang... Jetzt fühle ich mich sicher und ruhig, und kann die Gegend meiner neuen Wohnung erkunden. Das ist toll!

Bezüglich der Dosierung:

ich habe das Medikament langsam eingeschlichen und bin mittlerweile auf 60 mg pro Tag. Ich hatte ehrlich gesagt aber auch schon einen Mini-Rückfall. Vielleicht sollte ich die Dosis noch ein wenig erhöhen?

Vielen lieben Dank für das Freischalten für PESA...


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. April 2012, 09:05 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Cobo,

mit dem Rückfall ist das so eine Sache. Was ist ein Mini, was ein Maxi?
Es gibt sehr viele unterschiedliche Definitionen zu diesem Symptom.
Der Alt-AA-Trockene sagt, wer die Zahnpflege mit Odol beendet, hat einen Rückfall da dieser im Kopf beginnt ... Wir dagegen sagen, ein Rückfall ist dann erst ein Rückfall wenn er zu den alten Verhaltensmustern vor der Baclofentherapie geführt hat – z.B. tagelanger Kontrollverlust.

Ich denke jeder Rückfall ob Mini oder Maxi hat seine eigene Geschichte und Baclofen ermöglicht in jedem Fall eine gute Chance diese therapeutisch zu nutzen. Alles eine Frage der Motivation. Nur verharmlosen sollte man Rückfälle auf keinen Fall, sie sind wichtig für eine stetige Verbesserung des Selbstbewusstseins und des erlernbaren Selbstmanagements in schwierigen Lebenssituationen.

Du bist noch so jung und Du hast mit Baclofen ein hochpotentes Medikament zur Verfügung, die erste grundlegende Wirkung hast Du bereits erfahren. Konsequente Arztsuche und ganz wichtig, psychotherapeutische Begleitung sind Investitionen, die sich in jedem Lebensalter lohnen. In jungen Jahren sind sie aber ganz überwiegend sinnvoll, die Erträge aus diesen Investments werden Jahr für Jahr ansteigend ausgeschüttet.

Erstinvestition ist 19,80 für das Buch, in dem eigentlich alles drinsteht was man wissen muss. Auch wie wichtig therapeutische Begleitung ist, man muss es nur richtig lesen und interpretieren.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. April 2012, 19:08 
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Registriert: Freitag 17. Februar 2012, 14:15
Beiträge: 209
shrink - Psychiater,Seelenklempner

:-h Lamo

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. April 2012, 22:37 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Hi, Cobo,

herzlich willkommen an Bord unserer "Arche"; wenn Du noch häufiger starke Lust auf Alkohol verspürst, solltest Du noch etwas höher dosieren; zumal Du nichts von gravierenden unerwünschten Wirkungen schreibst.

Du hast eigentlich einen Riesenvorteil: als Angstpatient profitierst Du super von Baclofen, es ist als ob die Sonne aufgeht.

Alles Liebe, weiterhin viel Erfolg
jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Cobo
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. April 2012, 23:33 
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Registriert: Dienstag 10. April 2012, 18:50
Beiträge: 7
@Lamo:

Danke, wieder was gelernt...

@Federico:

meine Rückfälle sind meistens ziemlich heftig. Am Anfang trinke ich Abends eine sehr große Menge. Am nächsten Tage trinke ich schon mittags weiter, weil ich einerseits ein schlechtes Gewissen habe und dieses dann weggeht. Zum Anderen habe ich wie erwähnt immer Angst, kalt zu entziehen und denke, dass ich mich "runtertrinken" MUSS. So geht das dann ein paar Tage weiter und kann zu einer Woche werden. Manchmal habe ich noch Diazepam. Dann nehme ich morgens und abends 5 Mg und bleibe für 2-3 Tage im Bett liegen und warte darauf, dass der Entzug vorbei ist.

Das Buch habe ich schon gelesen. Mir ist bewusst, dass ich ausser Baclofen noch therapeutische Hilfe benötige. Momentan denke ich über eine Tagesklinik nach, die ca. 6 Wochen dauert. Das ist mir eigentlich zuviel, denn ich will arbeiten, Geld verdienen, und "normal" leben. Aber vielleicht ist diese Zeitinvestition letzendlich besser, denn ich habe keine Lust, nächstes Jahr wieder in einer Klinik zu enden.

@ Jivaro:

danke für das Willkommen. Ich glaube, ich sollte wirklich noch höher dosieren, denn ich bin leider kein "einfacher Fall". Ich hoffe, dass mein zukünftiger Arzt das mit mir regeln wird, denn meine befreundete Apothekerin will sich zurecht nicht auf Experimente einlassen.

Meine innere Sonne ist schon aufgegangen, auch mit nur 60 Mg! Für mich als Angstpatienten ist Baclofen eine Offenbarung. Die Einnahme von Baclofen ist für mich vergleichbar mit der Einnahme von Benzos... Ich bin entspannt, ruhig und vor allem: ich habe keine Todesangst mehr! Und das darf ich eigentlich gar nicht schreiben, denn wenn meine Suchttherapeutin das hören würde, dann würde sie aufschreien. Von wegen, Suchtverlagerung und co...

Inwieweit sich Baclofen auf das Craving auswirkt weiß ich noch nicht zu beurteilen, weil ich es noch nicht so lange nehme. Ich bin sehr gespannt.

LG,

Cobo

EDIT: Ich bin wieder kreativ und spiele endlich wieder Klavier. Wer offen für elektronische Musik und Minimal Techno ist, kann sich gerne mal diesen Remix von Jim Morrisons "A Feast of Friends" anhören:

http://www.youtube.com/watch?v=L9anNAfZ ... ure=relmfu

ich hoffe, Jim Morrison dreht sich dabei nicht im Grabe um...


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