Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo Eleanor,

vielleicht hilft es Dir wenn Du schilderst, wo Du Schuld auf dich geladen hast.
Warum nicht? Wir können Dir natürlich nicht die Beichte abnehmen, aber vielleicht
in einigen Fällen das Absurde einer „Schuld“ relativieren.

Ich halte nicht viel von der katholischen Kirche, die Beichte hingegen finde ich tatsächlich
sinnvoll. Es macht schon Sinn, Schuldgedanken abzuladen – sei es um den aufrechten Gang
wieder zu ermöglichen oder die Gedanken neu zu ordnen. Und es ist kostenlos.

Ich halte bekanntermaßen noch weniger von der AA und dem 12-Schritte-Programm.
6 von den 12 Schritten sind nichts anderes als eine Aufforderung zu beichten und Buße
zu tun. Im Unterschied zu den 12 Schritten musst Du hier im Forum weder an Gott,
noch an eine höhere Macht, sondern ausschließlich an Dich selbst glauben. Baclofen hilft,
diesen Glauben zu fördern.

Die letzten Tage im Entzug können der Übergang zu den ersten Tagen auf dem Weg
in die Unabhängigkeit werden. Mach einen neuen Thread auf und nenn' ihn von mir aus:
Eleonor's Unabhängigkeitserklärung. Klingt allemal besser wie: Kapitulation.

Alles Gute für die ersten Schritte in der „ungeschützten Freiheit“.

LG Federico

@Federico: Da scheint einiges im "Postausgang" zu hängen, was ich gesendet habe. Wieso das so ist, weiß ich leider nicht...

LG Eleanor

Gemach, Gemach. Was noch nicht abgeholt wurde, hängt nicht,
sondern wartet auf Abholung durch den Empfänger.

LG Federico

Krass. Vorher ne echt derbe Panikattacke gehabt. Wollte die Klinik schon verlassen, weil man hier normalerweise keine Medikamente bekommt, außer der Kreislauf ist ganz im Keller...
Hab jetzt doch 5mg Diazepam bekommen, und jetzt ist es besser...

Hallo Eleanor

Wie hast du das denn geschafft? Panikattacken machen mit dem Kreislauf ja insgesamt so eher das Gegenteil... *Ironie off*

Nur mal so zu Orientierung: Du hast Erfahrung mit Entzugserscheinungen und Entgiftungen erwähnt; kennst dich auch aus mit Panikattacken? - klingt jedenfalls danach. Brauchen wir also nicht überflüssig guten Rat zu versprühen?

Vielleicht die Frage: Hast du einen Arzt zur Hand, wenn du austrittst, der medikamentöse Unterstützung in Betracht zu ziehen bereit ist, wenn es nötig wird?
Obwohl: Baclofen verhinderte bei mir vom ersten Tag an - also bereits in Mini-Dosierung - das Aufkommen von Panikattacken - diese meist wochenlange Mühsal nach allen Entzügen davor war damit endlich vorbei. Und Benzos sind längst Vergangenheit. - Gibt das was mächtig Gescheiteres!

Ängste, die im Entzug intensiv aufkommen, sind eine Plage, aber häufig vorübergehend. Die Tendenz zu verkrampfen und über Ursachen und Auslöser zu brüten macht es nicht besser. Ich hab gelernt und finde hilfreich: Die Paniksymptome, die der Körper im Stressmodus (Entzug) macht, sind im Grunde die gleichen, wie wenn eine akute Schreck-/Gefahr-/Angstreaktion ausgelöst wird. Wir verwechseln da was... Weil es so naheliegend ist. Ich lernte, die Deutung 'Angst' in Frage und stattdessen den Körperstress in den Vordergrund zu stellen, statt nachzugrübeln, warum denn Angst ausgelöst wurde. (Ich wiederhole mich, egal: Ich glaube mir selbst nicht mehr alles aufs Wort, was da spontan aus meinen Untiefen aufkommt.)

Nehmen wir doch an, Diazepam hat dich zum Schlafen gebracht: Sonst gute Nacht!

lg
Lisa

Hallo Lisa,

ist mir erst jetzt aufgefallen: "im Keller" war genau falsch ;-)
Stattdessen stieg der Blutdruck ziemlich an, aber nicht in gefährliche Höhen.
Kann trotz Diazepam noch nicht pennen. Ist aber nicht schlimm.
Das, was du über Panikattacken geschrieben hast, klingt sehr schlüssig.
Gut, mein Angstanfall hat sich noch aus dem Grund gesteigert, weil ich ja
weiß, dass theoretisch ein Delir auftreten könnte, auch wenn ich es nicht
wirklich glaube, dass noch was kommt.
Den anxiolytischen Effekt von Bac hab ich auch schon bemerkt, werde also
sofort wieder mit dem Medikament anfangen, sobald ich wieder "in Freiheit"
bin.

Viele liebe Grüße, Eleanor

Näher an der Klingel als heute Nacht bist du nirgendwo.

lg
Lisa

Eben. Und das ist ja auch der Grund, dass ich den Entzug hier in der Klinik mache.
Ist vielleicht auch nicht schlecht (trotz allem), die Entzugserscheinungen ziemlich mitzubekommen
( gehen hier ja mit Medikamenten seeehr sparsam um), dann weiß ich zukünftig, wo ich nicht mehr hin will...

LG Eleanor

Hallo Eleanor Die Erfahrung aus dem kurzen Umweg... betrachte es als Chance!

Alles Gute
LG moonriver

Hallo moonriver,

ja, so sehe ich das mittlerweile auch... zumindest teilweise.

Viele Grüße, Eleanor