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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 20:31 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hi Chrissi, Chrissie hat geschrieben: Heute wieder ein Tag ohne, ich hab nichts hier und werde heute nicht mehr trinken. Das finde ich so toll das du nichts da hast, aber beruhigt dich das nicht auch, das du nichts da hast ? Ich hab mir dann immer gesagt, is eh nix da, also brauchst dir auch keine Gedanken machen. Gibt nix, Punkt, Fertig, Aus ! Und dann war es gar nicht mehr so schlimm. Chrissie hat geschrieben: Ihr sagt ja, es wird von Tag zu Tag besser, das möchte ich ja mal gerne glauben und auch selbst erfahren! Du machst das doch schon richtig gut, du hast zuhause nix mehr, die Gedanken daran hat jeder, denke ich, es ist eben Gewohnheit. Weil es jahrelang so war...... und das mit dem Wochenend hast doch super gemeistert. Chrissie hat geschrieben: Ich möchte es nicht mehr täglich, Punkt. Coole Ansage Chrissie hat geschrieben: Trotzdem würde mich mal interessieren, wann Stimmen, die man nicht brauchen kann, leiser werden bis verstummen? Nachdem man gaaannnnzzz oft NEIN gesagt hat, dann kommt das Gefühl, ich brauche nicht mehr, ich möchte nicht mehr, ich kann das. Das EIGENE VERTRAUEN steigt. Es ist ein weiter langer Weg raus, aber der rein war ja auch lang genug, nur wir haben die Warnzeichen zu spät erkannt/gesehen. Und ich bin auch schon oft unter dem Spiegel durchgegangen, weil ich mich selber nicht mehr sehen konnte  . Egal immer nach vorne schauen, du hast schon viel erreicht. Gruss Bine
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 20:55 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Danke, liebe Bine, das tut gut! Überhaupt, hier zu schreiben und zu lesen ist eine Wohltat!
Eine andere Sache, die mich beschäftigt:
Mein Arzt, den ich wirklich einfach nur klasse finde, "erwartet", dass man während der Einnahme von Bac nicht trinkt - ich muss nicht dazu sagen, dass sich das mit meiner Erwartung an mich deckt! Ist ja aber trotzdem nicht unbedingt so einfach.
Bei meinem letzten Besuch bei ihm schaut er lange auf den Monitor mit gerunzelter Stirn und fragt, wie es denn so im Verhältnis Bac/Alkohol läuft.
Ich habe den Falten auf seiner Stirn angesehen, dass er nicht stolz auf mich ist, irgendwelche Blutwerte haben da wohl "gepetzt". Aber ICH bin doch stolz auf MICH, weil ich schon wirklich viel geschafft habe! Die Menge so drastisch reduziert und kein tägliches Trinken mehr, ich bin wirklich schön mit diesem Teilerfolg fürs erste zufrieden.
Als ich ihn jedoch da so sah, habe ich mich gefühlt wie ein Versager. Er riskiert einiges, um mir zu helfen und ich arbeite nicht anständig mit, waren meine Gedanken.
Dabei wissen wir wohl alle, dass das sicher keine böse Absicht ist.
Da ich gerade Ameisens Buch zum 2. Mal lese, komme ich für mich zu dem Schluss: es wird selbst von einem Arzt, der sich mit Bac beschäftigt, die Therapie anbietet und das Buch gelesen hat, doch irgendwie als eine Art Willensschwäche gedeutet? Kann denn wirklich ein Mensch ohne Suchtprobleme so gar nicht nachvollziehen, was in uns vorgeht? Otto-Norma L. Verbraucher von gegenüber; okay!
Aber mein Bac-Arzt?
Unsere Krankheit muss sehr exotisch sein.
Ich möchte ihn nicht enttäuschen, ich möchte, dass er sich über meine Fortschritte freut und voll dahinter stehen kann, mit mir diesen Weg zu gehen.
Was sieht er denn in meinen Werten und was muss ich tun, damit er auf das, was er sieht, stolz sein kann? (Nichts trinken, ich weiß aber etwas, woran er meine Babyschritte erkennt?)
Fragt Euch & sich: Chrissie
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 23:18 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Oh, oh Chrissie, so ein Gesicht vom Arzt kenne ich auch Chrissie hat geschrieben: Mein Arzt, den ich wirklich einfach nur klasse finde, "erwartet", dass man während der Einnahme von Bac nicht trinkt Ja was soll ich dazu sagen, du bist doch hingegangen weil du nicht mehr trinken wolltest. Was soll er sonst sagen ? Nehmen sie Bac und trinken sie weniger weiter.....sorry. So ein böses Arztgesicht hilft auch manchmal weiter, er hat ja schlieẞlich einen Auftrag. Mein Arzt, (allerdings mein Hausarzt, der sich da überhaupt nicht mit auskennt) hat schon beim ersten mal, als er mir Bac verschreiben sollte, mit runzliger Stirn da gesessen, und ein Gesicht gemacht wie: "Na das wird doch sowieso nichts". Habe ihn dann mit Infos gefüttert. Ich habe dann auch erzählt das ich mal wieder getrunken habe, aber sofort wieder aufhören konnte, da hat er dann ganz überrascht getan. Aber auch nicht mit mir gemeckert, fand ich gut. Er kennt halt meine Geschichte. Mach dir nicht son Kopp was er denken könnte, siehste vielleicht nur so, weil du insgeheim n schlechtes Gewissen dir selber gegenüber hast. Chrissie hat geschrieben: Ich habe den Falten auf seiner Stirn angesehen, dass er nicht stolz auf mich ist, Er muẞ auch nicht stolz auf dich sein, DU muẞt stolz auf DICH sein. Das reicht fürs erste. Am Anfang habe ich auch gedacht ich bin die erste in seiner Praxis und muẞ jetzt alle Alkis in der Umgebung retten mit diesem Medikament. Bin ja Quasi der Pioneer hier, dann ja quasi das Vorzeigemodell, wenn`s klappt. Aber erstens ist es nicht so einfach, zweitens braucht man viel Geduld, is eben nicht mit drei Monate oder so abgetan, und drittens geht es um mich, (sorry falsche Reihenfolge) Hauptsache ich bemerke den Unterschied. Chrissie hat geschrieben: Kann denn wirklich ein Mensch ohne Suchtprobleme so gar nicht nachvollziehen, was in uns vorgeht? Otto-Norma L. Verbraucher von gegenüber; okay! Ich denke das es sehr schwer für viele ist, so etwas nachzuvollziehen. Heiẞt sehr oft immer von OTTO nebenan, die brauchen doch bloẞ aufhören. N Arzt is da schon besser mit vertraut. Und is ja mittlerweile auch ne Volkskrankheit. Aber stell dir mal umgekehrt vor, zu dir kommt jemand der Hilfe sucht, und du weiẞt genau wo sein Problem ist ......... Aber okay, ein kleines Lob hätte schon drin sein können. Das verteil ich jetzt mal an dich, GUT GEMACHT Gruss Bine
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 10:57 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Liebe Chrissie,
der Arzt steht mit der Haftung für eine Baclofentherapie ganz alleine, kommt es zu einem "Zwischenfall" zahlt nicht mal seine Berufshaftpflicht - Baclofen ist eben eine "off-label"-Therapie, die nicht zur Behandlung der Alkoholerkrankung zugelassen ist.
Die Wirkungen der Kombi Baclofen MIT Alkohol sind eben nicht planbar, moonriver schreibt das immer so schön. Also verzeih Deinem Arzt, zeige ihm aber, dass sich schon viel verbessert hat.
Ob Ärzte Suchterkrankung verstehen? Ist wohl unterschiedlich, aber wir könnten dann ja auch niemanden mit Schmerztherapie gut begleiten, oder Krebserkrankungen oder gar Sterbebegleitung wäre nicht möglich, wenn eigene Betroffenheit unabdingbare Voraussetzung zum Verständnis wäre. Eine gewisse "Lebenserfahrung" finde ich persönlich hilfreich. Der Theaterkritiker spielt die Hauptrollen ja auch nicht selbst - und schreibt dann... Ich denke eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient ist notwendig - beide brauchen GGG! Wenn es menschlich so gar nicht passt bleibt oft der Therapierfolg aus.
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 11:11 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Liebe jivaro, das verstehe ich. Und mir geht es darum, nicht undankbar erscheinen zu wollen. Und zu zeigen, dass ich schon wirklich viel geschafft habe. Aber ich weiß eben nicht, inwieweit er das anhand meiner Werte sehen kann. Sieht er: trinkt/trinkt nicht oder auch trinkt wenig/nicht täglich? Dass man jemandem mit einer Suchterkrankung nicht so leicht glaubt ist wahrscheinlich. Aber wenn ich es so weiter schaffe, wie die letzten Tage, wird er sehr zufrieden sein! 
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 14:44 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Exakte Mengenbestimmung ist uns anhand von Laborwerten so nicht möglich. ETG ist ein direktes Abbauprodukt von Alkohol - Nachweis im Urin, falls positiv gilt das als Hinweis auf mäßigen Alkoholkonsum in den letzten Tagen oder heftigeres Trinken vor bis ca. 96 Stunden. Die Leber ist ein extrem gutmütiges Organ - Normalisierung der Leberwerte bei Abstinenz in ca 6- 8 Wochen. GLG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 20:07 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hi Chrissie, mir fällt gerade was ein, warum hast du ihn nicht gefragt, warum er so lange auf den Monitor schaut, was er da sieht oder was nicht stimmt ? Wäre doch auch eine Option gewesen. Geht ja um DICH. Will man ja auch selber wissen, wäre dann vielleicht auch schon genug Bestätigung gewesen, ja ich weiẞ, hätte, wäre, wenn......... Gruss Bine
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 20:15 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Hallo Bine! Ja, das berühmte "hinterher", es ist, wie Du sagst. Aber ich habe den nächsten Termin erst Ende April und da es gerade so gut funktioniert ohne, bin ich mal zuversichtlich, dass die nächste Blutuntersuchung gut ausfällt. Es wird wirklich immer etwas einfacher von Tag zu Tag und ich bin stolz wie Bolle!
LG, Chrissie
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Mittwoch 22. Februar 2017, 12:00 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Jetzt muss ich direkt mal überlegen, warum ich eigentlich trinke (seit Samstag nicht mehr, ich meine allgemein) und was ich dem entgegensetzen kann. Ist sicher nicht so einfach zu beantworten. Das erste, was mir da einfällt, ist Entspannung.
Und somit schon die erste Lüge.
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Mittwoch 22. Februar 2017, 14:58 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Chrissie Ich lese gerne deine spannenden Beiträge. Manchmal lustig, ab und zu konfrontierend (ich war auch ein Party-Student) und finde, du bist auf bestem Weg. Etwas Rätselhaftes ist mir aufgefallen. Chrissie hat geschrieben: Das erste, was mir da einfällt, ist Entspannung.
Und somit schon die erste Lüge. Wieso denn? LG Patrick
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